Adolf Brehm

Adolf Ludwig Brehm (* 5. Dezember 1878 in Krautheim am Ettersberg (bei Weimar); † 25. Mai 1937 in Mannheim[1]) war deutscher Professor der Rechtswissenschaft für Kaufleute.

Leben

Brehm war der Sohn des Domänenverwalters Adolf Brehm und seiner Frau Babette, geb. Köhler.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Jena trat Adolf Brehm 1906 in den Verwaltungsdienst der Stadt Mannheim ein. In der Folge wurde er Personaldezernent und gehörte damit zu den fünf wichtigsten Personen in der Verwaltungshierarchie der Stadt Mannheim. Daneben lehrte er von 1909 bis 1933 als außerordentlicher Professor an der Handelshochschule Mannheim Rechtswissenschaft für Kaufleute.[2]

Brehm gehörte im Sommersemester 1909 zu den Gründungsdozenten der Handelshochschule Mannheim. Er wurde später Ehrenmitglied des Corps Rheno-Nicaria Mannheim, nachdem er schon seit dem Sommersemester 1898 Mitglied des Jagdcorps Hubertia Eisenach gewesen war.[3]

Familie

Am 25. Januar 1916 heiratete Adolf Brehm die am 16. Juni 1892 in Amsterdam geborene und in Mannheim aufgewachsene Jüdin Alice Margarethe Stern, Tochter des Kaufmanns Max Stern und seiner Frau Hedwig „Emmy“ Stern geb. Löb-Stern.[4] 1916 und 1918 wurden in Mannheim die beiden Söhne Hans-Hermann und Walter geboren.

Nach dem Tod von Adolf Brehm 1937 wurde die Familie Opfer des nationalsozialistischen Terrors. Seine Schwiegermutter Emmy Stern wurde am 21. August 1942 nach Theresienstadt deportiert und war einen Monat später tot. Seine Frau Alice wurde Ostern 1944 verhaftet und in Auschwitz ermordet. Der Sohn Walter überlebte das Ende der NS-Diktatur in einem „Mischlingslager“ in der Lausitz. Nach seiner Flucht Ostern 1945 lebte er wieder in Mannheim. Der Sohn Hans-Hermann floh 1938 in die Schweiz. Er studierte an der ETH Zürich, wo er zum Dr.-Ing. promoviert wurde.

Schriften

  • Leitfaden für die Prüfung der Gemeindebeamten, 5. Strafrecht, Handels-, Wechsel- und Scheckrecht, Gewerberecht, 1923. (Zusammen mit Peter Fromherz)
  • Arbeitsrecht, Zivilprozeß- und Vollstreckungsrecht, Band 3 der Rechtshandbücher des Kaufmanns, 10. Auflage, 1937. (Zusammen mit Walter Bogs; Adolf Brehm, Theodor Rohlfing Hrsg.)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sterberegister StA Mannheim, Nr. 1141/1937
  2. Eduard Gaugler: Die Universität Mannheim in Vergangenheit und Gegenwart. Mannheimer Morgen Großdruckerei und Verlag, Mannheim 1976, S. 267.
  3. Erwin Willmann (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Rudolstädter Corpsstudenten. (AH. Liste des RSC.), Ausgabe 1928, Nr. 552. Hubert Hofmann: Matrikel des Corps Rheno-Nicaria zu Manheim, Ausgabe 2021, Matr.-Nr. 10.
  4. Heiratsregister StA Mannheim, Nr. 63/1916