Admetos
Admetos (altgriechisch ἌδμητοςÁdmētos, latinisiert Admetus) ist in der griechischen Mythologie der König von Pherai in Thessalien. Er folgte seinem Vater Pheres auf den Thron, nach dem die Stadt benannt worden war. Eng ist seine Verbindung zu Apollon. Dieser war für acht Jahre aus dem Olymp verbannt worden und diente während dieser Zeit Admetos. Bekannt ist Admetos vor allem durch das Opfer der Alkestis.

Admetos warb um Alkestis, die Tochter des Königs Pelias. Deren Vater stimmte einer Heirat nur unter dem Vorbehalt zu, dass Admetos vermöge, den von einem Löwen und einem Wildschwein gezogenen Hochzeitswagen nach Iolkos zu lenken. Admetos gelang dies mit Hilfe Apollons, worauf das Paar heiratete.
Da er unterlassen hatte, der Göttin Artemis vor der Vermählung ein Opfer darzubringen, entschied die darob gekränkte, dass Admetos sterben müsse. Apollon überzeugte jedoch die Moiren, dass jemand anderes für Admetos sein Leben geben dürfe. Niemand außer Alkestis war dazu bereit. Nach einer (vielleicht am häufigsten perpetuierten) Version rettete Herakles Alkestis kurz nach deren Versterben vor dem Eingehen in das Reich des Todes. Dies ist nicht der einzige Fall in der griechischen Mythologie, dass ein Mensch aus dem Hades auf die Welt zurückkehren konnte. Schon Sisyphos war es gelungen, den Tod zu überlisten.
Auch in anderen Sagen tritt Admetos auf, so bei der berühmten Jagd auf den Kalydonischen Eber. Auch nahm er am Argonautenzuge teil.
Nach Admetos folgte Eumelos auf den Thron, der die Völker von Pherai und Iolkos in den Trojanischen Krieg führte.
Rezeption des Admetos-Mythos
Bühnenstücke
Von großer Nachwirkung war die ein zwiespältiges Bild des Admetos zeichnende Tragödie Alkestis des Euripides’, die zahlreiche Bühnenwerke (wie etwa von Wieland) inspirierte.
Musik
- Jean-Baptiste Lully (1632–1687): Alceste, 1674
- Georg Friedrich Händel (1685–1759): Admeto, 1726
- Christoph Willibald Gluck (1714–1787): Alceste, 1767/1776
- Egon Wellesz (1885–1974): Alkestis, 1923
Gemälde
- Friedrich Heinrich Füger (1751–1818): Alkestis gibt ihr Leben für Admet
Astronomie
Der Jupiter-Trojaner (85030) Admetos ist nach Admetos benannt.
Literatur
- Richard Engelmann: Admetos 1). In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 68 f. (Digitalisat).
- Peter von Möllendorff: Alkestis und Admetos. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 53–61.
- Georg Wentzel: Admetos 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 377–380.
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Alcestis and Admetus. Ancient Roman fresco (45-79 d.C.) from the Augusteum-Basilica, Herculaneum
Sarkophag des C. Iunius Euhodus und der Metilia Acte (Inschrift am Deckel: CIL XIV, 00371) aus Ostia. Das Relief der Vorderseite zeigt Szenen aus dem Mythos von Admetos und Alkestis, bekannt vor allem durch die Tragödie Alkestis des Euripides.
Carl Robert (ASR 3.1, 1897, Nr. 26) schrieb zur Datierung: „Die Zeit der Verfertigung ist durch das in Inschrift erwähnte XXI Lustrum des Collegiums der fabri tignuarii auf das erste Jahrzehnt der Regierung des M. Aurel 161–170 befristet.“