Admetos
Admetos (altgriechisch ἌδμητοςÁdmētos, latinisiert Admetus) ist in der griechischen Mythologie der König von Pherai in Thessalien. Er folgte seinem Vater Pheres auf den Thron, nach dem die Stadt benannt worden war. Eng ist seine Verbindung zu Apollon. Dieser war für neun Jahre aus dem Olymp verbannt gewesen und hatte während dieser Zeit Admetos gedient. Admetos ist vor allem durch das Opfer der Alkestis bekannt.
Admetos warb um Alkestis, die Tochter des Königs Pelias. Ihr Vater stimmte einer Heirat aber nur unter dem Vorbehalt zu, dass Admetos es vermöge, einen Wagen gezogen von Löwen, Wildschweinen und anderen wilden Tieren nach Iolkos zu lenken. Admetos gelang dies mit der Hilfe Apollons, und das Paar heiratete.
Auf Grund einer Kränkung der Göttin Artemis musste Admetos jedoch sterben. Apollon überzeugte aber die Parzen, dass jemand anderes für Admetos sein Leben geben dürfe. Niemand außer Alkestis war dazu bereit. Jedoch rettete Herakles Alkestis aus dem Reich des Todes. Dies ist nicht der einzige Fall in der griechischen Mythologie, dass ein Mensch aus dem Hades auf die Welt zurückkehren konnte. Schon Sisyphos war es gelungen, den Tod zu überlisten. Nach der Rückkehr zu den Lebendigen war Alkestis jedoch dieser Welt entrückt.
Auch in anderen Sagen tritt Admetos auf, so bei der berühmten Jagd auf den Kalydonischen Eber, und er nahm auch am Argonautenzuge teil.
Nach Admetos folgte Eumelos auf den Thron, der die Völker von Pherai und Iolkos in den Trojanischen Krieg führte.
Rezeption des Admetos-Mythos
Bühnenstücke
Von großer Nachwirkung und ein zwiespältiges Bild des Admetos zeichnend war Euripides’ Tragödie Alkestis, das zahlreiche Bühnenwerke (etwa von Wieland) inspirierte.
Musik
- Jean-Baptiste Lully (1632–1687): Alceste, 1674
- Georg Friedrich Händel (1685–1759): Admeto, 1726
- Christoph Willibald Gluck (1714–1787): Alceste, 1767/1776
Gemälde
- Friedrich Heinrich Füger (1751–1818): Alkestis gibt ihr Leben für Admet
Astronomie
Der Jupiter-Trojaner (85030) Admetos ist nach Admetos, dem Vater des Eumelos benannt.
Literatur
- Peter von Möllendorff: Alkestis und Admetos. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 53–61.
- Georg Wentzel: Admetos 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 377–380.
- Richard Engelmann: Admetos 1). In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 68 f. (Digitalisat).
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Alcestis and Admetus. Ancient Roman fresco (45-79 d.C.) from the House of the Tragic Poet, Pompeii, Italy.
Sarkophag des C. Iunius Euhodus und der Metilia Acte (Inschrift am Deckel: CIL XIV, 00371) aus Ostia. Das Relief der Vorderseite zeigt Szenen aus dem Mythos von Admetos und Alkestis, bekannt vor allem durch die Tragödie Alkestis des Euripides.
Carl Robert (ASR 3.1, 1897, Nr. 26) schrieb zur Datierung: „Die Zeit der Verfertigung ist durch das in Inschrift erwähnte XXI Lustrum des Collegiums der fabri tignuarii auf das erste Jahrzehnt der Regierung des M. Aurel 161–170 befristet.“