Adelsdorf (Neuhof an der Zenn)

Adelsdorf
Koordinaten: 49° 28′ 12″ N, 10° 41′ 6″ O
Höhe: 320–334 m ü. NHN
Einwohner:151 (2017)[1]
Eingemeindung:4. Januar 1824
Postleitzahl:90616
Vorwahl:09102
Adelsdorf

Adelsdorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Neuhof an der Zenn im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Durch das Dorf fließt die Zenn und der Katterbach, der dort als rechter Zufluss in die Zenn mündet. Unmittelbar nördlich des Ortes münden der Feuer- und der Eschenbach als linke Zuflüsse in die Zenn. Im Südwesten erhebt sich der Hirschberg und im Südosten der Mauserbuck. 0,5 km östlich befindet sich das Flurgebiet Ochsenwiese.

Adelsdorf hat einen Haltepunkt an der Zenngrundbahn. Die Staatsstraße 2413 führt nach Wilhermsdorf (2,7 km nordöstlich) bzw. an der Eichenmühle vorbei nach Trautskirchen (7 km westlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Dippoldsberg (2 km östlich), am Riedelshäuslein vorbei nach Altkatterbach zur Kreisstraße FÜ 10 (1,9 km südöstlich) bzw. zur Kreisstraße NEA 18 (1,7 km südlich).[2]

Geschichte

Im Jahre 1120 wurde von den Herren von Adelsdorf eine Burg errichtet, die während der Hussitenkriege (1430) zerstört wurde (→ Burgstall Adelsdorf).

Der Ort selbst wurde 1132 im Stiftungsbrief des Heilsbronner Klosters als „Adelsdorf“ erstmals schriftlich erwähnt. Das Kloster kaufte dort ein Gut von dem Bürger Dietericus.[3] Der 2. Abt Nikolaus erwarb im Jahr 1164 den Zehnten. 1451/56 ließ der 22. Abt Kötzler in Adelsdorf eine Brücke und eine Kapelle bauen. 1503 erwarb das Kloster einen weiteren Hof von Konrad Deutsch. Insgesamt erwarb das Kloster sieben Anwesen, die im Dreißigjährigen Krieg völlig verödeten.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Adelsdorf sieben Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Neuhof. Grundherren waren das Kastenamt Neuhof (1 Hof, 1 Halbhof, 1 Gut, 3 Häuser, 1 Hirtenhaus, 1 Mühle) und die Herrschaft Wilhermsdorf (2 Häuser).[5]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Markt Erlbach und Kammeramt Neuhof. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Adelsdorf dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Neuhof an der Zenn und der 1813 gegründeten Munizipalgemeinde Neuhof an der Zenn zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Adelsdorf, zu der Dietrichshof gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Erlbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim. Bereits am 4. Januar 1824 wurde diese wieder nach Neuhof eingemeindet.[6]

Baudenkmal

  • Haus Nr. 1: eingeschossiges Wohnstallhaus

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002017
Einwohner8612110090939591142126113134151
Häuser[7]1120191918202040
Quelle[8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Kilian gepfarrt.[5] Die Katholiken sind nach St. Michael gepfarrt.[16]

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. a b www.neuhof-zenn.de (Memento des Originals vom 1. Dezember 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neuhof-zenn.de
  2. Adelsdorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Bd. 1, S. 6.
  4. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Bd. 2, S. 314 ff.
  5. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 78.
  6. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 204.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 3 (Digitalisat).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 97 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1061, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1228, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1161 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1235 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1273 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1099 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 806 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 341 (Digitalisat).

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