Adeline Gräfin von Reventlow

Adeline Anne Friederike Gräfin von Reventlow (* 15. Februar 1839 in Schleswig, Herzogtum Schleswig; † 17. Juli 1924 in Preetz, Kreis Plön[1]) war eine deutsche Tiermalerin der Düsseldorfer Schule.[2]

Leben

Adeline von Reventlow, Spross des Adelsgeschlechtes Reventlow, war die Tochter des königlich dänischen Kammerherrn und Amtmanns Heinrich von Reventlow.[3] Nach dem Tod des Vaters (1842) vermählte sich ihre Mutter Julia, geborene Gräfin von Rantzau (1808–1894), am 31. August 1844 mit dem Diplomaten Otto von Rantzau.

Adeline von Reventlow lebte 1861/62 in Kiel und verbrachte die Jahre 1862 bis 1866 in Dresden, wo sie Kopien nach den Alten Meistern in der Dresdener Galerie anfertigte.[4] Viele Jahre lebte sie auf Gut Rastorf und war dort als Tiermalerin tätig. Seit Anfang der 1870er Jahre und bis 1884 hielt sie sich mehrfach für einige Monate in Düsseldorf auf, wo sie sich durch Privatunterricht bei Christian Kröner zur Tiermalerin ausbildete. Ihre Tierbilder, häufig Darstellungen von Hunden, stellte sie vor allem in den 1880er Jahren in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Hannover, Kiel und München aus. Sie blieb unverheiratet und war im Alter Konventualin des adeligen Damenstifts Kloster Preetz.[5]

Werke

  • Erwartung (Tierstück) und Der Kunstkenner (Tierstück), ausgestellt in Düsseldorf, Allgemeine deutsche Kunstausstellung 1880
  • Unwillkommener Besuch, ausgestellt in Hannover, Kunstausstellung 1880
  • Tierstück, ausgestellt in Düsseldorf, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen 1882[6]
  • Löwenfamilie (Löwin mit drei Jungen), ausgestellt in München, Internationale Kunstausstellung 1883, Berlin, Akademische Kunstausstellung 1884, Dresden, Sächsischer Kunstverein, 1884
  • Drei Bernhardinerhunde, ausgestellt in Dresden, Sächsischer Kunstverein, Januar 1886
  • Gordon-Setter, ausgestellt in Düsseldorf, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, 1888[7]
  • Vor dem Forsthause (Vier Hunde), ausgestellt in Dresden, Sächsischer Kunstverein, Februar 1889
  • Hundefuhrwerk, um 1890, Kiel, Kunsthalle
  • Die Hundehütte, Öl/Lwd., 36,5 × 48 cm: Kiel, Kunsthalle

Literatur

  • Genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser auf das Jahr 1848. Jahrgang XXI., Justus Perthes, Gotha 1848, S. 535.
  • Reventlow, Adeline Gräfin. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2, Dresden 1898, S. 398.
  • Dresslers Kunsthandbuch 1913: Preetz in Holstein; Mitglied des VdK.
  • Berend Harke Federsen: Schleswig-Holsteinisches Künstler-Lexikon. Bredstedt 1984.
  • Ulrike Wolff-Thomsen: Lexikon schleswig-holsteinischer Künstlerinnen. Heide 1994.
  • Carola Muysers: Reventlow, Adeline Gräfin von. In: Hans Paffrath/Kunstmuseum Düsseldorf (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule. Band 3. F. Bruckmann, München 1998, ISBN 3-7654-3011-0, S. 137–138, Abbildung: „Hundefuhrwerk“, Kiel, Kunsthalle.
  • Adeline Gräfin Reventlow. In: Ulrich Schulte-Wülwer: Kieler Künstler. Band 2: Kunstleben in der Kaiserzeit 1871–1918. Boyens, Heide 2016, ISBN 978-3-8042-1442-2, S. 164.
  • Reventlow, Adeline Gräfin von. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 98, De Gruyter, Berlin 2018, ISBN 978-3-11-023263-9.

Einzelnachweise

  1. Lilli Martius: Die schleswig-holsteinische Malerei im 19. Jahrhundert. Wachholtz, Neumünster 1978, S. 427
  2. Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016,PDF (Memento desOriginals vom 7. Mai 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunstpalast.de)
  3. Ihre Großmutter, Gräfin Sophie Anna von Reventlow, geborene Gräfin von Baudissin (1778–1853), hinterließ ein Zeichenbuch mit Ansichten aus Schleswig-Holstein, entstanden um 1820.
  4. Wolff-Thomsen (1994)
  5. Danmarks adels aarbog. 15 (1898), S. 408
  6. L. B.: Kunst-Briefe. In: Allgemeine Kunstchronik, Wien, 6. Jahrgang, Juni 1882, S. 356: „Tierstück“ [wie die Gemälde von R. Burnier, F. Lange, Gustav Süs] als sehr gelungen zu bezeichnen.
  7. Düsseldorfer Anzeiger, Nr. 164, 15. Juni 1888, S. 2: „Gräfin A. Reventlow in Kiel stellt einen gut gemalten Gordon-Setter aus.“