Adelindis von Buchau

Adelindis von Buchau, auch Adelinde genannt, mit ursprünglichem Namen „Haddellind“ (* 735 auf Burg Andechs), war die Stifterin des Damenstifts Buchau, im heutigen Bad Buchau am Federsee. Sie ist nicht zu verwechseln mit Adelindis, der 2. Äbtissin des Klosters.

Leben

Wappen der Klostergründerin Adelindis

Adelindis war die Tochter eines Herzogs Hildebrand, Mitglied des langobardischen Hochadels und später auf Protektion Karls des Großen Herzogs von Spoleto. Ihre Mutter stammte aus Bayern. Sie heiratete um 750 den fränkischen Grafen Warin. Im Jahre 770 stiftete sie zusammen mit ihrem Gatten das Kloster Buchau.

Über das Grab der Stifterin ist nichts weiter bekannt. Vermutlich war sie selbst in ihrem Leben einmal in Buchau, was sich aber anhand von Dokumenten bis heute nicht belegen lässt. Auch der Todestag an einem 28. August eines unbekannten Jahres ist unbelegbar.

Regionalkultur

Zu ihrem Gedächtnis wird in Bad Buchau alle zwei Jahre am 28. August das Adelindis-Fest, ein Heimat- und Kinderfest, gefeiert.

Nach ihrem Namen wurde das Bad Buchauer Thermalbad Adelindis-Therme benannt. Die Quelle, aus der das schwefelwasserstoffhaltige Wasser aus 800 Metern Tiefe heraufgepumpt wird und mit 47 Grad die Adelindis-Therme speist, heißt Adelindis-Quelle. Das Mineralwasser wird unter dem Namen Adelindis-Sprudel in Flaschen gefüllt und verkauft. Adelindis II[1] ist eine zweite, im Dezember 2004 erschlossene Thermalquelle neben der Adelindis-Quelle in Bad Buchau.

Literatur

  • Bernhard Theil: Das freiweltliche Damenstift Buchau am Federsee. Hrsg.: Max-Planck-Institut für Geschichte. Walter de Gruyter, Berlin; New York 1994, ISBN 3-11-014214-7, S. 422.
  • Landesbeschreibungen des Staatsarchives Sigmaringen: Der Landkreis Biberach Band I. Hrsg.: Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Biberach. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen, Sigmaringen 1987, ISBN 3-7995-6185-4, S. 502 f.
  • Arno Borst: Adelinde, Nonne in Buchau. In: Mönche am Bodensee. Ullstein Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-548-26535-9, S. 86–109.

Weblinks

Commons: Adelindis von Buchau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schwäbische Zeitung: Weihnachten soll Adelindis II sprudeln (Memento desOriginals vom 12. Mai 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schwaebische.de vom 25. September 2004, aufgerufen am 19. August 2012

Auf dieser Seite verwendete Medien

Buchau Archivfindbuch Wappen.jpg
Detail des Titelblatts des ersten Repertoriums des Stiftarchivs des adeligen Damenstifts Buchau, 1605 vom Stiftsekretär Gabriel Leuthold verfasst (Staatsarchiv Sigmaringen, StAS Dep. 30/14 T 2 Nr. 1757)
Motive: Apokryphe Wappen der legendären Klostergründer Adelindis (hier „Adelgundis ain geborne herzogin von Schwaben“, geviert Schwaben und Teck) und Atto von Tragant (hier „Otto Graf von Tragandt zu Kesselburg“). Des weiteren oben neben der Madonna die Patrone der Stiftskirche St. Cornelius und Cyprianus, in der Mitte oben das Wappen der Eleonore von Montfort (Äbtissin 1596-1610), links unten der Stiftsdame Dorothea von Mörsperg und Beffort (Stiftsdame seit mind. 1594, Seniorin 1605–1619) und Rosimunda von Ortenburg (Stiftsdame 1604–1610).