Adelheid von Savona

Grabmal in der Kathedrale von Patti

Adelheid von Savona, auch Adelayda, Adelaydis, Adelasia (* 1072; † 18. April 1118 in Patti) war Gräfin und Regentin von Sizilien und Königin von Jerusalem.

Leben

Adelheid war eine Tochter des Markgrafen Manfred von Savona. 1089 heiratete sie Roger I., den Grafen von Sizilien. Sie war die dritte Ehefrau Rogers. Mit ihm hatte sie zwei Söhne, Simon (1093) und Roger (1095). Nach dem Bericht des Gaufredus Malaterra wurden zwei Schwestern der Adelheid mit den Söhnen Rogers I. aus dessen früherer Ehe, Gaufredus und Jordanus, verlobt. Da Gaufredus vor Erreichen der Ehemündigkeit an Lepra starb, konnte nur die Ehe des Jordanus feierlich vollzogen werden.[1]

Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1101 übte sie die Regentschaft zunächst für Simon (bis zu dessen Tod 1105) und dann für Roger aus, bis letzterer als Roger II. im Jahre 1112 selbst die Herrschaft übernahm. Eine Reihe von meist griechischen Urkunden, in denen sie Adelasia genannt wird, dokumentierten ihre erfolgreiche Regierung, in der sie den verschiedenen ethnischen Einheiten gerecht zu werden verstand. Während Roger I. keinen festen Regierungssitz hatte, wählte Adelheid Palermo als Residenz.

Anschließend zog Adelheid nach Jerusalem, wo sie 1113 Balduin I., den König von Jerusalem heiratete. Nachdem sie 1117 von diesem aus innenpolitischen Gründen verstoßen worden war, kehrte sie nach Sizilien zurück, wo sie 1118 starb. Beigesetzt ist sie in der Kathedrale S. Bartolomeo in Patti.

Literatur

  • Hubert Houben: Adelaide „del Vasto“ nella storia del regno di Sicilia. In: Itinerari di ricerca storica. Pubblicazione annuale del Dipartimento di Studi Storici dal Medioevo all'Età Contemporanea dell'Università di Lecce. Bd. 4, 1990, ISSN 1121-1156, S. 9–40.
  • Vera von Falkenhausen: Zur Regentschaft der Gräfin Adelasia del Vasto in Kalabrien und Sizilien (1101–1112). In: Ihor Ševčenko, Irmgard Hutter (Hrsg.): Αετος. Studies in honour of Cyril Mango. Presented to him on April 14, 1998. Teubner, Stuttgart u. a. 1998, ISBN 3-519-07440-0, 87–115.
  • Horst Enzensberger: Adelheid, Gfn. v. Sizilien. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1. Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 146 f.
  • Julia Becker: Weibliche Handlungsspielräume im normannischen Süditalien: Die Regentschaft der Gräfin Adelasia von Kalabrien und Sizilien. In: Gabriele Signori, Claudia Zey (Hrsg.): Regentinnen und andere Stellvertreterfiguren. Vom 10. bis zum 15. Jahrhundert. De Gruyter, Oldenbourg, Berlin 2023 (Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien; 111), ISBN 978-3-11-099216-8, S. 69–84.

Weblinks

Commons: Adelheid von Savona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkung

  1. Gaufredus Malaterra: De rebus gestis Rogerii Calabriae et Siciliae comitis et Roberti Guiscardi ducis fratris eius, lib. IV, cap. 14; cap. 18 berichtet über den Tod Jordans, Herrn von Syrakus, zu 1092

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Cattedrale Patti 08.JPG
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Tomb of Andilasie, Adelasia del Vasto. On her sarcophagus, one of the coat of arms displayed is her husband Roger of Sicily of the Hauteville family. Blazon: "Azure, a bend chequy of Gules and Argent."