Adam Christ
Adam Christ (* 12. März 1856 in Bamberg; † 19. Februar 1881 in München) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
Adam Christ war Sohn eines Steinmetzes und ging bei ihm zunächst in die Lehre. Nachdem er nach München übersiedelte, wurde er zunächst von Johann Halbig unterrichtet. Am 19. Oktober 1874 wurde Adam Christ in der Bildhauerschule der Münchner Akademie der Bildenden Künste immatrikuliert (Matrikel 3042).[1] Dort erhielt er seine Ausbildung bei Max von Widnman. Aufgrund seiner prämierten Leistungen während des Studiums für eine Simson-Gruppe und die Statue Muse der Geschichte erhielt Christ ein Stipendium.
Während seiner kurzen Schaffenszeit erhielt er Aufträge für die Statue eines Bannerträgers am Rathaus zu Eltmann, für ein Standbild des Heiligen Otto und einen Stadtbrunnen in seiner Heimatstadt Bamberg. Widnmann assistierte er in dessen Auftrag bei der Gestaltung der zwei Dioskuren – Castor und Pollux – an der Treppe der neuen Münchener Kunstakademie. Für seine Gruppe eines Barmherzigen Samariters erhielt er bei einem Wettbewerb einen Ersten Preis.
Er war eines der Opfer der Eskimotragödie am 18. Februar 1881 im Kil’s Colosseum.[2]
Grabstätte
Adam Christ wurde im Alter von 24 Jahren am 19. Februar 1881 Opfer einer Brandkatastrophe während eines Faschingsfestes der Münchener Künstler.[3] Er wurde auf dem Alten Südlichen Friedhof (Gräberfeld 20 – Reihe 8 – Platz 14) Standort beigesetzt.[4] Auf dem Alten Südlichen Friedhof im Neuen Teil befindet sich auch das Grab von Adam Christs jüngerem Bruder Fritz, der ebenfalls als Bildhauer in München tätig war.
Werke (Auswahl)
- Denkmal des Hl. Otto, Bamberg (1881), mit Philipp Dorsch (Denkmal D-4-61-000-1170)[5]
- Grabmal Christ, Bamberg (Bürste)
- Stadtbrunnen, Bamberg
- Kreuzschlepper, Grünhundsbrunnen 3, Bamberg (Denkmal D-4-61-000-221)
- Barmherziger Samariter
- Castor & Pollux, München, Mitarbeit
Literatur
- Münchener Allgemeine Zeitung, Beilage 82, 24. März 1881, München.
- Katalog der Städtischen Kunst- und Gemäldesammlung in Bamberg, Bamberg 1909, S. 59.
- Hyacinth Holland: Christ, Adam. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 6: Carlini–Cioci. E. A. Seemann, Leipzig 1912, S. 533–534 (Textarchiv – Internet Archive).
- Susanna Partsch: Christ, Fritz. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 19, Saur, München u. a. 1998, ISBN 3-598-22759-0, S. 12.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Matrikeldatenbank. In: matrikel.adbk.de. Akademie der Bildenden Künste München, abgerufen am 15. Juli 2016.
- ↑ Die Katastrophe in Kils Colosseum. In: Allgemeine Zeitung, 22. Februar 1881, S. 8, 12, 13, Verschiedenes: München, 21. Febr. digipress.digitale-sammlungen.de
- ↑ Lovis Corinth: Eine Verschwörung. In: Legenden aus dem Künstlerleben. 2. Auflage. Bruno Cassirer, Berlin 1918, S. 110–128; Digitalisat. zeno.org
- ↑ Gräber in München. In: Stadtgeschichte München. Abgerufen am 19. März 2024.
- ↑ Bamberg – Baudenkmäler. (PDF) Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 16. Juli 2016.
Personendaten | |
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NAME | Christ, Adam |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 2. März 1856 |
GEBURTSORT | Bamberg |
STERBEDATUM | 19. Februar 1881 |
STERBEORT | München |
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Grab von 8 Künstlern Opfer eines Brandes im Kollosseum am 19. Februar 1881 auf dem Alten Suedlichen Friedhof in Muenchen-Graeberfeld GF-20-8-14