Adalbertkirche (Königsberg)

Adalbertkapelle 2017 vor der Sanierung
Kirche 2020

Die Adalbertkirche ist eine ehemalige römisch-katholische Kirche in Kaliningrad.

Geschichte

Die Adalbertkapelle im Königsberger Stadtteil Amalienau wurde 1904 nach Plänen des Architekten Friedrich Heitmann als Backsteinbau mit Westturm im neugotischem Stil errichtet. 1932 wurde sie durch einen Erweiterungsbau zur Kirche St. Adalbert ausgebaut.

Das Patrozinium erinnert an den hl. Adalbert von Prag, Glaubensbote bei den Prußen und Märtyrer am Frischen Haff.

1938/39 schuf der damals in Dresden tätige Bildhauer Otto Zirnbauer für die Adalbertkirche eine 2,20 Meter hohe Schutzmantelmadonna aus Lindenholz[1] sowie für die Kanzel ein Evangelisten-Symbol aus Solnhofer Schiefer (1,40 × 1 m)[2]. Die Werke wurden – soweit bekannt – im oder nach dem Krieg zerstört.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche leicht beschädigt. Danach wurde der Erweiterungsbau abgerissen und in dem verbliebenen Altbau der Kapelle eine Fabrikationsanlage eingerichtet. 1975 wurde das Innere in drei Geschosse aufgeteilt und bis 2018 als Ionosphäre-Forschungsanstalt genutzt.

Nach dem Auszug der Forschungsanstalt wird das unter Denkmalschutz stehende Gebäude seit 2020 für eine neue sakrale Nutzung durch die Russisch-Orthodoxe Kirche hergerichtet[3]. Dabei wurden unter Beseitigung der Geschosseinteilung der ursprüngliche Kirchenraum wiederhergestellt und die ursprüngliche Turmbedachung rekonstruiert.

Bilder

Siehe auch

Literatur

  • Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Zwischen Memel und frischem Haff. Trescher, Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-X.
  • Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Carl Hanser, München 2005, ISBN 3-446-20619-1.
  • Richard Armstedt: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Reprint der Originalausgabe, Stuttgart 1899.
  • Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
  • Baldur Köster: Königsberg. Architektur aus deutscher Zeit. Husum Druck, Husum 2000, ISBN 3-88042-923-5.
  • Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preussen. 3 Bände. Böhlau, Köln 1996, ISBN 3-412-08896-X.

Einzelnachweise

  1. Abb. in: Passauer Bistumsblatt, 3. Mai 1953
  2. Abb. in Jahrbuch für Christliche Kunst 1940. Neue Folge der Jahresmappe II, S. 42
  3. https://vesti-kaliningrad.ru/v-kaliningrade-gotovyatsya-k-montazhu-davno-utrachennogo-shpilya-kirxi-sv-adalberta/ vesti-kaliningrad.ru vom 31. Januar 2020

Koordinaten: 54° 43′ N, 20° 28′ O

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katholische Adalbertkapelle in Königsberg-Amalienau
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katholische Adalbertkapelle in Königsberg-Amalienau, Ostpreußen
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katholische Adalbertkirche (Erweiterungsbau der Adalbertkapelle) in Königsberg-Amalienau, Ostpreußen, erbaut 1932
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Ehemalige Kirche St. Adalbert in Kaliningrad ehem. Königsberg / Kaliningrader Gebiet (Russland).
Кирха Адальберта.jpg
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Dieses Bild zeigt ein Kulturdenkmal in Russland. Seine Nummer auf der Informationsseite des Ministeriums für Kultur der Russischen Föderation lautet:
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katholische Adalbertkapelle in Königsberg-Amalienau
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katholische Adalbertkapelle in Königsberg-Amalienau, Innenraum mit Blick auf den Altar
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katholische Adalbertkapelle in Königsberg-Amalienau, Ostpreußen, Blick auf die Ostseite