Achim Kühn

Achim Kühn, 2014
(c) Bundesarchiv, Bild 183-T0623-0013 / CC-BY-SA 3.0
Achim Kühn (Bildmitte) 1978 im Atelier. Im Hintergrund der getriebene Torso des Apollo zum Schauspielhaus Berlin

Achim Kühn (* 5. April 1942 in Berlin) ist ein deutscher Metallbildhauer und Kunstschmied.

Leben

Kühn, der Sohn des Kunstschmieds Fritz Kühn absolvierte nach seiner Schulausbildung zunächst von 1956 bis 1959 eine Lehre als Metallgestalter in der väterlichen Werkstatt und legte danach noch die Meisterprüfung als Bauschlosser und Kunstschmied ab. Dem schloss sich 1964 ein Architekturstudium an der Hochschule für Architektur in Weimar und eine Zusatzausbildung zum Metallrestaurator an. Seit 1967 führt er zusammen mit seiner Frau Helgard, einer gelernten Goldschmiedin, das Atelier und die Werkstatt seines Vaters in Berlin-Bohnsdorf fort. Der Sohn Tobias lernte ebenfalls Kunstschmied.[1] Seit 1967 haben sie keine Werke vom Vater Fritz Kühn verkauft, weil sie konsequent danach streben, das vom Land Berlin beschlossene Fritz-Kühn-Museum in Bohnsdorf errichten zu können.

Mehrfach war Achim Kühn auf internationalen Kongressen als Referent zu Gast, so 1980 auf einer Tagung der Kunstschmiede Englands (BABA, British Artists Blacksmith Association) in Hereford, 1982 anlässlich des nationalen Kongresses der Kunstschmiede Nordamerikas (Artist-Blacksmith’s Association of North America) in Ripley (West Virginia), 1985 bei der Konferenz für Schmiede und Designer „Von der Idee zur Form“ im Schmiedemuseum Gislöv (Schweden) und 1986 auf dem 1. Weltkongress der Kunstschmiede in Aachen. 1988 leitete er den nationalen Kongress der Kunstschmiede in Skara (Schweden).[2]

Durch nach 1990 erfolgte städtebauliche Veränderungen in Berlin, Leipzig, Frankfurt/Oder und an anderen Orten gingen insgesamt 56 Werke oder Werkgruppen aus seinem Schaffen und dem seines Vaters Fritz Kühn verlustig, wie der Kunstwissenschaftler Peter Michel feststellt.[3]

Werke

Als Metallbildhauer umfasst das Spektrum seiner Arbeiten Kunst im öffentlichen Raum, unikate Kunstwerke, baugebundene Arbeiten, und Kleinserien. Seine baugebundenen Arbeiten sind an über 80 Orten in Deutschland zu finden. Allein in Berlin sind es über 30 eigene- und Restaurierungsarbeiten.[2]

Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland machten ihn über die Grenzen Deutschlands hinaus in Europa bekannt. Achim Kühn ist ein international geschätzter Juror. Einer seiner langjährigen Mitarbeiter war der Schlosser Peter Trappen, der in Kühns Werkstatt das Kupferschmieden für sich entdeckte.[4]

Eigene Entwürfe (Auswahl)

Restaurierungen (Auswahl)

Ausstellungen (Auswahl)

Galerie

Zitat

„Was die Arbeiten von Achim Kühn auszeichnet, ist ihre Vielschichtigkeit und Mehrdeutigkeit, aus der heraus sich ein Dialog zwischen dem Raum, als immateriellen Gegenspieler, und der Form spannungsreich entfaltet. Nicht zuletzt ist die Rolle des Betrachters angesprochen, der aktiv in das plastische Geschehen eingebunden wird, sind es doch seine Aktionen, die ein vollständiges Erleben der dreidmensionalen Gebilde erst ermöglichen.“

Anette Schwarz[9]

Literatur

  • 1970 Fritz Kühn in memoriam Evangelische Verlagsanstalt, 4. Aufl. 1987. ISBN 3-374-00173-4.
  • Gretl Hoffmann: Kunst aus dem Feuer = Art from the fire. (Untertitel: 16 Kunstschmiede aus 7 Ländern), Bildband, 143 S., Hoffmann Verlag, Stuttgart, 1987, (deutsch/englisch). ISBN 978-3-87346-083-6.
  • 1989 Eisen und Stahl. Werkstattbuch der Schmiedekunst Augustus Verlag. ISBN 3-8043-2715-X.
  • 1993 Achim Kühn: Metallgestaltung: vom Werkzeug zur Form Coleman Verlag, Lübeck. ISBN 3-87128-037-2.
  • Michael Günther: Die Lok 2000 am Borsig-Tor. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter. 48. Jahrgang, Nr. 4, 2021 (verkehrsgeschichtliche-blaetter.de – Leseprobe).
Commons: Achim Kühn – Album mit Bildern
Commons: Achim Kühn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Homepage von Tobias Kühn
  2. a b Katalog Berliner Metallgestaltung Fritz und Achim Kühn. Metallkunst aus der DDR. Ausstellung in der Stadtzentrale der Sparkasse der Stadt Berlin-West, 1989.
  3. Peter Michel: Ankunft in der Freiheit. Essays gegen den Werteverlust der Zeit. Berlin 2011, S. 190.
  4. Berliner Werkstattleiter Peter Trappen im Unruhestand online (Aufgerufen am 12. März 2023.)
  5. Brunnen Wasserglocke auf stadtentwicklung.de
  6. Brunnen Kleine Elefanten auf stadtentwicklung.de (Memento vom 23. Oktober 2016 im Internet Archive)
  7. Brunnenskulptur soll am Hafen von Turku stehen. Walfischflosse schwimmt nach Finnland. In: Berliner Zeitung.
  8. Museum Centre of Turku (Memento vom 18. April 2008 im Internet Archive)
  9. Katalog zur Ausstellung im Constanze-Pressehaus Berlin Achim Kühn. Metallbildhauer. 1994.

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Der Kunstschmied Achim Kühn führt interessierte Besucher am Tag des offenen Denkmals durch sein Atelier und seine Werkstatt.
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Skulptur "Segel im Wind" von Achim Kühn in Rostock / Sculpture "Sails in the Wind" of Achim Kühn in Rostock
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Skulptur, "'Luftfahrtsymbol" von Achim Kühn, 1979, Am Seegraben 84, Schönefeld, Germany
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Skulptur, "Glockenplastik" von Achim Kühn, 1975, Albertinenstraße 20-23, Berlin-Weißensee, Deutschland
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Brunnen,"Kleine Elefanten" von Achim Kühn, 1995, Arndtplatz , Berlin-Adlershof, Germany
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Skulptur, "Drei Nadeln" von Achim Kühn, 1993, Sterndamm 101, Berlin-Johannisthal, Deutschland
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Berlin, Atelier Achim Kühn

ADN-ZB Zimmermann 23.6.78-pe Berlin: Atelier und Bühne. Ideenreiche Arbeiten und Entwürfe können Besucher im Atelier für Stahl- und Metallgestaltung von Achim Kühn (3. v.r.) in Berlin-Grünau kennenlernen. Der 33jährige Künstler, Sohn des berühmten Metallgestalters Prof. Fritz Kühn, hat in der väterlichen Werkstatt die Meisterprüfung und an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar das Diplom abgelegt. Thema seiner Diplomarbeit war "Die Umgestaltung des Platzes der Akademie" - daher ist Achim Kühn mit seinen Mitarbeitern seit 1967 mit Arbeiten für dieses umfangreiche Projekt beschäftigt. Einige seiner bekannten Arbeiten in Berlin sind die Eingangstore zur Marienkirche und die Brunnenplastik im Volkspark Friedrichshain, unter deren Wasserglocke man trocken stehen kann. Die acht Mitarbeiter der Werkstatt - darunter zwei Lehrlinge - schaffen vorwiegend moderne Werke aus Stahl, Kupfer, Messing, Aluminium, auch aus Plaste und Beton. Die Figuren für das ehemalige Schauspielhaus werden nach Gipsmodellen aus Kupferblech frei getrieben.

Abgebildete Personen:

Friedhöfe LA Grab Kraatz mit Kühn-Skulptur 2012-04-23 ama fec (18).JPG
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Friedhöfe St.Georgen-, Parochial- und St. Petri-Luisenstadtgemeinden: Grab für Familie Kraatz mit Skulptur von Achim Kühn