Abtenau

Marktgemeinde
Abtenau
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Abtenau
Abtenau (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Salzburg
Politischer Bezirk:Hallein
Kfz-Kennzeichen:HA
Hauptort:Abtenau
Fläche:186,95 km²
Koordinaten:47° 34′ N, 13° 21′ O
Höhe:714 m ü. A.
Einwohner:6.003 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:32 Einw. pro km²
Postleitzahl:5441
Vorwahl:06243
Gemeindekennziffer:5 02 01
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Markt 1
5441 Abtenau
Website:www.abtenau.at
Politik
Bürgermeister:Johann Schnitzhofer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2019)
(25 Mitglieder)
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Abtenau im Bezirk Hallein
Lage der Gemeinde Abtenau im Bezirk Hallein (anklickbare Karte)AbtenauAdnetAnnaberg-LungötzBad VigaunGolling an der SalzachHalleinKrisplKuchlOberalmPuch bei HalleinRußbach am Paß GschüttSankt KolomanScheffau am Tennengebirge
Lage der Gemeinde Abtenau im Bezirk Hallein (anklickbare Karte)
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Abtenau
(c) Arne Müseler / www.arne-mueseler.com, CC BY-SA 3.0 de

Abtenau
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Abtenau, im Salzburger Dialekt (d') Åbtnau [ɔbˈdnaʊ̯], ist eine österreichische Marktgemeinde im Bezirk Hallein (Bundesland Salzburg) mit 6003 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Geografie

Das Tennengebirge, von Abtenau-Waldhof

Die Gemeinde liegt im Lammertal im Tennengau des Salzburger Landes, etwa 45 Kilometer südlich von Salzburg.

Die Gemeinde umfasst das gesamte mittlere Tal der Lammer, von der Engstelle am Wallingwinkl (oberhalb der Lammeröfen), mit dem unteren Aubach als Grenze, bis zur Engstelle am Stümmelleitgraben zwischen dem Schober (1791 m ü. A.) des Tennengebirges und der Zwieselalm des Dachsteinmassivs. Hauptsiedlungsraum ist das Abtenauer Becken, die eigentliche Flur Abtenau liegt am Klausgraben, links südlich der Lammer, auf einer Hochfläche 100 Meter über der Lammer.

Im Norden erstreckt sich das Gemeindegebiet bis an den Hauptkamm der Osterhorngruppe der Salzburger Voralpen respektive Salzkammergut-Berge, vom Gruberhorn (1732 m ü. A.) bis zum Braunedlkogel (1894 m ü. A.), mitsamt einem Teil der Postalmregion. Im Südwesten gehört das ganze nordöstliche Tennengebirge dazu, bis an den Scheiblingkogel (2289 m ü. A.) und Bleikogel (2411 m ü. A.). Im Südosten bildet der Gosaukamm, der Nordwestausläufer des Dachsteinmassivs, die Landesgrenze zu Oberösterreich, Eckpunkt bildet das Törleck (1618 m ü. A.) bei der Gablonzer Hütte. Am Rußbach Richtung Pass Gschütt liegt die Grenze an der Linie WalchenbachKnablbach vor der Rußbacher Talweitung.

Gemeindegliederung

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Zentrum von Abtenau

Die Gemeinde besteht aus den neun Katastralgemeinden Abtenau Dorf, Abtenau Markt, Fischbach, Leitenhaus, Rigaus, Schorn, Seetratten, Seidegg und Unterberg.

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 23 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Abtenau (1217)
  • Au (542)
  • Döllerhof (448)
  • Erlfeld (176)
  • Fischbach (424)
  • Gseng (24)
  • Hallseiten (46)
  • Kehlhof (527)
  • Leitenhaus (154)
  • Lindenthal (512)
  • Möselberg (107)
  • Pichl (485)
  • Rigaus (216)
  • Salfelden (78)
  • Schorn (297)
  • Schratten (126)
  • Seetratten (96)
  • Seydegg (23)
  • Stocker (133)
  • Unterberg (50)
  • Wagner (108)
  • Waldhof (170)
  • Wegscheid (44)

Abtenau gehört zum Planungsverband Lammertal.

Bis Ende 2002 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Abtenau, seit 2003 ist sie Teil des Gerichtsbezirks Hallein.

Nachbargemeinden

Hintersee (Bez. Salzburg-Umgebung)Sankt Gilgen (Bez. Salzburg-Umgebung)Strobl (Bez. Salzburg-Umgebung)
Sankt Koloman

Scheffau am Tennengebirge

Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtRußbach am Paß Gschütt

Gosau (Bez. Gmunden, )

Werfenweng (Bez. St. Johann)Sankt Martin am Tennengebirge (Bez. St. Johann)Annaberg-Lungötz

Geschichte

Die Abtenau im 19. Jahrhundert (Julius Rose, 1861)

Die Ortslage ist erstmals 1124 in einer Urkunde des Stifts St. Peter zu Salzburg erwähnt, Appanouwa[2] (zu ‚Aue‘) als Rodung im bis dahin weitgehend unbesiedelten Tal der (schon um 800 so genannten) Lamara. Erzbischof Konrad I. gab sie den Äbten von St. Peter zu Eigen.[2] Schon 1191 ist dann eine Kirche mit Pfarrstelle und vollen Pfarrrechten urkundlich genannt (die heutige Blasiuskirche),[2]

1507 wurde Abtenau durch den Landesherrn Erzbischof Leonhard von Keutschach zum Markt erhoben. 1816 kam der Ort mit Salzburg zu Österreich. Der Bauernbefreiung 1848 folgte die Bildung der Ortsgemeinde im Jahr 1850.

1939 wurden die Ortsteile Wallingwinkl und Weitenau von der Marktgemeinde Abtenau abgetrennt und der Gemeinde Scheffau zugeschlagen.

Eine intensive Entwicklung zu einem zweisaisonalen Urlaubsort setzte nach dem Zweiten Weltkrieg ein.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Abtenau
  • Katholische Pfarrkirche Abtenau hl. Blasius: Die gotische Kirche zeigt durch Umbauten und Erweiterungen auch barocke Züge. Sehenswert sind der Hochaltar und die Seitenaltäre aus dem 17. Jahrhundert und im Mittelschiff 1939 freigelegten Gewölbe-Fresken aus dem 16. Jahrhundert. Die Schreinfiguren des ehemaligen Hochaltars, der das Hauptwerk von Andreas Lackner ist, befindet sich heute im Belvedere Wien.[3]
  • Katholische Filialkirche Mühlrain Unsere Liebe Frau
  • Katholische Filialkirche Radochsberg Heiliges Herz Jesu und hl. Leonhard
  • Katholische Filialkirche Rigaus-Voglau hl. Josef der Arbeiter
  • Bezirksgericht Abtenau
  • Museum Arlergut: Das Heimatmuseum ist im ehemaligen Bauernhaus, dem Arlerhof, untergebracht.

Sport und Freizeit

  • Skigebiet Abtenauer Bergbahnen am Karkogel, sowie Langlauf, Sommerrodelbahn und Mountain Cart, Paragliding (Gleitschirmfliegen)
  • Ski- und Wandergebiet Postalm
  • Terrassen-Schwimmbad Abtenau
  • Minigolf
  • Im Ort gibt es auch ein Kino und ein Theater.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 321 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 133 im Haupt- und 164 im Nebenerwerb und 24 von juristischen Personen betrieben. Diese 24 bewirtschafteten neunzig Prozent der Flächen. Im Produktionssektor waren beinahe zwei Drittel der Erwerbstätigen mit der Herstellung von Waren beschäftigt, knapp dreißig Prozent arbeiteten im Baugewerbe. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren der Handel und die sozialen und öffentlichen Dienste mit jeweils 330 Erwerbstätigen (Stand 2011).[5][6][7]

WirtschaftssektorAnzahl BetriebeErwerbstätige
2011200120112001
Land- und Forstwirtschaft 1)321345293196
Produktion77491098992
Dienstleistung31824410641192

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Berufspendler

Von den fast 3000 Erwerbstätigen, die 2011 in Abtenau wohnten, arbeiteten rund sechzig Prozent in der Gemeinde und vierzig Prozent pendelten aus. Von der Umgebung kamen mehr als 700 Menschen zur Arbeit nach Abtenau.[8]

Tourismus

In den Jahren 2010 bis 2019 zählte Abtenau jährlich rund 220.000 Übernachtungen. Die Wintersaison hat eine Spitze im Februar mit 34.000 Übernachtungen. Die Monate Juli und August haben jeweils über 32.000 Übernachtungen (Stand 2019).[9]

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Bildung

  • Volksschule Markt
  • Volksschule Radochsberg
  • Volksschule Voglau
  • Neue Mittelschule Abtenau
  • Polytechnische Schule
  • Sonderpädagogisches Zentrum Abtenau

Politik

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Gemeindeamt Abtenau

Gemeinderat

Die Gemeindevertretung hat insgesamt 25 Mitglieder.

Bürgermeister

  • 1929–1935 Thomas Auer (CSP) (1865–1942), Salzburger Landtagsabgeordneter[14]
  • 1949–1978 Heinrich Rettenbacher (ÖVP), Salzburger Landtagsabgeordneter[15]
  • 1978–1994 Lorenz Köppl (ÖVP)[16]
  • 1994–2014 Johann Quehenberger (SPÖ)[17]
  • seit 2014 Johann Schnitzhofer (ÖVP)[18]

Wappen

Das Wappen der Gemeinde zeigt den Pfarrpatron, den Heiligen Blasius und ist wie folgt beschrieben:

Im blauen Felde, auf pflasterartigem Boden stehend, die Gestalt des heiligen Blasius: ein goldnimbierter, mit rotem Pluviale bekleideter Bischof, in der Rechten eine brennende Kerze und in der Linken einen Bischofsstab haltend.

Gemeindepartnerschaften

Abtenau pflegt zwei Partnerschaften:[19]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Ehrenbürger

Ehrenbürger der Gemeinde sind:[19]

  • 1972 Heinrich Rettenbacher, Bürgermeister
  • 1976 Gottfried Schmidt
  • 1994 Lorenz Köppl, Bürgermeister
  • 2000 Walter Lindenthaler, Amtsleiter
  • 2003 Albert Wieser
  • 2010 Edmund Wagenhofer
  • 2015 Johann Quehenberger, Bürgermeister[20]

Literatur

  • Hans Gfrerer: Abtenau. Heimatbuch, Verlag Marktgemeinde Abtenau: Band 1 Geschichte der Abtenau und des Lammertales; Band 2 Die Häuser der Gemeinde Abtenau, 1982.

Weblinks

Commons: Abtenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. a b c Pfarrverband Lammertal: Pfarrchronik Abtenau (Memento vom 31. März 2017 im Internet Archive)
  3. Sammlung Online Belvedere Wien
  4. Theater
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Abtenau, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Januar 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Abtenau, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Januar 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Abtenau, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Januar 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Abtenau, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Januar 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Abtenau, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Januar 2021.
  10. Wahlergebnisse 2009. Land Salzburg, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  11. Wahlergebnisse 2014. Land Salzburg, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  12. Gemeindewahlen 2019. (PDF) Land Salzburg, S. 80, abgerufen am 7. Januar 2021.
  13. Wahlergebnisse 2019. Land Salzburg, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  14. Thomas Auer. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  15. Heinrich Rettenbacher. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  16. Lorenz Köppl. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  17. Johann Quehenberger. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  18. Johann Schnitzhofer. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  19. a b Unser Abtenau | Wissenswertes. Marktgemeinde Abtenau, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  20. Quehenberger ist Ehrenbürger meinbezirk.at, 28. April 2015

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Abtenau, Salzburg, Österreich
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Flagge der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO)
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Blasonierung:„Im blauen Felde, auf einem goldenen (gelben) Stuhl auf pflasterartigem Boden stehend, die Gestalt des heiligen Blasius: ein gold(-gelb)-nimbierter, mit rotem Pluviale, golden (gelb) abgesetzt, bekleideter Bischof, in der Rechten eine brennende goldene (gelbe) Kerze und in der Linken einen goldenen (gelben) Bischofsstab haltend.“
Das Wappen wurde der Gemeinde von der Salzburger Landesregierung am 2. August 1930 verliehen. Das Wappen zeigt den Schutzpatron des Ortes. Das Symbols wurde erstmals auf einem Siegel aus dem Jahre 1592 nachgewiesen.
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Karte des österreichischen Bundeslandes Salzburg, Hallein hervorgehoben
Tennengebirge von Abtenau Waldhof gesehen.JPG
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Landschaft bei Abtenau Salzkammergut, signiert und datiert J. Rose 1861, Öl auf Leinwand, 111 x 140 cm