Abteilung für Migranten und Flüchtlinge

Die Abteilung für Migranten und Flüchtlinge wurde vom vatikanischen Dikasterium (Amt der römischen Kurie) für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen[1] zum 1. Januar 2017 eingerichtet.

Erschrocken von den Bedingungen und der Behandlung der großen Anzahl von Migranten, Flüchtlingen und Opfern von Vertreibung und Menschenhandel, erklärte Papst Franziskus vor einigen Tausend Repräsentanten der Volksbewegungen in der Audienzhalle am 5. November 2016: „In dem Dikasterium [für den Dienst zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen], dem Kardinal Turkson [(Ghana)] vorsteht, gibt es eine Abteilung, die sich mit diesen Situationen befasst. Ich habe beschlossen, dass diese Abteilung, zumindest vorläufig, unmittelbar vom Papst abhängen soll, denn hier herrscht eine beschämende Situation, die ich nur mit einem Wort beschrieben kann, das mir auf Lampedusa spontan in den Sinn kam: Schande.“[2][3] Mitte Dezember, ernannte er Michael Czerny SJ, einen kanadischen Jesuiten, und Fabio Baggio CS, einen italienischen Scalabrini-Missionar, zu Untersekretären des Dikasteriums, um sich „besonders für die Sorge um Migranten und Flüchtlinge einzusetzen.“[4]

Die Aufgabe der Abteilung für Migranten und Flüchtlinge besteht vorrangig darin, die Kirche – lokal, regional und international – dabei zu unterstützen, Menschen in den verschiedenen Stufen der Migration zu begleiten, besonders jene, die auf die eine oder andere Weise gezwungen sind, wegzuziehen oder zu fliehen. Die Sorge der Abteilung soll sich auf diejenigen, welche zur Migration gezwungen wurden, richten: Asylsuchende, Flüchtlinge, international vertriebene Menschen sowie andere internationale und interne Migranten. Das besondere Augenmerk liegt auf Migranten, die Not und Leid in den Herkunfts-, Ankunfts- oder Transitländern erfahren, wie zum Beispiel Menschen, die aufgrund von Konflikten, Verfolgungen oder humanitärer Katastrophen (sowohl Naturkatastrophen, als auch von Menschen verursachte Katastrophen) fliehen, Opfer von Menschenhandel, Migranten mit irregulärem Status, ausgebeutete Wanderarbeiter und ungeschützte Migranten wie Frauen, Jugendliche und Kinder.[5]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Francis creates new Vatican office for charity, justice, peace, migration. In: National Catholic Reporter. 31. August 2016 (ncronline.org [abgerufen am 11. Januar 2017]).
  2. An die Teilnehmer an der Internationalen Begegnung der Volksbewegungen (5. November 2016) | Franziskus. In: w2.vatican.va. Abgerufen am 11. Januar 2017.
  3. Pope Francis appoints Jesuit and Scalabrini priests to new Vatican department for refugees. In: America Magazine. 14. Dezember 2016 (americamagazine.org [abgerufen am 11. Januar 2017]).
  4. To participants in the World Meeting of Popular Movements (5 November 2016) | Francis. In: w2.vatican.va. Abgerufen am 11. Januar 2017.
  5. Michael Czerny: "L’IMPEGNO DELLA CHIESA IN TEMA DIACCOGLIENZA E INCLUSIONE DI MIGRANTI E RIFUGIATI". In: Migrants and Refugees Section.