Abschnittsbefestigung Schanze (Holnstein)

Abschnittsbefestigung Schanze

Lageplan der Abschnittsbefestigung Schanze (Holnstein) auf dem Urkataster von Bayern

StaatDeutschland
OrtHolnstein bei Berching
EntstehungszeitVorgeschichtliches oder frühmittelalterliches Bauwerk
BurgentypHöhenburg
BauweiseWall- und Grabenanlage
Geographische Lage49° 7′ N, 11° 31′ O
Höhenlage553 m ü. NHN
Abschnittsbefestigung Schanze (Bayern)
3D-Ansicht des digitalen Geländemodells

Die Abschnittsbefestigung Schanze liegt im Ortsteil Holstein der oberpfälzischen Stadt Berching im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz von Bayern. Die Anlage befindet sich am Högelberg, ca. 400 m südsüdöstlich von Holnstein in der Staatswaldabteilung In der Schanz.[1] Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-3-6835-0010 im Bayernatlas als „Abschnittsbefestigung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung, vorgeschichtlicher Bestattungsplatz mit mindestens neun Grabhügeln, mesolithische Freilandstation, Siedlungen der Bronzezeit, der Urnenfelderzeit und der Latènezeit“ geführt.

Beschreibung

Die weit nach Westen vorspringende Bergzunge des Högelberges gegen das Tal der Weißen Laber fällt allseits steil ab und wird mit dem Hinterland durch eine 600 m breite Hochfläche verbunden. 500 m vor der Bergzunge quert ein 700 m langer Abschnittswall die engste auf den Berg führende Stelle. Er schließt auf beiden Seiten an den Steilabfall an. Der Wall ist im Südteil 8 m breit und 1 m hoch und verläuft hier geradlinig. In einer schwachen S-Kurve 100 m vor dem südlichen Steilhang besteht ein vorgelegter etwa 4 m breiter und ziemlich flacher Graben bis zur Hangkante. Die Höhe von der Grabensohle bis zur Wallkante beträgt 1,3 m. An der nördlichen Hangkante biegt der Wall entlang der Randmulde ein wenig ab und geht am nördlichen Steilabfall mit einem S-förmigen Knick in einen flachen Randwall und dann in eine künstliche verstärkte Hangkante über. Diese ist bis zur Zungenspitze des Berges sichtbar. Unterhalb der Spitze führt ein Weg schräg über den Steilhang auf das Gipfelplateau. Unter der Kante ist er auf 20 m Länge als 2 m breite Gasse aus den Felsen herausgehauen. 300 m östlich des Abschnittswalls steigt das Hinterland etwas an, am Fuß des Anstiegs verläuft eine 250 lange gerade Geländekante, der im Westen stellenweise ein verflachter Graben vorgelegt zu sein scheint.

Geschichte

Es wurden einige vorgeschichtliche Scherben gefunden, die im Historischen Museum von Regensburg aufbewahrt werden.

Abweichend bzw. ergänzend zu dieser historischen Einordnung wird die Anlage als ein im Zuge des Spanischen Erbfolgekriegs angelegtes kurbayerisches Defensionswerk interpretiert. Als Beleg wird u. a. auf eine in Lidaraufnahmen sichtbar gewordene Fünfeck-Redoute vor dem Abschnittswall hingewiesen und auch auf die im bayerischen Urkataster enthaltene Bezeichnung „auf der Schanze“.[2][3] Diese spätere Verwendung als neuzeitliches Schanzwerk widerspricht aber nicht einer zeitlich früheren (vorgeschichtlichen) Befestigungsanlage.

Literatur

  • Armin Stroh: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler der Oberpfalz. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 3). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1975, ISBN 3-7847-5030-3, S. 177.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bayerischer Denkmal-Atlas: Holnstein und Högel Berg auf der Schanze, abgerufen am 27. April 2020.
  2. Werner Robl: Die Schlacht von Mallerstetten am 4. März 1703. Erste kurbayerische Feldschlacht im Spanischen Erbfolgekrieg. Die Graf-Tillysche Landesdefension zwischen Sulz und Laber. Mit Nachträgen zu den Defensionswerken bei Breitenbrunn und im Westen zwischen Sulz und Schwarzach, abgerufen am 27. April 2020.
  3. Werner Robl: Holnstein im Tal der Weißen Laber. Aus der Reihe: Perlen der Berchinger Stadtgeschichte, abgerufen am 26. April 2020.

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Burgruine Hohenburg aus südöstlicher Richtung
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Lageplan der Abschnittsbefestigung Schanze (Holnstein) auf dem Urkataster von Bayern
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Wappen Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Gespalten von Schwarz und Silber; vorne ein linksgewendeter, rot bewehrter und rot gekrönter goldener Löwe; hinten übereinander zwei rote Löwen, der obere schreitend, der untere aufgerichtet.