Abgeordnetenhaus von Bosnien und Herzegowina

Predstavnički Dom
Abgeordnetenhaus
Logo
Basisdaten
Sitz:Sarajevo
Legislaturperiode:4 Jahre
Abgeordnete:42
Aktuelle Legislaturperiode
Letzte Wahl:2. Oktober 2022
Nächste Wahl:2026
Vorsitz:Denis Zvizdić (NiP)
Sitzverteilung:Regierung (inkl. Tolerierungspartner) (23)
  • SNSD 6
  • SDP 5
  • HDZ BiH 4
  • NiP 3
  • NS 2
  • DEMOS 1
  • US 1
  • BHI 1
  • Opposition (19)
  • SDA 9
  • DF 3
  • SDS 2
  • PDP 2
  • NES 1
  • ZPiR 1
  • ZNG 1
  • Website
    www.parlament.ba

    Das Abgeordnetenhaus von Bosnien und Herzegowina (Serbisch, Bosnisch: Predstavnički Dom oder Представнички Дом, Kroatisch: Zastupnički Dom) ist die Zweite Kammer der Parlamentarischen Versammlung von Bosnien und Herzegowina, des Parlaments von Bosnien und Herzegowina. Die Erste Kammer ist das Haus der Völker von Bosnien und Herzegowina.

    Das Abgeordnetenhaus besteht aus 42 Abgeordneten, welche alle vier Jahre gewählt werden. Davon kommen 28 Abgeordnete aus der Föderation Bosnien und Herzegowina (FBiH) und 14 Abgeordnete aus der Republika Srpska (RS).

    Geschichte

    Der Staat Bosnien und Herzegowina ging in seiner heutigen Form aus dem Abkommen von Dayton (1995) hervor und ist laut diesem Rechtsnachfolger der Republik Bosnien und Herzegowina, die unmittelbar nach einem Referendum Anfang 1992 gegründet wurde und während des Bosnienkrieges das einzige international anerkannte von insgesamt vier Staatsgebilden auf dem Territorium Bosnien und Herzegowinas war.[1]

    Der Vertrag von Dayton beendete den Krieg im Land und schuf einen einheitlichen, jedoch stark dezentralisierten (föderalistischen) Staat. Heute besteht Bosnien und Herzegowina aus den beiden Entitäten Föderation Bosnien und Herzegowina (mehrheitlich von Bosniaken und bosnischen Kroaten bevölkert) und Republika Srpska (mehrheitlich von bosnischen Serben bevölkert). Neben den Regierungen und Parlamenten der beiden Entitäten gibt es eine gemeinsame Regierung und ein gemeinsames Parlament (Abgeordnetenhaus mit 42 Sitzen und Haus der Völker mit 15 Sitzen) für den Gesamtstaat. Die drei Volksgruppen haben je einen Vertreter in einem dreiköpfigen Staatspräsidium.[2]

    Die Parteienlandschaft von Bosnien und Herzegowina ist durch die innere Spaltung zersplittert.[3] Während die Regierungsparteien relativ überschaubar sind, befinden sich viele unterschiedliche Parteien in der Opposition. Unter den bosniakischen Parteien ist die SDA die stärkste. Auf serbischer Seite dominiert die SNSD um Milorad Dodik, bei den Kroaten die HDZ BiH. Die stärksten multiethnischen Parteien sind die SDP und die DF.

    Wahlergebnisse

    Die letzten Parlamentswahlen vom 2. Oktober 2022 resultierten im folgenden Ergebnis:

    Parlamentswahlen (FBiH)[4]
    Endergebnis
     %
    30
    20
    10
    0
    25,2
    (−0,3)
    14,2
    (−0,5)
    13,4
    (−0,8)
    10,5
    (+0,8)
    2,4
    (−4,4)
    5,1
    (+0,2)
    1,5
    (−2,4)
    4,9
    (+1,9)
    8,2
    (+5,8)
    14,6
    (−0,3)
    PDA
    NESh
    NiP
    Sonst.
    2018
    
    
    Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
    Anmerkungen:
    h Vergleichswert 2018: A-SDA
    Parlamentswahlen (RS)[4]
    Endergebnis
     %
    50
    40
    30
    20
    10
    0
    41,1
    (+2,0)
    18,1
    (−6,2)
    11,8
    (−0,8)
    3,5
    (−6,8)
    3,7
    (−1,0)
    4,9
    (+0,4)
    5,3
    (n. k.)
    4,9
    (n. k.)
    3,9
    (n. k.)
    1,9
    (−1,2)
    DNS
    SP
    ZPiR
    DEMOS
    US
    Sonst.
    2018
    
    
    Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Neues Ergebnis nicht 100%
    Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%

    Siehe auch

    Einzelnachweise

    1. Text des Dayton-Friedensabkommens (englisch)
    2. Damir Kapidžić: Subnational competitive authoritarianism and power-sharing in Bosnia and Herzegovina. In: Illiberal Politics in Southeast Europe. 2021, S. 79–99, abgerufen am 29. März 2023 (englisch).
    3. Philipp Jauernik: Sarajevo's uniqueness and Europe's weakness. In: The Brussels Times. 30. Dezember 2020, abgerufen am 30. November 2023 (englisch).
    4. a b Ergebnisseite, der Zentralen Wahlkommission, abgerufen am 2. Oktober 2022 (serbisch/kroatisch/bosnisch/englisch).

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