Ababde
Die Ababde oder Ababda sind eine nomadisch lebende Ethnie im südlichen Ägypten und nördlichen Sudan. Sie sind eine Untergruppe der Bedscha.
Siedlungsgebiet
Die Ababde leben in der östlichen Wüste Oberägyptens zwischen Nil und Rotem Meer, im Gebiet zwischen Kosseir im Norden und der Südgrenze Ägyptens, u. a. im Gebel-Elba-Nationalpark, sowie in Nubien im Nord-Sudan.
Sprache, Kultur, Geschichte
Sie fühlen sich den Bischarin am nächsten verwandt. Ihre Sprache ist die Bedscha-Sprache (Bedawi), daneben verwenden sie auch die arabische Sprache. Ein traditionelles und oft verwendetes Musikinstrument der Ababde ist die fünfsaitige tanbura.
Die Ababde sollen Nachfahren der antiken Troglodyten und Blemmyer sein. Sie waren früher u. a. als Karawanenführer tätig. Viele von ihnen dienten während des Mahdi-Aufstandes (1881–1899) bei den anglo-ägyptischen Truppen. Die Zahl der Ababde wurde um 1888 auf etwa 40.000 Personen geschätzt, aktuelle Zahlen sind nicht bekannt.
Die östliche Wüste ist im Verlauf der letzten Jahrzehnte laufend trockener geworden, d. h. die wenigen, vor allem in den Gebirgen bekannten Quellen versiegen bzw. sind größtenteils versiegt. Dadurch haben sich die Lebensbedingungen für die Ababde dermaßen verschlechtert, dass die Regierung ihnen angeraten hat, im Niltal ansässig zu werden. Ein Teil von ihnen siedelten sich daraufhin dauerhaft im Niltal an.
Weblinks
- Ababda – Bedouins of the Eastern Desert (Memento vom 9. Dezember 2013 im Internet Archive) (englisch)
Quellen
- Ababde. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 1, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 12.
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Ababdas im Wadi Ghamis (1961)