Aach (Hegau)

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 47° 51′ N, 8° 51′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk:Freiburg
Landkreis:Konstanz
Höhe:545 m ü. NHN
Fläche:10,68 km2
Einwohner:2304 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:216 Einwohner je km2
Postleitzahl:78267
Vorwahl:07774
Kfz-Kennzeichen:KN, STO
Gemeindeschlüssel:08 3 35 001
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 16
78267 Aach
Website:www.aach.de
Bürgermeister:Manfred Ossola
Lage der Stadt Aach im Landkreis Konstanz
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Über dieses Bild

Aach ([aːx] ) ist eine Kleinstadt im baden-württembergischen Landkreis Konstanz in Deutschland.

Zur Stadt Aach gehören keine weiteren Ortschaften. Sie ist bekannt durch den Aachtopf, die stärkste Quelle Deutschlands.

Geographie

Lage

Aach, Ansicht von Süden

Aach liegt im Hegau, einer vulkanisch geprägten Landschaft zwischen Bodensee und dem Schweizer Kanton Schaffhausen. Nördlich schließt sich hinter der Oberen Donau die Schwäbische Alb an. Wenige Kilometer östlich bzw. südöstlich liegen die Bodensee-Arme Überlinger See und Zeller See. Die Grenze zur Schweiz ist im Südosten etwa 14 Kilometer entfernt.

Nachbargemeinden

Die Stadt grenzt im Norden an Eigeltingen, im Osten an Orsingen-Nenzingen, im Süden an Volkertshausen und im Westen an Mühlhausen-Ehingen.

Flächennutzung

Die folgende Tabelle zeigt die Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung jeweils zum 31. Dezember des angegebenen Jahres:

Flächennutzung[2]198820002010
Landwirtschaftsfläche50,7 %47,9 %42,6 %
Waldfläche40,4 %40,7 %41,8 %
Siedlungs- und Verkehrsfläche7,9 %10,6 %13,2 %
Wasserfläche0,7 %0,6 %1,1 %
übrige Nutzungsarten0,3 %0,2 %1,3 %

Geschichte

Aach auf einer Karte der Grafschaft Nellenburg aus dem 18. Jahrhundert

Die älteste erhaltene Erwähnung von Aach stammt aus dem Jahr 1100. Damals gehörte der Ort zum Herzogtum Schwaben und bildete den Mittelpunkt der Herrschaft einer niederadeligen Familie von Aach. Von 1150 ist der Name Oppidum Ach in Hegovia bezeugt. Die Grundherrschaft gelangte um 1200 an das Hochstift Konstanz. Bischof Rudolf von Habsburg-Laufenburg (1274–1293) vergab die Herrschaft an die Grafen von Habsburg und Aach wurde so Bestandteil von Vorderösterreich.[3] Die Stadt Aach gehörte zu den vorderösterreichischen Ständen. Das Stadtrecht erhielt Aach 1283 durch König Rudolf I. 1465 kaufte das Haus Habsburg die Landgrafschaft Nellenburg[4], der Aach 1543 zugeschlagen wurde.[5]

1499 wurde in der Region im Schwabenkrieg – zwischen dem Schwäbischen Bund und der Schweiz – um die Vorherrschaft gekämpft. Nur 26 Jahre später, 1525, war Aach Schauplatz im Deutschen Bauernkrieg: Der Hegauer Adel floh vor aufständischen Bauern in die Stadt, woraufhin diese von den Aufständischen besetzt wurde. Bereits im September des Jahres waren die Aufstände jedoch niedergeschlagen.

Am 25. März 1799 fanden hier Gefechte zwischen den Österreichern unter Erzherzog Karl und Franzosen unter Jean-Baptiste Jourdan in den Koalitionskriegen statt. Nach der Niederlage Österreichs im Dritten Koalitionskrieg kam Aach zunächst 1806 zum Königreich Württemberg, 1810 im Grenzvertrag zwischen Württemberg und Baden schließlich zum Großherzogtum Baden.[6] Dort gehörte die Stadt lange zum Landkreis Stockach und kam bei der Kreisreform 1973 zum Landkreis Konstanz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Stadt Aach hat 2.270 Einwohner. Das Bevölkerungswachstum war vor allem von 1987 bis 2005 sehr stark, die Einwohnerzahl erhöhte sich in diesem Zeitraum um insgesamt 61 Prozent bzw. um jährlich durchschnittlich 2,7 Prozent. Seit dem Jahresende 2005 bleibt die Bevölkerung relativ konstant. Der Ausländeranteil liegt mit 9,7 Prozent unter dem Wert des Landkreises Konstanz (13,9 Prozent).

Entwicklung der Einwohnerzahl:[7]

1871–1961, 1970 und 1987: Volkszählungsergebnisse; Rest: Fortschreibungen des Bevölkerungsstands zum 31. Dezember des Jahres 1961 und 1970: Volkszählungsergebnisse; Rest: Fortschreibungen des Bevölkerungsstands zum 31. Dezember des Jahres

Politik

Gemeinderat

Nach der Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 ergab sich die folgende Sitzverteilung. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,76 % (2014: 51,1 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

ParteiStimmenanteilSitzeErgebnis 2014
CDU47,93 %540,5 %, 4 Sitze
Freie Wählervereinigung Aach41,23 %430,0 %, 3 Sitze
Unabhängige Freie Liste Aach10,84 %1
SPD23,8 %, 2 Sitze
FDP05,6 %, 1 Sitze

Bürgermeister

Der Aacher Bürgermeister ist hauptamtlicher Beamter auf Zeit. Am 6. Dezember 2001 begann die erste Amtsperiode von Severin Graf, der im Jahr 2009 wiedergewählt wurde. Die Amtszeit von Severin Graf endete am 5. Dezember 2017. An der Bürgermeisterwahl am 24. September 2017 erreichte der einzige Kandidat Manfred Ossola 97,42 % der abgegebenen Stimmen, bei einer Wahlbeteiligung von 70,4 %. Seine Amtseinführung war in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 6. Dezember 2017.

Verwaltungsgemeinschaft

Die Stadt gehört wie Mühlhausen-Ehingen der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Engen an.

Wappen

Wappen von Aach
Blasonierung: „In Rot ein goldener (gelber) Löwe mit drei zwischen den Pranken verteilten silbernen (weißen) Sternen.“
Wappenbegründung: Der Löwe kann als Hinweis auf die Zugehörigkeit zu Habsburg gelten. Die Sterne dienten zur Unterscheidung vom Wappen der Herrschaft.

Städtepartnerschaften

Partnerstadt von Aach ist Klingenberg (Sachsen). Zunächst war diese Partnerschaft mit der ehemaligen Gemeinde Colmnitz geschlossen worden, die heute ein Ortsteil von Klingenberg ist, das die Partnerschaft übernommen hat.[8]

Sehenswürdigkeiten

Alter Turm von Aach
Der Aachtopf

Siehe auch: Gesamtanlage Stadt Aach

Bauwerke

Naturdenkmäler

Im Stadtgebiet von Aach befindet sich der Aachtopf, die stärkste Quelle Deutschlands. Der Aachtopf ist die Quelle der in den Bodensee mündenden Radolfzeller Aach. Sie wird vom Wasser der Donau gespeist, das in Richtung Norden etwa zwölf Kilometer (Luftlinie) von der Aachquelle entfernt zwischen Immendingen und Fridingen im verkarsteten Kalkgestein des Weißen Jura versickert (Donauversickerung) und hier mit durchschnittlich 8.300 l/s (Minimum 1.300 l/s, Maximum 24.100 l/s) Schüttung austritt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

In der Stadt Aach sind verschiedene Gewerbebetriebe ansässig, zum Großteil in einem interkommunalen Gewerbegebiet mit der Gemeinde Volkertshausen.

Bildung

In Aach gibt es eine öffentliche Grundschule mit 91 Schülern. Die öffentliche Hauptschule wurde im Sommer 2010 geschlossen, nachdem diese Schule im letzten Schuljahr nur noch von 13 Schülern besucht wurde. In Aach gibt es zudem einen Kindergarten.

Verkehr

Der nächste Bahnhof liegt fünf Kilometer entfernt in Mühlhausen-Ehingen. Anschluss an Fernzüge hat man vom zwölf Kilometer entfernten Singen oder vom sechs Kilometer entfernten Bahnhof in Engen.

Busverbindungen gehen nach Singen, Stockach und in Richtung Engen.

Aach liegt unweit des Autobahnkreuzes Hegau. Über die Bundesautobahn 81, die Bundesautobahn 98 sowie die zweispurige Bundesstraße 33 bestehen schnelle Verbindungen in alle Richtungen. Die Stadt liegt außerdem an der Bundesstraße 31 (Freiburg im BreisgauFriedrichshafen).

Persönlichkeiten

  • Otto Trippel (1891–1954), Dokumentarfilmer
  • Andreas Mettler (* 1968), Spieleentwickler und Spieleautor, Geburtsort
  • Thomas Rid (* 1975), Politikwissenschaftler und Sachbuchautor

Sonstiges

In der alphabetischen Auflistung aller deutschen Städte steht Aach an erster Stelle.

Weblinks

Commons: Aach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Aach – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Struktur- und Regionaldatenbank, abgerufen am 12. Februar 2012.
  3. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7. Auflage. Beck, München 2007. ISBN 978-3-406-54986-1, S. 3.
  4. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, Seite 1
  5. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7. Auflage. Beck, München 2007. ISBN 978-3-406-54986-1, S. 3.
  6. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7. Auflage. Beck, München 2007. ISBN 978-3-406-54986-1, S. 3.
  7. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Struktur- und Regionaldatenbank, abgerufen am 12. Juni 2018.
  8. Website der Stadt Aach – Partnergemeinde Colmnitz, abgerufen am 1. Oktober 2019

Auf dieser Seite verwendete Medien

Aach in KN.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Aach, Landkreis Konstanz, Baden-Württemberg, Deutschland.
English (en): Locator map of Aach in District of Konstanz, Baden-Württemberg, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Aach dans l'arrondissement de Konstanz dans Bade-Wurtemberg, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Aach, Landkreis Konstanz, Baden-Württemberg, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Aach во рамките на Landkreis Konstanz, Baden-Württemberg, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Aach in de Landkreis Konstanz, Baden-Württemberg, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Aach en Landkreis Konstanz, Baden-Württemberg, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Baden-Württemberg, District of Konstanz, Aach ഭൂപടസ്ഥാനം.
Aach.ogg
Autor/Urheber: Max1260, Lizenz: CC BY-SA 3.0
German pronunciation of the town name Aach
Aach im Hegau 04.jpg
Autor/Urheber: Hubenschmid, Lizenz: CC BY 3.0
Stadtansicht Aach im Hegau
AachtopfFoto.jpg
Autor/Urheber: Ssch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der Aachtopf, wasserreichste Karstquelle Deutschlands, Quelle der Radolfzeller Aach.
Map of 'County of Nellenburg'.jpg
Karte der Grafschaft Nellenburg (18. Jh)
Turm Aach 1.jpg
(c) Dokape, CC BY-SA 3.0
  • Bildbeschreibung: Alter Turm Aach
  • Fotograf/Zeichner: Peter Schmenger
  • Datum: 1.5.2006