ATP Halle

Koordinaten: 52° 3′ 48″ N, 8° 21′ 2″ O

Terra Wortmann Open
ATP Tour
AustragungsortHalle
Deutschland Deutschland
Erste Austragung1993
KategorieTour 500
TurnierartFreiplatzturnier
SpieloberflächeRasen
Auslosung32E/16Q/16D/4DQ
Preisgeld2.134.520 
Center Court11.500 Zuschauer
WebsiteOffizielle Website
Stand: 12. Juni 2022

Das ATP-Turnier von Halle (offiziell von 1993 bis 2018: Gerry Weber Open, von 2019 bis 2021: Noventi Open, seit 2022: Terra Wortmann Open) ist ein Tennisturnier auf Rasen für Herren, das in Halle (Westf.) ausgetragen wird. Es findet jedes Jahr im Juni im Zeitraum zwischen den French Open und Wimbledon statt und ist nach dem Sponsor, dem Computerhersteller Wortmann AG benannt. Von 1993 bis 2018 war das Textilunternehmen Gerry Weber und von 2019 bis 2021 der Gesundheitsdienstleister Noventi Sponsor des Turniers. Es ist neben dem Turnier im Londoner Queen’s Club, das zur selben Zeit stattfindet, das wichtigste Vorbereitungsturnier für das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres in Wimbledon.

Geschichte

Im Jahr 1992 wurde auf der Anlage des TC Blau-Weiss Halle ein mit 50.000 US-Dollar dotiertes ATP-Challenger-Turnier, der sogenannte Taifun Cup, auf Sand ausgerichtet. Er stellte mit 11.000 Besuchern eine Rekordzuschauerzahl für ein Turnier dieser Kategorie in diesem Jahr auf. Hieraus entstanden 1993 die Gerry Weber Open, die nicht nur erstmals auf Rasen ausgetragen wurden, sondern fortan Bestandteil der ATP World Series, der Vorgänger der ATP Tour 250, waren. Seit 2015 gehört das Turnier zur ATP Tour 500, nach den Grand-Slam- und Masters-Turnieren die dritthöchste Kategorie auf der Tour.[1] 2019 wurde aufgrund des Insolvenzverfahrens von Gerry Weber wenige Tage vor Turnierstart mit Noventi ein neuer Turniersponsor vorgestellt.[2] Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde das Turnier 2020 abgesagt.[3] Im Jahr darauf fand es wieder statt. Anfang Dezember 2021 wurde die Wortmann AG neuer Namenssponsor des Turniers.[4]

Spielstätte

Die OWL Arena mit dem Center Court fasst 11.500 Zuschauer; der benachbarte, zweitgrößte Court 1 bietet 3500 Sitzplätze. Nachdem 1993 regenbedingt einen ganzen Tag nicht gespielt werden konnte, wurde mit dem Bau eines schließbaren Dachs begonnen. Die zweiteilige Konstruktion wurde innerhalb von drei Monaten fertiggestellt und lässt sich innerhalb von 88 Sekunden schließen. Seit 2008 sorgt ein eigens entwickeltes Rasenbelüftungssystem zudem für optimale Bedingungen auf dem Center-Court-Rasen. Zusätzlich stehen noch zwei weitere Matchcourts zur Verfügung sowie sechs weitere Trainingsplätze.

Zuschauerzahlen

Die Terra Wortmann Open sind das zuschauerstärkste ATP-Tennisevent in Deutschland mit insgesamt über 2,7 Millionen Zuschauern in 26 Turnierjahren. Beim Jubiläumsturnier 2017 verzeichnete das Turnier mit 116.200 Besuchern einen neuen Zuschauerrekord.[5] 2018 kamen 115.500 Besucher nach Halle. Überlegungen im Jahr 2014, ein kombiniertes Damen- und Herrenevent auszurichten, wurden indes wieder verworfen.[6]

Rahmenprogramm

Neben einem Unterhaltungsprogramm auf der Stadionanlage bietet die OWL Sport & Event GmbH & Co. KG den Turnierbesuchern auch Musikkonzerte. Unter anderem traten Sarah Connor, Revolverheld, Amy Macdonald, Lena Meyer-Landrut, die Sportfreunde Stiller und Tim Bendzko auf.

Rekordsieger

Der Rekordsieger des Turniers ist im Einzel der Schweizer Roger Federer mit zehn Erfolgen, zuletzt triumphierte er 2019 gegen David Goffin. Insgesamt konnten sechs Deutsche den Titel gewinnen, darunter Tommy Haas als einziger zweimal (2009, 2012). Michael Stich (1994), Nicolas Kiefer (1999), David Prinosil (2000), Philipp Kohlschreiber (2011) und Florian Mayer (2016) waren jeweils einmal erfolgreich. Der einzige Spieler, der in einem Jahr sowohl im Einzel als auch im Doppel gewann, ist Roger Federer (2005, mit Yves Allegro). Ihren Titel im Doppel verteidigen konnten sowohl Raven Klaasen und Rajeev Ram (2015, 2016), sowie Łukasz Kubot und Marcelo Melo (2017, 2018). Klaasen ist mit drei Titel zudem Rekordsieger im Doppel.

Siegerliste

ATP Challenger Tour
ATP Tour

Einzel

JahrSiegerFinalgegnerFinalergebnis
2022Polen Hubert Hurkacz~Niemandsland Daniil Medwedew6:1, 6:4
2021Frankreich Ugo HumbertRussland Andrei Rubljow6:3, 7:64
2020abgesagt
2019Schweiz Roger Federer (10)Belgien David Goffin7:62, 6:1
2018Kroatien Borna ĆorićSchweiz Roger Federer7:66, 3:6, 6:2
2017Schweiz Roger Federer (9)Deutschland Alexander Zverev6:1, 6:3
2016Deutschland Florian MayerDeutschland Alexander Zverev6:2, 5:7, 6:3
2015Schweiz Roger Federer (8)Italien Andreas Seppi7:61, 6:4
2014Schweiz Roger Federer (7)Kolumbien Alejandro Falla7:62, 7:63
2013Schweiz Roger Federer (6)Russland Michail Juschny6:75, 6:3, 6:4
2012Deutschland Tommy Haas (2)Schweiz Roger Federer7:65, 6:4
2011Deutschland Philipp KohlschreiberDeutschland Philipp Petzschner7:65, 2:0 aufgg.
2010Australien Lleyton HewittSchweiz Roger Federer3:6, 7:64, 6:4
2009Deutschland Tommy Haas (1)Serbien Novak Đoković6:3, 6:74, 6:1
2008Schweiz Roger Federer (5)Deutschland Philipp Kohlschreiber6:3, 6:4
2007Tschechien Tomáš BerdychZypern Republik Marcos Baghdatis7:5, 6:4
2006Schweiz Roger Federer (4)Tschechien Tomáš Berdych6:0, 6:74, 6:2
2005Schweiz Roger Federer (3)Russland Marat Safin6:4, 6:76, 6:4
2004Schweiz Roger Federer (2)Vereinigte Staaten Mardy Fish6:0, 6:3
2003Schweiz Roger Federer (1)Deutschland Nicolas Kiefer6:1, 6:3
2002Russland Jewgeni Kafelnikow (3)Deutschland Nicolas Kiefer2:6, 6:4, 6:4
2001Schweden Thomas JohanssonFrankreich Fabrice Santoro6:3, 6:75, 6:2
2000Deutschland David PrinosilNiederlande Richard Krajicek6:3, 6:2
1999Deutschland Nicolas KieferSchweden Nicklas Kulti6:3, 6:2
1998Russland Jewgeni Kafelnikow (2)Schweden Magnus Larsson6:4, 6:4
1997Russland Jewgeni Kafelnikow (1)Tschechien Petr Korda7:62, 6:75, 7:67
1996Schweden Nicklas KultiRussland Jewgeni Kafelnikow6:75, 6:3, 6:4
1995Schweiz Marc RossetDeutschland Michael Stich3:6, 7:611, 7:68
1994Deutschland Michael StichSchweden Magnus Larsson6:4, 4:6, 6:3
1993Frankreich Henri LeconteUkraine Andrij Medwedjew6:2, 6:3
1992Deutschland Marc-Kevin GoellnerSchweden Thomas Enqvist6:3, 2:6, 7:6

Doppel

JahrSiegerFinalgegnerFinalergebnis
2022Spanien Marcel Granollers
Argentinien Horacio Zeballos
Deutschland Tim Pütz
Neuseeland Michael Venus
6:4, 6:75, [14:12]
2021Deutschland Kevin Krawietz
Rumänien Horia Tecău
Kanada Félix Auger-Aliassime
Polen Hubert Hurkacz
7:64, 6:4
2020abgesagt
2019Sudafrika Raven Klaasen (3)
Neuseeland Michael Venus
Polen Łukasz Kubot
Brasilien Marcelo Melo
4:6, 6:3, [10:4]
2018Polen Łukasz Kubot (2)
Brasilien Marcelo Melo (2)
Deutschland Alexander Zverev
Deutschland Mischa Zverev
7:61, 6:4
2017Polen Łukasz Kubot (1)
Brasilien Marcelo Melo (1)
Deutschland Alexander Zverev
Deutschland Mischa Zverev
5:7, 6:3, [10:8]
2016Sudafrika Raven Klaasen (2)
Vereinigte Staaten Rajeev Ram (2)
Polen Łukasz Kubot
Osterreich Alexander Peya
7:65, 6:2
2015Sudafrika Raven Klaasen (1)
Vereinigte Staaten Rajeev Ram (1)
Indien Rohan Bopanna
Rumänien Florin Mergea
7:65, 6:2
2014Deutschland Andre Begemann
Osterreich Julian Knowle (2)
Schweiz Marco Chiudinelli
Schweiz Roger Federer
1:6, 7:5, [12:10]
2013Mexiko Santiago González
Vereinigte Staaten Scott Lipsky
Italien Daniele Bracciali
Israel Jonathan Erlich
6:2, 7:63
2012Pakistan Aisam-ul-Haq Qureshi (2)
Niederlande Jean-Julien Rojer
Philippinen Treat Conrad Huey
Vereinigte Staaten Scott Lipsky
6:3, 6:4
2011Indien Rohan Bopanna
Pakistan Aisam-ul-Haq Qureshi (1)
Niederlande Robin Haase
Kanada Milos Raonic
7:68, 3:6, [11:9]
2010Ukraine Serhij Stachowskyj
Russland Michail Juschny (2)
Tschechien Martin Damm
Slowakei Filip Polášek
4:6, 7:5, [10:7]
2009Deutschland Christopher Kas
Deutschland Philipp Kohlschreiber
Deutschland Andreas Beck
Schweiz Marco Chiudinelli
6:3, 6:4
2008Russland Michail Juschny (1)
Deutschland Mischa Zverev
Tschechien Lukáš Dlouhý
Indien Leander Paes
4:6, 6:3, [10:3]
2007Schweden Simon Aspelin
Osterreich Julian Knowle (1)
Frankreich Fabrice Santoro
Serbien Nenad Zimonjić
6:4, 7:65
2006Frankreich Fabrice Santoro
Serbien Nenad Zimonjić
Deutschland Michael Kohlmann
Deutschland Rainer Schüttler
6:0, 6:4
2005Schweiz Roger Federer
Schweiz Yves Allegro
Schweden Joachim Johansson
Russland Marat Safin
7:5, 6:76, 6:3
2004Indien Leander Paes
Tschechien David Rikl (2)
Tschechien Tomáš Cibulec
Tschechien Petr Pála
6:2, 7:5
2003Schweden Jonas Björkman (2)
Australien Todd Woodbridge
Tschechien Martin Damm
Tschechien Cyril Suk
6:3, 6:4
2002Deutschland David Prinosil
Tschechien David Rikl (1)
Schweden Jonas Björkman
Australien Todd Woodbridge
4:6, 7:65, 7:5
2001Kanada Daniel Nestor
Australien Sandon Stolle
Belarus Maks Mirny
Australien Patrick Rafter
6:4, 6:75, 6:1
2000Schweden Nicklas Kulti
Schweden Mikael Tillström
Indien Mahesh Bhupathi
Deutschland David Prinosil
7:64, 7:64
1999Schweden Jonas Björkman (1)
Australien Patrick Rafter
Niederlande Paul Haarhuis
Vereinigte Staaten Jared Palmer
6:3, 7:5
1998Sudafrika Ellis Ferreira
Vereinigte Staaten Rick Leach
Sudafrika John-Laffnie de Jager
Deutschland Marc-Kevin Goellner
4:6, 6:4, 7:6
1997Deutschland Karsten Braasch
Deutschland Michael Stich
Sudafrika David Adams
Sudafrika Marius Barnard
7:6, 6:3
1996Simbabwe Byron Black
Kanada Grant Connell
Russland Jewgeni Kafelnikow
Tschechien Daniel Vacek
6:1, 7:5
1995Niederlande Jacco Eltingh
Niederlande Paul Haarhuis
Russland Jewgeni Kafelnikow
Russland Andrei Olchowski
6:2, 3:6, 6:3
1994Frankreich Olivier Delaître
Frankreich Guy Forget
Frankreich Henri Leconte
Sudafrika 1961 Gary Muller
6:4, 6:7, 6:4
1993Tschechien Petr Korda
Tschechien Cyril Suk
Vereinigte Staaten Mike Bauer
Deutschland Marc-Kevin Goellner
7:6, 5:7, 6:3
1992Deutschland Karsten Braasch
Deutschland Lars Koslowski
Neuseeland Kelly Evernden
Neuseeland Brett Steven
4:6, 7:6, 6:0

Weblinks

Commons: ATP Halle – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Gerry-Weber-Open: Ab 2015 mit 500er-Status. In: Tennismagazin. 8. November 2013, abgerufen am 29. Oktober 2018.
  2. Nach kurzfristigem Namenswechsel: ATP-Turnier in Halle mit positiver Bilanz. In: Tennis Magazin. 22. Juni 2019, abgerufen am 29. November 2022.
  3. Deutsche Rasenturniere wegen Corona abgesagt. In: tennismagazin.de. 1. April 2020, abgerufen am 1. April 2020.
  4. Neuer Name für die ehemaligen Gerry-Weber-Open. In: westfalen-blatt.de. Westfalen-Blatt, 1. Dezember 2021, abgerufen am 18. Januar 2022.
  5. Traumfinale krönt 25. Gerry Weber Open: Zverev gegen Federer. In: augsburger-allgemeine.de. 25. Juni 2017, abgerufen am 29. Oktober 2018.
  6. Weiter kein Damen-Turnier in Halle. In: sport1.de. 2. März 2015, abgerufen am 29. Oktober 2018.

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Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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