ABBA – The Album

ABBA – The Album
Studioalbum von ABBA

Veröffent-
lichung(en)

12. Dezember 1977

Label(s)Polar, später Universal International

Format(e)

CD, LP, MC

Genre(s)

Pop

Titel (Anzahl)

9/10

Länge

44 m 0 s

Besetzung
  • Bass: Rutger Gunnarsson

Produktion

  • Benny Andersson
  • Björn Ulvaeus

Studio(s)

  • Marcus Studio
  • Metronome Studio, Stockholm
  • Glen Studios
  • Bohus Studio, nur der Mix von The Name of the Game
Chronologie
Arrival
(1976)
ABBA – The AlbumVoulez-Vous
(1979)
Singleauskopplungen
14. Oktober 1977The Name of the Game
27. Januar 1978Take a Chance on Me
Mai 1978Eagle

ABBA – The Album ist das fünfte Studioalbum der schwedischen Popgruppe ABBA. Es erschien erstmals am 12. Dezember 1977 in Schweden und Norwegen und wurde am 13. Januar 1978 international veröffentlicht.[1] Die Aufnahmen hatten von Mai bis November 1977 stattgefunden. Neben den beiden Singleauskopplungen The Name of the Game und Take a Chance on Me enthält das Album auch Thank You for the Music, das aufgrund seines Titels und des Themas zu den bekanntesten ABBA-Songs zählt.[2]

Entstehungsgeschichte

Anfänge 1976 und offizieller Beginn der Aufnahme-Sessions 1977

Die Ursprünge dieses Albums gehen bis Ende 1976 zurück, als sich die Gruppe bereits in den Vorbereitungen zu ihrer Konzert-Tournee durch Europa und Australien befand. Die beiden Komponisten der Gruppe, Björn Ulvaeus und Benny Andersson, hatten zu dieser Zeit erstmals die Idee, ein Musical zu schreiben, um es als „Special“ auf den Konzerten aufzuführen. Ihr Ergebnis war schließlich „The Girl with the Golden Hair“, das mit einer Länge von etwa 20 Minuten und vier darin enthaltenen Songs gut in ein Konzertprogramm passte. Nachdem die äußerst erfolgreiche Tournee im März 1977 zu Ende gegangen war, begannen Andersson und Ulvaeus im April 1977 mit der Komposition neuer Songs. Der Aufnahme-Beginn wurde allerdings auf einen späteren Zeitpunkt verlegt, da sich die beiden Komponisten zusammen mit ihrem Tontechniker Michael B. Tretow Anfang Mai auf eine Reise nach Los Angeles begaben, um sich nach einer passenden neuen Tonausrüstung umzusehen, die in ihrem geplanten eigenen Aufnahme-Studio für zukünftige Projekte zum Einsatz kommen sollte.[3][4]

Inspiriert von der Atmosphäre an der „West Coast“ der USA, wo zu dieser Zeit unter anderem die Eagles und Fleetwood Mac die Musikszene dominierten, entwickelten Ulvaeus und Andersson die Konzepte für zwei neue Songs, deren Aufnahmen am 31. Mai 1977 begannen. The Name of the Game war einer der ersten Titel, der unter dem Arbeitstitel „A Bit of Myself“ aufgenommen wurde und seinen endgültigen Titel vom ABBA-Manager Stig Anderson bekam, wobei jedoch der Text selbst von Ulvaeus verfasst wurde. Einen Tag später wurde die Grundspur zu dem zweiten US-inspirierten Song Eagle aufgenommen, der zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nur provisorisch mit „High High“ betitelt war. Auch ein erster Versuch Thank You for the Music aufzunehmen, fand Anfang Juni 1977 statt, stellte die vier Musiker allerdings nicht zufrieden. Die Leadsängerin Agnetha Fältskog versuchte in dieser Version des Songs, mit ihrer Gesangsdarbietung die US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin Doris Day ansatzweise nachzuahmen, weswegen die Aufnahme auch „Doris Day Version“ genannt wurde. Sie wurde erstmals 1994 auf einer CD des ABBA-Boxsets Thank You for the Music veröffentlicht und ist seit 2001 auch auf der remasterten CD-Ausgabe des Albums als Bonus-Lied enthalten.[3][4]

Fertigstellung von ABBA – The Movie und Fortsetzung der Aufnahme-Sessions

Anfang und Mitte Juni 1977 war die Gruppe nicht nur damit beschäftigt, neue Lieder für das kommende Album aufzunehmen, sondern auch damit, noch ausstehende Szenen für ihren Konzertfilm zu drehen, der bis dato noch namenlos war. Unter anderem musste eine Hotelszene gedreht werden, ebenso wie die Musiksequenz mit dem neuen Lied The Name of the Game und die Schlussszene im Aufzug. All diese Dreharbeiten nahmen viel Zeit in Anspruch, weswegen Andersson und Ulvaeus vor Juli 1977 überhaupt nicht mehr dazu kamen, neue Songs zu komponieren. Im Anschluss distanzierten sie sich eine Zeit lang vom Aufnahme-Studio und verbrachten einige Zeit damit, in ihrem Ferienhaus auf der Insel Viggsö mit der Entwicklung neuer Musikideen fortzufahren. Am 21. Juli 1977 wurde ein zweiter Versuch unternommen, Thank You for the Music aufzunehmen, der gelang und nach einigen Überarbeitungen zum Endergebnis führte. Auch One Man, One Woman wurde Mitte/Ende Juli aufgenommen und stellte laut Ulvaeus eine Anspielung auf die wahre Ehesituation zwischen ihm und Fältskog dar, womit nach Knowing Me, Knowing You ein weiteres Lied über Schwierigkeiten in der Beziehung gefolgt war. Dieses blieb auf dem Album jedoch das einzige Lied zu diesem Thema.[3][4]

I’m a Marionette wurde ebenfalls im Juli aufgenommen, und im darauffolgenden Monat arbeitete ABBA bereits an den nächsten Titeln Take a Chance on Me, I Wonder (Departure), Move On und Hole in Your Soul. Letzterer enthielt einige Elemente aus dem Bühnenstück Get On The Carousel, das die Gruppe im Frühjahr auf ihrer Tournee im Rahmen des Musicals gesungen hatte. Get On The Carousel selbst wurde nie im Studio aufgenommen. Unterbrochen wurden die Aufnahme-Sessions durch die überraschende Tatsache, dass Leadsängerin Anni-Frid Lyngstad Ende August 1977 von ihrem leiblichen Vater erfuhr, der in Deutschland lebte und sie im September erstmals in Stockholm besuchte und kennenlernte. Im Anschluss wurden sämtliche Songs bis zum Ende der Sessions im November noch einigen Überarbeitungen unterzogen, während im Oktober mit The Name of the Game bereits die erste Single für das Album erschien.[3][4]

Veröffentlichung des Albums und weiterer Verlauf

The Name of the Game wurde in 14 Ländern ein Top-Ten-Hit und hielt sich in Großbritannien vier Wochen an der Spitze der Charts. Allerdings konnte die Single in Australien nicht mit dem Erfolg der früheren Singles mithalten und erreichte dort erst im März 1978 Platz 6. Am 12. Dezember 1977 erschien schließlich die neue LP mit dem Titel „ABBA − The Album“, der einen Bezug zu ABBA – The Movie herstellen sollte. Der Film feierte am 15. Dezember 1977 in Sydney seine Weltpremiere und knapp zwei Wochen später Premiere in Stockholm.[3][4] Ursprünglich war sogar geplant, ein Doppelalbum mit Live-Aufnahmen der Konzerte zu veröffentlichen.[5] Am 13. Januar 1978 wurde ABBA – The Album auch international veröffentlicht, nachdem sich die Auslieferung an den Handel zunächst nur auf Skandinavien beschränkt hatte. Zur selben Zeit erschien auch die zweite Single-Auskopplung Take a Chance on Me, die im Mai 1978 zum Hit in den USA wurde. Im Mai erschien noch die Single Eagle, die kommerziell gesehen jedoch ein Flop wurde.

Charterfolge

Album

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
DE DEAT ATCH CHUK UKUS USSE SE
1977The AlbumDE2
(41 Wo.)DE
AT2
(40 Wo.)AT
UK1
(61 Wo.)UK
US14
(41 Wo.)US
SE1
(18 Wo.)SE

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

The Album platzierte sich in insgesamt 15 Ländern in den Top Ten der Charts und erreichte Platz 1 in Norwegen, Schweden, den Niederlanden, Großbritannien, Neuseeland, Portugal und Mexiko.[7][8] In Schweden wurden alleine für den Verkaufsstart 760.000 Exemplare hergestellt und über 750.000 verkauft.[9][10] In Norwegen brach das Album den Rekord für die meisten Vorbestellungen und verkaufte sich über 200.000 Mal.[11] In Großbritannien wurde es am 13. Januar 1978 veröffentlicht und erhielt bereits zwei Wochen später die Platine Schallplatte.[12] Es hielt sich sieben Wochen an der britischen Chartspitze und verkaufte sich 1.125.000 Mal.[4][13] In den USA erhielt The Album im August 1978 eine Platin-Auszeichnung für 1,3 Millionen Exemplare.[14][15] Bis heute blieb es das höchstplatzierte ABBA-Album in den US-Verkaufscharts. Zudem erzielte die LP in Kanada Doppel-Platin für 200.000 abgesetzte Einheiten.[16]

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
DE DEAT ATCH CHUK UKUS USSE SE
1977The Name of the Game
I Wonder (Departure)
DE7
(20 Wo.)DE
AT12
(12 Wo.)AT
CH6
(10 Wo.)CH
UK1
(12 Wo.)UK
US12
(16 Wo.)US
SE2
(18 Wo.)SE
1978Take a Chance on Me
I’m A Marionette
DE3
(25 Wo.)DE
AT1
(20 Wo.)AT
CH3
(16 Wo.)CH
UK1
(10 Wo.)UK
US3
(18 Wo.)US
Eagle
Thank You for the Music
DE6
(19 Wo.)DE
AT17
(12 Wo.)AT
CH7
(11 Wo.)CH

Titelliste

Seite 1

  1. Eagle (Benny Andersson, Björn Ulvaeus)
  2. Take a Chance on Me (Benny Andersson, Björn Ulvaeus)
  3. One Man, One Woman (Benny Andersson, Björn Ulvaeus)
  4. The Name of the Game (Benny Andersson, Björn Ulvaeus, Stig Anderson)

Seite 2

  1. Move On (Benny Andersson, Björn Ulvaeus, Stig Anderson)
  2. Hole in Your Soul (Benny Andersson, Björn Ulvaeus)
  3. Thank You for the Music (Benny Andersson, Björn Ulvaeus)
  4. I Wonder (Departure) (Benny Andersson, Björn Ulvaeus, Stig Anderson)
  5. I’m a Marionette (Benny Andersson, Björn Ulvaeus)

Bonustitel auf der Deluxe Edition (2007)

  • Eagle (Benny Andersson, Björn Ulvaeus) (gekürzte Version)
  • Take a Chance on Me (Benny Andersson, Björn Ulvaeus) (Live-Version)
  • Thank You for the Music (Benny Andersson, Björn Ulvaeus) (Doris-Day-Version)
  • Al Andar (Benny Andersson, Björn Ulvaeus, Buddy McCluskey, Mary McCluskey, Stig Anderson) (spanische Version von Move On)
  • I Wonder (Departure) (Benny Andersson, Björn Ulvaeus, Stig Anderson) (Live-Version)
  • Gracias por la Música (Benny Andersson, Björn Ulvaeus, Buddy McCluskey, Mary McCluskey) (spanische Version von Thank You for the Music)

Quellen und Literatur

  • Carl Magnus Palm: Abba. Story und Songs kompakt. Bosworth Edition, Berlin 2007, ISBN 978-3-86543-227-8 (deutsche Übersetzung: Cecilia Senge).
  • Carl Magnus Palm: Licht und Schatten. ABBA – Die wahre Geschichte. Bosworth Edition, Berlin 2006, ISBN 978-3-86543-100-4 (deutsche Übersetzung: Helmut Müller).
  • Carl Magnus Palm: ABBA – The Album. Golden Girls and Boys. Begleittext zur CD, 2001 Polar Music International AB.
  • Benny Andersson, Björn Ulvaeus und Judy Craymer: Mamma Mia! How can I resist you? Die Geschichte von Mamma Mia! und die Songs von Abba. Krüger, Frankfurt 2006, ISBN 3-8105-0185-9.
  • Robert Scott: ABBA – Thank You for the Music. Die Story zu allen Songs. Edel Verlag Germany, 1. Auflage 2011, ISBN 978-3-84190-105-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Carl Magnus Palm: Abba − Story & Songs kompakt. Bosworth Edition, 2007, S. 52
  2. Carl Magnus Palm: ABBA − Story und Songs kompakt. S. 58 f.
  3. a b c d e Carl Magnus Palm: ABBA − Story und Songs kompakt. S. 52–61.
  4. a b c d e f Licht und Schatten. ABBA – Die wahre Geschichte. S. 404–429.
  5. Carl Magnus Palm: Licht und Schatten. ABBA − Die wahre Geschichte. Bosworth Edition 2006, S. 423
  6. a b ABBA – The Worldwide Chart Lists (Memento vom 6. April 2012 auf WebCite)
  7. ABBA Charts: Portugal (Memento vom 3. Mai 2016 im Internet Archive) Abgerufen am 4. Mai 2016
  8. ABBA Charts: Mexico (Memento vom 10. März 2017 im Internet Archive) Abgerufen am 4. Mai 2016
  9. Carl Magnus Palm: Licht und Schatten. ABBA − Die wahre Geschichte. Bosworth Edition, 2006, Paperback-Ausgabe, 638 Seiten, S. 423 ff.
  10. Billboard Magazine Leif Schuman: ABBA 5 YEARS, Ausgabe vom 8. September 1979, abgerufen am 4. Mai 2016
  11. Billboard Magazine Randi Hultin: ABBA 5 YEARS, Ausgabe vom 8. September 1979, abgerufen am 4. Mai 2016
  12. British Phonographic Industry Suche „ABBA“ in Certified Awards
  13. ABBA Sales: UK Sales (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) abgerufen am 13. September 2014
  14. riaa.com Suche nach ABBA-Zertifizierungen in der Gold & Platinum-Datenbank der RIAA
  15. Roman Kozak: Abba U.S. Sales No Fluke; Lots Of Atlantic Expertise in Picture/Atlantic's Efforts Boost Abba's U.S. Disk Success Billboard Magazine, Ausgabe 26. August 1978, S. 78 f.
  16. Canada Abschnitt im Billboard Magazine, 8. September 1979

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