A-Line Ferry

A-Line Ferry
RechtsformKabushiki-gaisha
Gründung1. Dezember 1953
SitzPräfektur Kagoshima, Japan
LeitungKazuaki Arimura
Umsatz11,5 Milliarden Yen (2017)
BrancheSchifffahrt
Websitehttps://www.aline-ferry.com/

A-Line Ferry (jap. マルエーフェリー; Maru A Ferry) ist eine japanische Reederei, die Fähren und RoRo-Frachter auf verschiedenen Routen betreibt. Sie wurde 1953 als Ōshima Un’yu gegründet, ihren jetzigen Namen trägt sie seit 2005. Teile der Flotte werden durch die Tochtergesellschaft Amami Kaiun betrieben. Von 1975 bis 2010 betrieb die A-Line neben der Schiffsflotte eine eigene Buslinie, zudem ist die Reederei an mehreren Logistikunternehmen beteiligt.

Geschichte

Die A-Line Ferry wurde am 1. Dezember 1953 unter dem Namen Ōshima Un’yu (englisch: Oshima Transportation) vom Geschäftsmann Osamu Arimura in Amami-Ōshima gegründet. Im April 1956 wurde der Unternehmenssitz nach Kagoshima verlegt. Im August 1957 erfolgte die Aufnahme des Schiffsverkehrs von Kagoshima nach Naha, der seit März 1962 als Liniendienst betrieben wird. Im September 1958 folgten die ersten Überfahrten zu den Amami-Inseln.

Seit Oktober 1962 besaß die Reederei neben ihrem Hauptsitz in Kagoshima auch eine Niederlassung in der Hauptstadt Tokio, im Mai 1963 folgte ein Liniendienst von Tokio nach Naha. In den folgenden Jahren expandierte die Reederei durch weitere Niederlassungen und zusätzliche Linienstrecken. Die Ōshima Un’yu betrieb vorrangig Fährschiffe, aber auch RoRo-Frachter. Zeitweise fuhren für die Reederei zudem mehrere reine Passagierschiffe, die für den Liniendienst und für Vergnügungsfahrten im Einsatz standen.

Im Juni 2005 wurde die Ōshima Un’yu in A-Line Ferry (japanisch Maru A Ferry) umbenannt. Am 11. Mai 2009 kenterte die Fähre Ariake vor der Präfektur Mie, nachdem sie bei starkem Wellengang auf Grund lief. Menschen kamen nicht zu Schaden, das Schiff war jedoch ein Totalverlust.[1] Die wohl bekannteste Einheit der A-Line Ferry ist die ehemalige Ferry Naminoue, die 2012 als Sewol nach Südkorea verkauft wurde und am 16. April 2014 auf dem Weg nach Jejudo mit dem Verlust von über 300 Menschenleben sank.[2]

Seit 1975 betrieb die Reederei eine eigene Buslinie namens Kikai Bus auf der Insel Kikaijima, die zuvor zu Japan Air System gehörte. Im Oktober 2010 wurde das Unternehmen von der Amami Airlines übernommen. A-Line Ferry ist zudem an mehreren Logistikunternehmen sowie dem Lebensmittelunternehmen Arimura Shoji beteiligt.

Die A-Line Ferry setzt ihre Schiffe auf folgenden Strecken ein: der Tokio-Okinawa-Route, der Hanshin-Okinawa-Route, der Kagoshima-Okinawa-Route sowie der Kitakyūshū-Okinawa-Route. Die Schiffe im Liniendienst zu den Amami-Inseln werden von der Tochtergesellschaft Amami Kaiun betrieben, die aber ebenfalls als A-Line Ferry firmiert. Zur Flotte gehören insgesamt vier Passagierfähren sowie ebenfalls vier RoRo-Frachter.

Passagierschiffe

Aktuelle Flotte

JahrNameTonnageWerftAnmerkungen
2006Ferry Amami2.942 BRTMitsubishi Heavy Industries, ShimonosekiTochtergesellschaft Amami Kaiun. Zwischen Kagoshima, Amami-Ōshima und Tokunoshima im Einsatz.
2008Ferry Akebono8.083 BRTMitsubishi Heavy Industries, ShimonosekiZwischen Kagoshima, Amami-Ōshima, Tokunoshima, Okinoerabu-jima, Yoronjima und Naha im Einsatz.
2012Ferry Naminoue8.072 BRTMitsubishi Heavy Industries, ShimonosekiZwischen Kagoshima, Amami-Ōshima, Tokunoshima, Okinoerabu-jima, Yoronjima und Naha im Einsatz.
2015Ferry Kikai2.551 BRTMitsubishi Heavy Industries, ShimonosekiTochtergesellschaft Amami Kaiun. Zwischen Kagoshima, Kikaijima, Amami-Ōshima, Tokunoshima und Okinoerabu-jima im Einsatz.

Ehemalige Flotte

JahrNameTonnageWerftAnmerkungen
1972 (1962)Sakura12.628 BRTMitsubishi Heavy Industries, Kōbe1981 verkauft, um 2002 in China abgewrackt.
1975Emerald Amami4.188 BRTNiigata Shipbuilding & Repair, Niigata1987 in Ferry Amami umbenannt, Amami Kaiun. 1989 verkauft, um 2011 abgewrackt.
1977Akebono Maru4.999 BRTUsuki Iron Works, Saiki1989 verkauft, 2011 in China abgewrackt.[3]
1980Naminoue Maru4.996 BRTFukuoka Shipbuilding, Fukuoka1994 verkauft, 1997 auf den Philippinen ausgebrannt und abgewrackt.
1981Akatsuki4.997 BRTTowa, Shimonoseki1992 verkauft, 2003 in China abgewrackt.
1986Ariake4.997 BRTUsuki Shipyard, Usuki1995 verkauft, 2009 vor den Philippinen gesunken.
1989Ferry Amami2.980 BRTFukuoka Shipbuilding, FukuokaAmami Kaiun. 2006 verkauft, als Macedonia in Griechenland aufgelegt.[4]
1989Ferry Akebono6.466 BRTMitsubishi Heavy Industries, Shimonoseki2003 verkauft, 2017 in Chittagong abgewrackt.
1992Ferry Akatsuki6.412 BRTHayashi Kanesen, Shimonoseki2008 verkauft, 2019 in Chittagong abgewrackt.
1994Ferry Naminoue5.997 BRTHayashi Kanesen, Shimonoseki2012 verkauft, 2014 vor Jindo gesunken.
1995Ariake7.910 BRTHayashi Kanesen, Shimonoseki2009 vor der Präfektur Mie havariert und abgewrackt.
1995Ferry Kikai2.878 BRTHayashi Kanesen, ShimonosekiAmami Kaiun. 2015 verkauft, als Hanil Redpearl in Südkorea im Einsatz.[5]
2003Ryukyu Express6.266 BRTYamanishi, Ishinomaki2017 verkauft, als Arion Jeju in Südkorea im Einsatz.
2010 (1996)Cruise Ferry Hiryu 219.225 BRTMitsubishi Heavy Industries, Shimonoseki2017 verkauft, als Biryong in Südkorea im Einsatz.

Weblinks

Commons: A-Line Ferry – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tony Allen: MV Ariake (+2009). In: wrecksite.eu. 28. Januar 2014, abgerufen am 26. Juli 2021.
  2. Judy Kwon, Kyung Lah: Ferry disaster’s toll on South Korea’s national psyche. In: CNN. 26. April 2014, abgerufen am 26. Juli 2021.
  3. Chris Howell: SUGBU – IMO 7633129. In: shipspotting.com. 22. Mai 2013, abgerufen am 26. Juli 2021.
  4. Micke Asklander: M/S FERRY AMAMI. In: faktaomfartyg.se. Abgerufen am 26. Juli 2021.
  5. HANIL REDPEARL. In: MarineTraffic. Abgerufen am 26. Juli 2021.

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