Ağlasun
Ağlasun | ||||
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Basisdaten | ||||
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Provinz (il): | Burdur | |||
Koordinaten: | 37° 39′ N, 30° 32′ O | |||
Höhe: | 1050 m | |||
Fläche: | 305 km² | |||
Einwohner: | 3.740[1] (2020) | |||
Bevölkerungsdichte: | 12 Einwohner je km² | |||
Telefonvorwahl: | (+90) 248 | |||
Postleitzahl: | 15 800 | |||
Kfz-Kennzeichen: | 15 | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021) | ||||
Gliederung: | 6 Mahalle | |||
Belediye Başkanı: | Ali Ulusoy (AKP) | |||
Postanschrift: | Çınar Mahallesi, Atatürk Caddesi No:3 15800 Ağlasun/Burdur | |||
Website: | ||||
Landkreis Ağlasun | ||||
Einwohner: | 7.854[2] (2020) | |||
Fläche: | 576 km² | |||
Bevölkerungsdichte: | 14 Einwohner je km² | |||
Kaymakam: | Tahir Demİr | |||
Website (Kaymakam): |
Ağlasun ist ein Landkreis und eine Kreisstadt im Osten der türkischen Provinz Burdur.
Name
Ağlasun ist die osmanische Form des griechischen Namens Agalassos.[3] Der Name geht zurück auf die hethitische Bezeichnung einer ersten Bergsiedlung namens Salawassa aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. Im antiken Griechisch (Koine) wurde der Name zu Sagalassos (griechisch: Σαγαλασσός), im Neugriechischen zu Agalassos (griechisch: Αγαλασσός) verschliffen.
Landkreis
Der Landkreis grenzt im Norden und Osten an die Provinz Isparta (zentraler Landkreis Isparta, Merkez), im Westen an den zentralen Landkreis (Merkez) Burdur, im Südwesten an den Kreis Çeltikçi und im Süden an den Kreis Bucak.
Zwei wichtige Straßen durchqueren den Landkreis: Die D 685 von Bucak, die über den 950 m hohen Köroğlu Beli Pass nach Isparta führt, sowie die Straße von Antalya nach Isparta, die den westlichen Landkreis streift. In die Provinzhauptstadt Burdur sind es 35 km.
Der 1958 gebildete Landkreis besteht neben der Kreisstadt (47,6 % der Kreisbevölkerung) noch aus neun Dörfern (Köy) mit einer Durchschnittsbevölkerung von 457 Einwohnern. Drei dieser Dörfer haben mehr Einwohner als der Durchschnitt: Yeşilbaşköy (1.379), Mamak (989) und Yazır (610 Einw.).
Flächenmäßig liegt der Landkreis an drittletzter Stelle in der Provinz, die Bevölkerungsdichte ist niedriger als der Provinzdurchschnitt. Die Einwohnerzahl erreichte 1990 mit 11.505 Einwohnern ihren Höchststand.[4] Seitdem sinkt die Bevölkerungsrate kontinuierlich. 2020 waren es in Folge der Landflucht nur noch 7.854 Bewohner.
Das ganze Gebiet liegt über 1.000 m hoch. Im Norden des Kreises befindet sich das Akdağ-Gebirge, dessen höchster Gipfel 2.276 m aufragt. Nur kleine Bäche fließen durch den Landkreis, die alle in den Tuzlu çay (auch: Ağlasun çay) münden, der sich an der nordöstlichen Kreisgrenze in den Aksu ergießt. Das Zentrum des Landkreises ist die fruchtbare Mamak-Ebene (türkisch: Mamak ovası), in der Sauerkirschen, Walnüsse, Äpfel, Weizen, Mais und Rosen kultiviert werden. Zwei kleine Stauseen, der Ağlasun baraji und der Hisar baraji, sorgen für ausreichende Bewässerung. Es gibt keine nennenswerte Industrie, Hauptarbeitgeber sind die Landwirtschaft und in der Stadt Ağlasun etwas Tourismus. Ein wichtiger Arbeitgeber ist das staatliche Gefängnis in Ağlasun.
Geschichte
Zur Vorgeschichte von Ağlasun siehe unter Sagalassos. Zwischen 640 und 700 n Chr. wurde Sagalassos sowie weitere kleinere Siedlungen im Tal wegen der zahlreichen arabischen Attacken aufgegeben. Lediglich die Reste eines befestigten Klosters aus dem 10. Jahrhundert wurde im Tal gefunden; dies wurde aber von den Seldschuken im 12. Jahrhundert zerstört. Aus dem 13. Jahrhundert ist bekannt, dass die Seldschuken die Seidenstraße von Konya nach Antalya reaktivierten und mehrere Rasthäuser (Han) errichteten, von denen aber nichts mehr erhalten ist. Nach dem Zusammenbruch des Rum-Seldschukenreiches übernahm das Fürstentum (türkisch: beylik) der Hamidoğulları aus Isparta die Macht. 1391/92 eroberte der osmanische Sultan Bayezid I. das Hamidoğulları Beylik. Nach der Niederlage Bayezids gegen die Mongolen unter Tamerlan wurden das Beylik wieder hergestellt. Erst 1472 konnte Sultan Mehmed II. die Gegend dauerhaft unter osmanische Herrschaft stellen. In osmanischen Aufzeichnungen aus den Jahren 1500–1501 wurde Ağlasun als Unterbezirk erwähnt, der aus neun Dörfern und einer Gemeinde bestand. Im 19. Jahrhundert gehörte Ağlasun zum Beylerbey (etwa: Provinz) Konya und zum Sandschak Burdur. Nach der Gründung der Republik Türkei 1923 wurde Ağlasun der Provinz Burdur zugeteilt. 1958 wurde Ağlasun vom zentralen Landkreis (Merkez) Burdur abgetrennt und zu einem eigenen Landkreis.
Sehenswertes
- Wenige Kilometer nördlich der Kreisstadt liegen am Hang des zum Taurusgebirge gehörenden Akdağ die Ruinen der hellenistischen Stadt Sagalassos.
- In Ağlasun steht am Platz der Republik ein ungefähr 1.000 Jahre alter Bergahorn mit einem Durchmesser von 3,30 Meter.
Weblinks
- Facebook: Ağlasun
- Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Yerelnet: Ağlasun) (
Einzelnachweise
- ↑ Ağlasun Nüfusu Burdur, abgerufen am 1. März 2021
- ↑ Burdur Ağlasun Nüfusu, abgerufen am 1. März 2021
- ↑ Sevan Nişanyan: Adını Unutan Ülke. Türkiye'de Adı Değiştirilen Yerler Sözlüğü. Istanbul 2010, S. 82.
- ↑ 1990 genel nüfus sayımı verileri. Türkiye İstatistik Kurumu. 3 Kasım 2012 tarihinde kaynağından (html) archiviert. Abgerufen am 3. November 2012.
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Positionskarte der Türkei
Autor/Urheber: Ağlasun Belediyesi, Lizenz: CC0
Der tausendjährige Bergahorn ist das Symbol von Ağlasun
Autor/Urheber: Christian1311, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Blick von der Stadt Ağlasun auf die hellenistischen Ruinen von Sagalassos und den Akdağ (2.276 m).
Map of the districts of Burdur province in Turkey. Created by Rarelibra 19:27, 1 December 2006 (UTC) for public domain use, using MapInfo Professional v8.5 and various mapping resources. Edited by One Homo Sapiens Corrected text where İ,Ş,ı,ğ,or ş occurs in name. Source: [statoids-com]. Increased font size and enhanced color differences among adjacent districts.
Autor/Urheber: Christian1311, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Blick von Sagalassos am Fuße des Akdağ auf Ağlasun und das Tuzlu-çay-Tal.