9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“

SS-Panzergrenadier-Division 9
SS-Panzergrenadier-Division 9 „Hohenstaufen“
9. SS-Panzergrenadier-Division „Hohenstaufen“
9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“

Truppenkennzeichen der 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“
Truppenkennzeichen
Aktiv1. Februar 1943 bis 8. Mai 1945
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Waffen-SS
TruppengattungPanzertruppe
TypPanzer-Division
GliederungSiehe Gliederung
GarnisonBerlin-Lichterfelde
SchlachtenDeutsch-Sowjetischer Krieg
Deutsche Westfront 1944/1945
Abwehr der Invasion in der Normandie
Abwehr der Operation Market Garden
Führung
Liste derKommandeure

Die 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“ war eine Panzer-Division der Waffen-SS während des Zweiten Weltkrieges.

Geschichte

Aufstellung

(c) Bundesarchiv, Bild 101III-Apfel-032-05 / Apfel / CC-BY-SA 3.0
Frankreich. Offiziere des Heeres und Führer der Waffen-SS besichtigen eine Übung der Waffen-SS-Division „Hohenstaufen“, 9. SS-Panzer-Division

Die Division wurde am 1. Februar 1943 in Berlin-Lichterfelde als SS-Panzergrenadier-Division 9 aufgestellt. Zunächst bestand sie nur aus Angehörigen der Ersatzverbände SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte SS Adolf Hitler, wurde aber mit Freiwilligen aus allen Teilen des Deutschen Reiches aufgefüllt. Im Frühjahr 1943 wurde der Verband zunächst auf den Truppenübungsplatz Mailly-le-Camp bei Reims, verlegt, im April 1943 dann nach Ypern. Hier erhielt sie den Ehrennamen Hohenstaufen.

Einsätze

Nach der Aufstellung wurde die Panzer-Division im März 1944 zunächst nach Südfrankreich beordert, im April 1944 dann aber zur 4. Panzerarmee in den Süden der Sowjetunion verlegt, wo sie im Raum Kamenez-Podolsk eingesetzt wurde. Nach drei Monaten Fronteinsatz im Osten wurde die Division nach der Invasion in der Normandie im Juni 1944 an das II. SS-Panzerkorps abgegeben und an der Invasionsfront eingesetzt. Britische Truppen setzten am 28. Juni 1944 von Tilly aus zum Angriff auf Caen, wurden aber von Teilen der 9. SS-Panzer-Division Hohenstaufen zurückgeschlagen, womit die Einnahme Caens verhindert wurde.

Im August 1944 nahm die 9. SS-Panzer-Division an einem Gegenangriff auf die bei Avranches durchgebrochenen Einheiten der US-Armee teil. Kurz darauf wurde die gesamte deutsche 7. Armee sowie das II. SS-Panzerkorps im Kessel von Falaise von den Alliierten eingeschlossen. In verlustreichen Kämpfen gelang es der 9. SS-Panzer-Division, zwischen Mortain und Domfront die feindlichen Linien zu durchbrechen. Die abgekämpfte Division wurde daraufhin zur Auffrischung in den Raum Arnheim verlegt.

Während der Operation Market Garden im September 1944 wurden Alarmeinheiten der Division zusammen mit solchen der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ gegen die alliierten Luftlandetruppen bei Oosterbeek westlich von Arnheim eingesetzt. Den Kampfgruppen der SS-Divisionen gelang es, den Widerstand der britischen und polnischen Fallschirmjäger zu brechen und schließlich am 22. September 1944 Arnheim wieder vollständig in Besitz zu nehmen.

Beide Divisionen wurden zur weiteren Auffrischung an Ausrüstung und Panzern im Oktober nach Westfalen verlegt. Ab Anfang Dezember 1944 war die 9. SS-Panzer-Division dort in Bereitschaft für die Ardennenoffensive, an der sie im Rahmen der 6. Panzerarmee teilnahm, bevor die gesamte Armee zum Entsatz Budapests nach Ungarn verlegt wurde.

Nach dem Scheitern des Unternehmens zog sich die Division im März 1945 nach Österreich zurück, wo sie bis Mai 1945 dem XXII. Armeekorps der 2. Panzerarmee unterstellt war. Nach der Kapitulation bei Steyr gingen die Angehörigen der Division in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurden im Juli 1945 in das ehemalige KZ Ebensee am Traunsee verlegt.[1]

Einsatzgebiete

  • Februar 1943 bis März 1944 Frankreich (Aufstellung der Division)
  • April bis Juni 1944 Südrussland (Die Division wurde zum Entsatz der im Raum um Kamenez-Podolsk eingeschlossenen Verbände der 1. Panzerarmee eingesetzt)
  • Juni bis August 1944 Frankreich (Verhinderung der Einnahme Caens durch die Briten)
  • September bis Dezember 1944 Niederlande (Teilnahme an den Kämpfen um den Großraum Arnheim)
  • Dezember 1944 bis Februar 1945 Belgien (Bereitstellung für die Ardennenoffensive)
  • Februar bis März 1945 Ungarn (Ziel war der Angriff zur Donau und der Entsatz von Budapest)

Gliederung 1944

Kommandeure

Bekannte Divisionsangehörige

Literatur

  • Wolfgang Fleischer, Richard Eiermann: Das letzte Jahr der Waffen-SS. Mai 1944 – Mai 1945. Podzun-Pallas, Wölfersheim-Berstadt 1997, ISBN 3-7909-0612-3.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 3: Die Landstreitkräfte 6–14. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-0942-6.
  • Herbert Fürbringer, 9. SS-Panzer-Division Hohenstaufen. Editions Heimdal, Bayeux 1984. ISBN 2-902171-17-X.
  • Wilhelm Tieke: Im Feuersturm letzter Kriegsjahre, II. SS-Panzerkorps mit 9. und 10. SS-Division Hohenstaufen und Frundsberg. 2. Auflage, Osnabrück 1978.
  • Jean Mabire: Panzers SS dans l'enfer normand. Les divisions „Hohenstaufen“ et „Frundsberg“ pendant l'été 1944. (Collection Témoignages pour l'histoire) Grancher, Paris 2001, ISBN 2-7339-0734-4.
  • Robert J. Kershaw: Arnheim ’44. Im September fällt kein Schnee. Die gescheiterte Luftlandung bei Arnheim 1944. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-01942-6.
  • Rolf Stoves: Die gepanzerten und motorisierten deutschen Großverbände 1935-1945. Nebel Verlag, Eggolsheim 2003, ISBN 3-89555-102-3.

Weblinks

Commons: 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Filmmaterial

Einzelnachweise

  1. Herbert Fürbringer: 9. SS-Panzer-Division Hohenstaufen. Bayeux 1984, S. 532.

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