480-km-Rennen von Dijon 1989

Joest-Porsche 962C, Chassisnummer 962-116; Mit dem Chassis 962-011 gelang Joest der letzte Gesamtsieg mit einem Porsche in der Sportwagen-Weltmeisterschaft
(c) John Chapman (Pyrope), CC BY-SA 3.0
Aston Martin AMR1

Das 480-km-Rennen von Dijon 1989, auch Coupe de Dijon, Dijon-Prenios, fand am 21. Mai auf dem Circuit de Dijon-Prenois statt. Das Rennen war der zweite Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Das Rennen

Der erste Sportwagen-Weltmeisterschaftslauf auf dem Circuit Dijon-Prenois fand 1973 statt. Auf dem damals nur 3,209 Kilometer langen Rundkurs gewannen Henri Pescarolo und Gérard Larrousse im Matra-Simca MS670B das 1000-km-Rennen. Der Kurs war unspektakulär und für ein Langstreckenrennen zu kurz. Die Pole-Position-Zeit von François Cevert lag unter einer Minute Fahrzeit. Nach einem Umbau 1975 wurde die Streckenlänge auf immerhin 3,801 Kilometer erhöht. In den folgenden Jahren gab es immer wieder Sportwagenrennen auf dieser Bahn, so auch 1989, als hier das zweite Meisterschaftsrennen der Sportwagen-Weltmeisterschaft stattfand.

1989 erlebten die seit 1984 gefahrenen Porsche 962C (deren Basis war der seit 1982 gebaute Porsche 956) ihren letzten sportlichen Einsatz. Weder die Werks-Jaguar XJR-9 noch die japanischen Gruppe-C-Rennwagen Toyota 88C, Nissan R89C und Mazda 767B waren die stärkste Konkurrenz der favorisierten Sauber C9, sondern die Porsche 962C von Joest Racing. Im Rennen dauerte es 24 Runden, bis der vom fünften Startplatz ins Rennen gegangene Bob Wollek die beiden an der Spitze fahrenden Sauber von Mauro Baldi und Jean-Louis Schlesser vom ersten Platz verdrängen konnte. Die Sauber hatten Probleme ihre Michelin-Reifen auf Temperatur zu bringen und verloren sukzessive Zeit auf den Porsche. Wollek und Teamkollege Frank Jelinski fuhren ein fehlerloses Rennen und kamen mit dem Vorsprung von einer halben Minute auf den Sauber von Schlesser und Jochen Mass ins Ziel.

In dem großen Starterfeld (36 Wagen gingen ins Rennen) fanden sich auch zwei bereits legendäre Sportwagenpiloten. Der Sieger von 1973, Henri Pescarolo, steuerte gemeinsam mit Alain Ferté einen Spice SE88C an die achte Stelle der Gesamtwertung. Altmeister Brian Redman, der schon 1966 Rennen mit dem Ford GT40 bestritt, fuhr den Aston Martin AMR1. Nach einigen technischen Schwierigkeiten erreichte er mit Partner David Leslie den 17. Gesamtrang.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos.KlasseNr.TeamFahrerFahrzeugRunden
1C17Deutschland Joest RacingFrankreichFrankreich Bob Wollek
Deutschland Frank Jelinski
Porsche 962C127
2C162Schweiz Team Sauber MercedesFrankreichFrankreich Jean-Louis Schlesser
Deutschland Jochen Mass
Sauber-Mercedes C9/88127
3C161Schweiz Team Sauber MercedesItalienItalien Mauro Baldi
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Kenny Acheson
Sauber-Mercedes C9/88127
4C137JapanJapan Toyota Team Tom'sVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Johnny Dumfries
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Geoff Lees
Toyota 88C126
5C114Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Lloyd RacingVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Bell
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tiff Needell
Porsche 962C GTi124
6C113FrankreichFrankreich Courage CompétitionFrankreichFrankreich Pascal Fabre
FrankreichFrankreich Jean-Louis Bousquet
Cougar C22S123
7C18Deutschland Joest RacingFrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna
FrankreichFrankreich Jean-Louis Ricci
Porsche 962C123
8C126FrankreichFrankreich France PrototeamFrankreichFrankreich Henri Pescarolo
FrankreichFrankreich Alain Ferté
Spice SE88C122
9C15Schweiz Repsol Brun MotorsportNorwegen Harald Huysman
Argentinien Oscar Larrauri
Porsche 962C122
10GTP201JapanJapan MazdaspeedBelgien Pierre Dieudonné
Irland Dave Kennedy
Mazda 767B121
11C2101Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chamberlain EngineeringVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick Adams
SpanienSpanien Fermín Vélez
Spice SE89C121
12C141Schweiz Swiss Team SalaminOsterreichÖsterreich Ernst Franzmaier
OsterreichÖsterreich Walter Lechner senior
Porsche 962C121
13C16Schweiz Repsol Brun MotorsportSchweiz Walter Brun
SpanienSpanien Jesús Pareja
Porsche 962C121
14C121Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Spice EngineeringVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ray Bellm
Griechenland Costas Los
Spice SE89C121
15C123JapanJapan Nissan Motorsports InternationalVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Julian Bailey
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mark Blundell
Nissan R89C120
16C2103FrankreichFrankreich France PrototeamItalienItalien Almo Coppelli
Schweiz Bernard Thuner
Spice SE88C120
17C118Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston MartinVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Leslie
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman
Aston Martin AMR1119
18C110Deutschland Porsche Kremer RacingSudafrika 1961 George Fouché
ItalienItalien Bruno Giacomelli
Porsche 962CK6118
19C134FrankreichFrankreich Porsche Alméras MontpellierFrankreichFrankreich Jacques Alméras
FrankreichFrankreich Jean-Marie Alméras
Porsche 962C118
20C172Deutschland Obermaier PrimagazDeutschland Jürgen Lässig
FrankreichFrankreich Pierre Yver
Porsche 962C118
21C2111Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich PC AutomotiveVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Piper
ItalienItalien Olindo Iacobelli
Spice SE88C118
22C140Schweiz Swiss Team SalaminSchweiz Antoine Salamin
Marokko Max Cohen-Olivar
Porsche 962C117
23C2171Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team MakoVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Don Shead
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Shead
Spice SE88C116
24C2105ItalienItalien Porto Kaleo TeamItalienItalien Maurizio Gellini
Finnland Jari Nurminen
Tiga GC288113
25C120Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team DaveyVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tim Lee-Davey
Deutschland Peter Oberndorfer
Porsche 962C111
Ausgefallen
26C11Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut JaguarNiederlandeNiederlande Jan Lammers
FrankreichFrankreich Patrick Tambay
Jaguar XJR-9125
27C117Deutschland Dauer RacingDeutschland Jochen Dauer
Deutschland Franz Konrad
Porsche 962C93
28C2106ItalienItalien Porto Kaleo TeamItalienItalien Pasquale Barberio
ItalienItalien Ranieri Randaccio
Tiga GC28893
29C12Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut JaguarDanemark John Nielsen
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andy Wallace
Jaguar XJR-979
30C2151Schweiz Pierre-Alain LombardiSchweiz Pierre-Alain Lombardi
FrankreichFrankreich Bruno Sotty
Spice SE86C36
31C2102Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chamberlain EngineeringItalienItalien Luigi Taverna
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Williams
Spice SE86C35
32C122Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Spice EngineeringSudafrika 1961 Wayne Taylor
Danemark Thorkild Thyrring
Spice SE89C32
33C2108Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Roy Baker RacingVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dudley Wood
FrankreichFrankreich Philippe de Henning
Spice SE87C22
34C129ItalienItalien Mussato Action CarItalienItalien Andrea de Cesaris
ItalienItalien Franco Scapini
Lancia LC2/8919
35C2177FrankreichFrankreich Louis DescartesFrankreichFrankreich Alain Serpaggi
FrankreichFrankreich Louis Descartes
ALD C28915
36C116Schweiz Repsol Brun MotorsportArgentinien Oscar Larrauri
SchwedenSchweden Stanley Dickens
Porsche 962C3
Nicht gestartet
37C2107Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tiga Race TeamFrankreichFrankreich Jean-Claude Justice
FrankreichFrankreich Jean-Claude Ferrarin
Tiga GC2891
38C123TJapanJapan Nissan Motorsports InternationalVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Julian Bailey
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mark Blundell
Nissan R89C2
39C137TJapanJapan Toyota Team Tom'sVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Geoff Lees
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Johnny Dumfries
Toyota 88C3
40C161TSchweiz Team Sauber MercedesFrankreichFrankreich Jean-Louis SchlesserSauber-Mercedes C9/884
Nicht qualifiziert
41C2176FrankreichFrankreich Louis DescartesFrankreichFrankreich Sylvain Boulay
FrankreichFrankreich Thierry Serfaty
ALD 045
42C2178FrankreichFrankreich Didier BonnetFrankreichFrankreich Gérard Tremblay
FrankreichFrankreich Didier Bonnet
ALD 066

1 Unfall im Training 2 Trainingswagen 3 Trainingswagen 4 Trainingswagen 5 nicht qualifiziert 6 nicht qualifiziert

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber nicht daran teilnahmen.

Pos.KlasseNr.TeamFahrerChassis
43C2Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tiga Race TeamTiga GC289

Klassensieger

KlasseFahrerFahrerFahrzeugPlatzierung im Gesamtklassement
C1FrankreichFrankreich Bob WollekDeutschland Frank JelinskiPorsche 962CGesamtsieg
C2Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick AdamsSpanienSpanien Fermín VélezSpice SE89CRang 11
GTPBelgien Pierre DieudonnéIrland Dave KennedyMazda 767BRang 10

Renndaten

  • Gemeldet: 43
  • Gestartet: 36
  • Gewertet: 25
  • Rennklassen: 3
  • Zuschauer: 15.000
  • Wetter am Renntag: heiß und trocken
  • Streckenlänge: 3,797 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 2:42:21,903 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 127
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 482,600 km
  • Siegerschnitt: 178,339 km/h
  • Pole Position: Jean-Louis Schlesser – Sauber-Mercedes C9/88 (#62) – 1:07,275 = 203,340 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Mauro Baldi – Sauber-Mercedes C9/88 (#61) – 1:11,739 = 190,691 km/h
  • Rennserie: 2. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1989

Literatur

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks

Vorgängerrennen
480-km-Rennen von Suzuka 1989
Sportwagen-WeltmeisterschaftNachfolgerennen
480-km-Rennen von Jarama 1989

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Porsche962C - Joest Racing - Le Mans Classic 2016.jpg
Autor/Urheber: David Merrett, Lizenz: CC BY 2.0
1987 Joest Racing's Porsche 962C at Le Mans Classic 2016
Aston Martin AMR1 Donington pits.jpg
(c) John Chapman (Pyrope), CC BY-SA 3.0
The Aston Martin AMR1 Group C car, waiting in the pit garages during the VSCC SeeRed race meeting, Donington Park, September 2007.