430-km-Rennen von Autopolis 1991

Mercedes-Benz C291, Siegerwagen von Michael Schumacher und Karl Wendlinger
Jaguar XJR-14, Einsatzwagen des Weltmeisterteams

Das 430-km-Rennen von Autopolis 1991, auch FIA Sportscar World Championship in Autopolis, fand am 28. Oktober auf der Rennbahn von Autopolis statt. Das Rennen war der achte und letzte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Das Rennen

Das Rennen in Autopolis markierte das Ende der Rennaktivitäten von Sauber Motorsport und Mercedes-Benz in der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Nach einem Jahr der Vorbereitung stieg das Schweizer Team 1993 mit dem Sauber C12 und V10-Ilmor-Motor sowie den Fahrern Karl Wendlinger und JJ Lehto in die Formel-1-Weltmeisterschaft ein. Durch die Zusammenarbeit mit Ilmor blieb die Unterstützung von Mercedes-Benz für das Sauber-Team aufrecht. Das Jahr 1991 war vor allem für Mercedes-Benz schwierig. Der Mercedes-Benz C291 litt unter beständigen Motorenproblemen, die immer wieder zu Rückschlägen und Ausfällen führten. Ein Gesamterfolg in der Weltmeisterschaft war so nicht erreichbar. Mit Genugtuung nahmen daher Peter Sauber und Hermann Hiereth, der Verantwortliche für die Mercedes-Motoren, den Gesamtsieg von Michael Schumacher und Karl Wendlinger beim letzten Einsatz des C291 zur Kenntnis.

Die Entscheidung über den Fahrertitel fiel bei Jaguar zwischen den Fahrern Derek Warwick und Teo Fabi. Während Fabi in jedem Fall der dritte Gesamtrang genügte, um den Weltmeistertitel der Fahrer zu erreichen, musste Derek Warwick das Rennen gewinnen, um noch eine Chance auf den Titel zu haben. Warwick hatte schwierige Wochen hinter sich gebracht. Der tödliche Unfall seines jüngeren Bruders Paul im Juli bei einem Rennen zur britischen Formel-3000-Meisterschaft im Oulton Park hatte ihn schwer getroffen. Die Jaguar-Teamführung erlaubte den Fahrern eine offensive Rennstrategie und ließ sie ohne Teamkollegen als Einzelfahrer starten. Fabi vertraute jedoch auf die Zuverlässigkeit seines Rennpartners David Brabham und verzichtete auf eine Alleinfahrt. Vor dem Rennen musste Warwick in den Ersatzwagen wechseln, nachdem bei seinem Einsatzwagen ein Leck im Benzintank entdeckt worden war.

Teo Fabi startete mit dem Jaguar XJR-14 aus der Pole-Position, musste sich aber schon in der ersten Kurve Yannick Dalmas im Peugeot 905 Evo 1 Bis beugen. Bis zur 20. Runde lieferten sich Dalmas im Peugeot, Fabi im Jaguar und Michael Schumacher im Mercedes-Benz einen harten Dreikampf um die Rennspitze, bei dem die Führung mehrmals wechselte. In der 21. Runde rollte der Peugeot von Dalmas mit Motorschaden aus und Teo Fabi entschied sich nach einigen Schaltschwierigkeiten für eine langsamere Fahrweise, um die Titelchancen nicht zu gefährden.

Nachdem Fabi pro Runde bis zu drei Sekunden langsamer fuhr als Schumacher an der Spitze, konnte ihn Warwick vom zweiten Rang verdrängen. Gegen den Mercedes von Schumacher und Wendlinger hatten die beiden Jaguar diesmal keine Siegchancen. Derek Warwick kam mit einem Rückstand von 20 Sekunden als Gesamtzweiter ins Ziel. Eine Minute dahinter steuerte David Brabham den zweiten Jaguar zu einem sicheren dritten Endrang über die Ziellinie. Damit wurde Teo Fabi Weltmeister der Sportwagenfahrer.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos.KlasseNr.TeamFahrerFahrzeugRunden
1Cat. 12Schweiz Team Sauber MercedesDeutschland Michael Schumacher
OsterreichÖsterreich Karl Wendlinger
Mercedes-Benz C29193
2Cat. 13TVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut JaguarVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek WarwickJaguar XJR-1493
3Cat. 14Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut JaguarItalienItalien Teo Fabi
AustralienAustralien David Brabham
Jaguar XJR-1493
4Cat. 15TFrankreichFrankreich Peugeot Talbot SportItalienItalien Mauro Baldi
FrankreichFrankreich Philippe Alliot
Peugeot 905 Evo 1 Bis92
5Cat. 11TSchweiz Team Sauber MercedesFrankreichFrankreich Jean-Louis Schlesser
Deutschland Jochen Mass
Mercedes-Benz C29192
6Cat. 136JapanJapan Toyota Team Tom’sVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Geoff Lees
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andy Wallace
Toyota TS01090
7Cat. 18NiederlandeNiederlande Euro RacingNiederlandeNiederlande Cor Euser
NiederlandeNiederlande Charles Zwolsman senior
Spice SE90C87
8Cat. 212FrankreichFrankreich Courage CompétitionSudafrika George Fouché
SchwedenSchweden Steven Andskär
Porsche 962C GTi85
9Cat. 218JapanJapan MazdaspeedJapanJapan Yōjirō Terada
Brasilien Maurizio Sandro Sala
Mazda 787B85
10Cat. 258JapanJapan MazdaspeedIrland Dave Kennedy
JapanJapan Takashi Yorino
Mazda 787B84
Ausgefallen
11Cat. 214Schweiz Team Salamin PrimagazOsterreichÖsterreich Roland Ratzenberger
SchwedenSchweden Eje Elgh
Porsche 962C78
12Cat. 211Deutschland Porsche Kremer RacingDeutschland Manuel Reuter
Finnland Harri Toivonen
Porsche 962CK645
13Cat. 124Deutschland Konrad MotorsportSchwedenSchweden Stefan Johansson
Deutschland Franz Konrad
Konrad KM-01121
14Cat. 16FrankreichFrankreich Peugeot Talbot SportFrankreichFrankreich Yannick Dalmas
Finnland Keke Rosberg
Peugeot 905 Evo 1 Bis20
15Cat. 116Schweiz Brun MotorsportArgentinien Oscar LarrauriBrun C9120
16Cat. 117Schweiz Brun MotorsportSpanienSpanien Jesús Pareja
Schweiz Bernard Santal
Porsche 962C12
17Cat. 161NiederlandeNiederlande Euro RacingSudafrika Wayne Taylor
JapanJapan Hideshi Matsuda
Spice SE90C3
Nicht gestartet
18Cat. 11Schweiz Team Sauber MercedesFrankreichFrankreich Jean-Louis Schlesser
Deutschland Jochen Mass
Mercedes-Benz C2911
19Cat. 13Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut JaguarVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Warwick
AustralienAustralien David Brabham
Jaguar XJR-142
20Cat. 15FrankreichFrankreich Peugeot Talbot SportItalienItalien Mauro Baldi
FrankreichFrankreich Philippe Alliot
Finnland Keke Rosberg
Peugeot 905 Evo 1 Bis3
21Cat. 213FrankreichFrankreich Courage CompétitionSchwedenSchweden Steven Andskär
Sudafrika George Fouché
Porsche 962C4

1 Zündaussetzer im Warm-up 2 Tankleck im Warm-up 3 ursprünglicher Einsatzwagen 4 zurückgezogen

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos.KlasseNr.TeamFahrerChassis
22Cat. 17FrankreichFrankreich Louis DescartesFrankreichFrankreich Patrick Gonin
ItalienItalien Luigi Taverna
ALD C91
23Cat. 215ItalienItalien Veneto Equipe SRLItalienItalien Almo CoppelliLancia LC2

Klassensieger

KlasseFahrerFahrerFahrzeugPlatzierung im Gesamtklassement
Cat. 1Deutschland Michael SchumacherOsterreichÖsterreich Karl WendlingerMercedes-Benz C291Gesamtsieg
Cat. 2Sudafrika George FouchéSchwedenSchweden Steven AndskärPorsche 962C GTiRang 8

Renndaten

  • Gemeldet: 23
  • Gestartet: 17
  • Gewertet: 10
  • Rennklassen: 2
  • Zuschauer: 38300
  • Wetter am Renntag: kalt und nebelig
  • Streckenlänge: 4,674 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 2:26:36,699 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 93
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 434,682 km
  • Siegerschnitt: 177,891 km/h
  • Pole Position: Teo Fabi – Jaguar XJR-14 (# 4) – 1:27,188 = 192,990 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Yannick Dalmas – Peugeot 905 Evo 1 Bis (# 6) – 1:30,615 = 185,691 km/h
  • Rennserie: 8. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1991

Literatur

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks

Vorgängerrennen
430-km-Rennen von Mexiko-Stadt 1991
Sportwagen-WeltmeisterschaftNachfolgerennen
500-km-Rennen von Monza 1992

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