285. Sicherungs-Division (Wehrmacht)

Die 285. Sicherungs-Division war eine deutsche Infanterie-Division im Zweiten Weltkrieg.

Divisionsgeschichte

Die Division wurde am 15. März 1941 auf dem Truppenübungsplatz Groß-Born in Pommern im Wehrkreis II aus Teilen der 207. Infanterie-Division, welche in eine Sicherungs-Division umgewandelt werden sollte, aufgestellt.

Die Division wurde während des gesamten Kriegs überwiegend an der Ostfront im Bereich von Nordrussland um Luga und Pleszkau und von Estland um Reval für Sicherungsaufgaben im rückwärtigen Heeresgebiet eingesetzt. Im Juli und August 1942 war die Division administrativ für die Flüchtlinge, wovon viele bei der Ankunft in Luga aufgrund fehlender Versorgung starben, von der Front verantwortlich.[1] Das Infanterie-Regiment 322 wurde immer wieder anderen Armeekorps zugewiesen, so Anfang 1943 dem LIV. Armeekorps der 18. Armee.

Ab 1941 wurde die Division gemeinsam mit der 207. Sicherungs-Division und der 281. Sicherungs-Division zur sogenannten Partisanenbekämpfung eingesetzt.[2][3] Für das Jahr 1941 wurde die Tötung von 609 Partisanen dokumentiert.[4] Ab Sommer 1942 erfolgte die Sicherung einer Bahnstrecke. Im Oktober 1942 konnten die im rückwärtigen Heeresgebiet eingesetzten Sicherungseinheiten vier der fünf Partisanenbrigaden in einem Großunternehmen im Großraum Pleskau zerschlagen.

Der Stab bildete im Juli 1944 bei der Heeresgruppe Nord des Generalkommandos Kleffel. Am 9. November 1944 wurde die Division dann formal aufgelöst.

Kommandeure

  • Generalmajor/Generalleutnant Wolfgang von Plotho: von der Aufstellung bis Mai 1942
  • Oberst Traut: von Mai 1942 bis Juni 1942
  • Generalleutnant Wolfgang von Plotho: von Juni 1942 bis September 1942
  • Generalleutnant Gustav Adolph-Auffenberg-Komarów: von September 1942 bis zur Auflösung

Gliederung

1941

  • verst. Infanterie-Regiment 322
  • III./Artillerie-Regiment 207
  • Divisions-Einheiten 322
  • Landesschützen-Regiments-Stab 113
  • Divisions-Nachrichten-Abteilung 823: ab Dezember 1941
  • Ost-Reiter-Abteilung 285: ab Mai 1942

1942

  • Grenadier-Regiment 322: nach Auflösung der Division zur 281. Sicherungs-Division
  • Sicherungs-Regiment 113: nach Auflösung der Division zur 207. Sicherungs-Division
  • I./Polizei-Regiment 9 (aus dem Polizei-Bataillon 61)
  • Ost-Reiter-Abteilung 285 (bis Oktober 1943)
  • Beute-Panzer-Kompanie 285
  • Artillerie-Abteilung 285 (aus III./Artillerie-Regiment 207)
  • Divisions-Nachrichten-Abteilung 823
  • Divisions-Einheiten 322

Literatur

  • Gottfried Mueller, Friedrich Wilhelm Guttmann: Die Geschichte der 207. und 281. Infanterie-Division mit ihren Zwischengliederungen 1939–1945. Gedr. bei W. Straasburger, 1958.
  • Samuel W. Mitcham (2007). German Order of Battle. Volume One: 1st – 290th Infantry Divisions in WWII. PA; United States of America: Stackpole Books. S. 334+335, ISBN 978-0-8117-3416-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johannes Due Enstad: Soviet Russians under Nazi Occupation: Fragile Loyalties in World War II. Cambridge University Press, 2018, ISBN 978-1-108-42126-3, S. 106 (google.de [abgerufen am 8. Februar 2019]).
  2. Johannes Due Enstad: Soviet Russians under Nazi Occupation: Fragile Loyalties in World War II. Cambridge University Press, 2018, ISBN 978-1-108-42126-3, S. 210 (google.de [abgerufen am 8. Februar 2019]).
  3. Heinz Kühnrich: Der Partisanenkrieg in Europa 1939-1945. Dietz, 1968, S. 487 (google.de [abgerufen am 8. Februar 2019]).
  4. Klaus Jochen Arnold: Die Wehrmacht und die Besatzungspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion: Kriegführung und Radikalisierung im "Unternehmen Barbarossa". Duncker & Humblot, 2005, ISBN 978-3-428-11302-6, S. 464 (google.de [abgerufen am 8. Februar 2019]).

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