275. Infanterie-Division (Wehrmacht)

275. Infanterie-Division

Wappen der 275. Infanterie-Division
Aktiv17. November 1943 bis April 1945
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftHeer
TypInfanteriedivision
Gliederungsiehe Gliederung
AufstellungsortFrankreich
Zweiter WeltkriegSchlacht in der Normandie
Schlacht im Hürtgenwald
Kessel von Halbe
Kommandeure
Liste derKommandeure

Die 275. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Divisionsgeschichte

Die Division wurde ab dem 17. November 1943 als Division der 22. Aufstellungswelle zuerst im Rahmen der 1., ab 2.1944 dann in der Bretagne unter der 7. Armee neu aufgestellt. Hierfür wurden ihr zugewiesen: Stab 223. Inf.-Div., Artillerie-Regiment 223 (ohne teile), II. Abt. Art.Rgt. 194 sowie 3 Reserve-Grenadierbataillone der 158. Res.-Div. und weitere kleinere Einheiten. Die Auffüllung mit Personal erfolgte durch Rekruten und mit „ausgekämmten“ Soldaten, die bisher keine Frontverwendung hatten. Die Aufstellung, Ausrüstung und Ausbildung war mit zahlreichen Schwierigkeiten verbunden, so dass die 275. Inf.-Div. selbst nach 6 Monaten noch nicht durchgehend frontbereit war.

So wurde nach Beginn der alliierten Landung in der Normandie vorerst nur das Grenadier-Regiment 984, verstärkt um einzelne Kompanien anderer Einheiten, als Kampfgruppe Heintz, 984. GR,[1] in das dortige Gefechtsgebiet entsandt. Im Juli 1944 folgte der Rest der Division nach und wurde im Westflügel der Invasionsfront eingesetzt. In den Kämpfen während der US-amerikanischen Operation Cobra sowie auf dem Rückzug in den Kesseln von Falaise erlitt die Division schwere Verluste; nur noch kleinere Teile konnten dort ausbrechen und sich über Seine und Somme bis Südbelgien zurückkämpfen. Im Mons erlitt die 275. Inf.-Div. Anfang September 1944 weitere Verluste und kam mit nur noch etwa 800 Mann Personalbestand und fast ohne schwere Waffen im Westwall bei Aachen an.

Im Oktober 1944 wurde die Division teilweise wieder aufgefrischt, unter anderem durch Zuführung von 2 Luftwaffen-Festungs-Bataillonen. Mittlerweile waren auch die US-Streitkräfte auf den Westwall bei Aachen vorgerückt. Die 275. ID wurde bei Düren erneut in den Kampf geschickt und begegnete im Oktober 1944 der 9. US-Infanteriedivision in der sogenannten „Allerseelenschlacht“ um die Ortschaft Schmidt.[2] Hierbei wurde die Division erneut praktisch vernichtet. Die Reste ihrer Kampftruppen wurden in die 344. Infanterie-Division eingegliedert und nur der sog. Divisionsrahmen wurde für eine Wiederaufstellung der 275. Inf.-Div. verwendet, die im Wehrkreis X (Hamburg) erfolgte. Die noch unfertige Division wurde ab März 1945 an der Ostfront im Bereich der 4. Panzer-Armee an der Neissefront Lausitz eingesetzt und Ende April im Kessel von Halbe vernichtet.

Personen

Kommandeure

DienstzeitDienstgradName
10. Dezember 1943 bis 22. November 1944GeneralleutnantHans Schmidt
11. Oktober bis 21. November 1944OberstHelmut Bechler (mit der stellvertretenden Führung beauftragt)
März bis April 1945GeneralleutnantHans Schmidt

Generalstabsoffiziere (Ia)

DienstzeitDienstgradName
Dezember 1943 bis unbekanntMajorFritz Hahn
5. Februar bis 1. August 1944OberstleutnantHugo Hass
1. August 1944 bis 1. April 1945MajorJohann Berger

Bekannte Divisionsangehörige

  • Friedrich Lengfeld war der Kompaniechef der 2. Kompanie des Füsilierbataillons der 275. Infanterie-Division. Er kam bei dem Versuch ums Leben einen verwundeten amerikanischen Soldaten aus einem Minenfeld zu retten.

Gliederung

  • Grenadier-Regiment 983
  • Grenadier-Regiment 984
  • Grenadier-Regiment 985
  • Divisions-Füsilier-Bataillon 275
  • Artillerie-Regiment 275
    • I. bis IV. Abteilung
  • Pionier-Bataillon 275
  • Feldersatz-Bataillon 275
  • Panzerjäger-Abteilung 275
  • Nachrichten-Abteilung 275
  • Nachschubtruppen 275

Literatur

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 8: Die Landstreitkräfte 201–280. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1174-9.
  • Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen 1921–1945. 3 Bände, Dörfler Verlag 2005, ISBN 978-3-89555-274-8.

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Bericht der Kampfgruppe Heintz vom 30. Juni 1944. BA-MA RS3-17/8.
  2. Gemeinde Hürtgenwald. In: www.huertgenwald.de. Archiviert vom Original am 29. Januar 2013; abgerufen am 13. Januar 2019.

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