269. Infanterie-Division (Wehrmacht)

269. Infanterie-Division

Aktiv26. August 1939 bis Mai 1945
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftHeer
TypInfanterie-Division
AufstellungsortHamburg

Die 269. Infanterie-Division (269. ID) war ein Großverband der Wehrmacht, der als Division der 4. Aufstellungswelle am 26. August 1939 aufgestellt wurde.

Geschichte

Einsatzgebiete:

Durch des Infanterie-Regiment 469 gefangengenommene französische Soldaten des 158. régiment d’infanterie, Thulin, 23. Mai 1940.

Aufstellung

Die 269. ID wurde am 26. August 1939 als Division der 4. Welle im Wehrkreis X in Hamburg aufgestellt.

Westfeldzug

Nach dem Überfall auf Polen wurde die 269. ID an den Westwall verlegt, um in Belgien und Frankreich zu kämpfen. 1940 wurden die Bataillone III./IR 469, III./IR 489, III./IR 490 und III./AR 269 zur Auffüllung an die 131. Infanterie-Division abgegeben und ersetzt.

Unternehmen Barbarossa

Im Juni 1941 nahm die 269. ID am Unternehmen Barbarossa, dem Überfall auf die Sowjetunion teil. Sie war der Heeresgruppe Nord unterstellt, kämpfte im Kurland und im Bereich des Ladogasees.

Den Winter 1941/1942 verbrachte die Division an der hart umkämpften Wolchowstellung. Das Grenadier-Regiment 490 musste wegen schwerer Verluste am 2. Dezember 1942 aufgelöst und die Überlebenden auf die anderen Divisionseinheiten verteilt werden.

Verlegung nach Norwegen

Die Division wurde zur Küstensicherung nach Bergen (Norwegen) verlegt, bis auf die IV. Abteilung / Artillerie-Regiment 269, die an die 69. Infanterie-Division abgestellt wurde und weiterhin Leningrad belagerte.

Verlegung nach Frankreich

1944 erfolgte eine Verlegung nach Frankreich mit Kämpfen in den Vogesen und bei Colmar gegen vorrückende alliierte Truppen.

Unternehmen Sonnenwende

Im Januar 1945 nahm ein Regiment der 269. ID zusammen mit der 198. Infanterie-Division und der 106. Panzergrenadier-Brigade „Feldherrnhalle“ aus dem Brückenkopf Elsass am misslungenen Unternehmen Sonnenwende[1] auf Straßburg teil.

Verlegung an die Oder

Der Rest der 269. ID wurde wieder an der Ostfront eingesetzt und erhielt den Auftrag, bei Ohlau einen Brückenkopf über die Oder zu halten.

Kapitulation

Gegen Kriegsende befanden sich die nur noch aus einer Kampfgruppe bestehenden Reste der Division im Erzgebirge und gerieten im Mai 1945 bei Breslau in sowjetische Gefangenschaft.

Personen

Divisionskommandeure

(c) Bundesarchiv, Bild 146-1984-019-33 / CC-BY-SA 3.0
Ernst von Leyser (1941)
RangVorname, Nachnameab
Generalmajor/GeneralleutnantErnst-Eberhard Hell26. August 1939
GeneralleutnantWolfgang von Plotho12. August 1940
GeneralleutnantErnst von Leyser1. April 1941
GeneralleutnantCurt Badinski1. September 1942
GeneralleutnantHans Wagner25. November 1943
Simon-Casimir Prinz zur Lippe war Oberstleutnant und Zweiter Generalstabsoffizier (IIa) der Division in der Zeit von August 1942 bis Februar 1944. Der mit Prinz Bernhard der Niederlande verwandte Prinz zur Lippe geriet 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft, wurde wegen Spionage zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt und erst auf Druck der holländischen Aristokratie freigelassen.[2]

Gliederung

(c) Ra Boe / Wikipedia, CC BY-SA 3.0 de
Artilleriestellung im Baltikum 1943
  • Infanterie-Regiment 469
  • Infanterie-Regiment 489
  • Infanterie-Regiment 490
  • Artillerie-Regiment 269
  • Pionier-Bataillon 269
  • Feldersatz-Bataillon 269
  • Panzerabwehr-Abteilung 269
  • Aufklärungs-Abteilung 269
  • Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 269
  • Infanterie-Divisions-Nachschubführer 269

Literatur

  • Helmut Römhild: Geschichte der 269. Infanterie-Division. Podzun-Verlag. Dorheim 1967.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 8: Die Landstreitkräfte 201–280. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1174-9.
  • Walter Held: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bände. Osnabrück 1978 ff.

Weblinks

Commons: 269th Infantry Division (Germany) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Infanterie-Regiment 489 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Auch Solstice genannt.
  2. Simon Casimir. In: Der Spiegel. Nr. 38, 1955 (online).

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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Bilder meines Großvaters, eine Artilleriestellung Baltikum 1943
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(c) Bundesarchiv, Bild 146-1984-019-33 / CC-BY-SA 3.0
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Thulin 23 May 1940 - IR 469 - Prisoners from 158e RI.jpg
Prisonniers français du 158e régiment d'infanterie (43e DI) capturés à Thulin, en Belgique, le 23 mai 1940 par l'Infanterie Regiment 469 (ID. 269)