24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1953

Der Jaguar C-Type mit der Nummer 19; der von der Ecurie Ecosse gemeldete Wagen wurde von James Scott-Douglas und Guy Gale an die zweite Stelle der Gesamtwertung pilotiert

Das 15. 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, auch 24 H de Spa, Spa-Francorchamps, fand vom 25. bis zum 26. Juni 1953 statt und war der vierte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Das Rennen

Vorgeschichte

Neben dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans zählte 1953 mit dem 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps ein weiteres Langstreckenrennen, das einen Tag Fahrzeit aufwies, zur Sportwagen-Weltmeisterschaft. Das Rennen in Spa war 1924 zum ersten Mal ausgetragen worden, ein Jahr später als das Debütrennen von Le Mans. In der Sportwagen-Weltmeisterschaft war das Rennen der vierte Wertungslauf der Saison. Eröffnet wurde die Rennserie am 8. März 1953 mit dem 12-Stunden-Rennen von Sebring, das die beiden US-Amerikaner Phil Walters und John Fitch auf einem Werks-Cunningham C4-R gewannen. Bei der Mille Miglia siegte Ferrari-Werkspilot Gianni Marzotto und in Le Mans blieben die beiden Briten Tony Rolt und Duncan Hamilton auf einem Jaguar C-Type erfolgreich.

Die Teams

43 Rennwagen wurden für das Rennen gemeldet, 40 erschienen zum Training und 39 nahmen letztlich teil, da ein Wagen im Training verunfallte. Aus Italien kamen die beiden Werksmannschaften von Ferrari und Alfa Romeo. Die Scuderia aus Maranello setzte drei Werkswagen ein, allesamt 375MM. In den Cockpits saßen die Fahrerpaarungen Giuseppe Farina/Mike Hawthorn, Luigi Villoresi/Alberto Ascari sowie Umberto Maglioli und Piero Carini. Alfa Romeo brachte zwei Wagen nach Belgien, die in unterschiedlichen Klassen an den Start gingen. Juan Manuel Fangio und Consalvo Sanesi pilotierten einen Alfa Romeo A6 3000CM in der Klasse der Sportwagen. Max Thirion, der Vater von Gilberte Thirion, die gemeinsam mit der Französin Annie Bousquet einen Fiat 1100 pilotierte, steuerte gemeinsam mit Mario Damonte einen Alfa Romeo 1900 in der Tourenwagenklasse.

Das Austragungsland Belgien war durch die Ecurie Francorchamps repräsentiert, die neben einem Ferrari 212 Export einen Jaguar C-Type meldete. Aus Frankreich kamen neben den Rennwagen von Charles Deutsch und René Bonnet auch ein Werks-Panhard und ein Werks-Renault 4CV.

Der Rennverlauf

Obwohl zwei der drei Werks-Ferrari ausfielen, war der Sieg der Scuderia nie ernstlich gefährdet. Nach dem Ausfall des Alfa Romeo 6C nach nur 22 gefahrenen Runden waren die Ferrari ohne Gegner. Im Ziel hatte das Duo Farina/Hawthorn 18 Runden Vorsprung auf den Jaguar C-Type der schottischen Ecurie Ecosse. Ein belgisch gemeldeter Jaguar hatte im Ziel weitere elf Runden Rückstand und wurde Dritter. In der Tourenwagenklasse blieben der Portugiese Viegas Vellagos und der Belgier Vladimir Narchkine auf einem Mercedes-Benz 220 siegreich. Als fünfte der Gesamtwertung hatten sie jedoch bereits 68 Runden Rückstand auf den siegreichen Ferrari.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos.KlasseNr.TeamFahrerFahrzeugRunden
1S8ItalienItalien Scuderia FerrariItalienItalien Giuseppe Farina
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Hawthorn
Ferrari 375MM Pininfarina260
2S19Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie EcosseVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Scott-Douglas
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Guy Gale
Jaguar C-Type242
3S18Belgien Herman RoosdorpBelgien Herman Roosdorp
Deutschland Toni Ulmen
Jaguar C-Type231
4S32FrankreichFrankreich Deutsch et BonnetFrankreichFrankreich Marc Gignoux
FrankreichFrankreich Claude Storez
DB HBR211
5T38Portugal Viegas Vallago
Belgien Vladimir Narchkine
Mercedes-Benz 220192
6T51FrankreichFrankreich Marcel Lauga
FrankreichFrankreich G. Aversang
Simca Aronde191
7T49Belgien Luc Mahy
Belgien Jean-Pierre de Nauville
Peugeot 203189
8T44Belgien André Pilette
Belgien Jacques van Wetter
Borgward Hansa 1800188
9T57Belgien Roger Meunier
Belgien Guy Sanders
Panhard Dyna187
10S34FrankreichFrankreich Deutsch et BonnetFrankreichFrankreich René-Philippe Faure
FrankreichFrankreich Pierre Quetelart
DB HBR186
11S33FrankreichFrankreich Automobiles PanhardFrankreichFrankreich Reggie Bovens
FrankreichFrankreich Roger Giraud
Panhard X85184
12T48Belgien Telesphore Georges
Belgien Fernand Georges
Peugeot 203184
13T62FrankreichFrankreich René Cotton
FrankreichFrankreich Fernand Sigrand
Panhard Dyna180
Nicht klassiert
14T53Belgien Robert PauwelsBelgien Robert Pauwels
Belgien André Milhoux
Fiat 1100176
15T55Belgien Robert Reip
Belgien Louis Richard
Fiat 1100176
16T54FrankreichFrankreich Gilberte Thirion
FrankreichFrankreich Annie Bousquet
Fiat 1100175
17T43Belgien Pierre Slosse
Belgien Georges Berger
Borgward Hansa 1800157
18T52Belgien Pierre Stasse
Belgien Walter Deutsch
Fiat 1100138
19T61Belgien Raymond Meignen
Belgien Jacques Blanchet
Panhard Dyna125
Disqualifiziert
20T50Belgien Léon Dernier
Belgien Claude Collard
Peugeot 203
21S26FrankreichFrankreich Elyane Imbert
FrankreichFrankreich Simone des Forest
Porsche 356 1500 Super
Ausgefallen
22S6ItalienItalien Scuderia FerrariItalienItalien Luigi Villoresi
ItalienItalien Alberto Ascari
Ferrari 375MM Pininfarina218
23S20Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tom MeyerVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tom Meyer
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Philip Fotheringham-Parker
Aston Martin DB3 Coupe81
24S15ItalienItalien SpA Alfa RomeoArgentinien Juan Manuel Fangio
ItalienItalien Consalvo Sanesi
Alfa Romeo 6C 3000CM22
25T60FrankreichFrankreich Gérard Vandenberg
FrankreichFrankreich Louis de la Bourdonnaye
Panhard Dyna
26T58Belgien Roland du Roy de Blicky
Belgien Olivier Gendebien
Panhard Dyna
27T59Belgien Gert Welter
Belgien Jean Renant
Panhard Dyna
28T46Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Leavens Ltd.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Barry Leavens
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Joyce Leavens
Jowett Javelin
29T41ItalienItalien SpA Alfa RomeoBelgien Max Thirion
ItalienItalien Mario Damonte
Alfa Romeo 1900
30S4Belgien Charles Nias
Belgien Auguste Brancart
Talbot Olgin
31S9ItalienItalien Scuderia FerrariItalienItalien Umberto Maglioli
ItalienItalien Piero Carini
Ferrari 375MM Pininfarina
32S17Belgien Ecurie FrancorchampsBelgien Roger Laurent
Belgien Jacques Swaters
Jaguar C-Type
33S22Belgien Ecurie FrancorchampsBelgien Charles de Tornaco
Luxemburg Honoré Wagner
Ferrari 212 Export
34S24FrankreichFrankreich Jean AmpoulieFrankreichFrankreich Jean Ampoulie
FrankreichFrankreich Jacques Gergaud
Siam Spezial Ford
35S29Belgien Paul Frère
Deutschland Werner Hampel
Porsche 356
36S35FrankreichFrankreich Deutsch et BonnetFrankreichFrankreich Georges Guyot
FrankreichFrankreich Reverse
DB HBR
37S36FrankreichFrankreich RenaultFrankreichFrankreich Louis Pons
FrankreichFrankreich Jean Rédélé
Renault 4CV 1063
38T40Luxemburg Radrizzi
Luxemburg Tissot
Fiat 1900
39T43Belgien Boy Laloux
Belgien Georges Berger
Borgward Hansa 1800
Nicht gestartet
40T22Belgien Johnny Claes
Belgien Thillios
Fiat 11001
41STItalienItalien Scuderia FerrariVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Hawthorn
ItalienItalien Giuseppe Farina
ItalienItalien Luigi Villoresi
ItalienItalien Alberto Ascari
ItalienItalien Umberto Maglioli
ItalienItalien Piero Carini
Ferrari 375MM Pininfarina2

1 Unfall im Training 2 Ersatzwagen

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos.KlasseNr.TeamFahrerChassis
42SItalienItalien Adriano Fusar Poli
ItalienItalien Elio Zagato
Fiat 1100 Zagato
43SBelgien Dejoncker
Belgien Declat
Studebaker Hawk

Klassensieger

KlasseFahrerFahrerFahrzeugPlatzierung im Gesamtklassement
SportwagenItalienItalien Giuseppe FarinaVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike HawthornFerrari 375MMGesamtsieg
TourenwagenPortugal Viegas VallagosBelgien Vladimir NarchkineMercedes-Benz 200Rang 5

Renndaten

  • Gemeldet: 43
  • Starter: 39
  • Gewertet: 13
  • Rennklassen: 2
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: warm und trocken am Samstag, Regen in der Nacht
  • Streckenlänge: 14,120 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 24:02:07,085 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 260
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 3671,000 km
  • Siegerschnitt: 152,742 km/h
  • Schnellste Trainingszeit: Mike Hawthorn – Ferrari375MM Pininfarina (#8) – 4:39,000 = 182,194 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Giuseppe Farina – Ferrari 375MM Pinifarina (#8) – 4:40,000 = 178,986 km/h
  • Rennserie: 4. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1953

Literatur

  • David Blumlein: The Spa 24 Hours, a History Transport Bookman Ltd., Hook 2014, ISBN 978-0-85184-077-2.

Weblinks

Vorgängerrennen
24-Stunden-Rennen von Le Mans 1953
Sportwagen-WeltmeisterschaftNachfolgerennen
1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1953

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Replica of lightweight 1952 Jaguar C Type Le Mans race car