24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1949

Ferrari 166 MM Fahrgestell 0010M, Siegerwagen von Luigi Chinetti und Jean Lucas

Das 14. 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, auch 24 Heures de Spa, Spa-Francorchamps, fand am 10. und 11. Juli 1949 auf dem Circuit de Spa-Francorchamps statt.

Das Rennen

Im Unterschied zum Vorjahr, als das Rennen bei sehr schlechtem Wetter stattfand, herrschten 1949 hervorragende äußere Bedingungen. Am Rennwochenende zeigte sich kaum eine Wolke am Himmel und es gab sommerliche Temperaturen. Nach dem Vorjahressieg von Jock Horsfall und Leslie Johnson meldete Aston Martin auch 1949 wieder Werkswagen in Spa-Francorchamps. Leslie Johnson fuhr einen Aston Martin DB2 gemeinsam mit Charles Brackenbury, der schon in den 1930er-Jahren im Sportwagensport aktiv war. Der Partner von Lance Macklin im zweiten DB2 war Nick Haines. Drei Werkswagen kamen von Gordini aus Frankreich, zwei Type 15S für die Teams Robert Manzon/Yves Giraud-Cabantous und Maurice Trintignant/Pierre Veyron sowie einen TMM für Aldo Gordini und José Scaron. Im Rennen fielen alle Fahrzeuge aus.

Luigi Chinetti startete in einem vor dem Rennen erworbenen Ferrari 166 MM, mit dem Jean Lucas und Pierre Louis-Dreyfus beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1949 am Start waren. Lucas war in Spa Chinettis Teamkollege. Mit vier Wagen war die Ecurie Lapin Blanc die größte Rennmannschaft. Die HRG 1500 steuerten unter anderem Eric Thompson, Jack Fairman, André Pilette und Mortimer Morris-Goodall.

Chinetti und Lucas dominierten das Rennen 23 Stunden lang, ehe es eine halbe Stunde vor Rennschluss zu einem Drama kam. Der an der zweiten Stelle fahrende Delage von Henri Louveau verlor Öl, das in der Kurve von Stavelot die Fahrbahn rutschig machte. Als Chinetti im Ferrari dort ankam, verlor er auf dem Gemisch aus Staub und Öl die Herrschaft über den Wagen und kam von der Strecke ab. Dabei verletzte er zwei am Fahrbahnrand stehende Streckenposten. Chinetti gelang es den Wagen wieder auf die Bahn und an die Boxen zu bringen. Nach einer Notreparatur gewann er das Rennen trotz des Unfalls, da der Vorsprung auf den Delage – der nach dem Problem mit dem Ölverlust nur mehr langsam um den Kurs fuhr – groß genug war.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos.KlasseNr.TeamFahrerFahrzeugRunden
1S 2.020Vereinigte Staaten 48 Luigi ChinettiVereinigte Staaten 48 Luigi Chinetti
FrankreichFrankreich Jean Lucas
Ferrari 166 MM
2S 4.08FrankreichFrankreich Henri LouveauFrankreichFrankreich Henri Louveau
FrankreichFrankreich Edmond Mouche
Delage D6-3L
3S 4.014Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston MartinVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Leslie Johnson
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Charles Brackenbury
Aston Martin DB2
4S 2.028Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jock HorsfallVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jock Horsfall
Belgien Paul Frère
Aston Martin 2-Litre Speed Model Spa Special
5S 2.030Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston MartinVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick Haines
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lance Macklin
Aston Martin DB2
6S 1.168ItalienItalien Scuderia AmbrosianaItalienItalien Mario Brambilla
ItalienItalien Aldo Bassi
Fiat 1100S
7S 2.038Luxemburg Honoré WagnerLuxemburg Honoré Wagner
FrankreichFrankreich Fernand Sigrand
BMW 328
8S 2.040Belgien Herman RoosdorpBelgien Herman Roosdorp
Belgien Adolf De Ridder
Ferrari 166 MM
9T 2.086Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jowett CarsVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Anthony Hume
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tommy Wisdom
Jowett Javelin
10S 1.544Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Lapin BlancVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Eric Thompson
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jack Fairman
HRG 1500 LW
11T 4.096FrankreichFrankreich Yvonne SimonFrankreichFrankreich Yvonne Simon
FrankreichFrankreich Germaine Rouault
Delahaye
12S 2.042Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dickie Stoop
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Wilson
Frazer Nash
13S 1.170ItalienItalien Scuderia AmbrosianaItalienItalien Geremia Merati
Belgien Émile Cornet
Fiat 1100S
14T 4.0102NiederlandeNiederlande Carel Godin de BeaufortNiederlandeNiederlande Carel Godin de Beaufort
NiederlandeNiederlande de Beaufort
Ford
15T 2.0Belgien Van Malder
Belgien Nerinckx
MG Touring
16S 1.552Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Lapin BlancVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ray Brock
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bob Freeman Wright
HRG 1500 Aerodynamic
17S 2.026Belgien Louis EggenFrankreichFrankreich François-Joseph Escalle
Belgien Louis Eggen
Peugeot
18S 75080Belgien HealersBelgien Georges Andre
Belgien L. Delhaes
Aero Minor
19S 1.546Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Lapin BlancVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jack Scott
Belgien André Pilette
HRG 1500 LW
20S 1.548Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Lapin BlancVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Clark
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mortimer Morris-Goodall
HRG 1500 LW
Ausgefallen
21T 2.0Belgien Jacques SwatersBelgien Jacques Swaters
Belgien Charles de Tornaco
BMW 328
22S 4.04Belgien Franz BreyreBelgien Franz Breyre
Belgien Trasenster
Delage D6-3L
23S 4.06Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich W. S. WatneyFrankreichFrankreich Louis Gérard
FrankreichFrankreich Pierre Levegh
Delage D6-3L
24S 2.022Belgien Roger LaurentBelgien Roger Laurent
Belgien Unzel
Veritas
25S 2.032Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dudley FollandVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dudley Folland
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Anthony Heal
Aston Martin 2-Litre Speed Model
26S 2.034Belgien Marcel Masuy
1
BMW 328
27S 1.558FrankreichFrankreich Amedée GordiniFrankreichFrankreich Robert Manzon
FrankreichFrankreich Yves Giraud-Cabantous
Simca Gordini T15S
28S 1.560FrankreichFrankreich Amedée GordiniFrankreichFrankreich Maurice Trintignant
FrankreichFrankreich Pierre Veyron
Simca Gordini T15S
29S 1.164FrankreichFrankreich Amedée GordiniFrankreichFrankreich Aldo Gordini
FrankreichFrankreich José Scaron
Simca Gordini TMM
30S 1.172ItalienItalien Scuderia AmbrosianaItalienItalien Ovidio Capelli
ItalienItalien Diego Capelli
Fiat 1100S

1 es ist nicht bekannt, ob Francois de Brémond das Rennen als Alleinfahrer bestritt, oder in den Ergebnislisten nur der Teamkollege fehlt

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos.KlasseNr.TeamFahrerChassis
31S 750Aero Minor Sport
32S 750Aero Minor Sport
33T 2.0Citroën
34T 2.0Lancia
35S 4.0Alfa Romeo 8C 2900
36S 4.0Bugatti
37S 2.0Belgien Chardhomme
Belgien Van Custem
Frazer Nash
38S 1.166Simca-Gordini
39S 2.0ItalienItalien Scuderia FerrariItalienItalien Luigi Villoresi
ItalienItalien Alberto Ascari
Ferrari 166 MM

Klassensieger

KlasseFahrerFahrerFahrzeugPlatzierung im Gesamtklassement
S 4.0FrankreichFrankreich Henri LouveauFrankreichFrankreich Edmond MoucheDelage D6-3LRang 2
S 2.0Vereinigte Staaten 48 Luigi ChinettiFrankreichFrankreich Jean LucasFerrari 166 MMGesamtsieg
S 1.5Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Eric ThompsonVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jack FairmanHRG 1500 LWRang 10
S 1.1ItalienItalien Mario BrambillaItalienItalien Aldo BassiFerrari 1100SRang 6
S 750Belgien Georges AndreBelgien L. DelhaesAero MinorRang 18
T 4.0FrankreichFrankreich Yvonne SimonFrankreichFrankreich Germaine RouaultDelahayeRang 11
T 2.0Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Anthony HumeVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tommy WisdomJowett JavelinRang 9

Renndaten

  • Gemeldet: 39
  • Gestartet: 30
  • Gewertet: 20
  • Rennklassen: 7
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: warm, sonnig und trpócken
  • Streckenlänge: 14,914 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 24:00:00,000 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: unbekannt
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: unbekannt
  • Siegerschnitt: 126,816 km/h
  • Pole Position: unbekannt
  • Schnellste Rennrunde: Maurice Trintignant – Simca Gordini T15S (#60)
  • Rennserie: zählte zu keiner Rennserie

Literatur

  • David Blumlein: The Spa 24 Hours, a History Transport Bookman Ltd., Hook 2014, ISBN 978-0-85184-077-2.

Weblinks

Commons: 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1949 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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1949 Ferrari 166 MM Touring barchetta s/n 0010M at the 2008 Kirkland Concours d'Elegance