225. Infanterie-Division (Deutsches Kaiserreich)

225. Infanterie-Division

Granatwerferabteilung vor Verdun.jpg

Leichter Minenwerfer-Zug 951 am 3. März 1918 vor Verdun mit dem Leichter Minenwerfer 7,58 cm in Vorbereitung auf die Große Schlacht von Frankreich
Aktiv25. November 1916 bis 1. September 1918
StaatDeutsches Reich Deutsches Reich
StreitkräftePreußische Armee
TypInfanteriedivision
GliederungSiehe: Gliederung
Stärke15.000
Erster WeltkriegOstfront

Westfront

Die 225. Infanterie-Division war ein Großverband der Preußischen Armee innerhalb des Deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg.

Geschichte

Die Division wurde im September 1916 durch Zusammenstellung der Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 18 (1. Reserve-Division), Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 217, (47. Reserve-Division) und den neuen Infanterie-Regiment Nr. 373 (10. Landwehr-Division) in der Nähe von Wolodymyr-Wolynskyj für den erwarteten Einsatz in Rumänien gebildet worden. Am 25. November 1916 wurde das Detachment Melior hinzugefügt und der 1. k.u.k.-Armee unterstellt. Dort war es vor allem in der Bukowina und den siebenbürgischen Grenzkarpaten bis Mitte November 1917 im Einsatz. Dann erfolgte die Verlegung an die Westfront, wo sie schließlich nach schweren Verlusten am 1. September 1918 aufgelöst wurde. Restliches Personal, Waffen und Gerät wurde auf andere Divisionen verteilt.[1]

Gefechtskalender

1916

  • 28. Juli bis 20. November – Stellungskrieg südlich Brody
    • 05. bis 13. August – Gefechte am oberen Sereth
    • 14. August bis 5. Oktober – Kämpfe nördlich Zborow
    • 06. Oktober bis 22. November – Stellungskämpfe bei k.u.k. 2. Armee
  • 22. November bis 7. Dezember – Stellungskrieg westlich Brody

„Am 2. Dezember 16 begann der Abtransport von Chorostow. Die Fahrt ging über Wladimir Wolynsk bis Lemberg. Als hier am 3. Dezember die Transportzüge entladen wurden, wollte es so mancher gar nicht glauben, daß Ruhequartiere bezogen werden sollten. Zu groß war der Gegensatz mit der zurückliegenden Zeit! Mit klingenden Spiel ging es durch die Straßen der Hauptstadt Ostgalieziens. Das I.B. Und die 3 M.G.Komp. Bezogen D.ll. In Zbosika, II.B. In Holosko, III.B. In Zamarstynow, Regts-Stab in Lemberg. Es gab natürlich Stadturlaub. Rasch waren die zarte Bande mit denen reizenden Lembergerinnen angeknüpft. Wer noch Kronen in der Tasche hatte, besuchte eins der schönen Restaurants, einen Kintop und dergl. Aber diese Tage der Rosen gingen schnell zu Ende. Am 7. u. 8. Dez. erfolgte der Abtransport des Regts. Nach Süden. Über Sambor ging die Fahrt in die Waldkarpathen. Nach Passieren des Uzoker Passes rollten die Züge in die ungarische Tiefebene hinab. Debreczen und Großwardein wurden berührt. Das schöne Siebenbürgen tauchte auf. Unvergesslich die Fahrt durch dieses herrliche Gebirgsland. Die Tunnels wollten kein Ende nehmen. Über Klausenburg, Schäßburg, Kronstadt und Sepfi-Gzt-György keuchten die Lokomotiven in immer höher gelegenes Gebirgsland. Bis endlich nach fünftägiger Fahrt [ca. 1000 km, Anm. d. Verf.] die Zielstation Esik-Gzt.-Simon (ca. 80 km nördl. Kronstadt) erreicht war. Man befand sich dicht vor dem Kamm der Ost-Karpathen, auf dem die Grenze gegen die rumänische Moldau verlief. Es bezogen D.ll. Regts-Stab und II.B. In Tusnad, I. u. III. B. In Lazarsalva. Nach Rumänien hinein, hieß also die Parole!“

Hans Schulze[2]
  • 07. bis 26. Dezember – Verteidigungsschlacht im Gyimes und im Uz-Gebiet um den Uz-Pass
  • ab 23. Dezember – Offensive im Bereczker-Gebirge und am Ojtozpass (Teile der Division)
    • ab 26. Dezember – Neujahrsoffensive im Trotus-Gebiet

1917

  • bis 7. Januar – Offensive im Bereczker-Gebirge und am Oituz-Pass (Teile der Division)
    • bis 7. Januar – Neujahrsoffensive im Trotus-Gebiet
  • 08. Januar bis 7. August – Stellungskämpfe in den siebenbürgischen Grenzkarpathen
  • Im Juli 1917 wird das Infanterie-Regiment Nr. 373 in das Putnatal geschickt um eine rumänisch-russische Offensive abzuwehren.
  • 08. bis 26. August – Kämpfe um die Gebirgsausgänge in die westliche Moldau
  • 27. August bis 15. November – Stellungskämpfe in den siebenbürgisch-rumänischen Grenzkarpathen bei Ocna Sibiului
  • 11. bis 21. November – Transport nach dem Westen

„Über Kronstadt, Schäßburg und dann das Maros-Tal hinunter strebten die Transportzüge gen Westen. Bald lag das reizvolle Siebenbürgen im Rücken und id ungarische Ebene tat sich auf. Von Arad ging es über Szolonk nach dem Donautal hinüber und diese aufwärts nach Deutsch-Oesterreich hinein. Wien, Linz und Wels winkten die Abschiedsgrüsse der Stammesbrüder. Bei Passau erreichte die Züge die deutsche Grenze, empfing das Vaterland seine Söhne. In Plattling fand die Sanierung, sprich Entlausung der Truppe statt. Dann ging es weiter über Regensburg, Nürnberg und Karlsruhe. Hinter Rastatt führten die Transportzüge das Regt. Zum zweiten Mal in diesem Kriege über den Rhein an die Westfront, um über Hagenau der großen Festung Metz entgegenzurollen.“

Hans Schulze[3]

1918

Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 217 wurde zur Auffüllung auf die IR der 13. Division: 13, 15, 55 aufgeteilt.[4]

Gliederung

Kriegsgliederung vom 24. März 1918

  • 173. Infanterie-Brigade
    • Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 18
    • Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 217
    • Infanterie-Regiment Nr. 373
    • 3. Eskadron/1. Hannoversches Ulanenregiment Nr. 13
  • Artillerie-Kommandeur Nr. 225
    • 2. Kurhessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 47
  • Pionier-Bataillon Nr. 225
  • Divisions-Nachrichten-Kommandeur Nr. 225
  • Minenwerfer-Kompanie Nr. 413, Sept. 1916 aufgestellt[5]
    • Schwerer MW-Zug 702,
    • Mittlerer MW-Zug 816
    • Leichter MW-Zug 951

Unterstellungen

Kommandeure

DienstgradNameDatum[6]
GeneralleutnantTheodor Melior29. Juni bis 27. Dezember 1916
GeneralmajorWilhelm von Woyna28. Dezember 1916 bis 11. April 1917
GeneralmajorPaul Weinschenck12. April bis 20. Mai 1917 (in Vertretung)
GeneralleutnantWilhelm von Woyna21. Mai 1917 bis 5. Juli 1918
GeneralmajorGeorg von Wodtke06. Juli bis 1. September 1918

Literatur

  • Ruhmeshalle unserer Alten Armee. Herausgegeben auf Grund amtlichen Materials des Reichsarchivs, Militär-Verlag, Berlin 1927, S. 76, 170.
  • Histories of Two Hundred and Fifty-One Divisions of the German Army Which Participated in the War (1914–1918). United States War Office as War Department Dokument Nr. 905, Office of the Adjutant, 1920, S. 707–709.

Einzelnachweise

  1. Histories of two hundred and fifty-one divisions of the German army which participated in the war (1914–1918), S. 708
  2. Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 217 im Weltkriege. Eisleben 1932, S. 171.
  3. Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 217 im Weltkriege. Eisleben 1932, S. 193 f.
  4. Hans Schulze: Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 217 im Weltkriege, Eisleben 1921, S. 243
  5. Zeitschrift für Heeres- und Uniformenkunde, Nr. 167, 24. Jahrgang, 1960
  6. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 158.

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Granatwerferabteilung vor Verdun.jpg
Leichter Minenwerfer-Zug 951 am 5. März 1918 vor Verdun. Teil der 225 Infanterie-Division. Das M.W.K.413 gliedert sich in drei Zügen: Schwerer MW-Zug 702, mittlerer MW-Zug 816 und leichter MW-Zug 951. In diesem Fall der eine Batl.-Abt. (wahrscheinlich IR 373) in der Vorbereitung für die „Große Schlacht in Frankreich“ in der Gegend zwischen Seuzey und Dompierre-aux-Bois. Wahrscheinlich fließt hinter dem Hügelkamm im Hintergrund der Ruisseau de Remivau, der in der Regimentsgeschichte immer der Seuzey-Bach genannt wird und die Grenze zwischen den Fronten darstellt. Die gezeigte Waffe ist der 7.58 cm Minenwerfer, ein sogenannter leichter Minenwerfer: LeMW, der Zug 951 ist mit den anderen Zügen des M.W.K.413 für den Rumänieneinsatz im September 1916 augegstellt worden und die Feldzüge der 225 ID bzw 89 ID in diesem Land mitgemacht. Am Ende wurden sie nach Frankreich verbracht und bereiten sich nun auf die bevorstehende Schlacht vor. Solche Photos wurden vor großen Aktionen immer gemacht, weil man wusste, dass viele diese kaum mehr überleben würden.

Ein Minenwerfer-Kompanie hatte einen Etatbestand aus:

  • 10 Offizieren
  • 255 Mann und 50 Trainsoldaten

unterteilt in 3 Zügen: 1 Zug mit 4 schweren Werfern und 1 Zug mit 8 mittleren Werfern und 1 Zug mit 36 leichten Minenwerfer (also insgesamt 48 Werfer). Die LeMW-Kompanie wurde Anfang 1918 wiederum in 9 Abteilungen untergliedert, (je Regiment, je Batl, also 3 x 3 = 9) Somit stand jedem Bataillion eines Regimentes 4 leichte Werfer fortan zur Verfügung: Hier dargestellt:

  • 2 Offiziere
  • 4 Unteroffiziere
  • 32 Mannschaften

= 38 Soldaten

Daher wahrscheinlich nur eine Zug der Kompanie, eine Bataillonsabteilung mit 4 Leichten Werfer, die neu einem Btl. zugeteilt wurde, sich also neu etabliert haben. Daher 1 LeMW mit 1 Unteroffizier und 8 Mannschaften.