21-cm-Kanone 12 (E)

21-cm-Kanone 12 (E)


21-cm-Kanone 12 (Eisenbahn)

Allgemeine Angaben
Militärische BezeichnungK 12
Entwickler/HerstellerKrupp
Stückzahl3
WaffenkategorieEisenbahngeschütz
Technische Daten
Gesamtlänge41,360 m
Rohrlänge33,3 m
Kaliber211 mm
KaliberlängeL/157,8
Drallrechts, konstant
Kadenz0,1 Schuss/min
Höhenrichtbereich0 bis +55 Winkelgrad
SeitenrichtbereichDrehscheibe 360°, Lafette 14°
(c) Bundesarchiv, Bild 146-1978-037-09A / Trautvetter / CC-BY-SA 3.0
Deutscher Kriegsmaler in Frankreich vor einer K 12 (1941)

Die 21-cm-Kanone 12 (E) (kurz: K 12) war ein deutsches Eisenbahngeschütz der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Geschichte

Das deutsche Oberkommando der Wehrmacht (OKW) war in den 1930er-Jahren der Ansicht, ein dem Paris-Geschütz des Ersten Weltkriegs entsprechendes Fernkampfgeschütz zu benötigen. Das Ergebnis der Konstruktionsarbeiten war die K 12.

1940 schlug ein Geschoss, vom besetzten Frankreich aus abgefeuert, im 88,5 km entfernten Rainham Marshes (Kent) ein. Der eigentliche Kampfwert der Kanone darf allerdings bezweifelt werden. Die enorme Größe des Geschützes machte es für Fliegerangriffe extrem verwundbar. Außerdem musste zum Seitenrichten des Geschützes die komplette Lafette gedreht werden, was zur Folge hatte, dass ganze Gleissysteme errichtet werden mussten, die über eine Kurve (Schießkurve) oder eine Drehscheibe verfügten.

Insgesamt wurden während des gesamten Zweiten Weltkriegs von der Eisenbahn-Artilleriebatterie 701 nur 83 Schuss abgegeben.

Konstruktion

Die Kanone war mittig auf einer Eisenbahnlafette gelagert, die über zwanzig Achsen verfügte. Die Masse der Waffe allein betrug 99.708 kg, das Rohr bestand aus dem Seelenrohr und einem zweiteiligen Mantelrohr. Wegen der Länge musste das Rohr wie auch bei den Parisgeschützen durch Abspannungen stabilisiert werden. Theoretisch betrug die Lebensdauer eines Rohres 90 Schuss.

Das Rohr und die Lafette besaßen hydraulische Rücklaufbremsen und hydropneumatische Vorholer. Das Rohr lief maximal 750 mm zurück, die Lafette bis 980 mm. Die Lafette wurde hydraulisch hochgepumpt, um dem Rohr eine größere Erhöhung zu ermöglichen. Der gezogene Teil des Rohres war 27,724 m lang und sorgte zusammen mit dem speziellen Geschoss für die Reichweite von 45 bis 115 km.

Die Herstellung eines jeden Geschützes mit Lafette kostete 1,5 Millionen RM.

Literatur

  • Ian Hogg: Deutsche Artilleriewaffen im Zweiten Weltkrieg. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-87943-504-9 (englisch: German artillery of World War Two. 1975. Übersetzt von Hugo Friedrich).
  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen: 1939–1945. Handwaffen, Artillerie, Beutewaffen, Sonderwaffen. Spezialausg. 2. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0 (Originaltitel: Small arms; artillery and special weapons of the Third Reich. 1978. Übersetzt von Herbert Jäger).
  • Ian Hogg: Artillerie des zwanzigsten Jahrhunderts. Gondrom Verlag, Bindlach 2000, ISBN 3-8112-1878-6 (Originaltitel: Twentieth-century artillery. Übersetzt von Alexander Lüdeke).
  • R. Böhm: Die Deutschen Geschütze. 1939–1945. Herausgegeben von F. M. von Senger und Etterlin. Bechtermünz, Augsburg 2002, ISBN 3-8289-0524-2.

Weblinks

Commons: 21-cm-Kanone 12 (E) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Bundesarchiv Bild 146-1978-037-09A, Frankreich, Kriegsmaler.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 146-1978-037-09A / Trautvetter / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Prop.-Kp. 612

Bildberichter: Trautvetter; Text: Trautvetter
Ort: Boulogne; Datum: 10.2.41
Text: Fernkampfgeschütze beschiessen Südostengland.

Interssiert begutachten die Männer die Arbeit eines PK-Kriegsmalers.