200-Meilen-Rennen von Mosport 1976

Siegerwagenmodell Shadow DN4
Auf einem McLaren M20 erreichte George Follmer den zweiten Gesamtrang
Mirage-GR8-Fahrgestell-802 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1976 mit Jean-Louis Lafosse am Steuer. In Mosport fuhr Vern Schuppan dieses Fahrgestell an die fünfte Stelle der Gesamtwertung

Das 200-Meilen-Rennen von Mosport 1976, auch Player's 200, Mosport Park, fand am 22. August auf dem Canadian Tire Motorsport Park statt und war der elfte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Das Rennen

Das 200-Meilen-Rennen von Mosport konnte mit einigen bemerkenswerten Meldungen aufwarten. Am auffälligsten war der schwarze Shadow DN4. Dieses Fahrzeug wurde Ende 1973 entwickelt und war der dominierende Rennwagen der Can-Am-Saison 1974. Jackie Oliver gewann damit vier Wertungsläufe der Canadian-American Challenge Cup und wurde überlegen Gesamtsieger. Wegen finanzieller Differenzen mit einigen Veranstaltern wurde die Can-Am-Saison 1975 abgesagt. Auch 1976 gab es keine Rennen. Das Fahrgestell, mit dem Oliver 1974 antrat, meldete Shadow Racing Cars für diesen Weltmeisterschaftslauf. Der DN4 war 1 ½ Jahre in einer Garage gestanden und wurde vor dem Rennwochenende auf den technischen Stand des Gruppe-7-Reglements gebracht[1]. Als Fahrer engagierte Shadow-Eigentümer Don Nichols den mit den Fahreigenschaften des DN4 vertrauten Jackie Oliver

Der zweite erwähnenswerte Wagen war ein McLaren M20, den George Follmer steuerte. Das in Mosport eingesetzte Fahrgestell war der Einsatzwagen von David Hobbs und Scooter Patrick in der Can-Am-Saison 1974. Im Unterschied zum Shadow hatte der McLaren 1975 einen Renneinsatz. Der dritte interessante Rennwagen war der Mirage GR8. Das in Mosport von Vern Schuppan gefahrene Fahrgestell 802 war als Gulf GR8, gefahren von Schuppan und Jean-Pierre Jaussaud, beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1975 als Gesamtdritter ins Ziel gekommen. Nunmehr als Mirage GR8 fuhren Jean-Louis Lafosse und François Migault das Fahrgestell in Le Mans 1976 an die zweite Stelle der Gesamtwertung.

Gegen den Werks-Porsche 936 von Jacky Ickx und die beiden Alpine-Renault A442 von Patrick Depailler und Jean-Pierre Jabouille wurden vor allem den alten Can-Am-Wagen von den Fachleuten keinerlei Siegchancen eingeräumt. Dass sich Fachleute auch irren können, zeigte schon das Qualifikationstraining. Zur Verblüffung der Porsche- und Alpine-Teamleitung fuhr Jackie Oliver im Shadow die schnellste Rundenzeit. Um den 3,957 Kilometer langen Kurs einmal zu umrunden, benötige Oliver 1:15,320 Minuten. Diese Zeit entsprach einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 189,146 km/h. Er war dabei um 7/100 Sekunden schneller als Follmer im McLaren. Im Rennen setzte sich die Stärke der Gruppe-7-Wagen fort. Oliver und Follmer lieferten sich bis zum Rennende einen harten Zweikampf um den Gesamtsieg, die Oliver mit einem Vorsprung von acht Sekunden einfuhr. Jacky Ickx musste im Porsche seine gesamte Fahrkunst aufbieten, um den beiden Konkurrenten folgen zu können. Im Ziel hatte er einen Rückstand von 50 Sekunden auf den Sieger Jackie Oliver. Vierter wurde mit bereits einer Runde Rückstand Patrick Depailler im einzigen klassierten Renault-Alpine. Durch technische Probleme behindert kam Vern Schuppan im Mirage mit drei Runden Rückstand als Gesamtfünfter ins Ziel.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos.KlasseNr.TeamFahrerFahrzeugRunden
1Gr. 7101Vereinigte StaatenVereinigte Staaten ShadowVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie OliverShadow DN480
2Gr. 78Vereinigte StaatenVereinigte Staaten U.S. Racing – Herb CaplanVereinigte StaatenVereinigte Staaten George FollmerMcLaren M2080
3S 3.020Deutschland Martini Racing Porsche SystemBelgien Jacky IckxPorsche 93680
4S 3.01FrankreichFrankreich RenaultFrankreichFrankreich Patrick DepaillerAlpine-Renault A44279
5S 3.011Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Grand Touring CarsAustralienAustralien Vern SchuppanMirage GR877
6S 2.047Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tony CicaleVereinigte StaatenVereinigte Staaten Tony CicaleChevron B2675
7S 2.069Vereinigte StaatenVereinigte Staaten United Racing Ltd.Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike HallLola T29474
8Gr. 722Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bruce LangsonVereinigte StaatenVereinigte Staaten Bruce LangsonLola T31069
9Gr. 798Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Carter CromptonVereinigte StaatenVereinigte Staaten Charlie NearburgMcLaren M8F69
10S 3.039Kanada Auberge GavrocheKanada Gary HirschPorsche 908/0269
11S 2.07Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Viking CompetitionVereinigte StaatenVereinigte Staaten Carl ThompsonLola T29068
12Gr. 73Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Orlie PachecoVereinigte StaatenVereinigte Staaten Orlie PachecoMcLaren M6B68
13S 2.038Kanada South Gate Auto Service LimitedKanada Roman PechmannPorsche 91067
14Gr. 754Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Auto World Inc.Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Oscar Koveleski
SchwedenSchweden Bertil Roos
McLaren M6B63
15S 2.018Vereinigte StaatenVereinigte Staaten T. R. OutcaultVereinigte StaatenVereinigte Staaten E. B. LunkenMarch 73S62
16S 3.016Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dennis AaseVereinigte StaatenVereinigte Staaten Dennis AasePorsche 908/0258
17S 3.02FrankreichFrankreich RenaultFrankreichFrankreich Jean-Pierre JabouilleAlpine-Renault A44251
18Gr. 772Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jeff JonesVereinigte StaatenVereinigte Staaten Jeff JonesMcLaren M8C41
Ausgefallen
19S 2.06Kanada Dave's Auto RadioKanada Dave JohnsonLola T290B30
20S 2.073Kanada Brian BurgessKanada Brian BurgessChevron B2128
21Gr. 776Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Janke Auto Co.Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Leonard JankeMcLaren M8C16
22S 2.014Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Noah LaconaVereinigte StaatenVereinigte Staaten Noah LaconaLola T2921
Nicht gestartet
23Gr. 713Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Team RenoVereinigte StaatenVereinigte Staaten Randolph TownsendPorsche 917/101

1 Motorschaden vor dem Rennen

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber nicht daran teilnahmen.

Pos.KlasseNr.TeamFahrerChassis
24S 2.043Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bill RoushVereinigte StaatenVereinigte Staaten Bill RoushChevron B19/26
25Gr. 766Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Stanley SzarkowiczVereinigte StaatenVereinigte Staaten Stanley SzarkowiczMcLaren M8D
2674Kanada Heimrath RacingKanada Ludwig Heimrath seniorPorsche Carrera RSR
27Gr. 786Vereinigte StaatenVereinigte Staaten The Winner's CircleVereinigte StaatenVereinigte Staaten David GiorgiLola T160

Klassensieger

KlasseFahrerFahrzeugPlatzierung im Gesamtklassement
Gr. 7Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie OliverShadow DN4Gesamtsieg
S 3.0Belgien Jacky IckxPorsche 936Rang 3
S 2.0Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tony CicaleChevron B26Rang 6

Renndaten

  • Gemeldet: 27
  • Gestartet: 22
  • Gewertet: 18
  • Rennklassen: 3
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: sonnig, heiß und trocken
  • Streckenlänge: 3,957 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 1:45:57,592 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 80
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 316,590 km
  • Siegerschnitt: 179,270 km/h
  • Pole Position: Jackie Oliver – Shadow DN4 (#101) – 1:15,320 = 189,146 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Jackie Oliver – Shadow DN4 (#101) – 1:16,240 = 186,864 km/h
  • Rennserie: 11. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1976

Literatur

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Über den Shadow DN4 (englisch)
Vorgängerrennen
6-Stunden-Rennen von Watkins Glen 1976
Sportwagen-WeltmeisterschaftNachfolgerennen
6-Stunden-Rennen von Dijon 1976

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1974 UOP Shadow DN4 can-am racer at the Laguna Seca Historics, 2009.
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The No. 10 Grand Touring Cars Mirage GR8-Ford Cosworth at the 1976 24 Hours of Le Mans