2-Euro-Gedenkmünzen

Karte der Mitglieder der Eurozone. Die Farbe zeigt, wie viele verschiedene 2-Euro-Gedenkmünzen in den jeweiligen Ländern ausgegeben wurden. Stand 21. November 2024.
  • 37 bis 40 Gedenkmünzen ausgegeben
  • 33 bis 36 Gedenkmünzen ausgegeben
  • 29 bis 32 Gedenkmünzen ausgegeben
  • 25 bis 28 Gedenkmünzen ausgegeben
  • 21 bis 24 Gedenkmünzen ausgegeben
  • 17 bis 20 Gedenkmünzen ausgegeben
  • 13 bis 16 Gedenkmünzen ausgegeben
  • 09 bis 12 Gedenkmünzen ausgegeben
  • 05 bis 08 Gedenkmünzen ausgegeben
  • 01 bis 04 Gedenkmünzen ausgegeben
  • kein Mitglied der Eurozone
  • 2-Euro-Gedenkmünzen sind 2-Euro-Umlaufmünzen mit Gedenkcharakter, mit denen man – im Gegensatz zu den Gedenkmünzen anderer Nominale, den Sammlermünzen – in allen Teilnehmerstaaten der Eurozone bezahlen kann. Die Bezeichnung der 2-Euro-Umlaufmünzen mit Gedenkcharakter als Gedenkmünzen entspricht dem Sprachgebrauch. Obwohl es sich formal um „normale“ Umlaufmünzen handelt, die wie alle anderen Umlaufmünzen in hoher Stückzahl in den Umlauf gebracht werden, lehnen sich die Veröffentlichungen zu diesen Münzen auf den einschlägigen Seiten des Bundesministeriums der Finanzen, der Verkaufsstelle für Sammlermünzen und der Europäischen Zentralbank der Einfachheit halber an den gängigen Sprachgebrauch an. Sie stellen somit eine Sonderausgabe oder auch Sonderedition einer gängigen Umlaufmünze dar.

    Diese speziellen 2-Euro-Münzen gedenken historisch bedeutsamer Jahrestage oder Bauwerke bzw. lenken die Aufmerksamkeit auf besondere gegenwärtige Ereignisse. Gedenkmünzen sollten nur zur Erinnerung an sehr bedeutende Ereignisse oder Persönlichkeiten ausgegeben werden, da diese Münzen im gesamten Eurogebiet umlaufen. An weniger relevante Themen sollte vorzugsweise durch die Ausgabe von Sammlermünzen erinnert werden, die nicht für den Umlauf bestimmt sind und die leicht von den Umlaufmünzen zu unterscheiden sein müssen.

    Gedenkmünzen auf einen einzigen Nennwert zu begrenzen, entspricht der zuvor bereits bestehenden Praxis in einer Reihe von Mitgliedstaaten und schafft einen geeigneten Rahmen für derartige Ausgaben. Die 2-Euro-Münze eignet sich hierfür – vor allem angesichts des großen Durchmessers der Münze und ihrer technischen Merkmale, die angemessenen Schutz gegen Fälschung bieten – am besten. Eine gewisse volumenmäßige Begrenzung der für den Umlauf bestimmten Gedenkmünzen erschien notwendig, um sicherzustellen, dass diese Münzen weiterhin nur einen geringen Prozentsatz aller Umlaufmünzen ausmachen. Gleichzeitig sollten die Obergrenzen die Ausgabe von hinreichend Münzen ermöglichen, damit gewährleistet ist, dass Gedenkmünzen wenigstens eine Zeitlang tatsächlich umlaufen können.[1]

    Die ersten 2-Euro-Gedenkmünzen erschienen im Jahr 2004. Bis Ende 2022 wurden 394 verschiedene Prägungen von Gedenkmünzen vorgenommen, ohne die mittlerweile fünf Gemeinschaftsausgaben gerechnet. Die 2-Euro-Gedenkmünzen „50 Jahre Römische Verträge“, „Zehn Jahre Wirtschafts- und Währungsunion“, „Zehnter Jahrestag der Einführung des Euro“ (als Bargeld), „30 Jahre Europaflagge“ und „35 Jahre Erasmus-Programm“ wurden in 13, 16, 17 bzw. 2 × 19 verschiedenen Versionen geprägt.

    Die 2-Euro-Gedenkmünzen sind inzwischen ein beliebtes Gebiet bei Münzsammlern.

    Bestimmungen und Vorschriften

    Euro-Gedenkmünzen sind spezifische Umlaufmünzen, deren „normale“ nationale Vorderseite durch ein anderes nationales Münzbild ersetzt wird, „um an ein spezifisches Ereignis oder eine spezifische Persönlichkeit zu erinnern“. Alle Umlaufmünzen, also auch die Gedenkmünzen, haben dieselbe Wertseite.

    Damit während der heiklen Phase der physischen Einführung der Euro-Münzen keine Verwirrung gestiftet wird, beschloss der Europäische Rat am 23. November 1998, dass „für die Ausgabe von zum Umlauf bestimmten Gedenkmünzen während der ersten Jahre des Umlaufs der neuen Banknoten und Münzen ein Moratorium gelten“ sollte. Ab 1. Januar 2004 dürfen Gedenkmünzen als 2-Euro-Nominale ausgegeben werden, sofern dezidierte Vorschriften zur Gesamtzahl der pro Gedenkmünzen-Ausgabe in Umlauf gebrachten Münzen beachtet werden. Wenn eines bedeutenden, symbolträchtigen Ereignisses von weltweiter Bedeutung gedacht wird, kann die Obergrenze überschritten werden; allerdings soll der Ausgabestaat dann in den vier Folgejahren auf eine ähnliche für den Umlauf bestimmte Gedenkmünze verzichten.[1] Das war bei der ersten Gedenkmünze 2004 anlässlich der Olympischen Sommerspiele in Athen der Fall, die in sehr hoher Stückzahl von 35 Millionen geprägt wurde – Griechenlands zweite eigene Gedenkmünze folgte erst 2010 mit einer Auflage von 2,5 Millionen Stück.

    Für die Gestaltung und Ausgabe der Münzen sind die einzelnen Euro-Länder zuständig. Beabsichtigt ein Land des Eurogebiets die Ausgabe einer 2-Euro-Gedenkmünze, so muss es die Europäische Kommission drei Monate vor dem geplanten Ausgabedatum über dieses Vorhaben in Kenntnis setzen. Jeder Mitgliedstaat, dessen Währung der Euro ist, kann binnen sieben Tagen nach Unterbreitung eines Gestaltungsentwurfs in einer an den Rat und die Kommission gerichteten, mit Gründen versehenen Stellungnahme Einwände gegen den von dem Ausgabemitgliedstaat vorgeschlagenen Gestaltungsentwurf erheben, wenn zu erwarten ist, dass dieser unter seinen Bürgern negative Reaktionen hervorruft.[2]

    Die Anzahl der möglichen Gedenkmünz-Ausgaben pro Land und Jahr wird durch Verordnungen geregelt. Zunächst sollte jeder Mitgliedstaat nur eine 2-Euro-Gedenkmünze im Jahr ausgeben. Mit der Verordnung vom 4. Juli 2012 wurde diese Zahl auf zwei erhöht.[3] Zusätzliche Gedenkmünzen sind möglich, wenn die Staaten der Eurozone eine gemeinsame Gedenkmünze zu „Themen von höchster europäischer Bedeutung“ ausgeben.

    Drittstaaten, die ein Währungsabkommen mit der EU abgeschlossen haben (also Andorra, Monaco, San Marino und Vatikanstadt), sind von der Ausgabe einer gemeinsamen Gedenkmünze ausgeschlossen; allerdings kann das Design einer gemeinsamen Gedenkmünze durchaus als Design einer 2-Euro-Gedenkmünze eines der Drittstaaten verwendet werden (wie es z. B. San Marino 2012 praktizierte). Eine zusätzliche 2-Euro-Gedenkmünze ist für den Fall, dass die Position des Staatsoberhaupts vorübergehend nicht oder nur vorläufig besetzt ist, aber möglich. So prägte die Vatikanstadt 2013 eine Gedenkmünze zur Sedisvakanz.

    Aufgabe der EZB ist es, den maximalen Ausgabeumfang der einzelnen Staaten im Hinblick auf Gedenk- und sonstige Euro-Münzen zu genehmigen.[4] Die gesamte Anzahl der Münzen, die in einem Jahr in Umlauf gegeben werden, soll die höhere der folgenden zwei Grenzen nicht übersteigen:

    • 0,1 % der gesamten Anzahl der 2-Euro-Münzen im Umlauf in der Eurozone. Diese Grenze kann in Ausnahmefällen bis zu 2,0 % angehoben werden, falls das dargestellte Ereignis besonders bemerkenswert ist. In diesem Fall soll der betreffende Staat in den folgenden vier Jahren keine weiteren Gedenkmünzen ausgeben.
    • 5,0 % der gesamten Zahl der 2-Euro-Münzen in dem Staat, der die Gedenkmünzen herausgibt.[1]

    Die seit 2006 auch für 2-Euro-Gedenkmünzen geltenden Richtlinien zur Neugestaltung der Euro-Münzen bestimmen, dass der Name des ausgebenden Staates, vollständig oder abgekürzt, aufzuprägen ist. Auf eine Wiederholung der Wertangabe auf der nationalen Seite ist zu verzichten, es sei denn, im entsprechenden Land wird ein anderes als das lateinische Alphabet verwendet. Modifizierte Gestaltungsrichtlinien ergingen am 18. Juni 2012 und wurden am 24. Juni 2014 neu gefasst.[2]

    Bisherige Ausgaben

    Die EZB weist monatlich die Mengen umlaufender Euromünzen aus. Ende Juni 2024 kursierten etwa 7,6 Milliarden 2-Euro-Münzen, reguläre und Gedenkmünzen. Bis zu diesem Zeitpunkt gaben die 24 Emissionsländer insgesamt rund 1,9 Milliarden 2-Euro-Gedenkmünzen heraus. Diese machen rund ein Viertel aller umlaufenden 2-Euro-Münzen aus. Da auch defekte Gedenkmünzen ggfs. aus dem Verkehr gezogen und durch neue Kursmünzen ersetzt werden, ist der genannte Anteil i. H. v. gut 25 % aller 2-Euro-Münzen ein Maximalwert.

    Deutsche Gedenkmünzen machen 12 % der umlaufenden Zweier (und mit etwa 47 % beinahe die Hälfte aller 2-Euro-Gedenkmünzen) aus, französische und italienische je etwa 3 % (und je ein Achtel aller 2-Euro-Gedenkmünzen) sowie – in absteigender Reihenfolge ihrer Häufigkeit – spanische, belgische, österreichische und griechische je etwa 1 %. Nur 3 % der umlaufenden Zweier sind Gedenkmünzen der restlichen siebzehn Emissionsländer.

    Mit Stand Ende Februar 2023 ergaben sich folgende Zahlen:

    LandEinwohner-
    anzahl
    Anteil an
    Eurozonen-
    Bevölkerung
    in %
    Gedenk­münzen-
    Auflage
    in spezieller
    Ausführung bzw.
    Verpackung
    in %
    Anteil an
    Gedenk­münzen-
    Gesamt­auflage
    in %
    Gedenk­münzen­anteil
    an umlaufenden
    2-Euro-Münzen
    in %
    Auflage umlaufender
    2-Euro-Münzen
    Andorra Andorra0.0079.8000.001.442.250100,0000,0700,02
    Belgien Belgien11.700.00003,30.067.427.000005,6003,4800,89
    Deutschland Deutschland84.700.00024,30.906.915.810002,2046,8611,92
    Estland Estland01.350.00000,40.017.957.800001,2000,9300,24
    Finnland Finnland05.540.00001,60.039.750.000002,1002,0500,52
    Frankreich Frankreich68.000.00019,50.274.354.036001,0014,1803,61
    Griechenland Griechenland10.400.00003,00.065.486.549001,2003,3800,86
    Irland Irland05.130.00001,50.017.318.887001,4000,8900,23
    Italien Italien59.000.00016,90.219.629.640000,4011,3502,89
    Kroatien Kroatien03.860.00001,10.000255.000080,4000,0100,00
    Lettland Lettland01.900.00000,50.010.348.000001,8000,5300,14
    Litauen Litauen02.830.00000,80.010.300.000001,4000,5300,14
    Luxemburg Luxemburg0.0653.00000,20.022.959.800007,5001,1900,30
    Malta Malta0.0531.00000,20.008.417.500011,4000,4300,11
    Monaco Monaco0.0036.5000.001.683.0090016,4 1000,0900,02
    Niederlande Niederlande17.700.00005,00.049.575.500001,7002,5600,65
    Osterreich Österreich09.100.00002,60.065.880.000000,8003,4000,87
    Portugal Portugal10.400.00003,00.021.330.798001,8001,1000,28
    San Marino San Marino0.0033.6000.002.739.400099,9000,1400,04
    Slowakei Slowakei05.430.00001,60.019.500.000001,1001,0100,26
    Slowenien Slowenien02.100.00000,60.018.400.000002,0000,9500,24
    Spanien Spanien47.500.00013,60.086.909.720001,4004,4901,14
    Vatikanstadt Vatikanstadt0.00005000.002.780.768097,9000,1400,04
    Zypern Republik Zypern01.250.00000,30.004.016.000003,0000,2100,05
    Gesamt1.935.378.467100,0025,447.608.465.000
    1 
    Monaco gab 2011–2013 Gedenkmünzen in beträchtlicher Anzahl auch in den Umlauf

    Die erste 2-Euro-Gedenkmünze ist 2004 in Griechenland erschienen. Seither gibt es Ausgaben in vielfältigen Formen: Normalprägungen werden großteils als Rollenware oder in Beuteln ausgegeben, für Münzen in besonderer Erhaltung (Stempelglanz, Polierte Platte) gibt es eine Reihe von Sonderverpackungen (Kapseln, Coincards (scheckkartengroße Sichtverpackung), Etuis, Folder, Mitverpackung in Kursmünzsätzen, Numisbriefe u. a.).

    Alle der in Sonderverpackungen angebotenen 2-Euro-Gedenkmünzen der vier Kleinstaaten Andorra, Monaco, San Marino und Vatikanstadt addieren sich bis Oktober 2019 auf fünf Millionen Stück. Zählt man die bis zu diesem Zeitpunkt von Belgien nur in Coincards ausgegebenen knapp zwei Millionen Gedenkmünzen sowie die französischen 300.000 Asterix-Münzen dazu, machen diese an Sammler gerichteten Münzausgaben rund ein halbes Prozent aller ausgegebenen 2-Euro-Gedenkmünzen und ein Tausendstel der umlaufenden 2-Euro-Münzen aus.

    Der Sammlerwert von 2-Euro-Münzen liegt normalerweise zwischen 2,50 und 25 Euro. Die Ausgaben von San Marino und der Vatikanstadt werden meist für 30 bis 60 Euro verkauft. Gedenkmünzen Monacos, die z. T. in Auflagen von nur 10.000 bis 20.000 Exemplaren geprägt wurden, werden am höchsten gehandelt. Der Wert der 2-Euro-Gedenkmünzen Monacos von 2007 und 2015 bewegt sich um 3.300 Euro (Stand März 2023).[5][6]

    Die Gestaltung von neuen Ausgaben ist förmlich zu genehmigen[7] und wird im Amtsblatt der Europäischen Union bekanntgegeben.

    Gesamtüberblick

    Die nachfolgende Tabelle führt die jeweiligen Anzahlen der Gedenkmünzen nach Ländern und Jahrgängen auf. Dabei wird unterschieden zwischen eigenen nationalen Gedenkmünzen der einzelnen Länder (Spaltenüberschrift „E“) und gemeinschaftlich herausgegebenen Gedenkmünzen aller Mitgliedsländer der Eurozone (Spaltenüberschrift „G“) in den Jahren

    Die letzte Spalte mit der Überschrift „Σ“ enthält die Gesamtsummen der jeweiligen Länder. Geplante Ausgaben sind in Klammern angegeben. Die vier Kleinstaaten (gelber Hintergrund) sind nicht Mitglieder der Eurozone im engeren Sinn.

    Land’04’05’062007’082009’10’112012’13’142015’16’17’18’19’20’212022’232024’25’26Summen
    EEEEGEEGEEEGEEEGEEEEEEEGEEEEEGΣ
    Andorra Andorra 1122222222222121
    Belgien Belgien11111111111211222222112228533
    Deutschland Deutschland11111111112 31211122 8211122(2)(1)26531
    Estland Estland11112 72222111(1)14317
    Finnland Finnland11111111111122212221222121(1)31536
    Frankreich Frankreich11111112 32 42 51222 62 822212228533
    Griechenland Griechenland1111112211222221112224529
    Irland Irland1111111103508
    Italien Italien111111111112221222122212231536
    Kroatien Kroatien112002
    Lettland Lettland121222 7111111(1)14216
    Litauen Litauen11112 7222211(1)(1)14216
    Luxemburg Luxemburg1111111111211221122222212232537
    Malta Malta11111221222222212(2)23427
    Monaco Monaco111111111111111414
    Niederlande Niederlande1111211104509
    Osterreich Österreich1111111103508
    Portugal Portugal1111111111221222222112228533
    San Marino San Marino111111111 2122222222221(1)(2)3131
    Slowakei Slowakei11111111111111112(1)(1)14418
    Slowenien Slowenien1111111111111111111(1)(1)14519
    Spanien Spanien111111112111121112122(1)21526
    Vatikanstadt Vatikanstadt111111111211222222221(1)3030
    Zypern Republik Zypern1111111(1)03407
    Gesamt68771310916121613172327281932323632343130193624(10)(9)(1)45384537
    ’04’05’062007’082009’10’112012’13’142015’16’17’18’19’20’212022’23’24’25’26Summen
    1 
    Andorra hatte schon 1999/2002 den Euro de facto als Fremdwährung übernommen, da es bereits zuvor die Eurovorläufer Französischer Franc und Spanische Peseta verwendete. Zum 1. April 2012 wurde der Euro auf Grund eines Währungsabkommens offizielles Zahlungsmittel; das Recht, eigene Euromünzen zu prägen, wurde Andorra aber erst im Dezember 2013 eingeräumt.
    2 
    Aufgrund des Währungsabkommens mit der Gemeinschaft nimmt San Marino nicht an Gemeinschaftsausgaben teil – es hat für seine Gedenkmünze 2012 lediglich das Motiv der Gemeinschaftsausgabe gewählt
    3 
    eine eigene Gedenkmünze und eine gemeinsame Gedenkmünze von Deutschland und Frankreich zum Élysée-Vertrag
    4 
    Die AIDS-Gedenkmünze existiert in zwei Ausführungen: Schleife schraffiert bzw. glatt, aber rot koloriert
    5 
    Die Föderationsfest-Gedenkmünze existiert in zwei Ausführungen: Kokardensegmente schraffiert bzw. koloriert
    6 
    Die Kornblumen-Gedenkmünze existiert in zwei Ausführungen: mit zwei – die Segmente der hinterlegten „Tricolore“ trennenden – vertikalen Linien bzw. ohne Trennlinien und koloriert
    7 
    eine eigene Gedenkmünze und eine baltische Gemeinschaftsausgabe von Estland, Lettland und Litauen zum 100. Jahrestag ihrer Staatsgründungen
    8 
    eine eigene Gedenkmünze und eine gemeinsame Gedenkmünze von Deutschland und Frankreich zum Mauerfall

    Ausgabedatum

    Als Ausgabedatum ist der Zeitpunkt der erstmaligen Verfügbarkeit einer Münze anzusehen. Allerdings gibt es widersprüchliche Angaben hierzu, die z. T. daher rühren, dass sich eventuell die Ausgabe gegenüber der ursprünglichen Planung verzögert oder einige Publikationen die Edition der Rollenware als Ausgabezeitpunkt definieren, obwohl u. U. schon vorher Münzen in der Ausführung „Polierte Platte“ oder als Teil eines Kursmünzensatzes ausgegeben wurden. Ferner scheinen Händler im Voraus beliefert zu werden, um am Tag der offiziellen Ausgabe die Münzen vorrätig zu haben. So kann es sein, dass bereits vor dem offiziellen Termin Angebote erscheinen mit dem Vermerk „bereits lieferbar“. Es kam auch schon vor, dass einzelne Filialen der ausgebenden Notenbank vorzeitig mit der Münzausgabe begannen. Die in den EU-Amtsblättern genannten Ausgabedaten weichen demnach auch häufig von der Realität ab.[8] Die nachfolgend angegebenen Ausgabetage resultieren aus Webrecherchen.

    Prägeauflage

    Die Prägeauflage wird zwar zumeist in den EU-Amtsblättern beziffert (und in Web-Publikationen zitiert), die reale Auflage weicht jedoch z. T. erheblich davon ab:

    • Griechenland prägte von der ersten Gedenkmünze 2004 statt der geplanten 50 Millionen nur 35 Millionen.
    • Spanien z. B. hat bei den Welterbe-Editionen der Jahre 2010–2014 statt der angegebenen 8 Millionen jeweils nur 4 Millionen Münzen ausgegeben.
    • Luxemburg erhielt von der EU 2011–2014 1,4 Millionen pro Gedenkmünze als Maximalauflage zugebilligt, prägte dann aber jeweils nur zwischen 512.000 und 730.000 Stück.
    • Deutschland hingegen überzieht sein Kontingent bei der Bundesländerserie regelmäßig: statt der angegebenen 30 Millionen wurden seit 2006 jeweils 30,5 bis 31,5 Millionen Münzen geprägt.
    • Das niederländische Doppelporträt von 2014 kam gar in 5.291.000 Exemplaren auf den Markt, obwohl das Amtsblatt von 1 Million ausging.

    Bisherige Ausgaben nach Jahrgang

    Jahrgang 2004

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Griechenland Griechenland14. Mai 2004Olympische Sommerspiele 2004 in Athen[9][10][11]35.000.000
    Beschreibung:[12] Von einem der bedeutendsten Bildhauer der griechischen Antike, Myron, ist keine der Bronzestatuen erhalten, die noch Jahrhunderte nach seinem Tod gerühmt wurden. 1781 wurde jedoch auf dem Esquilin eine römische Marmorkopie des um 455 v. Chr. geschaffenen Diskuswerfers gefunden. Anlässlich der Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen hat Panagiotis Gravalos den Diskobolos auf der ersten 2-Euro-Gedenkmünze dargestellt. Links befindet sich die offizielle Bezeichnung „ATHENS 2004“ der Olympischen Sommerspiele 2004, darunter die fünf olympischen Ringe. Rechts ist der Nennwert der Münze „2 ΕΥΡΩ“ auf Griechisch zu sehen. Die Jahreszahl „2004“ flankiert beiderseits je zur Hälfte den 6-Uhr-Stern. Eine Palmette als Münzstättenzeichen der Prägestätte Νομισματοκοπείο / Nomismatokopeio (Münzprägeanstalt, Eigenbezeichnung auf Englisch: Bank of Greece – Mint) in Halandri ist oben abgebildet. Im Sockel der Statue sind links die Initialen „ΠΓ“ des Designers, rechts mit „ΚΚ“ die des Graveurs Konstantinos Kazakos dargestellt. Die Münze trägt keine Bezeichnung des ausgebenden Staates.
    Finnland Finnland24. Juni 2004Erweiterung der Europäischen Union um zehn neue Mitgliedstaaten[13][14]1.000.000
    Beschreibung:[15] Die Münze zeigt einen stilisierten Ast, von dem zehn Blätter sprießen. Dies ist ein metaphorisches Thema: Die zehn Triebe repräsentieren die EU-Erweiterung um die zehn neuen Mitgliedstaaten (Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern), während der Boden das Fundament für das Wachstum bietet. Unter diesem Stock sind die Buchstaben „EU“ und der griechische Buchstabe ρ“ (kleines Rho) geschrieben; man liest Euro. Die „2004“ ganz oben auf dem Ring und das kleine Rho unten teilen die zwölf Europasterne in zwei seitliche Gruppen von je sechs Sternen. Die zwei Initialen „M“ unten rechts stehen für den Gestalter Pertti Mäkinen bzw. den Münzmeister Raimo Tapio Makkonen. Die Münze trägt keine Bezeichnung des ausgebenden Staates. Gefertigt wurde sie in der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa.
    Luxemburg Luxemburg26. Juli 2004Monogramm Großherzog Henris
    1. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [16][17]2.481.800
    Beschreibung:[18] Großherzog Henri ist links im Profil dargestellt, rechts sein Monogramm, ein „H“ unter einer Königskrone. Dieses ist in einer funkelnd erscheinenden Oberflächenstruktur mit der speziellen, MSP (Minted Security Printing) genannten Prägetechnik aufgebracht worden, wobei bei Teilen der Münzexemplare dieses Teilmotiv bezüglich der Höhe der Platzierung und der Seitenneigung unterschiedlich erscheint – wie nach rechts oder links gekippt. Die zwölf Europasterne umgeben das Monogramm in einem Halbkreis am Rand der Pille.

    Das Gestaltungskonzept stammt von der Luxemburger Zentralbank, das Porträt schuf ursprünglich Yvette Gastauer-Claire, deren ligierte Initialen „gc“ an der Fasson der Büste erscheinen. Unten auf dem Ring steht die Inschrift „HENRI – Grand-Duc de Luxembourg“ (Henri – Großherzog von Luxemburg), oben der Name des Ausgabelandes „LËTZEBUERG -“ (Luxemburg) und links davon das Ausgabejahr „2004“, flankiert links von den Segeln des Dreimastklippers Nederland als Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers und rechts einem Hermesstab als Münzstättenzeichen der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht.

    Italien Italien13. Dezember 2004Fünftes Jahrzehnt des Welternährungsprogramms[19][20]16.000.000
    Beschreibung:[21] Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (englisch: World Food Programm / WFP) nahm 1963 seine Arbeit auf – sein Hauptquartier befindet sich in Rom. Die humanitäre Einrichtung ist die wichtigste Institution der Vereinten Nationen im Kampf gegen den globalen Hunger. Sie organisiert die Versorgung von Menschen in Not mit Nahrungsmitteln nach Naturkatastrophen, Dürren oder gewalttätigen Konflikten. Außerdem hilft das WFP auch Menschen in Gebieten mit dauerhaft schlechter Ernährungslage und führt dort Entwicklungsprojekte durch. Ein nach rechts gekippter Globus mit der Inschrift „WORLD FOOD PROGRAMME“ (Welternährungsprogramm) bildet das Zentrum des Motivs. Drei Ähren kommen hinter ihm hervor: Mais, Reis und Weizen repräsentieren die Grundnahrungsmittel der Welt. Rechts sind die Ligatur „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik) dargestellt, darunter die ligierten Initialen „UP“ der Medailleurin und Graveurin Uliana Pernazza, links das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom und unten das Ausgabejahr „2004“. Die zwölf Europasterne umrunden dieses Design in drei Gruppen zu vier Sternen, getrennt durch die drei Ähren.
    San Marino San Marino16. Dezember 2004Bartolomeo Borghesi[22][23]110.000
    Beschreibung:[24] Das Münzmotiv zeigt den italienischen Historiker und Numismatiker Bartolomeo Borghesi (1781–1860) gemäß seinem 1904 von Giuseppe Romagnoli geschaffenen Denkmal in San Marino. 1821 verlegte Borghesi seinen Wohnsitz dorthin und begann mit der Publikation der Osservazioni numismatiche (numismatischen Beobachtungen) zur Münzprägung in der Römischen Republik. 1838 wurde er als Repräsentant der Republik San Marino zur Krönung des österreichischen Kaisers Ferdinand I. zum König von Lombardo-Venetien nach Mailand entsandt. Rechts sind der Name des Ausgabestaats „SAN MARINO“ dargestellt, links „BARTOLOMEO BORGHESI“, das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom und die Initialen „E.L.F.“ des Designers Ettore Lorenzo Frapiccini. Auf dem Ring sind die zwölf Europasterne und unten das Ausgabejahr „2004“ zu sehen.
    Vatikanstadt Vatikanstadt16. Dezember 200475. Jahrestag der Gründung des Staates Vatikanstadt[25][26]85.000
    Beschreibung:[27] Anlässlich des 75. Jahrestags der Gründung des Staates Vatikanstadt zeigt die Münze den 1506–1626 erbauten Petersdom, das bekannteste Werk der Architektur der Renaissance und größte Kirche der Welt, mit dem von Gian Lorenzo Bernini entworfenen Petersplatz, seinen Kolonnaden und dem vatikanischen Obelisken.[28] Das Gebiet der Vatikanstadt, des kleinsten allgemein anerkannten Staates der Welt und des einzigen mit Latein als Amtssprache, wird zudem im Umriss dargestellt. Zu seinem Staatsgebiet gehören nicht die exterritorialen Besitzungen des Heiligen Stuhls wie die Patriarchalbasiliken und die päpstliche Sommerresidenz Castel Gandolfo. Seit 1929 ist er ein unabhängiger Binnenstaat innerhalb der Stadtgrenzen Roms, Sitz des Papstes als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Links sind der Ausgabeanlass „75° ANNO DELLO STATO“ (75. Jahr des Staates), rechts die Jahreszahlen „1929 • 2004“ dargestellt, darunter das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom und die Signets „VEROI“ des Designers Guido Veroi und „L.D.S. INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) der Medailleurin Luciana De Simoni. Im Ring sind oben die zwölf Europasterne und unten der Staatsname „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt) abgebildet.

    Jahrgang 2005

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Luxemburg Luxemburg15. Februar 200550. Geburtstag und 5. Jahrestag der Thronbesteigung Großherzog Henris
    100. Todestag Großherzog Adolphs
    2. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [29][30]2.769.000
    Beschreibung:[31] Auf der Münze sind die nach rechts blickenden Bildnisse der Großherzöge Henri und seines Ururgroßvaters Adolph abgebildet, der durch die preußische Annexion 1866 das Herzogtum Nassau verlor. Nach dem Aussterben des niederländischen Königshauses im Mannesstamm wurde er 1890 Großherzog von Luxemburg, da dort nur die männliche Erbfolge galt. Die Vorlage für das Abbild Adolphes stammt vom Bildhauer und Medailleur Thomas Vinçotte (1850–1925), das Porträt Henris von der Bildhauerin Yvette Gastauer-Claire, deren ligierte Initialen „gc“ an der Fasson der Büste erscheinen. Das Gestaltungskonzept stammt von der Luxemburger Zentralbank. Unter den Porträtierten sind – jeweils zweizeilig – ihre Namen sowie bei Henri das Geburtsjahr „HENRI * 1955“ und bei Adolph das Sterbejahr „ADOLPHE † 1905“ genannt. Die Inschrift „- GRAND-DUCS DE LUXEMBOURG -“ (Großherzöge von Luxemburg) steht oben. Der Ring enthält die zwölf Europasterne und dazwischen die Buchstaben des Landesnamens „LËTZEBUERG“ (Luxemburg). Die Jahreszahl „2005“ ist in zwei Teilen um den 6-Uhr-Stern gruppiert, flankiert links vom Landeskürzel „S“ (Suomi, Finnland auf Finnisch) für die Fertigung bei der finnischen Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa und rechts von deren Münzstättenzeichen, einem Füllhorn mit Ronden.
    Osterreich Österreich11. Mai 200550. Jahrestag des Österreichischen Staatsvertrages[32][33]7.000.000
    Beschreibung:[34] Gegenstand des am 15. Mai 1955 in Wien unterzeichneten Österreichischen Staatsvertrages ist die Wiederherstellung der souveränen und demokratischen Republik Österreich nach der nationalsozialistischen Herrschaft in Österreich (1938–1945) und der darauf folgenden Besatzungszeit (1945–1955). Das Motiv der Münze sind die Siegel und Unterschriften der Außenminister der Alliierten Siegermächte (Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow für die Sowjetunion, John Foster Dulles für die Vereinigten Staaten, Harold Macmillan für das Vereinigte Königreich und Antoine Pinay für Frankreich) sowie der Hochkommissare der vier Besatzungszonen (Iwan Iwanowitsch Iljitschow, Llewellyn E. Thompson, Geoffrey Wallinger, Roger Lalouette) und des Außenministers Österreichs, Leopold Figl. Der Ausgabeanlass „50 JAHRE STAATSVERTRAG“ steht über den Siegeln, das Ausgabejahr „2005“ unten. Im Hintergrund sieht man die rot-weiß-rote Flagge Österreichs, nach den heraldischen Regeln der Tingierung vertikal schraffiert, was die Farbe Rot symbolisiert. Die Münze trägt jedoch keine Bezeichnung des ausgebenden Staates. Das Münzdesign stammt von Helmut Andexlinger, die Prägung erfolgte in der Münze Österreich in Wien.
    Belgien Belgien20. Mai 2005Belgisch-Luxemburgische Wirtschaftsunion[35][36]6.023.000
    Beschreibung:[37] Die aus Anlass der 1921 gebildeten (und 1922 in Kraft getretenen) Belgisch-Luxemburgischen Wirtschaftsunion von Luc Luycx gestaltete Gedenkmünze zeigt die nach links blickenden Bildnisse und gekrönten Monogramme von Großherzog Henri von Luxemburg (links) und König Albert II. von Belgien (rechts). Auf dem Ring sind ihnen ihre Monogramme seitlich zugeordnet; oben und unten stehen jeweils sechs Europasterne. Das Ausgabejahr „2005“ ist unter den Porträts dargestellt, die Initialen „LL“ des Designers erscheinen unten rechts. Die beiden unteren Sterne werden flankiert links vom behelmten Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel, rechts einer Waage als Münzmeisterzeichen Romain Coenens. Die Münze trägt keine Bezeichnung des ausgebenden Staates.

    Die Münze war ursprünglich als Gemeinschaftsausgabe von Belgien und Luxemburg geplant. Da Luxemburg im Jahr 2005 bereits eine eigene 2-Euro-Gedenkmünze ausgegeben hatte, wurde die Münze nur von Belgien emittiert.

    Spanien Spanien30. Juni 2005400. Jahrestag der ersten Ausgabe Miguel de CervantesDon Quixote[39][40]8.000.000
    Beschreibung:[41] Das Zentrum der von Begoña Castellanos García entworfenen Münze zeigt Don Quixote, einen Speer haltend, mit zwei Windmühlen im Hintergrund – eine seiner bekanntesten Episoden im Roman El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha von Miguel de Cervantes (1547–1616). Don Quijote ist ein seinen Ritterromanen verfallener Leser, der unfähig erscheint, zwischen Dichtung und Wahrheit zu unterscheiden. Er hält sich für einen stolzen Ritter, dem vermeintlich das Schicksal ein kühnes Abenteuer nach dem anderen zu bestreiten auferlegt. Er steigt auf sein klappriges Pferd Rosinante – treu an seiner Seite der nur scheinbar naive Schildknappe Sancho Pansa – und kämpft unter anderem gegen Windmühlen. Links steht „ESPAÑA“ (Spanien) in vertiefter Prägung, darunter ein gekröntes „M“ als Münzstättenzeichen der Prägestätte Real Casa de la Moneda in Madrid. Die Jahreszahl „2005“ ist zweigeteilt zu beiden Seiten des 6-Uhr-Sterns dargestellt. Die vier rechten der zwölf Europasterne sind vertieft geprägt, die anderen erhaben. Diese Darstellung entspricht der Prägung der spanischen Kursmünzen 1999–2009. Ab 2010 wurde bei den Kursmünzen auf die unterschiedliche Darstellung dieser vier Sterne durch vertiefte Prägung verzichtet, da nach Vorgabe der Europäischen Kommission die Sterne auf dem Ring wie auf der europäischen Flagge angeordnet sein sollen. Dort sind aber alle zwölf gleich.
    San Marino San Marino14. Oktober 2005Jahr der Physik[42][43]130.000
    Beschreibung:[44] Galileo Galilei (1564–1642) war ein italienischer UniversalgelehrterPhilosoph, Mathematiker, Ingenieur, Physiker, Astronom und Kosmologe. Er entwickelte die Methode, die Natur durch die Kombination von Experimenten, Messungen und mathematischen Analysen zu erforschen, und wurde damit einer der wichtigsten Begründer der neuzeitlichen exakten Naturwissenschaften. Da er für das kopernikanische Weltbild eintrat, führte die katholische Kirche 1632 einen Inquisitionsprozess gegen ihn und zwang ihn zu widerrufen.[45] Das Münzbild ist eine freie Interpretation des um 1335 von Andrea Pisano für Giottos Glockenturm in Florenz geschaffenen Reliefs La fisica antica (Die alte Physik) oder Das Studium der Planeten[46] und zeigt Galilei mit seinen 1609 gebauten, 90 bzw. 130 cm langen Fernrohren,[47] auf den Knien eine Schriftrolle. Im Hintergrund ist ein stilisiertes Atom durch sechs Elektronen und deren Kreisbahnen dargestellt, die bis zwischen die Europasterne reichen. Unten steht halbkreisförmig der Ausgabeanlass „ANNO MONDIALE DELLA FISICA“ (Internationales Jahr der Physik), oben „SAN MARINO“. Die Jahreszahl „2005“ erscheint unter einem auf dem Tisch stehenden Globus. Das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom ist links dargestellt, das Signet „LDS“ der Münzgestalterin Luciana De Simoni rechts.
    Finnland Finnland25. Oktober 200560 Jahre Vereinte Nationen und 50 Jahre UN-Mitgliedschaft Finnlands[48][49]2.000.000
    Beschreibung:[50] Anlässlich der 50-jährigen Mitgliedschaft Finnlands in den Vereinten Nationen zeigt die Münze Puzzleteile, die zusammengesetzt eine Friedenstaube ergeben, die einen Ölbaumzweig im Schnabel trägt. Unten links ist die Inschrift „FINLAND — UN“ (Staatsbezeichnung auf Englisch und Schwedisch, UN als Akronym für United Nations / Vereinte Nationen) und rechts das Ausgabejahr „2005“ dargestellt. Das Signet „K“ des Designers Tapio Kettunen erscheint rechts über der Jahreszahl, während das Münzmeisterzeichen „M“ für Raimo Tapio Makkonen sich links davon befindet. Gefertigt wurde die Münze in der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa.

    Abweichend von der normalen Randprägung lautet die Randinschrift [], gefolgt von drei Löwenköpfen (der Löwe ist das Wappentier Finnlands). YK und FN sind die Akronyme für Vereinte Nationen auf Finnisch und Schwedisch.

    Italien Italien29. Oktober 20051. Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrages über eine Verfassung für Europa[51][52]18.000.000
    Beschreibung:[53] Der Entwurf eines Vertrages über eine Verfassung für Europa wurde 2003 von einem Europäischen Konvent erarbeitet und am 29. Oktober 2004 in Rom von den Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten unterzeichnet. Gegenüber dem bisher gültigen Vertrag von Nizza sollte die EU zusätzliche Kompetenzen erhalten; außerdem sollte ihr institutionelles Gefüge geändert werden, um sie demokratischer und handlungsfähiger zu machen. Da jedoch nach gescheiterten Referenden in Frankreich und den Niederlanden nicht alle Mitgliedstaaten den Vertrag ratifizierten, erlangte er keine Rechtskraft. Stattdessen schlossen im Dezember 2007 die europäischen Staats- und Regierungschefs den Vertrag von Lissabon ab, der am 1. Dezember 2009 in Kraft trat. Europa und Zeus in Gestalt eines Stieres sind zusammen mit der als Buch dargestellten Verfassung für Europa das Motiv der Münze. Europa hält eine Schreibfeder über die Verfassung, symbolisch für deren Unterzeichnung. Der Ring zeigt im unteren Teil den Ausgabeanlass „COSTITUZIONE EUROPEA“ (Europäische Verfassung), während die zwölf Europasterne dessen obere Hälfte füllen. Die Ligatur „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik) ist unten auf der Pille dargestellt, die Jahreszahl „2005“ oben rechts. Das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom befindet sich oben links. Die Initialen „M.C.C.“ der Medailleurin Maria Carmela Colaneri stehen unten links.
    Vatikanstadt Vatikanstadt6. Dezember 2005XX. Weltjugendtag – Köln 2005[54][55]100.000
    Beschreibung:[56] Der Kölner Dom mit seinen zwei 157 m hohen Türmen ist eine der größten Kathedralen im gotischen Baustil. Sein Bau wurde 1248 begonnen und erst 1880, nach mehr als 600 Jahren, vollendet. Schon damals als Nationalsymbol für Deutschland bezeichnet, wurde der (scheinbar) unversehrte Dom nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs inmitten der ausgebombten Stadt als emotionales Symbol für den Lebenswillen verstanden. Die Münze zeigt den seit 1996 als UNESCO-Weltkulturerbe geltenden Dom am Ufer des Rheins und einen darüber erscheinenden Kometen als dem Stern von Betlehem ähnelndes himmlisches Zeichen. Der Ausgabeanlass „XX GIORNATA MONDIALE DELLA GIOVENTU’“ (20. Weltjugendtag) wird kreisförmig in einem Bogen um das Motiv herum genannt. Der Staatsname „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt) ist in einem Halbkreis im unteren Teil des Rings angeordnet, während oben das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom erscheint und darunter die Jahreszahl „2005“ – beidseitig durch je sechs Europasterne flankiert. Die Signets „LONGO“ der Designerin Daniela Longo und „E.L.F. INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) des Medailleurs Ettore Lorenzo Frapiccini sind unten links bzw. rechts dargestellt.

    Jahrgang 2006

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Luxemburg Luxemburg1. Februar 200625. Geburtstag Erbgroßherzog Guillaumes
    3. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [57][58]1.047.500
    Beschreibung:[59] Die Münze zeigt die nach rechts blickenden Bildnisse Großherzog Henris links und Erbgroßherzog Guillaumes rechts, nach einem Fotovorlagen folgenden Gestaltungskonzept der Luxemburger Zentralbank. Oben steht der Landesname „LËTZEBUERG“ (Luxemburg) und unten das Ausgabejahr „2006“, flankiert links vom Landeskürzel „S“ (Suomi, Finnland auf Finnisch) und rechts einem Füllhorn mit Ronden als Münzstättenzeichen der finnischen Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa. Das Gipsmodell der Münze stammt von Erkki Vainio.
    Deutschland Deutschland3. Februar 2006Schleswig-Holstein (Holstentor in Lübeck)
    1. Münze der Bundesländerserie
    [60][61][62]31.500.630
    Beschreibung:[63] Das spätgotische, 1464–1478 erbaute und um 1871 von Grund auf restaurierte Holstentor ist dargestellt mit seiner dem Holstentorplatz zugewandten Fassade, Blick stadteinwärts. Als eines der beiden noch bestehenden Tore der mittelalterlichen Stadtbefestigung ist es seit 1987 zusammen mit der Altstadt der Hansestadt Lübeck UNESCO-Weltkulturerbe und repräsentiert auf der Gedenkmünze das darunter genannte Bundesland „SCHLESWIG-HOLSTEIN“. Links steht das Münzstättenzeichen (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg) und rechts das Signet „HH“ des Designers Heinz Hoyer. Der Name „BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND“ ist in einem Halbkreis im unteren Teil des Ringes angeordnet, während oben die Jahreszahl „2006“ beiderseits durch je sechs Europasterne flankiert wird.
    Italien Italien10. Februar 2006Olympische Winterspiele in Turin 2006[64][65]40.000.000
    Beschreibung:[66] Die Olympischen Winterspiele 2006 fanden in Turin statt, wobei die Wettbewerbe im Ski Alpin im ca. 2000 m hoch gelegenen Sestriere ausgetragen wurden. Die von Maria Carmela Colaneri gestaltete Münze zeigt einen alpinen Skifahrer und das 1863–1889 erbaute Wahrzeichen Turins, die Mole Antonelliana. Anfänglich vom Architekten Alessandro Antonelli als Synagoge geplant, überstiegen die aus dem Ruder laufenden Baukosten die Finanzkraft der jüdischen Gemeinde – 1877 wurde der Bau dank einer Bürgerinitiative von der Stadt Turin übernommen. Heute beherbergt er das Nationale Filmmuseum. Oben wird der Ausgabeanlass „GIOCHI INVERNALI“ (Winterspiele) genannt und unter dem Turm „TORINO“ (Turin) als Austragungsort des Sportereignisses. Rechts des Skifahrers steht in vertikaler Schreibweise das Ausgabejahr „2006“ und darunter sind die Initialen „M.C.C.“ der Designerin abgebildet. Rechts des Turms ist der Staatsname als Ligatur „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik) dargestellt und das römische Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom.

    Die Münze ist in außergewöhnlich hoher Auflage von 40 Millionen Exemplaren geprägt worden.

    Belgien Belgien10. April 2006Wiedereröffnung des Atomiums in Brüssel[67][68]5.023.000
    Beschreibung:[69] Das Atomium wurde als Symbol für das Atomzeitalter und die friedliche Nutzung der Kernenergie vom Ingenieur André Waterkeyn entworfen und von den Architekten André und Jean Polak ausgearbeitet und für die Weltausstellung 1958 (Expo ’58) in Brüssel errichtet. Es ist eine 102 m hohe Darstellung der kubischen Kristallstruktur des Eisens. Die Atome sind als Hohlkugeln ausgeführt und das Gitter, das sie zur gedachten Elementarzelle vereinigt, besteht aus Rohren. Drei der Kugelschalen werden zusätzlich vom Boden aus gestützt. Ursprünglich nur für die Dauer der Weltausstellung gedacht, wurde das Atomium zu einem Wahrzeichen Brüssels und blieb deshalb erhalten.

    Der Ausgabeanlass ist die Wiedereröffnung nach einer mehrjährigen Renovierung. Sechs der neun Hohlkugeln sind für die Öffentlichkeit zugänglich und werden für Ausstellungen, Filmvorführungen, Konzerte und Kongresse genutzt; oben existiert ein Restaurant. Das Landeskürzel „B“ (Belgien) ist oben im Ring platziert, die Jahreszahl „2006“ unten – jeweils sechs Europasterne sind in zwei Gruppen links und rechts abgebildet. Auf der Pille sind unten links der behelmte Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel dargestellt, unten rechts eine Waage als Münzmeisterzeichen Romain Coenens sowie rechts das Signet „LL“ des Designers Luc Luycx.

    Finnland Finnland4. Oktober 2006100 Jahre allgemeine, gleiche, geheime und freie Wahlen[70][71]2.500.000
    Beschreibung:[72] Die Münze zeigt zwei Gesichter, ein männliches und ein weibliches, die durch eine dünne, geschwungene Linie getrennt sind. Auf der linken Seite steht „1.10. 1906“, das Datum der Einführung des Frauenwahlrechts in Finnland, rechts das Ausgabejahr „2006“, zweigeteilt vom Landeskürzel „FI“. Die Initialen „M“ – jeweils einmal neben beiden Gesichtern – stehen für den Münzdesigner Pertti Mäkinen bzw. den Münzmeister Raimo Tapio Makkonen. Gefertigt wurde die Münze in der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa.
    San Marino San Marino17. Oktober 2006500. Todestag von Christoph Kolumbus[73][74]120.000
    Beschreibung:[75] Christoph Kolumbus (≈1451–1506) war ein Seefahrer in kastilischen Diensten, der im Jahr 1492 Amerika entdeckte, als er eine Insel der Bahamas erreichte. Luciana De Simoni zeigt sein Porträt nach einem – mit seinem Namen und der Jahreszahl 1519 versehenen – Gemälde Sebastiano del Piombos, zusammen mit seinen drei Segelschiffen Niña, Pinta und Santa Maria, mit denen er den Atlantik überquerte. Unter dem Schriftzug „SAN MARINO“ ist oben eine 16-strahlige Sonne in Form einer Windrose abgebildet, einem grafischen Mittel, um Winde und Windrichtungen beziehungsweise Himmelsrichtungen darzustellen. Unten erscheinen auf einer Schriftrolle die Jahreszahlen „1506✧2006“, darunter die Initialen „LDS“ der Designerin. Das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom ist links des obersten Schiffes platziert.
    Vatikanstadt Vatikanstadt9. November 2006500. Jahrestag der Päpstlichen Schweizergarde[76][77]100.000
    Beschreibung:[78] Die von Orietta Rossi gestaltete Münze zeigt einen Schweizergardisten, der den Treueschwur auf den Papst ablegt. Dabei wird die Fahne der Garde über der waagerecht gehaltenen Fahnenstange mit der linken Hand umfasst, mit erhobener rechter Hand und drei gespreizten Fingern (was unter anderem Trinität symbolisieren soll) erfolgt der Schwur. Die Vereidigung der neuen Rekruten findet am 6. Mai (dem Jahrestag der Plünderung Roms 1527) statt – 2006 zum ersten Mal auf dem Petersplatz. Die Aufschrift „GUARDIA SVIZZERA PONTIFICIA“ (Päpstliche Schweizergarde) bildet einen Halbkreis um den Gardisten, unter der Fahne steht „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt). Links erscheint mit „1506“ das Gründungsjahr der Garde, rechts das Ausgabejahr „2006“ und darunter das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom. Die Signets „O.ROSSI“ der Designerin und „M.C.C.INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) der Graveurin Maria Carmela Colaneri stehen links und rechts über der Fahne.

    Jahrgang 2007

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Deutschland Deutschland2. Februar 2007Mecklenburg-Vorpommern (Schweriner Schloss)
    2. Münze der Bundesländerserie
    [79][80][81]31.245.630
    Beschreibung:[82] Das aus dem Stammesverband der Abodriten hervorgegangene Haus Mecklenburg, eine Dynastie von Herzögen und Großherzögen, herrschte von 1131 bis 1918 über Mecklenburg und später Mecklenburg-Schwerin. Das Schweriner Schloss, ein in einem tausendjährigen Prozess historisch gewachsenes Bauwerk, liegt auf einer Insel in der Stadt Schwerin.[83] 1845–1857 fand ein großer Umbau im Stil der Neorenaissance statt, unter der Leitung Georg Adolf Demmlers und der Mitwirkung von Gottfried Semper und Friedrich August Stüler. Letzterer gestalte die Kuppel, die von einer Statue des Erzengels Michael gekrönt ist.[84] Darunter in der Fassade befindet sich das Reiterstandbild Fürst Niklots (≈1100–1160),[85] des Stammvaters der Herzöge und Großherzöge von Mecklenburg. Die Münze zeigt das Schloss, heute Sitz des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern, das 2024 zum UNESCO-Welterbe erhoben wurde. Unter dem Namen „MECKLENBURG-VORPOMMERN“ befinden sich die Initialen „HH“ des Münzgestalters Heinz Hoyer. Das Münzstättenzeichen (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg) ist oben zu sehen. „BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND“ ist in einem Halbkreis unten im Ring angeordnet, während oben die Jahreszahl „2007“ beiderseits durch je sechs Europasterne flankiert wird.
    Luxemburg Luxemburg2. Februar 2007Großherzoglicher Palast
    4. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [86][87]1.031.000
    Beschreibung:[88] Der auf einem Gestaltungskonzept der Luxemburger Zentralbank basierende Münzentwurf zeigt links die Stadtresidenz der großherzoglichen Familie Luxemburgs, die 1572–1574 als Rathaus erbaut und 1891–1894 zum Großherzoglichen Palast erweitert wurde. Rechts ist im Halbprofil das Bildnis Großherzog Henris abgebildet und unten der Landesname „LËTZEBUERG“ (Luxemburg). Links ist senkrecht das Ausgabejahr „2007“ dargestellt, darüber ein Füllhorn als Münzstättenzeichen der französischen Prägestätte Monnaie de Paris in Pessac und darunter ein Jagdhorn mit dem Tierkreiszeichen Fische als Münzmeisterzeichen Hubert Larivières.
    Deutschland Deutschland25. März 200750. Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrags von Rom
    (Deutschland und Italien beziehen sich auf die Römischen Verträge.)
    Euro-13-Gemeinschaftsausgabe
    [89][90]30.865.630
    Finnland Finnland25. März 20071.400.000
    Italien Italien25. März 20075.000.000
    Osterreich Österreich25. März 20079.000.000
    Slowenien Slowenien25. März 2007400.000
    Spanien Spanien25. März 20078.000.000
    Belgien Belgien26. März 20075.040.000
    Griechenland Griechenland26. März 20073.978.549
    Irland Irland26. März 20074.651.112
    Luxemburg Luxemburg26. März 20072.046.000
    Niederlande Niederlande26. März 20076.355.500
    Portugal Portugal26. März 20071.550.000
    Frankreich Frankreich2. April 20079.406.875
    Gesamt: 1387.687.666
    Beschreibung:[91] Der Vertrag von Rom genannte Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft (ursprünglich Vertrag zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft genannt und im Dezember 2009 in Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union umbenannt) wurde am 25. März 1957 von Belgien, der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden im Konservatorenpalast in Rom unterzeichnet. Er trat am 1. Januar 1958 in Kraft. Zeitgleich wurden zwei weitere Verträge geschlossen, der Vertrag zur Europäischen Atomgemeinschaft, mit dem EURATOM gegründet wurde, und das Abkommen über gemeinsame Organe für die Europäischen Gemeinschaften, das festlegte, dass die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM) und die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) eine gemeinsame parlamentarische Versammlung (jetzt Europäisches Parlament), einen gemeinsamen Europäischen Gerichtshof sowie einen gemeinsamen Wirtschafts- und Sozialausschuss haben.

    Am 5. Mai 2006 kündigten EU-Kommissar Joaquín Almunia und der Vorsitzende der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, die erste länderübergreifende 2-Euro-Gedenkmünze an aus Anlass des 50-jährigen Jahrestags des Vertrags von Rom (nicht zu verwechseln mit dem Vertrag von Rom (1924)). Die Münzdirektoren des italienischen Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato, der spanischen Münzprägeanstalt Real Casa de la Moneda und der Münze Österreich trafen sich in Wien zum Ideenaustausch. Der Graveur Helmut Andexlinger erhielt den Auftrag, die präsentierten Umsetzungsideen zu einem „Gemeinschaftsentwurf“ zusammenzuführen, und fertigte nach Entwurfsfreigabe das Modell der Münze an. Auf ihr ist der Vertrag mit den Unterschriften der Vertreter der sechs Gründerstaaten dargestellt,[92] umrahmt durch das von Michelangelo entworfene Pflastermuster des Kapitolsplatzes in Rom, dem Ort der Unterzeichnung. Oben ist der Ausgabeanlass, unterhalb davon „50 JAHRE“, über dem Vertragsdokument „EUROPA“, unten „2007“ und das ausgebende Land in der jeweiligen Landessprache genannt. Auf der deutschen Münzversion wird der Gedenkanlass mit „RÖMISCHE VERTRÄGE“ bezeichnet, auf der italienischen mit „TRATTATI DI ROMA“ – die übrigen elf Euroländer nennen ihn – landessprachlich – Vertrag von Rom (im Singular).

    Besonderheiten

    • Die Vertragsunterschriften erscheinen bei der italienischen Münzversion in vertiefter Prägung, bei den anderen zwölf nationalen Varianten jedoch erhaben.
    • Die finnische Münze hat eine von der normalen Randprägung abweichende Beschriftung: „ROMFÖRDRAGET 50 ÅR EUROPA“ (auf Schwedisch: Vertrag von Rom 50 Jahre Europa).
    • Die luxemburgische Münze hat zudem noch eine Besonderheit in dieser Serie: Luxemburgisches Recht schreibt vor, dass keine nationale Münze ohne das Antlitz des Staatsoberhauptes herausgegeben werden darf (oder zumindest nicht ohne sein Monogramm[93]). In einem Kreis auf der linken Hälfte der Münze wurde daher ein Latentbild des Profils Großherzog Henris, mit Blick nach links, zugefügt, das Alain Hoffmann gestaltete.
    • Die luxemburgische Ausgabe wurde von der französischen Münzstätte Monnaie de Paris in Pessac geprägt, die slowenische von der finnischen Prägestätte Suomen Rahapaja in Vantaa ebenso wie die im Herstellungsverfahren Polierte Platte gefertigten Münzexemplare Irlands.

    Auch drei Nicht-Euro-Länder haben das Motiv in ihrer jeweiligen Währung übernommen: Rumänien, 10 Lei; Ungarn, 50 Forint; Zypern, 1 Lira.[94]

    Inschriften:
    Belgien BelgienPACTVM ROMANVM, QVINQVAGENARIVM, , BELGIQUE–BELGIE–BELGIEN
    Deutschland DeutschlandRÖMISCHE VERTRÄGE, 50 JAHRE, EUROPA, BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
    Finnland FinnlandROOMAN SOPIMUS 50 V, EUROOPPA, SUOMI·FINLAND
    außerdem Randprägung: ROMFÖRDRAGET 50 ÅR EUROPA (Schwedisch: Vertrag von Rom 50 Jahre Europa)[95]
    Frankreich FrankreichTRAITÉ DE ROME, 50 ANS, EUROPE, RÉPUBLIQUE FRANÇAISE
    Griechenland GriechenlandΣΥΝΘΗΚΗ ΤΗΣ ΡΩΜΗΣ, 50 XPONIA, ΕΥΡΩΠΗ, ΕΛΛΗΝΙΚΗ ΔΗΜΟΚΡΑΤΙΑ
    Irland IrlandCONRADH NA RÓIMHE, 50 BLIAIN, AN EORAIP, ÉIRE
    Italien ItalienTRATTATI DI ROMA, 50° ANNIVERSARIO, EUROPA, REPUBBLICA ITALIANA
    Luxemburg LuxemburgTRAITÉ DE ROME, 50 ANS, EUROPE, LËTZEBUERG
    Niederlande NiederlandeVERDRAG VAN ROME, 50 JAAR, EUROPA, KONINKRIJK DER NEDERLANDEN
    Osterreich ÖsterreichVERTRAG VON ROM, 50 JAHRE, EUROPA, REPUBLIK ÖSTERREICH
    Portugal PortugalTRATADO DE ROMA, 50 ANOS, EUROPA, PORTUGAL
    Slowenien SlowenienRIMSKA POGODBA, 50 LET, EVROPA, SLOVENIJA
    Spanien SpanienTRATADO DE ROMA, 50 AÑOS, EUROPA, ESPAÑA
    Inschriften der Ausgaben der Nicht-Euro-Länder:
    Rumänien RumänienTRATATUL DE LA ROMA, 50 ANI, EUROPA, 25 MARTIE 1957
    Ungarn UngarnMAGYAR KÖZTÁRSASÁG, 50 ÉVES, EURÓPA, A RÓMAI SZERZŐDÉS
    Zypern Republik ZypernΣYNΘHKH THΣ PΩMHΣ – 50 XPΟNIA, EUROPE, ROMA ANLAŞMASI – 50 YIL
    Portugal Portugal2. Juli 2007Portugiesische EU-Ratspräsidentschaft[96][97]1.300.000
    Beschreibung:[98] Als Sinnbild für Europa wählte Maria Irene Vilar eine Korkeiche. Diese immergrünen Laubbäume wachsen in Portugal auf einer Fläche von 7500 km² und in der benachbarten spanischen autonomen Gemeinschaft Extremadura. Portugal ist der weltweit größte Korkproduzent. Links des Stammes ist – wie im Wappen Portugals – der Wappenschild auf einer Armillarsphäre abgebildet, rechts davon dreizeilig der Landesname „PORTUGAL“. Unten sind halbkreisförmig – v. l. n. r. – die Unterschrift der Designerin, die Jahreszahl „2007“, das Münzstättenzeichen „INCM“ der Staatsdruckerei und Münzprägeanstalt Imprensa Nacional – Casa da Moeda in Lissabon sowie der Ausgabeanlass „PRESIDÊNCIA DO CONSELHO DA UE“ (EU-Ratspräsidentschaft) dargestellt.
    Monaco Monaco12. Juli 200725. Todestag der Fürstin Grace Patricia[99][100]20.001
    Beschreibung:[101] Entsprechend der 10-Francs-Goldmünze Monacos von 1982 zeigt die Gedenkmünze den Entwurf von Roger Bernard Baron (1907–1994), den nach links gerichteten Kopf von Fürstin Grace von Monaco. Vor ihrer Hochzeit mit Fürst Rainier III. von Monaco im Jahr 1956 als US-amerikanische Filmschauspielerin Grace Kelly bekannt, trug sie dann den Namen Grace Patricia Grimaldi. Rechts befinden sich, von unten nach oben, der Landesname „MONACO“, das französische Münzstättenzeichen, ein Füllhorn, das Ausgabejahr „2007“ und das Münzmeisterzeichen Hubert Larivières, ein Jagdhorn mit dem Tierkreiszeichen Fische. Innen neben dem Motiv ist das Signet „R.B.BARON“ des Designers dargestellt. Die Münze wurde aufgrund ihrer geringen Auflage und der Gefragtheit die am teuersten gehandelte 2-Euro-Gedenkmünze.
    San Marino San Marino9. Oktober 2007200. Geburtstag von Giuseppe Garibaldi[102][103]130.000
    Beschreibung:[104] Giuseppe Garibaldi (1807–1882) war ein Kämpfer für die italienische Einigungsbewegung vor 1870, das Risorgimento, und gilt heute als nationales Symbol Italiens. Er nahm an den italienischen Revolutionen von 1848/49 teil und war in der kurzlebigen, am 9. Februar 1849 ausgerufenen Römischen Republik Anführer der Revolutionsarmee. Seine Feldzüge machten ihn zum Nationalhelden. Er konnte mit seinen Truppen die zugunsten des geflohenen Papstes Pius IX. intervenierende französische Armee zunächst aufhalten, musste aber nach der Kapitulation der Römischen Republik am 3. Juli 1849 fliehen und fand vorübergehend Zuflucht in San Marino. Seine Darstellung folgt einem Foto von 1866. Links sind der Name „SAN MARINO“ und das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom dargestellt, rechts das Ausgabejahr „2007“. Das Signet „E.L.F.“ des Münzgestalters Ettore Lorenzo Frapiccini ist links unter dem Landesnamen zu sehen.
    Vatikanstadt Vatikanstadt23. Oktober 200780. Geburtstag Papst Benedikts XVI.[105][106]100.000
    Beschreibung:[107] Papst Benedikt XVI., bürgerlich Joseph Aloisius Ratzinger (* 1927 in Marktl, Bayern; † 2022 im Vatikan) war von 2005 bis zu seinem Amtsverzicht 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche. Nachfolgend lebte er bis zu seinem Tod zurückgezogen als emeritierter Papst im Vatikan. Kreisförmig eingerahmt wird sein nach links blickendes Bildnis von den Inschriften „BENEDICTI XVI P.M. ÆTATIS ANNO LXXX“ (80. Jahrestag Papst Benedikt XVI.) rechts und „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt) links. Links unten sind das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom und darunter das Ausgabejahr „2007“ dargestellt. Die Signets „LONGO“ der Designerin Daniela Longo und „MCC INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) der Medailleurin Maria Carmela Colaneri erscheinen an der Schulter bzw. dem Revers des Papstes.
    Finnland Finnland3. Dezember 200790 Jahre Unabhängigkeit Finnlands[108][109]2.000.000
    Beschreibung:[110] Die von Reijo Juhani Paavilainen gestaltete Gedenkmünze zeigt ein Langschiff, ein dem Gokstad-Schiff ähnliches nordisches Ruderschiff. Neun Personen (sichtbar sind nur die Ruderer einer Schiffsseite) rudern nach links – symbolisch gesehen in Richtung Freiheit. Unter dem Boot sind stilisiert Wellen dargestellt. Oben ist das Ausgabejahr „2007“, unten das Jahr der finnischen Unabhängigkeit „1917“ abgebildet. Auf der rechten Seite befindet sich das Landeskürzel „FI“ (Finnland) und auf der linken ein Füllhorn mit Ronden als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa.

    Jahrgang 2008

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Deutschland Deutschland1. Februar 2008Hamburg (St.-Michaelis-Kirche)
    3. Münze der Bundesländerserie
    [111][112][113]30.513.630
    Beschreibung:[114] Die Münze zeigt die 1762–1786 errichtete (und 1906–1912 neu aufgebaute) Hamburger St.-Michaelis-Kirche, volkstümlich „Michel“ genannt, das Wahrzeichen der Hansestadt. Die Kirche ist nach dem Erzengel Michael benannt, der (links) als große Bronzestatue über dem Hauptportal als Sieger im Kampf mit Satan dargestellt ist.[115] Unten steht der Name des Bundeslandes „HAMBURG“, oben rechts das Münzstättenzeichen (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg) und rechts die Ligatur „Œ“ des Designers Erich Ott. Der Name des Ausgabelandes „BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND“ ist in einem Halbkreis im unteren Teil des Ringes angeordnet, während oben je sechs Europasterne die Jahreszahl „2008“ flankieren.

    Etwa 600.000 Münzen wurden versehentlich von der Stuttgarter Prägestätte (Münzzeichen F) mit der alten, von 2002 bis 2006 gültigen Wertseite geprägt.[116]

    Ursprünglich waren die St. Pauli-Landungsbrücken als Münzmotiv vorgesehen.

    Luxemburg Luxemburg1. Februar 2008Schloss Berg
    5. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [117][118]1.042.000
    Beschreibung:[119] Der auf einem Gestaltungskonzept der Luxemburger Zentralbank basierende Münzentwurf stellt auf der linken Seite Großherzog Henri im Halbprofil dar, rechts daneben die unter Großherzog Wilhelm IV. von Max Ostenrieder und Pierre Funck-Eydt entworfene und von 1907 bis 1911 erbaute Residenz der großherzoglichen Familie, Schloss Berg. Unten ist der Landesname „LËTZEBUERG“ (Luxemburg) zu sehen, oben das Ausgabejahr „2008“, flankiert links von einem ein Füllhorn als Münzstättenzeichen der französischen Prägestätte Monnaie de Paris in Pessac und rechts vom Münzmeisterzeichen Hubert Larivières, einem Jagdhorn mit dem Tierkreiszeichen Fische.
    San Marino San Marino20. Mai 2008Europäisches Jahr des interkulturellen Dialogs[120][121]130.000
    Beschreibung:[122] Die Münze zeigt vor einem die Umrisse Europas darstellenden Globussegment fünf stehende menschliche Silhouetten, die die verschiedenen, in Europa vertretenen Kulturen der fünf Kontinente Amerika, Afrika, Europa, Asien und Australien symbolisieren. Im Vordergrund sind vier Heilige Schriften verschiedener Religionen in Buchform dargestellt. Der interkulturelle Dialog soll die kulturelle Vielfalt in Europa respektieren und fördern, das Zusammenleben verbessern und den aktiven und weltoffenen, auf gemeinsamen Werten beruhenden europäischen Bürgersinn fördern. Oben wird der Ausgabestaat „SAN MARINO“ und das Jahr „2008“ genannt, unten halbkreisförmig der Ausgabeanlass „ANNO EUROPEO DEL DIALOGO INTERCULTURALE“ (Europäisches Jahr des interkulturellen Dialogs). Links ist das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom zu sehen, rechts das Signet „E.L.F.“ des Designers Ettore Lorenzo Frapiccini.
    Slowenien Slowenien26. Mai 2008500. Geburtstag Primož Trubars[123][124]1.000.000
    Beschreibung:[125] Primož Trubar (1508–1586) kam in Triest bei Bischof Pietro Bonomo mit humanistischem Gedankengut und mit der Reformation in Berührung. Anfang der 1530er-Jahre predigte er als Vikar des Bischofs Christophorus Rauber in Ljubljana in slowenischer Sprache. Wegen seiner Hinwendung zum Protestantismus wurde er 1547 von der römisch-katholischen Kirche exkommuniziert und ging ins Exil nach Deutschland. Als Diakon in Rothenburg ob der Tauber veröffentlichte er 1550 das erste Buch in slowenischer Sprache „Catechismus In der Windischenn Sprach“. 1553–1561, mittlerweile evangelischer Pfarrer in Kempten, übersetzte er das Neue Testament aus der Lutherbibel ins Slowenische. 1567 wurde er Pfarrer in Derendingen bei Tübingen, wo er 1586 starb. Sein Grab in der St.-Gallus-Kirche wird häufig von slowenischen Gruppen besucht, die in ihm den Reformator und/oder den Begründer des slowenischen Schrifttums ehren.

    Die Münze zeigt ihn, der auch auf der slowenischen 1-Euro-Münze abgebildet ist, gemäß einer Büste des bosnisch-slowenischen Bildhauers Mirsad Begič.[126] Auf der linken Seite sind der Name „PRIMOŽ TRUBAR“ sowie seine Lebensdaten „1508 • 1586“ dargestellt, rechts „SLOVENIJA 2008“ (Slowenien 2008). Das Design stammt von Maja Licul und Miljenko Licul, das Gipsmodell schuf Janez Boljka. Gefertigt wurde die Münze in der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht.

    Belgien Belgien30. Mai 200860. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[127][128]5.018.000
    Beschreibung:[129] In der am 10. Dezember 1948 im Pariser Palais de Chaillot abgehaltenen Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen wurde die Resolution 217 verabschiedet, mit der – rechtlich nicht bindenden – Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Deren Artikel 1 lautet: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Die von Luc Luycx entworfene Münze ist dieser Resolution gewidmet. Ein von geschwungenen Linien umfasstes Rechteck, einem stilisierten Buch ähnelnd, trägt einen den Erdkreis symbolisierenden Kreis sowie die Zahl „60“. Darunter steht vierzeilig der Ausgabeanlass „UNIVERSAL DECLARATION OF HUMAN RIGHTS“ (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte). Darüber wird das Jahr „2008“ genannt. Unten ist der Name des Ausgabestaats „BELGIE – BELGIQUE – BELGIEN“ in den drei Landessprachen Niederländisch, Französisch und Deutsch halbkreisförmig zu sehen, flankiert links vom behelmten Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel und rechts von einer Waage als Münzmeisterzeichen Romain Coenens.
    Frankreich Frankreich1. Juli 2008Französische EU-Ratspräsidentschaft[130][131]20.084.936
    Beschreibung:[132] Nach der 1995 in Barcelona ins Leben gerufenen euro-mediterranen Partnerschaft wurde während Frankreichs Ratspräsidentschaft 2008 die Mittelmeerunion gegründet. Der Münzentwurf von Philippe Starck benennt untereinander das Ausgabejahr „2008“ und (vierzeilig) das Thema „PRÉSIDENCE FRANÇAISE UNION EUROPÉENNE“ (französischer Vorsitz Europäische Union). Darunter befindet sich das Landeskürzel „RF“ (République française, Französische Republik) und unten links ein Füllhorn als Münzstättenzeichen der Monnaie de Paris in Pessac, rechts daneben ein Jagdhorn mit dem Tierkreiszeichen Fische als Münzmeisterzeichen Hubert Larivières. Von dieser Münze hat die Monnaie de Paris im Auftrag der Europäischen Kommission 5.000 auf der Motivseite durchgehend gelb kolorierte Exemplare in nummerierten Blistern hergestellt und an Mitarbeiter der EU verteilt – die ersten kolorierten Euro-Umlaufmünzen.[133] Eine 2010 erlassene Empfehlung der Kommission lautet: „Mitgliedstaaten sollten eine Beschädigung von Euromünzen für künstlerische Zwecke nicht unterstützen, jedoch tolerieren. Derart beschädigte Münzen sollten als nicht für den Umlauf geeignet betrachtet werden“.[134]
    Portugal Portugal15. September 200860. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[135][136]1.035.000
    Beschreibung:[137] In der am 10. Dezember 1948 im Pariser Palais de Chaillot abgehaltenen Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen wurde die Resolution 217 verabschiedet, mit der – rechtlich nicht bindenden – Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Deren Artikel 1 lautet: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Die Münze würdigt diese Resolution. Oben ist – wie im Wappen Portugals – der Wappenschild auf einer Armillarsphäre dargestellt, darunter der Name des Ausgabestaates „PORTUGAL“ und die Jahreszahl „2008“. Die untere Hälfte zeigt, stilisiert, eine Menschengruppe von fünfzehn Personen. Kreisförmig ist am Rand der Pille der Ausgabeanlass „60 ANOS DA DECLARAÇÃO UNIVERSAL DOS DIREITOS HUMANOS“ (60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte) angegeben. Oben rechts stehen das Signet „Esc.J.Duarte“ des Bildhauers (portugiesisch Escultor = Esc.) und Münzgestalters João Duarte sowie das Münzstättenzeichen „INCM“ der Staatsdruckerei und Münzprägeanstalt Imprensa Nacional – Casa da Moeda in Lissabon.
    Vatikanstadt Vatikanstadt16. Oktober 2008Paulusjahr[138][139]106.084
    Beschreibung:[140] Als griechisch gebildeter Jude und gesetzestreuer Pharisäer mit römischem Bürgerrecht verfolgte Paulus († ≈64) zunächst die Anhänger Jesu Christi. Erst durch das Damaskuserlebnis soll er bekehrt und zum Apostel der Völker berufen worden sein. Dies stellt der Münzgestalter Guido Veroi dar durch einen Lichtstrahl, der auf Paulus und sein sich aufbäumendes Pferd niedergeht. Im Hintergrund ist die Stadtmauer von Damaskus mit drei Wehrtürmen und einem Stadttor abgebildet. Zwei bogenförmige Inschriften umgeben das Motiv, rechts der Ausgabeanlass „ANNO SANCTO PAULO DICATO“ (im dem heiligen Paulus geweihten Jahr) und links „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt). Das Ausgabejahr „2008“ steht rechts wie auch weiter unten das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom. Darunter bzw. am unteren Rand der Pille sind die Signets „VEROI“ des Designers und „L.D.S.INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) der Medailleurin Luciana De Simoni dargestellt.
    Finnland Finnland24. Oktober 200860. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[141][142]1.500.000
    Beschreibung:[143] In der am 10. Dezember 1948 im Pariser Palais de Chaillot abgehaltenen Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen wurde die Resolution 217 verabschiedet, mit der – rechtlich nicht bindenden – Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Deren Artikel 1 lautet: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Die Münze würdigt diese Resolution und zeigt eine – wie aus Bruchsteinen bestehende – Fläche mit einer herzförmigen Öffnung, durch die eine menschliche Figur zu sehen ist. Unterhalb des Herzens sind die Worte „HUMAN RIGHTS“ (Menschenrechte) eingeprägt. Die Jahreszahl „2008“ ist oben dargestellt. Unten sind (v. l. n. r.) das Landeskürzel „FI“ für Finnland, das Signet „K“ des Münzgestalters Taipo Kettunen sowie ein Füllhorn mit Ronden als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa zu erkennen.
    Italien Italien10. Dezember 200860. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[144][145]2.500.000
    Beschreibung:[146] In der am 10. Dezember 1948 im Pariser Palais de Chaillot abgehaltenen Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen wurde die Resolution 217 verabschiedet, mit der – rechtlich nicht bindenden – Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Deren Artikel 1 lautet: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Die Münze würdigt diese Resolution und zeigt einen Mann und eine Frau mit den Symbolen des Rechts auf Frieden (Olivenzweig), auf Nahrung (Ähren), auf Arbeit (Zahnrad) und auf Freiheit (ein Stück Stacheldraht) sowie aufgebrochene Kettenglieder, die die Zahl „60“ bilden. Der Schriftzug „DIRITTI UMANI“ (Menschenrechte) zieht sich bogenförmig über den unteren Teil der Münze, darüber steht die Ligatur „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik) und die Jahreszahl „2008“. Rechts sind die Initialen „MCC“ der Medailleurin Maria Carmela Colaneri abgebildet und das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom.

    Jahrgang 2009

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Irland Irland1. Januar 2009Zehnjähriges Bestehen der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU)
    Euro-16-Gemeinschaftsausgabe
    [147][148]3.812.908
    Deutschland Deutschland2. Januar 200930.565.630
    Griechenland Griechenland2. Januar 20094.000.000
    Osterreich Österreich2. Januar 20095.000.000
    Malta Malta5. Januar 2009700.000
    Portugal Portugal5. Januar 20091.285.000
    Slowenien Slowenien5. Januar 20091.000.000
    Zypern Republik Zypern5. Januar 20091.000.000
    Niederlande Niederlande7. Januar 20095.313.500
    Slowakei Slowakei7. Januar 20092.500.000
    Finnland Finnland15. Januar 20091.400.000
    Luxemburg Luxemburg15. Januar 2009825.000
    Frankreich Frankreich23. Januar 200910.074.085
    Belgien Belgien27. Januar 20095.012.000
    Spanien Spanien2. Februar 20098.000.000
    Italien Italien26. März 20092.000.500
    Gesamt: 1682.484.623
    Beschreibung:[149] 1972 wurde der Europäische Wechselkursverbund geschaffen, um die Schwankungen zwischen den Währungen zu begrenzen. 1975 definierte man über einen Währungskorb die Europäische Währungseinheit (ECU) und 1979 entstand das Europäische Währungssystem. 1990 begann die erste Stufe der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU), 1994 die zweite Stufe, in der das Europäische Währungsinstitut[150] die Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB) vorbereitete. 1996 propagierte die Europäische Kommission das Währungskürzel €. Mit der dritten Stufe der WWU wurden 1999 alle Teilnehmerwährungen durch Wechselkursparität mit dem Euro verbunden. Im Februar 2008 wurde in einer Online-Abstimmung aus fünf Vorschlägen des Gestaltungswettbewerbs zur WWU-Gemeinschaftsausgabe der favorisierte Entwurf bestimmt:[151] Die von Georgios Stamatopoulos gestaltete Münze zeigt als stilisierte menschliche Figur ein Strichmännchen auf dem Rohling einer unregelmäßig geformten antiken Münze, dessen linker Arm durch das €-Symbol verlängert wird. So soll der Weg vom Tauschhandel archaischer Zeiten zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion symbolisiert werden. Unterhalb des €-Symbols sind die Initialen „ΓΣ“ des Designers dargestellt und die Jahreszahlen „1999–2009“. Die nationalen Prägungen differieren nur in der Nennung des ausgebenden Landes und des Ausgabeanlasses in Form des Akronyms der WWU in der jeweiligen Landessprache.

    Die finnische Münze hat eine von der normalen Randprägung abweichende Beschriftung: „TALOUS- RAHALIITTO EMU ●“ (Wirtschafts- Währungsunion auf Finnisch, EMU: Akronym für European Monetary Union).

    Die maltesische Münze trägt als Randprägung – – mit Sternen statt der ansonsten üblichen Malteserkreuze.

    Das luxemburgische Recht schreibt vor, dass jede nationale Münze das Bildnis des Staatsoberhauptes abbilden muss (oder zumindest sein Monogramm[152]). Durch die „Multi View“ genannte Prägetechnik wird das von Alain Hoffmann gestaltete Porträt des Großherzogs Henri, mit Blickrichtung nach rechts, beim Kippen der Münze sichtbar.[153]

    Die slowenische Ausgabe wurde in der finnischen Münzstätte Suomen Rahapaja in Vantaa geprägt, die Münzen von Luxemburg, Malta und Zypern in der Königlichen Niederländischen Münze in Utrecht ebenso wie die im Herstellungsverfahren Polierte Platte gefertigten Münzexemplare Irlands.

    Auch das Nicht-Euro-Land Rumänien hat das Motiv auf 10-Lei-Münzen geprägt.[94]

    Inschriften:

    Belgien BelgienBELGIE – BELGIQUE – BELGIEN, EMU 1999–2009
    Deutschland DeutschlandBUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, WWU 1999–2009
    Finnland FinnlandSUOMI FINLAND, EMU 1999–2009
    außerdem Randprägung: TALOUS- JA RAHALIITTO EMU (auf Finnisch: Wirtschafts- und Währungsunion EMU)[154]
    Frankreich FrankreichRÉPUBLIQUE FRANÇAISE, UEM 1999–2009
    Griechenland GriechenlandΕΛΛΗΝΙΚΗ ΔΗΜΟΚΡΑΤΙΑ, ΟΝΕ 1999–2009
    Irland IrlandÉIRE, AEA 1999–2009 EMU
    Italien ItalienREPUBBLICA ITALIANA, UEM 1999–2009
    Luxemburg LuxemburgLËTZEBUERG, UEM 1999–2009
    Malta MaltaMALTA, UEM 1999–2009
    Niederlande NiederlandeNEDERLAND, EMU 1999–2009
    Osterreich ÖsterreichREPUBLIK ÖSTERREICH, WWU 1999–2009
    Portugal PortugalPORTUGAL, UEM 1999–2009
    Slowakei SlowakeiSLOVENSKO, HMÚ 1999–2009
    Slowenien SlowenienSLOVENIJA, EMU 1999–2009
    Spanien SpanienESPAÑA, UEM 1999–2009
    Zypern Republik ZypernΚΥΠΡΟΣ KIBRIS, ΟΝΕ 1999–2009

    Inschrift der Ausgabe des Nicht-Euro-Landes:

    Rumänien Rumänien10 ANI–UEM, 1999–2009
    Luxemburg Luxemburg15. Januar 200990. Jahrestag der Thronbesteigung Großherzogin Charlottes
    6. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [155][156]838.000
    Beschreibung:[157] Die auf einem Gestaltungskonzept der Luxemburger Zentralbank basierende Münze würdigt den 90. Jahrestag der Thronbesteigung Großherzogin Charlottes am 14. Januar 1919. Sie übernahm den Thron von ihrer Schwester Marie-Adélaide, die aufgrund politischen Drucks wegen ihrer Rolle während der deutschen Besatzungszeit im Ersten Weltkrieg abdankte, und führte die Luxemburger Amtsgeschäfte bis zum 12. November 1964. Die Münze zeigt im Halbprofil die nach links blickenden Bildnisse Großherzog Henris und seiner Großmutter, Großherzogin Charlottes (1896–1985). Links sind in senkrechter Schreibrichtung zweizeilig der Landesname „LËTZEBUERG“ (Luxemburg) und das Ausgabejahr „2009“ angegeben, letzteres oben flankiert von einem Hermesstab als Münzstättenzeichen der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht und unten vom Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers, den Segeln des Dreimastklippers Nederland.
    Deutschland Deutschland6. Februar 2009Saarland (Ludwigskirche in Saarbrücken)
    4. Münze der Bundesländerserie
    [158][159][160]30.940.630
    Beschreibung:[161] Die von Friedrich Brenner gestaltete Münze ist dem Saarland gewidmet und zeigt die 1762–1775 erbaute Ludwigskirche in Saarbrücken. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt und gilt neben der Dresdner Frauenkirche und dem Hamburger „Michel“ als einer der bedeutendsten evangelischen barocken Kirchenbauten Deutschlands und ist zudem eine der bekanntesten Querkirchen. Unter dem Motiv ist der Name des Bundeslandes „SAARLAND“ dargestellt, darunter das Münzstättenzeichen (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg), oben rechts die Initialen „FB“ des Designers. „BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND“ ist in einem Halbkreis im unteren Teil des Ringes angeordnet, während im oberen Teil die Jahreszahl „2009“ beiderseits durch je sechs Europasterne flankiert wird.
    Portugal Portugal9. Juni 2009Lusofonia-Spiele 2009[162][163]1.285.000
    Beschreibung:[164] Die Münze, die anlässlich der in Lissabon im Rahmen der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder veranstalteten Lusofonia-Spiele geprägt wurde, zeigt einen Sportgymnasten mit einem Band. Oben befindet sich der Schild des portugiesischen Wappens, welcher halbkreisförmig vom Landesnamen „PORTUGAL“ umgeben ist. Am unteren Rand der Pille ist der Ausgabeanlass „2os JOGOS DA LUSOFONIA LISBOA“ (2. Lusofonia-Spiele Lissabon) dargestellt, flankiert links vom Münzstättenzeichen „INCM“ der Staatsdruckerei und Münzprägeanstalt Imprensa Nacional – Casa da Moeda in Lissabon, rechts vom Signet „J. AURÉLIO“ des Designers José Aurélio. Das Ausgabejahr „2009“ erscheint links über dem Kopf des Sportgymnasten. Den Münzring zieren acht konzentrische Kreise, überlagert von den zwölf Europasternen.
    San Marino San Marino5. September 2009Europäisches Jahr der Kreativität und Innovation[165][166]130.000
    Beschreibung:[167] Die von Annalisa Masini gestaltete Münze zeigt ein Buch mit der Spirale des mittelalterlichen italienischen Mathematikers Leonardo Fibonacci[168] und einige für Wissenschaft und Forschung typische Utensilien: einen Zirkel, ein Reagenzglas und einen Messkolben. Auf der linken Seite befinden sich die drei San Marino symbolisierenden Straußenfedern. Oben steht der Ausgabeanlass „CREATIVITÀ INNOVAZIONE“ (schöpferische Innovation), unten der Name des Ausgabestaats „SAN MARINO“. Rechts sind das Jahr „2009“ und das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom dargestellt, unten die Initialen „A.M.“ der Designerin.
    Belgien Belgien25. September 2009200. Geburtstag Louis Brailles[169][170]5.013.500
    Beschreibung:[171] Die von Luc Luycx gestaltete Münze ist Louis Braille (1809–1852) gewidmet, einem Franzosen, der nach einem Unfall mit fünf Jahren erblindete. Im Alter von elf Jahren erfuhr er von der von Charles Barbier (1767–1841) entwickelten „Nachtschrift“, die gedacht war, Soldaten an der Front schriftliche Befehle zu erteilen, die diese lesen konnten, ohne eine Laterne anzuzünden, da sie sich sonst dem Beschuss durch den Gegner ausgesetzt hätten. 1824, als Fünfzehnjähriger, entwickelte er einen Code für das französische Alphabet zur Verbesserung der Nachtschrift. Nach einer zweiten Revision veröffentlichte er 1837 die erste in der Neuzeit entwickelte binäre Blindenschrift. Die Münze zeigt zwischen den Initialen „L“ und „B“, welche in Brailleschrift geschrieben sind, sein Abbild nach einer Büste eines unbekannten Künstlers. Über diesem steht bogenförmig „LOUIS BRAILLE“. Unten sind „1809“ als Brailles Geburtsjahr, das Landeskürzel „BE“ sowie das Ausgabejahr „2009“ dargestellt, flankiert links vom behelmten Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel sowie rechts vom Münzmeisterzeichen Serge Lesens’, einer Feder.
    Italien Italien15. Oktober 2009200. Geburtstag Louis Brailles[172][173]2.000.000
    Beschreibung:[174] Dem französischen Erfinder der nach ihm benannten Blindenschrift, Louis Braille (1809–1852), ist diese Münze gewidmet.

    Nach einem Unfall mit fünf Jahren erblindet, erfuhr er im Alter von elf Jahren von der von Charles Barbier (1767–1841) entwickelten „Nachtschrift“, die gedacht war, Soldaten an der Front schriftliche Befehle zu erteilen, die diese lesen konnten, ohne eine Laterne anzuzünden, da sie sich sonst dem Beschuss durch den Gegner ausgesetzt hätten. 1824, als Fünfzehnjähriger, entwickelte er einen Code für das französische Alphabet zur Verbesserung der Nachtschrift. Nach einer zweiten Revision veröffentlichte er 1837 die erste in der Neuzeit entwickelte binäre Blindenschrift. Dargestellt ist eine Hand, die ein aufgeschlagenes Buch abtastet. Über dem Zeigefinger, der auf die senkrechte zweizeilige Inschrift „LOUIS BRAILLE 1809 2009“ weist, sind zwei stilisierte Möwen als Symbol für die Wissensfreiheit zu sehen. Der Staatsname als Ligatur „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik) befindet sich rechts oben, das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom rechts unten. Brailles Name ist unter dem Buch in der von ihm erfundenen Brailleschrift dargestellt. Am unteren Rand der Pille sind die Initialen „M.C.C.“ der Medailleurin Maria Carmela Colaneri zu sehen.

    Finnland Finnland23. Oktober 2009200. Jahrestag des ersten finnischen Landtags und der
    Gründung zentraler staatlicher Einrichtungen in Finnland
    [175][176]1.600.000
    Beschreibung:[177] 1809 wurde das Großfürstentum Finnland gebildet, das Teil des Russischen Reiches war, aber eine weitgehende politische Autonomie genoss. Motiv der von Reijo Juhani Paavilainen gestalteten Münze ist der Giebel des im 15. Jahrhundert erbauten und 2006 durch einen Brand teilweise zerstörten Doms von Porvoo, des Ortes des ersten finnischen Landtags. Dessen Datum „1809“ ist oben, das Ausgabejahr „2009“ rechts dargestellt, links das Landeskürzel „FI“ (Finnland) sowie ein Füllhorn mit Ronden als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa.
    Slowakei Slowakei10. November 200920. Jahrestag des Kampfes für Freiheit und Demokratie[178][179]1.000.000
    Beschreibung:[180] Zum Symbol des sanften Widerstands in der Tschechoslowakei 1989 wurden Schlüsselbunde. Die Demonstranten wollten mit ihren über den Köpfen klingelnden Schlüsseln die Wende einläuten. So ist ein Schlüssel, der als Klöppel in einer Glocke schwingt, das Symbol für die Samtene Revolution und das Motiv der Münze. Es wird kreisförmig umgeben von den Inschriften „17. NOVEMBER SLOBODA DEMOKRATIA“ (17. November Freiheit der Demokratie), „1989–2009“ und „SLOVENSKO“ (Slowakei). Das aus den Initialen gebildete quadratische Signet des Münzgestalters Pavel Károly und das Münzstättenzeichen des Münzhauses Mincovňa Kremnica in Kremnica, ein „MK“ zwischen zwei Prägestempeln, befinden sich rechts unten neben der Glocke.
    Vatikanstadt Vatikanstadt18. November 2009Internationales Jahr der Astronomie[181][182]106.084
    Beschreibung:[183] Das von Orietta Rossi gestaltete Münzbild zeigt ein Astrolabium, mit dem man den sich drehenden Himmel nachbilden und Berechnungen von Sternpositionen vornehmen kann. Es ist in vier Quadranten eingeteilt. Im 1. Quadranten (oben rechts) wird die Erschaffung von Sonne und Mond dargestellt nach dem von Michelangelo (1475–1564) um 1510 gemalten Deckenfresko Schaffung der Sonne, des Mondes und der Pflanzen in der Sixtinischen Kapelle.[184] Im 2. Quadranten (oben links) sind die zwei vom Universalgelehrten Galileo Galilei 1609 gebauten (90 bzw. 130 cm langen) Fernrohre abgebildet,[47] heute im Museo Galileo in Florenz. Im 3. Quadranten (unten links) ist unterhalb des Astrolabium-Zeigers das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom zu sehen, im 4. Quadranten (unten rechts) ein Spiegelteleskop. Darunter sind eine Sonne mit Strahlenkranz, eine Mondsichel, Planeten und Sterne dargestellt sowie das Ausgabejahr „2009“. Die Signets „O.ROSSI“ der Designerin und „M.C.C.INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) der Medailleurin Maria Carmela Colaneri erscheinen rechts bzw. links davon. Unten steht halbkreisförmig „ANNO INTERNAZIONALE DELL’ ASTRONOMIA“ (Internationales Jahr der Astronomie), oben rechts zweizeilig „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt).

    Jahrgang 2010

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Luxemburg Luxemburg14. Januar 2010Wappen Großherzog Henris
    7. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [185][186]529.500
    Beschreibung:[187] Der auf einem Gestaltungskonzept der Luxemburger Zentralbank basierende Münzentwurf stellt auf der linken Seite Großherzog Henri im Halbprofil dar, rechts daneben das kleine Wappen des Großherzogs, dessen Wappenschild unter einer Krone jeweils zwei Abbildungen der Wappen der Häuser Nassau (steigender Löwe) und Luxemburg (steigender Luxemburger Löwe mit Doppelschweif) zeigt. Unten steht das Ausgabeland „LËTZEBUERG“ (Luxemburg), oben das Ausgabejahr „2010“, flankiert rechts von einem Hermesstab als Münzstättenzeichen der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht und links vom Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers, den Segeln des Dreimastklippers Nederland.
    Deutschland Deutschland29. Januar 2010Bremen (Bremer Rathaus und Rolandstatue)
    5. Münze der Bundesländerserie
    [188][189][190]30.925.630
    Beschreibung:[191] Die Münze zeigt das Bremer Rathaus (erbaut 1405–1410. umgebaut 1608–1612) mit der davorstehenden Rolandstatue, seit 2004 Weltkulturerbe. Auf dem Schild Rolands prangt der Doppeladler des Reichswappens als Zeichen des lange umkämpften Anspruchs auf Reichsfreiheit. Die Statue (zurückzuführen auf Hruotland (≈736–778), Graf der bretonischen Mark im Frankenreich Karls des Großen, Ritter und Held des Rolandsliedes), Sinnbild der Stadtrechte, ist in Wirklichkeit dem Bremer Dom zugewandt, wurde aber in der Darstellung um 90° gedreht. Links oben befindet sich das Münzstättenzeichen (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg), unterhalb vom Rathaus der Name des Bundeslandes „BREMEN“ und ganz unten das Signet „BB“ des Münzgestalters Bodo Broschat. Das Landeskürzel „D“ (Deutschland) befindet sich oben rechts im Ring, das Ausgabejahr „2010“ flankiert beidseitig den 6-Uhr-Stern.

    Ursprünglich sollte nur das Bremer Rathaus auf der Münze abgebildet werden.

    Spanien Spanien3. März 2010Historisches Zentrum von Córdoba (Mezquita-Kathedrale)
    1. Münze der Serie UNESCO-Welterbe
    [192][193]4.000.000
    Beschreibung:[194] Die von Alfonso Morales Muñoz gestaltete Münze zeigt den Säulenwald im Inneren der in der Epoche des al-Andalus genannten maurischen Spaniens 784–987 erbauten (und im 16. Jahrhundert durch Einbau eines gotischen Kirchenschiffs umgestalteten) Mezquita-Catedral de Córdoba. Das Bauwerk gehört mit ca. 23.000 m² zu den größten ehemaligen Moscheebauten weltweit.[195] Die Altstadt von Córdoba mit der Mezquita zählt seit 1984 zum Weltkulturerbe. Auf der linken Seite findet sich ein gekröntes „M“ als Münzstättenzeichen der Prägestätte Real Casa de la Moneda in Madrid, unten steht „ESPAÑA 2010“ (Spanien 2010).
    Slowenien Slowenien10. Mai 2010200 Jahre Botanischer Garten in Ljubljana[196][197]1.000.000
    Beschreibung:[198] Die von Gorazd Učakar gestaltete und von der finnischen Münzstätte Suomen Rahapaja in Vantaa geprägte Münze nennt kreisförmig das Thema „•200 LET•BOTANIČNI VRT•LJUBLJANA•“ (200 Jahre Botanischer Garten Ljubljana) und „SLOVENIJA 2010“ (Slowenien 2010). Im Inneren ist der seit dem Pleistozän existierende endemische Doldenblütler „HLADNIKIA PASTINACIFOLIA“ dargestellt, der vom Gründer des Botanischen Gartens in Ljubljana, Franz von Paula Hladnik (1773–1844), entdeckt wurde.
    Frankreich Frankreich25. Mai 201070. Jahrestag des Appells vom 18. Juni 1940 von de Gaulle[199][200]20.032.000
    Beschreibung:[201] Die von Nicolas Cozan entworfene Münze soll General Charles de Gaulle (1890–1970) zeigen, wie er am 18. Juni 1940 in einem Rundfunkstudio des britischen Radiosenders BBC eine Ansprache an das französische Volk richtet und zum Widerstand gegen das Deutsche Reich aufruft. Die Darstellung illustriert jedoch ein Fotodokument vom 30. Oktober 1941. Oben befindet sich das Ausgabejahr „2010“, flankiert links vom Münzstättenzeichen der Monnaie de Paris in Pessac, einem Füllhorn, und rechts dem Münzmeisterzeichen Hubert Larivières, einem Jagdhorn mit dem Tierkreiszeichen Fische. Rechts oben wird dreizeilig der Ausgabeanlass „70 ANS APPEL 18 JUIN“ (70. Jahrestag des Aufrufes vom 18. Juni) wiedergegeben, unten befindet sich das Landeskürzel „RF“ (République française, Französische Republik).
    Belgien Belgien11. Juni 2010Belgische EU-Ratspräsidentschaft 2010[202][203]5.012.000
    Beschreibung:[204] Die Münze präsentiert das Logo des belgischen Ratsvorsitzes, stilisierte Buchstaben „eu“ sowie „trio.be“ als Verweis auf die Webseite eutrio.be. Seit 2007 bilden drei Länder gemeinsam für ein Achtzehnmonatsprogramm eine sog. Trio-Präsidentschaft. Für den Trio-Vorsitz von Belgien, Spanien und Ungarn wurde in einem Wettbewerb, der Kunst- und Designstudenten der drei Länder offenstand, ein Logo gesucht. Gewonnen hat der Belgier Antoine Durieux. Der Dynamismus der drei Länder soll durch die hauchzarten kursiven Buchstaben „eu“ des Logos symbolisiert werden. Der handschriftlich anmutende Stil soll alle Bürger einladen, sich das europäische Projekt zu eigen zu machen. Der das Logo unrahmende Text „BELGIAN PRESEDENCY OF THE COUNCIL OF THE EU 2010“ (Belgische EU-Ratspräsidentschaft 2010) nennt den Ausgabeanlass. Der Name des Ausgabestaats ist unten mit „BELGIE BELGIQUE BELGIEN“ in den drei Landessprachen Niederländisch, Französisch und Deutsch dargestellt, darüber das Ausgabejahr „2010“, flankiert links vom behelmten Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel sowie rechts einer Feder als Münzmeisterzeichen Serge Lesens’. Der Münzentwurf stammt von Luc Luycx.
    Portugal Portugal7. September 2010100 Jahre Portugiesische Republik[205][206]1.035.000

    Beschreibung:[207] Die Münze würdigt den 100. Jahrestag der ersten portugiesischen Republik. Nach dem Mord an einem Abgeordneten am 3. Oktober 1910 kam es in Lissabon zu Aufständen. Eine provisorische Regierung rief am 5. Oktober 1910 die Republik aus. Die Münze präsentiert zwei ihrer Symbole: Wappen und República. Die Efígie da República ist nach der Freiheit von Eugène Delacroix modelliert, mit phrygischer Mütze, dem Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit, und umkränzt von einem den Frieden symbolisierenden Ölbaumzweig. Sie gilt als personifizierte Republik – eine Büste von ihr ist in öffentlichen Gebäuden präsent. Im Hintergrund ist – wie im Wappen Portugals – der Wappenschild auf einer Armillarsphäre zu erkennen, einem Navigationsgerät aus der Zeit der portugiesischen Weltmeerbesegelungen. Rechts ist halbkreisförmig „REPÚBLICA PORTUGUESA •“ und unten „1910 • 2010“ dargestellt. Links steht „INCM“ als Münzstättenzeichen der Staatsdruckerei und Münzprägeanstalt Imprensa Nacional – Casa da Moeda in Lissabon und „JOSÉ CÂNDIDO“, der Name des Designers.

    San Marino San Marino7. September 2010500. Todestag von Sandro Botticelli[208][209]130.000
    Beschreibung:[210] Die von Roberto Mauri (Medailleur) gestaltete Münze würdigt den bedeutenden italienischen Maler und Zeichner der Frührenaissance und des Humanismus, Sandro Botticelli (1445–1510). Von herausragender Bedeutung ist seine Porträtkunst, die nachhaltig das Image der Medici geprägt hat. Sein Spätwerk trägt emotional expressive Züge mit Rückbezug auf die Gotik. Dargestellt ist die Göttin der Anmut – ein Detail des um 1482 geschaffenen Gemäldes Primavera (Frühling).[211] Dieses Bild gehört zu den bekanntesten und am häufigsten reproduzierten Werken der abendländischen Kunst. Es thematisiert das Erwachen der Natur, das von blumenbekränzten, leichtverhüllten Grazien in einer paradiesischen Landschaft begleitet wird. Links neben dem Namen des Ausgabestaates „SAN MARINO“ befindet sich das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom, oben das Ausgabejahr „2010“ und rechts das Signet „m“ des Designers.
    Italien Italien24. September 2010200. Geburtstag von Camillo Benso Graf von Cavour[212][213]4.000.000
    Beschreibung:[214] Die nach einem 1864 entstandenen Ölgemälde Francesco Hayez’ (1791–1882) gestaltete Münze zeigt Camillo Benso von Cavour (1810–1861).[215] Als Ministerpräsident des Königreichs Sardinien trieb er die italienische Einheit zum unabhängigen Nationalstaat voran, war danach Architekt der italienischen Verfassung und im März 1861 erster Ministerpräsident des neuen Königreichs Italien. Als er drei Monate später starb, war sein Traum eines geeinten Italiens fast erfüllt. Venetien wurde 1866 Teil des Königreiches. Rom kam nach dem Abzug der französischen Truppen 1870 zu Italien und wurde danach Hauptstadt. Links steht „CAVOUR“, rechts sein Geburtsjahr „1810“ und darunter das Ausgabejahr „2010“. Die Ligatur des Staatsnamens „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik) ist links abgebildet, rechts oben das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom. Die Initialen „C.M.“ der Medailleurin Claudia Momoni sind rechts dargestellt.
    Vatikanstadt Vatikanstadt12. Oktober 2010Priesterjahr[216][217]111.000
    Beschreibung:[218] Die Münze wurde anlässlich des Priesterjahres (ANNO SACERDOTALE) 2009 geprägt, das zum 150. Jahrestag des Todes Jean-Marie Vianneys (1786–1859) ausgerufen wurde. Vianney, Pfarrer von Ars genannt, war ein katholischer Priester, der sich in seinem Dienst aufopferte. Er gilt seit seiner Heiligsprechung 1929 als Schutzpatron der Pfarrer. Dargestellt ist ein einen Priester symbolisierender Hirte, der einem Löwen ein Lamm aus dem Maul entreißt – ein guter Hirte lässt sein Leben für seine Schafe (Joh 10,11 ). Bei David und Goliat ist zu lesen, dass der Knecht, der die Schafe seines Vaters hütet, einen Löwen, der ein Schaf aus der Herde stahl, erschlug und das Schaf aus seinem Maul rettete (1 Sam 17,34–35 ). Oben ist der Name des Ausgabestaats „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt), unten der Anlass „ANNO SACERDOTALE“ (Priesterjahr) und links „2010“ dargestellt, unter dem Motiv das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom. Rechts sind die Signets „VEROI“ des Designers Guido Veroi und „E.L.F. INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) des Medailleurs Ettore Lorenzo Frapiccini zu sehen.
    Griechenland Griechenland25. Oktober 20102500 Jahre Schlacht von Marathon[219][220]2.500.000
    Beschreibung:[221] Die von Georgios Stamatopoulos gestaltete Münze zeigt einen kämpfenden Hopliten in der Schlacht bei Marathon mit einem Speer und einem übergroß dargestellten Schild, einer Schutzwaffe. Damit sollen die noblen Ideale Freiheit und Ausdauer, für die die Schlacht von Marathon steht, symbolisiert werden, während der Vogel auf dem Schild die Geburt der westlichen Zivilisation versinnbildlichen soll. Der Konflikt resultierte aus dem Versuch des persischen Großkönigs Dareios I., mit einem Expeditionskorps in Athen zu intervenieren und einen Herrschaftswechsel zu bewirken. Kreisförmig sind oben der Ausgabeanlass „ΜΑΡΑΘΩΝΑΣ 2500 ΧΡΟΝΙΑ“ (Marathon 2500 Jahre), rechts unten die Jahreszahlen „490 Π.Χ.“ (490 v. Chr.) und „2010 Η.Χ.“ (2010 n. Chr.) und unten links der Name des Ausgabestaats „ΕΛΛΗΝΙΚΗ ΔΗΜΟΚΡΑΤΙΑ“ (Hellenische Republik) dargestellt. Eine Palmette als Münzstättenzeichen der Prägestätte Νομισματοκοπείο / Nomismatokopeio (Münzprägeanstalt, Eigenbezeichnung auf Englisch: Bank of Greece – Mint) in Halandri ist links abgebildet, darunter stehen die Initialen „ΓΣ“ des Designers.
    Finnland Finnland11. November 2010150 Jahre finnische Währung[222][223]1.600.000
    Beschreibung:[224] 1860 verfügte Zar Alexander II. von Russland, dass Finnland seine eigene Währung einführen dürfe. Am 1. April 1860 wurden die ersten auf „Markka“ lautenden Scheine und am 15. Oktober 1860 die ersten Markka-Silbermünzen ausgegeben. Die von Reijo Juhani Paavilainen gestaltete Gedenkmünze zeigt links den stilisierten Löwen aus dem Wappen Finnlands. Auf der rechten Seite sind mit „1“, „2“ und „5“ Zahlen eingeprägt, die verschiedene Münzwerte symbolisieren sollen. Links ist das Ausgabejahr „2010“, unten das Landeskürzel „FI“ (Finnland) dargestellt und rechts ein Löwe (das Wappentier Finnlands) als neues Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa.

    Jahrgang 2011

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Slowakei Slowakei10. Januar 201120. Jahrestag der Gründung der Visegrád-Gruppe[225][226]1.000.000
    Beschreibung:[227] Auf der Münze, die das Visegrád-Abkommen vom 15. Februar 1991 würdigt, sind die Umrisse der vier kooperierenden Signatarstaaten Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn abgebildet. Kreisförmig sind „VYŠEHRADSKÁ SKUPINA • VISEGRAD GROUP“ (in Slowakisch und Englisch: Visegrád-Gruppe) und „15.2.1991“ dargestellt. Oben erscheint das Logo der Gruppe, darunter V-förmig links das Ausgabejahr „2011“ und rechts der Ausgabestaat „SLOVENSKO“ (Slowakei), darunter die Initialen „MR“ des Designers Miroslav Rónai und das Münzstättenzeichen des Münzhauses Mincovňa Kremnica in Kremnica, ein „MK“ zwischen zwei Prägestempeln.
    Niederlande Niederlande24. Januar 2011500 Jahre Laus Stultitiae von Erasmus von Rotterdam[228][229]4.000.000
    Beschreibung:[230] Die erste nationale niederländische Gedenkmünze ist dem vor 500 Jahren entstandenen Werk Lob der Torheit von Erasmus von Rotterdam (≈1466–1536) gewidmet. Der Autor des Werkes – Theologe, Philosoph und Philologe – ist beim Verfassen seines Buches dargestellt, nach einem 1523 geschaffenen Gemälde Hans Holbeins des Jüngeren.[231] Da niederländisches Recht vorschreibt, dass keine nationale Münze ohne das Antlitz des Staatsoberhauptes herausgegeben werden darf (für die Gemeinschaftsausgaben wurden Ausnahmen erlassen), ist Königin Beatrix, mit dem Text „Beatrix Koningin der Nederlanden“, ebenfalls abgebildet. Der Münzentwurf stammt von Dylan Shields. Oberhalb der Jahreszahl „2011“ sind links die Segel des Dreimastklippers „Nederland“ als Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers dargestellt und rechts ein Hermesstab als Münzstättenzeichen der Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht.
    Deutschland Deutschland28. Januar 2011Nordrhein-Westfalen (Kölner Dom)
    6. Münze der Bundesländerserie
    [232][233][234]30.925.000
    Beschreibung:[235] Der Kölner Dom mit seinen zwei 157 m hohen Türmen ist eine der größten Kathedralen im gotischen Baustil. Sein Bau wurde 1248 begonnen und erst 1880, nach mehr als 600 Jahren, vollendet. Schon damals als Nationalsymbol für Deutschland bezeichnet, wurde der (scheinbar) unversehrte Dom nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs inmitten der ausgebombten Stadt als emotionales Symbol für den Lebenswillen verstanden. Unter dem 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen Dom steht der Landesname „NORDRHEIN-WESTFALEN“. Das Landeskürzel „D“ (Deutschland) befindet sich oben rechts im Ring, das Ausgabejahr „2011“ flankiert beidseitig den 6-Uhr-Stern. Oben rechts auf der Pille ist das deutsche Münzstättenzeichen (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg) abgebildet, rechts das Signet „HH“ des Designers Heinz Hoyer.
    Luxemburg Luxemburg3. Februar 201150. Jahrestag der Ernennung ihres Sohnes Jean zum Statthalter durch Großherzogin Charlotte
    8. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [236][237]729.500
    Beschreibung:[238] Am 28. April 1961 ernannte Großherzogin Charlotte Prinz Jean zu ihrem Statthalter, wodurch der Erbgroßherzog stellvertretend für seine Mutter die Amtsgeschäfte des luxemburgischen Staatsoberhauptes wahrnahm. Der auf einem Gestaltungskonzept der Luxemburger Zentralbank basierende Münzentwurf stellt die Porträts der drei einander nachfolgenden Regierenden, Großherzogin Charlottes, Großherzog Jeans und des amtierenden Großherzogs Henri dar und darunter deren Namen „Charlotte“, „Jean“ und „Henri“. Das Motiv ist umgeben von zehn konzentrischen Schriftkreisen, die in je vierfacher Wiederholung lauten: „Groussherzogtum Lëtzebuerg – Grand-Duché de Luxembourg – Großherzogtum Luxemburg“. Oben steht der Landesname „LËTZEBUERG“ (Luxemburg) und darüber das Ausgabejahr „2011“, flankiert rechts von einem Hermesstab als Münzstättenzeichen der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht und links vom Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers, den Segeln des Dreimastklippers Nederland.
    Spanien Spanien21. Februar 2011Alhambra (Löwenhof), Generalife und Albaicín in Granada
    2. Münze der Serie UNESCO-Welterbe
    [239][240]4.000.000
    Beschreibung:[241] Die von nazridischen Sultanen erbauten Paläste mit ihren Gärten sind das Herzstück der Alhambra in Granada. Hier befanden sich der Regierungssitz und die Privaträume der maurischen Herrscher. Die Alhambra ist, zusammen mit dem Sommerpalast Palacio de Generalife und dem Stadtviertel Albaicín, seit 1984 UNESCO-Weltkulturerbe. Der Ende des 14. Jahrhunderts im Stil eines persischen Tschahār Bāgh gestaltete Löwenhof mit seinem von zwölf Löwenskulpturen getragenen Brunnen wurde von Alfonso Morales Muñoz als Münzmotiv gewählt. Unten sind der Name „ESPAÑA“ (Spanien) und das Ausgabejahr „2011“ dargestellt, oben ein gekröntes „M“ als Münzstättenzeichen der Prägestätte Real Casa de la Moneda in Madrid.
    Slowenien Slowenien21. März 2011100. Geburtstag des Nationalhelden Franc Rozman – Stane[242]1.000.000
    Beschreibung:[243] Franc Rozman (1911–1944) kämpfte als Partisanenkommandant während des Zweiten Weltkriegs für die Befreiung Sloweniens von der deutschen Besatzung. Der unten abgebildete fünfzackige Stern symbolisiert die slowenische Befreiungsfront, der Rozman angehörte. In drei senkrechten Zeilen steht oben rechts „FRANC ROZMAN STANE“. Daneben werden (zweizeilig waagerecht) seine Lebensdaten „1911“ und „1944“ genannt, darunter waagerecht „SLOVENIJA“ (Slowenien) und senkrecht das Ausgabejahr „2011“. Der Münzentwurf stammt von Edi Berk, die Prägung erfolgte in der finnischen Münzstätte Suomen Rahapaja in Vantaa.
    150. Jahrestag der Vereinigung ItaliensItalien Italien22. April 2011150. Jahrestag der Vereinigung Italiens[244][245]10.000.000
    Beschreibung:[246] Die von Ettore Lorenzo Frapiccini gestaltete Gedenkmünze zeigt drei Flaggen Italiens, deren Farbreihenfolge Grün-Weiß-Rot (das Grün steht für la pianura, die Ebene, Natur und Landschaft, das Weiß für die Farbe der Alpengletscher, das Rot für das Blut, das in den italienischen Unabhängigkeitskriegen vergossen wurde), den heraldischen Regeln der Tingierung folgend, durch Schraffur dargestellt ist. Am 17. März 1861 entstand mit dem Königreich Italien der erste italienische Nationalstaat. Italiens König Viktor Emanuel II. ernannte Camillo Benso von Cavour zum ersten Ministerpräsidenten des neuen Staates. Die wichtige Rolle, die dieser bei der Entstehung des italienischen Staates spielte, würdigte Italien im Jahr 2010 mit einer ihm gewidmeten 2-Euro-Gedenkmünze. Zunächst wurde Turin Hauptstadt, 1864 Florenz und 1871 dann Rom. Oben ist halbkreisförmig der Ausgabeanlass „150° DELL’ UNITA’ D’ ITALIA“ (150 Jahre Einheit Italiens) dargestellt, unter den Flaggen werden mit „1861 > 2011 > >“ das Gründungs- und Ausgabejahr genannt. Rechts sind die Ligatur „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik), unten das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom und das Signet „ELF INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) des Designers zu sehen.
    Belgien Belgien3. Mai 2011100. Internationaler Frauentag[247][248]5.013.500
    Beschreibung:[249] Die zum 100. Internationalen Frauentag geprägte Münze zeigt links die Medizinerin Isala van Diest (1842–1916) neben dem von einer Schlange umwundenen Äskulapstab sowie rechts die Pädagogin und Juristin Marie Popelin (1846–1913) neben der Waage der Justitia als Attribut. Beide prägten maßgeblich die belgische Frauenbewegung. Ihre Porträts erscheinen vor einem leicht schräg dargestellten, für das weibliche Geschlecht stehenden Venussymbol. Unten sind halbkreisförmig die Namen „I. VAN DIEST“ links und „M. POPELIN“ rechts vermerkt, dazwischen ist das Ausgabejahr „2011“ zu sehen. Der Münzentwurf stammt von Luc Luycx. Neben dem Landeskürzel „BE“ ist oben links eine Feder als Münzmeisterzeichen Serge Lesens’ abgebildet, rechts der behelmte Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel.
    Griechenland Griechenland30. Mai 2011XIII. Special Olympics 2011 in Athen[250][251]1.000.000
    Beschreibung:[252] Die Sommerspiele für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung fanden vom 25. Juni bis 4. Juli 2011 in Athen statt. Der Münzentwurf, der das Emblem der Spiele darstellt, eine stilisierte menschliche Figur in einer in einem Lorbeerzweig endenden Spirale,[253] stammt von Georgios Stamatopoulos. Es symbolisiert eine strahlende Sonne als Quelle des Lebens und die durch die Spiralform zum Ausdruck kommende Kraft des teilnehmenden Athleten sowie dessen – durch den Lorbeerzweig dargestellte – besondere Leistung. Oben rechts ist viertelkreisförmig und zweizeilig der Ausgabeanlass „XII SPECIAL OLYMPICS W.S.G.“ (W.S.G. = World Summer Games / Weltsommerspiele) und „ATHENS 2011“ zu lesen, darunter wird eine Palmette als Münzstättenzeichen der Prägestätte Νομισματοκοπείο / Nomismatokopeio (Münzprägeanstalt, Eigenbezeichnung auf Englisch: Bank of Greece – Mint) dargestellt. Unten steht der Name des Ausgabestaats „ΕΛΛΗΝΙΚΗ ΔΗΜΟΚΡΑΤΙΑ“ (Hellenische Republik).
    San Marino San Marino4. Juni 2011500. Geburtstag von Giorgio Vasari[254][255]130.000
    Beschreibung:[256] Giorgio Vasari (1511–1574) war Architekt, Hofmaler der Medici und Biograph italienischer Künstler. Er gilt durch seine Schriften über das Leben und Werk zeitgenössischer Meister als einer der ersten Kunsthistoriker. Vasari führte den Begriff der Gotik ein (er empfand die mittelalterliche Kunst als fremdartig, barbarisch, wirr: italienisch gotico), ebenso den der Renaissance (italienisch rinascita). Der Münzentwurf, nach seinem 1554 entstandenen Gemälde Judith enthauptet Holofernes,[257] stammt von Claudia Momoni. Links sind der Name „G. VASARI“, rechts der Ausgabestaat „SAN MARINO“ und unten die Jahreszahlen „1511“ und „2011“ dargestellt. Das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom ist links oben zu sehen, das Signet „C.M.“ der Designerin rechts.
    Frankreich Frankreich21. Juni 201130 Jahre Fête de la Musique[258][259]10.014.404
    Beschreibung:[260] Seit 1982 feiern die Franzosen jährlich zum Sommeranfang am 21. Juni das Musikfest, bei dem Amateur- und Profimusiker auf öffentlichen Straßen und Plätzen musizieren. Der Münzentwurf von Fabienne Courtiade stellt Feiernde und Musizierende dar, ein Tenorsaxophon und einzelne Noten. Oben rechts ist die Gedenkzeit „30e ANNIVERSAIRE“ (30. Jahrestag), mittig dreizeilig in unregelmäßigen, handschriftähnlichen Schriftzeichen der Ausgabeanlass „Fête de la MUSIQUE 21 JUIN“ dargestellt, darunter das Ausgabejahr „2011“, links flankiert vom Füllhorn als Münzstättenzeichen der Monnaie de Paris in Pessac, rechts von einem Fünfeck als Münzmeisterzeichen Yves Sampos.[261] Das Landeskürzel „RF“ (République française, Französische Republik) befindet sich unten.
    Monaco Monaco2. Juli 2011Hochzeit Fürst Alberts II. mit Charlene Wittstock[262][263]147.877
    Beschreibung:[264] Am 1. Juli 2011 heirateten Fürst Albert II. von Monaco und Charlene Wittstock, eine frühere südafrikanische Schwimmerin, standesamtlich, einen Tag später kirchlich. Ihr neuer Name lautet Charlène Grimaldi, Fürstin von Monaco. Robert Prat gestaltete die Münze. Unten ist der Ausgabestaat „MONACO“ und das Ausgabejahr „2011“ dargestellt, flankiert links vom französischen Münzstättenzeichen, einem Füllhorn, und rechts einem Fünfeck als Münzmeisterzeichen Yves Sampos.[261]
    Portugal Portugal15. September 2011500. Geburtstag Fernão Mendes Pintos[265][266]520.000
    Beschreibung:[267] Der portugiesische Entdecker und Schriftsteller Fernão Mendes Pinto (≈1511–1583) bereiste von 1537 bis 1558 die Küsten des Indischen Ozeans und den Fernen Osten. Sein Reisebericht (mit Kritik am portugiesischen Kolonialismus) wurde postum unter dem Titel Peregrinação (Pilgerfahrt) veröffentlicht. Ausgangspunkt und Ziele der Reise werden im Münzentwurf von Isabel Carriço und Fernando Branco anlässlich seines 500. Geburtstags unter dem Abbild einer Karavelle in Form wellenförmiger Schriftbänder genannt: „PORTUGAL LISBOA MOÇAMBIQUE ORMUZ DIU GOA INDIA BIRMÂNIA MALACA SONDA PATANE SIÂO CAMBOJA LÉQUIO TANEGASHIMA JAPÂO CHINA NAKAU TARTÁRIA“. Das Wort „PEREGRINAÇÃO“ (Wallfahrt) taucht in den Schriftbändern zweimal auf. Oben ist der Name „FERNÃO MENDES PINTO“, links sein Geburtsjahr „1511“, rechts das Ausgabejahr „2011“ und unten „PORTUGAL“ dargestellt. Neben den Schriftbändern steht links „INCM“ als Münzstättenzeichen der Staatsdruckerei und Münzprägeanstalt Imprensa Nacional – Casa da Moeda in Lissabon, rechts sind die Initialen „IC-FB“ der beiden Designer abgebildet.
    Finnland Finnland17. Oktober 2011200 Jahre finnische Zentralbank[268][269]1.600.000
    Beschreibung:[270] Der finnische Nationalvogel, der Singschwan, ziert nach einem Entwurf von Hannu Veijalainen in gleicher Darstellung aus Anlass des 200. Jahrestags der Gründung der finnischen Zentralbank (Suomen Pankki) auch eine 100-Euro-Münze von 2011. Ohne Nennung des Ausgabeanlasses ist unter dem Schwan nur das Gründungsjahr der finnischen Zentralbank „1811“ dargestellt, links steht das Ausgabejahr „2011“. Unten sind das Landeskürzel „FI“ (Finnland) sowie ein Löwe (das Wappentier Finnlands) als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa abgebildet.
    Malta Malta17. Oktober 2011Erste gewählte Abgeordnete – 1849
    1. Münze der Serie Verfassungsgeschichte
    [271][272]405.000
    Beschreibung:[273] Die erste Ausgabe der fünfteiligen Münzserie zur Verfassungsgeschichte zeigt eine Hand, die einen Stimmzettel in eine Wahlurne wirft. Im Ersten Pariser Frieden wurde Malta 1814 Großbritannien zugesprochen und war somit britische Kolonie. Das von Ġanni Bonnici gestaltete Motiv steht für die Wahl von 1849, bei der über die ersten maltesischen Abgeordneten des Regierungsrats abgestimmt wurde. Dieses Gremium stand dem britischen Gouverneur Maltas beratend zur Seite. Oben rechts ist halbkreisförmig die Inschrift „MALTA – First elected representatives 1849“ (Malta – erste gewählte Abgeordnete 1849) dargestellt, unten das Ausgabejahr „2011“. Die Prägung erfolgte in der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht.
    Vatikanstadt Vatikanstadt18. Oktober 2011XXVI. Weltjugendtag – Madrid 2011[274][275]115.000
    Beschreibung:[276] Nach 2005 in Köln und 2008 in Sydney fand der Weltjugendtag 2011 vom 15. bis 21. August in Madrid statt. Dargestellt sind drei Jugendliche, die Fahnen mit den Wappen der Vatikanstadt (oben) und Spaniens (rechts) schwenken. Oben ist der Anlass „XXVI G.M.G.“ (G.M.G. = Giornata mondiale della gioventù / Weltjugendtag), unten der Ausgabestaat „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt) benannt. Das Ausgabejahr „2011“ steht links, darunter das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom. Die Signets „O.ROSSI“ der Münzgestalterin Orietta Rossi erscheinen unten bzw. oben rechts mit „M.C.C. INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) der Medailleurin Maria Carmela Colaneri.

    Jahrgang 2012

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Deutschland Deutschland2. Januar 201210. Jahrestag der Einführung des Euro-Bargelds
    Euro-17-Gemeinschaftsausgabe
    [277][278]30.648.000
    Estland Estland2. Januar 20122.000.000
    Griechenland Griechenland2. Januar 20121.000.000
    Osterreich Österreich2. Januar 201211.000.000
    Slowakei Slowakei2. Januar 20121.000.000
    Spanien Spanien2. Januar 20124.000.000
    Irland Irland3. Januar 20121.354.867
    Slowenien Slowenien3. Januar 20121.000.000
    Frankreich Frankreich5. Januar 201210.010.994
    Finnland Finnland12. Januar 20121.500.000
    Belgien Belgien30. Januar 20125.022.000
    Luxemburg Luxemburg30. Januar 2012532.500
    Niederlande Niederlande13. Februar 20123.500.000
    Zypern Republik Zypern13. Februar 20121.000.000
    Portugal Portugal24. Februar 2012520.000
    Italien Italien20. März 201215.000.000
    Malta Malta30. März 2012500.000
    San Marino San Marino19. Juni 2012130.000
    Gesamt: 17 + 189.605.851
    Beschreibung:[279] Anlässlich des zehnten Jahrestages des endgültigen Übergangs zum Euro, nämlich seiner Einführung als Bargeld, gaben alle 17 EU-Länder, die den Euro als offizielles Zahlungsmittel nutzten, eine gemeinschaftliche 2-Euro-Gedenkmünze aus. Es standen fünf Motive zur Auswahl, für die man in einem Onlinevoting abstimmen konnte.[280] Das Ergebnis stand am 30. Juni 2011 fest: Der realisierte Münzentwurf stammt von Helmut Andexlinger und zeigt in der Mitte einen vom Euro-Symbol überlagerten Globus. Das Euro-Zeichen verdeutlicht, dass der Euro als neue Gemeinschaftswährung zu einem europa- und weltweit außerordentlich wichtigen Faktor wurde und sich in den letzten zehn Jahren zu einem globalen Akteur im internationalen Währungssystem entwickelt hat. Die um den stilisierten Globus herum angeordneten Bildelemente stellen nach den Worten des Designers die Idee dar, dass der Euro mehr Möglichkeiten für Unternehmen und Märkte bietet und damit die wirtschaftliche Stabilität sichert, da in diesem Umfeld Investitionen gefördert werden: Symbol Fabrik für Industrieproduktion und Frachtschiff für Handel. Davon profitieren wiederum die Bürgerinnen und Bürger, indem mehr qualitativ hochwertige Arbeitsplätze zur Verfügung stehen und der Euro zu stabileren Verbraucherpreisen führt: Symbol einer vierköpfigen Familie und dreier Wohnhäuser. Dieses Umfeld stärkt wiederum das Finanzwesen (Symbol Eurotower in Frankfurt/M.) und regt innovative Investitionen an (Symbol zweier Windräder). Dies alles ergibt einen Kreislauf, dessen zentrales Element der Euro darstellt. Unten sind die Jahreszahlen „2002“ und „2012“ dargestellt. Die nationalen Prägungen differieren nur in der Nennung der ausgebenden Länder in den jeweiligen Landessprachen.[281] Das dreisprachige Belgien benutzte jedoch nur die Abkürzung BE.

    Die estnische Gemeinschaftsmünze wurde, ohne Münzzeichen, in der Staatlichen Münze Berlin geprägt; die luxemburgischen und maltesischen Münzen stammen aus der Königlichen Niederländischen Münze in Utrecht ebenso wie die im Herstellungsverfahren Polierte Platte gefertigten Münzexemplare Irlands. Slowenien ließ seine Münzen, ohne Münzzeichen, von der slowakischen Münzstätte Mincovňa Kremnica in Kremnica fertigen, Zypern seine in der griechischen Prägestätte Νομισματοκοπείο / Nomismatokopeio in Halandri.

    Die luxemburgische Münze hat eine Besonderheit in dieser Serie: Luxemburgisches Recht schreibt vor, dass keine nationale Münze ohne das Bildnis des Staatsoberhauptes herausgegeben werden darf (oder zumindest nicht ohne sein Monogramm[282]). Über dem €-Symbol in der Mitte ist daher das von Alain Hoffmann gestaltete Porträt Großherzog Henris als Latentbild zu sehen.

    San Marino, das nicht der Europäischen Union angehört, übernahm einige Monate später das gleiche Motiv für eine eigene Gedenkmünze.[283][284]

    Auch das Nicht-Euro-Land Rumänien hat das Motiv auf einer Münze zu 10 Lei übernommen.[285]

    Inschrift der Ausgabe Rumäniens:

    Rumänien Rumänien10 ANI DE LA INTRODUCEREA BANCNOTELOR SI MONEDELOR EURO
    Luxemburg Luxemburg30. Januar 2012100. Todestag Großherzog Wilhelms IV.
    9. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [286][287]722.500
    Beschreibung:[288] Der auf einem Gestaltungskonzept der Luxemburger Zentralbank basierende Münzentwurf zeigt Großherzog Henri und seinen vor 100 Jahren verstorbenen Urgroßvater Wilhelm IV. vor der Silhouette der Stadt Luxemburg mit der im 18. Jahrhundert erbauten Kathedrale unserer lieben Frau. Unter den Porträts stehen ihre Namen „HENRI“ links und „GUILLAUME IV“ (Wilhelm IV.) rechts sowie dessen Todesjahr „† 1912“. Die dreizeilige Inschrift oben lautet auf Französisch „GRANDS-DUCS DE LUXEMBOURG“ (Großherzöge von Luxemburg) und lässt zwar das Ausgabeland erkennen, jedoch bezeichneten die bisherigen luxemburgischen Euromünzen dieses in der Nationalsprache Luxemburgisch mit „LËTZEBUERG“ (Luxemburg). Darüber ist das Ausgabejahr „2012“ zu sehen, flankiert rechts von einem Hermesstab als Münzstättenzeichen der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht und links vom Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers, den Segeln des Dreimastklippers Nederland.
    Deutschland Deutschland3. Februar 2012Bayern (Schloss Neuschwanstein)
    7. Münze der Bundesländerserie
    [289][290][291]30.883.000
    Beschreibung:[292] Schloss Neuschwanstein wurde 1869–1892 im Auftrag des bayerischen Königs Ludwig II. als idealisierte Darstellung einer Ritterburg aus der Zeit des Mittelalters errichtet. Die komplette Fertigstellung erlebte der König nicht mehr. Streitigkeiten um seine mit den ausufernden Baukosten steigende Verschuldung führten 1886 zur Absetzung des Königs durch die bayerische Regierung. Ludwig II. hielt sich zur Zeit seiner Entmündigung im Schloss Neuschwanstein auf und verließ es am Tag vor seinem Tod im Starnberger See am 13. Juni 1886. Das Münzdesign, das das Schloss vor der Bergsilhouette der Allgäuer Alpen mit der 2059 m hohen Großen Schlicke zeigt, stammt von Erich Ott dessen Signet Œ links erscheint. Das Münzstättenzeichen (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg) steht rechts, der Name „BAYERN“ unten. Das Landeskürzel „D“ (Deutschland) befindet sich oben rechts im Ring, das Ausgabejahr „2012“ flankiert beidseitig den 6-Uhr-Stern.

    Als Münzmotiv Bayerns war ursprünglich die Münchner Frauenkirche vorgesehen

    Spanien Spanien1. März 2012Kathedrale von Burgos
    3. Münze der Serie UNESCO-Welterbe
    [293][294]4.000.000
    Beschreibung:[295] Spaniens erste große Kathedrale im gotischen Stil, erbaut 1221–1567, gilt seit 1984 als UNESCO-Weltkulturerbe. Seit 1835 dient sie als Grabstätte des spanischen Nationalhelden aus der Zeit der Reconquista, Rodrigo Díaz de Vivar, genannt El Cid. Der Münzentwurf mit der Darstellung der oberen Westfassade und des Vierungsturms stammt von Alfonso Morales Muñoz. Oben links ist „ESPAÑA“ (Spanien), rechts das Ausgabejahr „2012“ und darunter ein gekröntes „M“ als Münzstättenzeichen der Prägestätte Real Casa de la Moneda in Madrid dargestellt.
    Belgien Belgien6. Juni 201275 Jahre Königin-Elisabeth-Wettbewerb[296][297]5.013.000
    Beschreibung:[298] Nach der Konzeption des belgischen Geigers Eugène Ysaÿe richtete Königin Elisabeth von Belgien (1876–1965) den Musikwettbewerb aus. Erster Preisträger war 1937 David Oistrach. Der Wettbewerb wird alternierend in den Kategorien Violine, Klavier sowie Gesang ausgetragen, und in ungeraden Jahren zusätzlich als Kompositionswettbewerb. Preisträger 2012 wurde Andrey Baranov, Violine. Das Münzdesign stammt von Luc Luycx. Es zeigt das gekrönte Monogramm der Königin, Logo des Concours Musical Reine Elisabeth,[299] vor ihrer Silhouette. Oben sind die Jahreszahlen „1937 – 2012“, unten halbkreisförmig „QUEEN ELISABETH COMPETITION“ (Königin-Elisabeth-Wettbewerb) sowie rechts das Landeskürzel „BE“ (Belgien) dargestellt. Links ist eine Feder als Münzmeisterzeichen Serge Lesens’ zu sehen, rechts der behelmte Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel.
    Portugal Portugal21. Juni 2012GuimarãesKulturhauptstadt Europas 2012[300][301]520.000
    Beschreibung:[302] Guimarães war seit 1096 Hauptstadt der Grafschaft Portucale und wird „Wiege der Nation“ genannt – erste Hauptstadt des Königreichs Portugal wurde 1139 allerdings Coimbra. Seit 2001 gilt das historische Zentrum von Guimarães als UNESCO-Weltkulturerbe. Die Münze zeigt, stilisiert, Helm und Schwert der vor den Stadtmauern platzierten Statue Dom Afonso Henriques’ (≈1109–1185), des ersten Königs Portugals.[303] Rechts sind untereinander der Ausgabeanlass „GUIMARÃES“, „2012“ und das herzförmige Logo des Veranstaltungsjahres abgebildet. Links wird der Wappenschild aus dem Wappen Portugals dargestellt, darunter der Landesname „PORTUGAL“. Unten steht „INCM“, das Münzstättenzeichen der Staatsdruckerei und Münzprägeanstalt Imprensa Nacional – Casa da Moeda in Lissabon, sowie José de Guimarães, der Künstlername des Designers José Maria Fernandes Marques.
    Frankreich Frankreich24. Juni 2012100. Geburtstag Abbé Pierres[304][305]1.020.000
    Beschreibung:[306] Henri Antoine Grouès (1912–2007) war ein populärer französischer katholischer Priester, der die Wohltätigkeitsorganisation Emmaus gründete. Sein Pseudonym Abbé Pierre stammt aus der Zeit der Résistance während des Zweiten Weltkriegs. Neben Abbé Pierres nach einem Foto[307] gestaltetem Porträt steht sein Motto „Et les autres?“ (Und die anderen?), ein Appell an die Hilfsbereitschaft. Oben ist halbkreisförmig der Gedenkanlass „Centenaire de la naissance de l’abbé Pierre“ (hundertster Geburtstag Abbé Pierres) beschrieben. Das Münzdesign stammt von Yves Sampo, dessen Münzmeisterzeichen, ein Fünfeck,[261] rechts unter der Jahreszahl „2012“ erscheint. Ein Füllhorn als Münzstättenzeichen der Monnaie de Paris in Pessac, flankiert links die Ligatur des Landeskürzels „RF“ (République française, Französische Republik).
    Monaco Monaco28. Juni 2012500 Jahre Souveränität Monacos: Lucien I.[308][309]110.000
    Beschreibung:[310] Im Jahr 1512 erkannte König Ludwig XII. von Frankreich die monegassische Unabhängigkeit an. Die Münze zeigt das Porträt von Lucien I., Herr von Monaco (1481–1523), der Monaco 1507 gegen eine Übermacht der Genueser verteidigte. Der nach einem im frühen 16. Jahrhundert geschaffenen, Ambrogio de Predis zugeschriebenen Gemälde[311] entstandene Münzentwurf stammt von Robert Prat. Links unten steht „LUCIEN Ier“, kreisförmig und von je einer dem Wappen Monacos entlehnten Raute flankiert ist die Inschrift „1512 SOUVERAINETÉ DE MONACO 2012“ (Unabhängigkeit Monacos) abgebildet, links das französische Münzstättenzeichen, ein Füllhorn, rechts als Münzmeisterzeichen Yves Sampos ein Fünfeck.[261]
    Italien Italien18. Juli 2012100. Todestag Giovanni Pascolis[312][313]15.000.000
    Beschreibung:[314] Giovanni Pascoli (1855–1912) prägte die Entwicklung der modernen italienischen Sprache, indem er viele Wörter der zahlreichen italienischen Dialekte erstmals in seiner Dichtung verwendete. Dies bewirkte die größte Umwälzung der italienischen Literatursprache seit dem Mittelalter. Sein bekanntestes Werk ist die Gedichtsammlung Myricae, die in aufeinanderfolgenden Ausgaben zwischen 1891 und 1911 veröffentlicht wurde. Der Sinn für das Mysterium des Lebens, die Angst, der Tod und die Melancholie sind weit verbreitete Aspekte in Pascolis Dichtung. Die Medailleurin Maria Carmela Colaneri gestaltete die Münze nach einer 1912 entstandenen Bleistiftzeichnung[315] von Augusto Majani (Nasica) (1867–1959). Unten sind der Name „G. PASCOLI“ dargestellt, oben links dessen Sterbejahr „1912“ und rechts das Ausgabejahr „2012“ sowie darunter die Ligatur des Staatsnamens „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik). Links sind das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom abgebildet und die Initialen „M.C.C.“ der Designerin.
    Malta Malta20. August 2012Mehrheitswahlrecht – 1887
    2. Münze der Serie Verfassungsgeschichte
    [316][317]405.000
    Beschreibung:[318] Die zweite Ausgabe der fünfteiligen Münzserie zur Verfassungsgeschichte erinnert an die Einführung des Mehrheitswahlrechts und die Bildung der ersten repräsentativen Regierung Maltas 1887. Die vom maltesischen Künstler Ġanni Bonnici gestaltete Münze zeigt jubelnde Menschen vor dem 1575 fertiggestellten Gouverneurspalast[319] in Valletta. Oben ist halbkreisförmig „MALTA – Majority representation 1887“, (Malta – Mehrheitsrepräsentation 1887) dargestellt, unten das Ausgabejahr „2012“. Die Prägung erfolgte in der niederländischen Münzstätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht; in Kursmünzensätzen enthaltene Exemplare tragen zwischen dem 5- und 6-Uhr-Stern deren Münzstättenzeichen, einen Hermesstab.
    Finnland Finnland5. Oktober 2012150. Geburtstag Helene Schjerfbecks[320][321]2.000.000
    Beschreibung:[322] Das frühe Schaffen der finnlandschwedischen Malerin Helene Schjerfbeck (1862–1946) war von einem radikalen Naturalismus gekennzeichnet. Nach einem Studienaufenthalt in Paris fühlte sie sich in der nationalromantisch dominierten finnischen Kunstwelt als Außenseiterin. Sie ließ den Naturalismus hinter sich und entwickelte einen eigenen Malstil, der von ausdrucksstarken Farben und einer kräftigen Linienführung gekennzeichnet ist. Ihrem 150. Geburtstag gewidmet, stellt das von Eria Tielinen gestaltete Münzmotiv ein 1937 entstandenes Selbstporträt Schjerfbecks dar.[323] Es ähnelt der anlässlich ihres 50. Todestages 1996 geprägten 100-Markkaa-Münze.[324] Links ist senkrecht der Name „HELENE SCHJERFBECK“ dargestellt, darunter das Landeskürzel „FI“ (Finnland) und daneben das Ausgabejahr „2012“. Rechts sind in senkrechter Schreibrichtung ihre Lebensdaten „1862–1946“ zu sehen und darunter ein Löwe (das Wappentier Finnlands) als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa.
    Vatikanstadt Vatikanstadt16. Oktober 2012VII. Weltfamilientreffen – Mailand 2012[325][326]103.000
    Beschreibung:[327] Nach Rom 1994, Rio de Janeiro 1997, Rom 2000, Manila 2003, Valencia 2006 und Mexiko-Stadt 2009 fand das VII. Weltfamilientreffen vom 29. Mai bis 3. Juni 2012 in Mailand statt. Das von Gabriella Titotto gestaltete Münzmotiv zeigt eine Familie – ein Paar mit drei Kindern – vor dem 1386–1813 erbauten Mailänder Dom. Oben rechts wird der Ausgabestaat „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt) angegeben, unten halbkreisförmig der Anlass „VII INCONTRO MONDIALE DELLE FAMIGLIE“ (7. Weltfamilientreffen). Das Ausgabejahr „2012“ steht rechts, links sind die Signets „G.TITOTTO“ der Designerin und „LDS INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) der Medailleurin Luciana De Simoni abgebildet. Die Prägung erfolgte in der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom, deren Münzstättenzeichen „R“ unten rechts zu sehen ist.
    Luxemburg Luxemburg20. Dezember 2012Hochzeit Erbgroßherzog Guillaumes mit Gräfin Stéphanie de Lannoy
    10. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [328][329]512.000
    Beschreibung:[330] Am 19./20. Oktober 2012 heirateten Erbgroßherzog Guillaume und Gräfin Stéphanie de Lannoy standesamtlich bzw. kirchlich. Auf der Münze ist hinter dem Brautpaar Großherzog Henri abgebildet. Das Fotovorlagen folgende Gestaltungskonzept stammt von der Luxemburger Zentralbank. Die Münze ist in MPI-Prägetechnik (Minted Photo Image) gefertigt worden. Unten werden dreizeilig der Gedenkanlass „PRËNZENHOCHZÄIT“ (Prinzenhochzeit), der Ausgabestaat „LËTZEBUERG“ (Luxemburg) und das Jahr „2012“ genannt, letzteres flankiert rechts von einem Hermesstab als Münzstättenzeichen der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht und links vom Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers, den Segeln des Dreimastklippers Nederland.

    Jahrgang 2013

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Frankreich Frankreich
    Deutschland Deutschland
    21. Januar 2013
    22. Januar 2013
    50 Jahre Élysée-Vertrag
    Gemeinschaftsausgabe von Frankreich und Deutschland
    [331][332]
    [333][334]
    10.017.789
    11.585.000
    Beschreibung:[335] Am 22. Januar 1963 wurde der deutsch-französische Freundschaftsvertrag (Élysée-Vertrag) geschlossen. Die gemeinsam von Frankreich und Deutschland herausgegebene Münze zeigt links den damaligen französischen Staatspräsidenten, Charles de Gaulle (1890–1970), und dessen Unterschrift, rechts den damaligen deutschen Bundeskanzler, Konrad Adenauer (1876–1967), und dessen Unterschrift. Das Münzdesign stammt von Yves Sampo und Stefanie Lindner. Der Ausgabeanlass lautet oben auf Französisch „TRAITÉ DE L’ÉLYSÉE“, unten auf Deutsch „ÉLYSÉE-VERTRAG“, mittig sind die Gedenkzeit „50“ „ANS“ „JAHRE“ und das Ausgabejahr „2013“ angegeben.

    Auf der deutschen Münzvariante steht das Landeskürzel „D“ (Deutschland) unter der rechten Unterschrift sowie rechts eines der Münzstättenzeichen (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg). Auf der französischen Münzvariante ist das Landeskürzel „RF“ (République française, Französische Republik) ebenfalls unter der rechten Unterschrift dargestellt, links ein Füllhorn als Münzstättenzeichen der Monnaie de Paris in Pessac und rechts ein Fünfeck[261] als Münzmeisterzeichen Yves Sampos.

    Deutschland Deutschland1. Februar 2013Baden-Württemberg (Kloster Maulbronn mit Brunnen)
    8. Münze der Bundesländerserie
    [336][337][338]30.845.000
    Beschreibung:[339] Das Kloster Maulbronn,[340] eine 1147 gegründete ehemalige Zisterzienserabtei, gilt als besterhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen und ist seit 1993 UNESCO-Weltkulturerbe. Auf dem Entwurf von Eugen Ruhl sind eine Innenansicht des Brunnenhauses am Kreuzgang und die Westfassade der 1178 geweihten Klosterkirche mit der „Paradies“ genannten, um 1210 erbauten Vorhalle dargestellt. Oben ist das Ausgabejahr „2013“, rechts das Münzstättenzeichen (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg), unter dem Hauptmotiv der Name des Bundeslandes „BADEN-WÜRTTEMBERG“ und darunter das Landeskürzel „D“ (Deutschland) zu sehen. Die Ligatur „ER“ der Initialen des Designers befindet sich links unten.

    Ursprünglich war als Motiv für Baden-Württembergs Gedenkmünze das Heidelberger Schloss vorgesehen; als jedoch bei der UNESCO-Weltkonferenz im Juli 2005 dessen Anerkennung als Weltkulturerbe ausblieb, wurde umdisponiert.

    Slowenien Slowenien4. Februar 2013800. Jahrestag des ersten Besuchs der Höhlen von Postojna[341][342]1.000.000
    Beschreibung:[343] Die Gedenkmünze würdigt den 800. Jahrestag des ersten belegten Besuchs der Höhlen von Postojna (Adelsberger Grotte), eines riesigen Systems von Tropfsteinhöhlen im Karst. Der touristisch erschlossene Teil umfasst mehr als 20 km an Höhlengängen. Dargestellt sind im Höhleninneren zwei massive Stalagmiten. Die halbkreisförmige Inschrift lautet „POSTOJNSKA JAMA•1213–2013•SLOVENIJA“ (Postojna-Höhlen 1213–2013 Slowenien). Geprägt wurde die von Matevž Zalar entworfene Münze von der slowakischen Prägestätte Mincovňa Kremnica in Kremnica.
    Niederlande Niederlande7. Februar 2013Ankündigung des Thronwechsels von Königin Beatrix auf Kronprinz Willem-Alexander[344][345]20.000.000
    Beschreibung:[346] Anlässlich der am 28. Januar 2013 erfolgten Ankündigung des Thronwechsels zum 30. April 2013 erschien die von Pannos Goutzemisis gestaltete Gedenkmünze mit dem Doppelporträt von Königin Beatrix und Kronprinz Willem-Alexander. Kreisförmig sind die Inschriften „WILLEM-ALEXANDER PRINS VAN ORANJE“, eine Krone und „BEATRIX KONINGIN DER NEDERLANDEN“ zu sehen sowie die Jahreszahl „2013“, links flankiert vom Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers, den Segeln des Dreimasters Nederland, rechts von einem Hermesstab als Münzstättenzeichen der Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht. Das Ankündigungsdatum „28 JANUARI“ steht unten über der Jahreszahl. Die Europasterne dieser Münze sind nicht – wie üblich – plan, sondern strukturiert dargestellt.
    Spanien Spanien2. März 2013Königlicher Sitz San Lorenzo von El Escorial
    4. Münze der Serie UNESCO-Welterbe
    [347][348]4.000.000
    Beschreibung:[349] 1563–1584 wurde auf Initiative des spanischen Königs Philipp II. und nach Plänen von Juan Bautista de Toledo im Nordwesten der Region Madrid der größte Renaissancebau der Welt errichtet. Die von Alfonso Morales Muñoz gestaltete Münze stellt die Palastanlage als Südansicht von Schloss und Kloster El Escorial mit den zwei Glockentürmen und der Kirchenkuppel dar, mit am vorgelagerten Hang wachsenden Olivenbäumen. Oben steht „ESPAÑA“ (Spanien), rechts sind das Ausgabejahr „2013“ und darunter ein gekröntes „M“ dargestellt als Münzstättenzeichen der Prägestätte Real Casa de la Moneda in Madrid.
    2 Euro, Italien, 2013, 200. Geburtstag Giuseppe VerdiItalien Italien20. Mai 2013200. Geburtstag Giuseppe Verdis[350][351]10.000.000
    Beschreibung:[352] Giuseppe Verdi (1813–1901), der italienische Komponist der Romantik, wurde vor allem durch seine Opern, darunter Rigoletto, Otello und Falstaff, berühmt. Sein 200. Geburtstag ist Anlass der Gedenkmünze, die gestaltet wurde nach dem 1886 entstandenen Ölgemälde Porträt von Giuseppe Verdi, sitzend von Giovanni Boldini (1842–1931).[353][354] Unten stehen sein Name „G. VERDI“ und darüber sein Geburtsjahr „1813“ (links) und das Ausgabejahr „2013“ (rechts). Links ist die Ligatur des Staatsnamens „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik) abgebildet, rechts das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom. Die Initialen „MCC“ der Medailleurin Maria Carmela Colaneri erscheinen rechts unten.
    Frankreich Frankreich3. Juni 2013150. Geburtstag Pierre de Coubertins[355][356]1.014.338
    Beschreibung:[357] Pierre de Frédy, Baron de Coubertin (1863–1937) war ein französischer Pädagoge, Historiker und Sportfunktionär, der sich ab 1880 für die Wiederbelebung der Olympischen Spiele engagierte. 1894 gründete er das Internationale Olympische Komitee (IOK), dessen Präsident er von 1896 bis 1925 war. Am 6. April 1896 wurden in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit eröffnet. Die olympischen Ringe, welche ab 1920 Symbol der Olympischen Spiele wurden, entwarf Baron Coubertin 1913 selbst. Coubertins Grab ist in Lausanne, sein Herz jedoch wurde in einer Gedenksäule in Olympia beigesetzt. Neben einem auf einem Foto von 1894[358] basierenden Porträt Coubertins sind vier Sportler unterschiedlicher Disziplinen, in stilisierten olympischen Ringen, dargestellt. Oben steht „PIERRE DE COUBERTIN“. Das Landeskürzel „RF“ (République française, Französische Republik) und darunter das Ausgabejahr „2013“ erscheinen linke, links unten ein Füllhorn als Münzstättenzeichen der Monnaie de Paris in Pessac und rechts unten ein Fünfeck[261] als Münzmeisterzeichen des Designers Yves Sampo.
    Vatikanstadt Vatikanstadt3. Juni 2013Sede vacante MMXIII[359][360]125.000
    Beschreibung:[361] Der überraschende Amtsverzicht des seit 2005 amtierenden Papstes Benedikt XVI. bedingte eine Sedisvakanz – was „Unbesetztheit des Stuhls“ (Petri), also die Vakanz des Papstamtes bedeutet. Dargestellt sind die Insignien der Apostolischen Kammer über dem Wappen des Kardinalkämmerers Tarcisio Bertone und dessen Wahlspruch „Fidem custodire, concordiam servare“ (den Glauben bewahren, die Eintracht behalten). Die Münze benennt links den Ausgabestaat „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt) und rechts den Anlass „SEDE VACANTE MMXIII“ (Sedisvakanz 2013), dazwischen stehen in der 12- und 6-Uhr-Position zwei Tatzenkreuze. Das untere wird von zwei Signets flankiert, links „P.DANIELE“ des Designers Patrizio Daniele, rechts „M.C.C. INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) der Medailleurin Maria Carmela Colaneri. Das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom ist links dargestellt.
    Monaco Monaco17. Juni 201320 Jahre Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen[362][363]1.249.131
    Beschreibung:[364] Die Gedenkmünze anlässlich des 20. Jahrestags des Beitritts Monacos zu den Vereinten Nationen zeigt eine Taube mit einem Ölbaumzweig im Schnabel, über den – gemäß der Flagge der Vereinten Nationen[365] dargestellten – besiedelten Kontinenten schwebend. Der dem Atelier de Gravures der Monnaie de Paris entstammende Münzentwurf zeigt links das Füllhorn als französisches Münzstättenzeichen, rechts ein Fünfeck als Münzmeisterzeichen Yves Sampos.[261] Oben befindet sich halbkreisförmig die Angabe des Ausgabestaats „MONACO“ und unten im Halbkreis der Schriftzug „1993 ♦ ADMISSION À L’ONU ♦ 2013“ (Aufnahme in die UNO). Die Münze hat eine deutlich höhere Auflage als alle bisherigen Gedenkmünzen des Fürstentums.
    Portugal Portugal20. Juni 2013250 Jahre Torre dos Clérigos in Porto[366][367]525.000
    Beschreibung:[368] Die Kirche der Geistlichen wurde 1732–1750, ihr barocker Glockenturm, den eine Skulptur des frühchristlichen Theologen und Missionars Paulus von Tarsus († ≈67) ziert,[369] 1754–1763 vom italienischen Architekten Nicolau Nasoni für die Ordensgemeinschaft Irmandade dos Clérigos Pobres erbaut. Mit fast 76 m Höhe diente der Turm einst den Seefahrern als Orientierungshilfe, heute ist er das Wahrzeichen der Stadt. Der Münzentwurf zeigt ferner die markante, 1886 fertiggestellte Brücke Ponte Dom Luís I über den Douro. Das historische Zentrum Portos ist seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe. Oben ist halbkreisförmig der Ausgabeanlass „250 ANOS TORRE DOS CLÉRIGOS – 2013“ (250 Jahre Kirche der Geistlichen – 2013), rechts unter der Brücke – wie im Wappen Portugals – der Wappenschild auf einer Armillarsphäre und darunter der Landesname „PORTUGAL“ dargestellt. Links ist mit „INCM-HUGO MACIEL“ das Münzstättenzeichen der Staatsdruckerei und Münzprägeanstalt Imprensa Nacional – Casa da Moeda in Lissabon abgebildet und das Signet des Münzgestalters Hugo Maciel.
    Malta Malta24. Juni 2013Selbstverwaltung – Verfassung von 1921
    3. Münze der Serie Verfassungsgeschichte
    [370][371]542.500
    Beschreibung:[372] Männer, Frauen und Kinder hinter den Umrissen der maltesischen Inselgruppe (unten Malta, links Gozo, dazwischen Comino) symbolisieren die im Jahr 1921 eingeführte Selbstverwaltung Maltas. Das Münzdesign stammt von Ġanni Bonnici. Oben rechts ist halbkreisförmig „MALTA – Self-government 1921“ (Malta – Selbstverwaltung 1921), unten das Ausgabejahr „2013“ dargestellt. Die Prägung erfolgte in der niederländischen Münzstätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht; in Kursmünzensätzen enthaltene Exemplare tragen zwischen dem 5- und 6-Uhr-Stern deren Münzstättenzeichen, einen Hermesstab.
    Slowakei Slowakei5. Juli 20131150. Jahrestag der Byzantinischen Mission durch Konstantin und Method[373][374][375]1.000.000
    Beschreibung:[376] Die aus Saloniki stammenden Brüder Konstantin (≈826–869) und Michael (≈815–885), bekannt als Kyrill und Method(ius), konzipierten das glagolitische Alphabet in Anlehnung an das griechische, jedoch mit Anleihen aus armenischen, georgischen und semitischen Schriftsystemen. Sie begannen mit der Verschriftung slawischer Sprachen und übersetzten große Teile der Bibel ins Slawische. Heute als „Slawenapostel“ verehrt, christianisierten sie im Rahmen der Byzantinischen Mission ab 863 im westslawischen Großmähren des Fürsten Rastislav und trugen dazu bei, dem ersten slawischen Staat in Zentraleuropa volle Souveränität und Legitimität zu verleihen. Der Münzentwurf von Miroslav Hric wurde seiner religiösen Symbole wegen zunächst von der EU abgelehnt.[377] Das Patriarchenkreuz (oder auch Slowakische Kreuz) wird als Bischofsstab (über dem Dreiberg) gehalten und verknüpft so ein staatliches mit einem christlichen Symbol. Konstantin hält ein Buch in Händen und symbolisiert damit Bildung und Glauben, während Method mit einer stilisierten Kirche dargestellt ist und damit für Glauben und institutionelles Christentum steht. Kreisförmig um das Motiv sind oben die Namen „KONŠTANTÍN“ und „METOD“, unten der Landesname „SLOVENSKO“ (Slowakei), rechts die Jahreszahlen „863–2013“ dargestellt. Links sind die ligierten Initialen „mh“ des Designers und rechts das Münzstättenzeichen des Münzhauses Mincovňa Kremnica in Kremnica zu sehen, ein „MK“ zwischen zwei Prägestempeln.
    Italien Italien25. Juli 2013700. Geburtstag Giovanni Boccaccios[378][379]10.000.000
    Beschreibung:[380] Giovanni Boccaccio (1313–1375) war ein aus Florenz stammender italienischer Schriftsteller, Dichter, Demokrat und bedeutender Vertreter des Humanismus. Sein Meisterwerk, das Decamerone, ist eine Sammlung von einhundert zwischen 1349 und 1353 verfassten Novellen – ein stilbildendes Werk, das zum Vorbild fast aller weiteren abendländischen Novellensammlungen geworden ist. Es porträtiert mit bis dahin unbekanntem Realismus und Witz die facettenreiche Gesellschaft des 14. Jahrhunderts und erhebt Boccaccio zum Begründer der prosaischen Erzähltradition in Europa. Das Porträt entstammt einem um 1450 auf Holz entstandenen Fresko von Andrea del Castagno (≈1418–1457),[381] der Münzentwurf ist das Werk von Roberto Mauri. Unten steht bogenförmig „BOCCACCIO 1313 2013“, rechts sind (v. o. n. u.) das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom dargestellt, die Ligatur des Staatsnamens „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik) und „m“ als Signet des Münzgestalters.
    Finnland Finnland4. September 2013150 Jahre Sitzungen des finnischen Parlaments[382][383]1.000.000
    Beschreibung:[384] Die Einberufung des Reichstags des Großfürstentums Finnland leitete eine Zeit der „Erleuchtung“ ein. In Finnland markierte das Jahr 1863 den Beginn echter Demokratie, transparenter Presseoperationen und des Rechts, die finnische Sprache zu verwenden. Mit der Einberufung regelmäßiger Sitzungen des Reichstags verbesserten sich die Möglichkeiten der Finnen, Einfluss auf die Angelegenheiten in ihrem Land zu nehmen, das Teil des Russischen Reiches war. Die von Petri Neuvonen gestaltete Münze zeigt die aus der Ziffer 6 der Jahreszahl „1863“ gebildete Ranke einer keimenden Pflanze, was den Beginn der Entwicklung Finnlands zu einer echten Demokratie symbolisieren soll. Kreisförmig sind „SUOMI“ (der Landesname auf Finnisch), ein Löwe (das Wappentier Finnlands) als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa sowie „FINLAND“ (Finnland auf Schwedisch, der zweiten Amtssprache) und „2013“ dargestellt.
    San Marino San Marino13. September 2013500. Todestag Pinturicchios[385][386]115.000
    Beschreibung:[387] Bernardino di Betto di Biagio (≈1452–1513), genannt Pinturicchio, war ein italienischer Maler der Renaissance. Seine anmutigen, farbenprächtigen, mit reicher Ornamentik versehenen Fresken unterstreichen die dekorative Wirkung der Malerei. Auch an der Ausmalung der Sixtinischen Kapelle in Rom ab 1482 war er beteiligt. Die Gedenkmünze zu seinem 500. Todestag zeigt einen Ausschnitt des 1501 geschaffenen Freskos Der 12-jährige Jesus unter den Schriftgelehrten[388] aus der Cappella Baglioni der Kirche Santa Maria Maggiore in Spello. Oben sind „PINTURICCHIO“ und die Jahreszahlen „1513“ und „2013“ dargestellt, unten der Name des Ausgabestaats „SAN MARINO“, darüber das Signet „MOMONI“ der Designerin Claudia Momoni. Das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom ist links zu sehen.
    Belgien Belgien18. September 2013100 Jahre Königliches Meteorologisches Institut von Belgien[389][390]2.010.000
    Beschreibung:[391] Zum 100-jährigen Bestehen des Königlichen Meteorologischen Instituts von Belgien gestaltete Peter Denayer de Hofstade diese Gedenkmünze. Das Münzinnere zeigt in der Mitte die Zahl 100, deren erste Null die Kürzel „KMI“ (Koninklijk Meteorologisch Instituut auf Niederländisch und Königliches Meteorologisches Institut auf Deutsch) und „IRM“ (Institut royal météorologique auf Französisch) umschließt, während die zweite Null die Sonne darstellt. Isobaren, durch parallele Linien dargestellte Regentropfen und (kreisrunde) Schneeflocken erscheinen links. Oben steht „2013“ – mittig durch einen Sonnenstrahl geteilt –, unten das Landeskürzel „BE“ (Belgien). Unter der Ziffer 1 sind eine Katze als Münzmeisterzeichen Bernard Gillards abgebildet und der behelmte Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel.
    Griechenland Griechenland1. Oktober 2013100. Jahrestag der Vereinigung Kretas mit Griechenland[392][393][394]754.000
    Beschreibung:[395] Die von Georgios Stamatopoulos gestaltete Münze zeigt von Lorbeerzweigen mit Früchten umgebene kretische Rebellen in Theriso, einer Gemeinde nahe Chania, bei der von Eleftherios Venizelos angeführten Revolte 1905 gegen die Osmanen. Auf die dort gesetzte griechische Staatsflagge zu Land war das Motto „Vereinigung oder Tod“ gestickt. Durch den Londoner Vertrag wurde die Insel 1913 Teil des griechischen Staates. An der Spitze der abgebildeten Fahnenstange prangt ein Griechisches Kreuz. Links oben ist „ΕΛΛΗΝΙΚΗ ΔΗΜΟΚΡΑΤΙΑ“ (Hellenische Republik), rechts eine Palmette als Münzstättenzeichen der Prägestätte Νομισματοκοπείο / Nomismatokopeio (Münzprägeanstalt, Eigenbezeichnung auf Englisch: Bank of Greece – Mint) in Halandri dargestellt, darunter stehen die Jahreszahlen „1913–2013“. Unten ist halbkreisförmig der Ausgabeanlass beschrieben: „100 ΧΡΟΝΙΑ ΑΠΟ ΤΗΝ ΕΝΩΣΗ ΤΗΣ ΚΡΗΤΗΣ ΜΕ ΤΗΝ ΕΛΛΑΔΑ“ (100 Jahre seit der Vereinigung Kretas mit Griechenland).
    Griechenland Griechenland1. Oktober 20132400. Jahrestag der Gründung der Platonischen Akademie[396][393][397]754.000
    Beschreibung[398] Die von dem antiken griechischen Philosophen Platon (≈428–348 v. Chr.) im Akademeia genannten Hain des attischen Heros Akademos im Nordwesten Athens gegründete Philosophenschule bestand fast ein Jahrtausend, bis Justinian I. 529 den Lehrbetrieb untersagte. Ihre Lehren wurden über die arabische Welt an das mittelalterliche Europa weitergegeben. Die von Georgios Stamatopoulos gestaltete Münze zeigt den in römischen Kopien erhaltenen Kopf der von Silanion geschaffenen Bronzestatue Platons,[399] die nach dessen Tod in der Akademie aufgestellt wurde. Links ist der Ausgabeanlass „2400 ΧΡΟΝΙΑ ΑΠΟ ΤΗΝ ΙΔΡΥΣH ΤHΣ ΑΚΑΔΗΜΙΑΣ ΠΛΑΤΩΝΟΣ“ (2400 Jahre seit Gründung der Plato-Akademie) und der Name des Ausgabestaates „ΕΛΛΗΝΙΚΗ ΔΗΜΟΚΡΑΤΙΑ“ (Hellenische Republik) dargestellt, rechts eine Palmette als Münzstättenzeichen der Prägestätte Νομισματοκοπείο / Nomismatokopeio (Münzprägeanstalt, Eigenbezeichnung auf Englisch: Bank of Greece – Mint) in Halandri und das Ausgabejahr „2013“.
    Vatikanstadt Vatikanstadt15. Oktober 2013XXVIII. Weltjugendtag in Rio de Janeiro[400][401]115.000
    Beschreibung:[402] Auf der aus Anlass des XXVIII. Weltjugendtags in Rio de Janeiro von Patrizio Daniele gestalteten Münze sind fünf jubelnde Jugendliche vor der Christusstatue auf dem Corcovado dargestellt. Die 30 m hohe Statue wurde 1922–1931 nach Entwürfen von Heitor da Silva Costa und Paul Landowski erbaut. Oben wird der Ausgabestaat „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt) genannt, der Anlass „XXVIII G.M.G.“ (Giornata Mondiale della Gioventù, Weltjugendtag) links und „Rio • 2013“ rechts. Darunter ist das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom dargestellt und das Signet „P.DANIELE“ des Designers. Das Signet „m INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) des Medailleurs Roberto Mauri ist links zu sehen.
    Luxemburg Luxemburg16. Oktober 2013Nationalhymne des Großherzogtums Luxemburg
    11. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [403][404]522.000
    Beschreibung:[405] Der auf einem Gestaltungskonzept der Luxemburger Zentralbank basierende Münzentwurf zeigt rechts das Abbild Großherzog Henris, links die Noten und den Text der ersten Strophe der luxemburgischen Nationalhymne: „Wou d’Uelzecht durech d’Wisen zéit, duerch d’Fielsen d’Sauer brécht, wou d’Rief laanscht d’Musel dofteg bléit, den Himmel Wäin ons mecht: Dat ass onst Land, fir dat mer géif heinidden alles won, onst Heemechtsland dat mir sou déif an onsen Hierzer dron. Onst Heemechtsland dat mir sou déif an onsen Hierzer dron“ (Wo die Alzette durch die Wiesen zieht, durch die Felsen die Sauer bricht, die Rebe längs der Mosel blüht, der Himmel Wein verspricht: Dort ist das Land, für dessen Ehr kein Opfer uns zu schwer, die Heimat, die als teures Gut in unseren Herzen ruht). Der Name der Hymne Ons Heemecht (unsere Heimat) ist oben, der Name des Ausgabestaates „LËTZEBUERG“ (Luxemburg) unten und darunter das Ausgabejahr „2013“ dargestellt, letzteres flankiert rechts von einem Hermesstab als Münzstättenzeichen der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht und links vom Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers, den Segeln des Dreimastklippers Nederland.
    Finnland Finnland4. November 2013125. Geburtstag Frans Eemil Sillanpääs[406][407]1.500.000
    Beschreibung:[408] Die von Reijo Juhani Paavilainen und Pekka Rytkönen nach einem Foto[409] gestaltete Gedenkmünze erinnert an den 125. Geburtstag des finnischen Schriftstellers Frans Eemil Sillanpää (1888–1964), der 1939 mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wurde „für sein tiefes Verständnis für die bäuerliche Bevölkerung seines Landes und die exquisite Kunst, mit der er ihre Lebensweise und ihre Beziehung zur Natur porträtiert hat“ – insbesondere in seinen Romanen Miehen tie (Eines Mannes Weg) und Nuorena nukkunut (Silja, die Magd). Er war Meister eines besonderen Stils, durch den tiefe Einsichten über die Beziehung zwischen Mensch und Natur Eingang in die finnische Literatur fanden. Bei seinen Landsleuten war dieser Meistererzähler insbesondere bekannt für seine beliebten Radiosendungen und unvergesslichen Weihnachtskolumnen. Nach den Kriegsjahren entwickelte sich Sillanpää zu dem langbärtigen „Taata“, dem inoffiziellen Großvater des Landes. Aus den Erinnerungen an die Weihnacht seiner Kindheit ging eine beliebte Tradition hervor: Zur Weihnachtszeit versammelte „Taata“ die gesamte Nation vor dem Radio, die seinen unbeschwerten Weihnachtserzählungen gebannt zuhörte. Oben sind sein Name „F. E. SILLANPÄÄ“, links sein Geburtsjahr „1888“ und rechts sein Todesjahr „1964“ dargestellt. Das Ausgabejahr „2013“ steht senkrecht rechts oben, links unten ist ein Löwe (das Wappentier Finnlands) als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa abgebildet.
    Niederlande Niederlande25. November 2013200 Jahre Königreich der Niederlande[410][411]3.538.000
    Beschreibung:[412] Die von Roosje Klap und Claudia Linders gestaltete Münze zeigt die Silhouetten der sechs früheren Könige der Niederlande[413] und die des jetzigen Monarchen, Willem-Alexander. Die, in chronologischer Folge, von innen nach außen ineinander verschlungenen Silhouetten entsprechen den seinerzeitigen Abbildern der Regenten auf früheren Kursmünzen. Die Blickrichtung, nach rechts oder links, pflegt bei jedem Thronwechsel zu alternieren. Kreisförmig um das Motiv herum stehen Name und Titel des jetzt amtierenden Monarchen „WILLEM-ALEXANDER KONING DER NEDERLANDEN“ und der Ausgabeanlass „200 JAAR KONINKRIJK“ (200 Jahre Königreich). Unten ist die Jahreszahl „2013“ abgebildet, links flankiert vom Signet der beiden Designerinnen,[414] einem spiegelverkehrt dargestellten „RK“ vor „CL“, rechts vom Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers, den Segeln des Dreimastklippers Nederland, sowie einem Hermesstab als Münzstättenzeichen der Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht. Bei 1500 im Herstellungsverfahren „Polierte Platte“ gefertigten Exemplaren wurde jenes Band orange koloriert, das den Umriss König Willem-Alexanders bildet.[415] Qua Ausgabe durch die Niederlande wurden sie zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Allerdings sehen die EU-rechtlichen technischen Spezifikationen die Verwendung eines Farbaufdrucks nicht vor. Eigentlich sollte es kolorierte Umlaufmünzen nicht geben; jedoch werden sie von der EU toleriert, zumal sie nur in kleiner Stückzahl hergestellt und gesondert verpackt und damit dem Grunde nach nicht als Zahlungsmittel gebraucht werden.[416]

    Jahrgang 2014

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Luxemburg Luxemburg6. Januar 2014175 Jahre Unabhängigkeit
    12. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [417][418]519.500
    Beschreibung:[419] Die dem 175. Jahrestag der Unabhängigkeit Luxemburgs 1839 gewidmete, auf einem Gestaltungskonzept der Luxemburger Zentralbank basierende Gedenkmünze ist dreigeteilt: Oben rechts ist ein Abbild Großherzog Henris zu sehen. Oben links sind, dreizeilig und in vertikaler Schriftanordnung, die Jahreszahlen „1839“ für das Jahr der Unabhängigkeit und „2014“ als Ausgabejahr sowie der Landesname „LËTZEBUERG“ (Luxemburg) dargestellt, wobei das Ausgabejahr links von einem Hermesstab als Münzstättenzeichen der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht und rechts vom Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers flankiert wird, den Segeln des Dreimastklippers Nederland. Unten ist zweizeilig der Ausgabeanlass „ONOFHÄNGEGKEET 175 Joër“ (175 Jahre Unabhängigkeit) genannt.
    Deutschland Deutschland6. Februar 2014Niedersachsen (St. Michael in Hildesheim)
    9. Münze der Bundesländerserie
    [420][421][422]30.799.300
    Beschreibung:[423] Dargestellt ist die Südostansicht der Kirche St. Michael in Hildesheim. Die 1010–1033 im ottonischen, vorromanischen Baustil im Grundriss eines Doppelkreuzes erbaute doppelchörige Basilika hat quadratische Türme über den beiden Vierungen; die Querschiffe werden von je zwei runden, kleineren Treppentürmen flankiert. Der gesamte Bau folgt einer aus gleich großen Quadraten entwickelten geometrischen Konzeption mit dem Vierungsquadrat als Grundeinheit. Die Michaeliskirche war eine Gründung der Benediktiner und ist heute Simultankirche sowie seit 1985 Weltkulturerbe. Oberhalb des Motivs ist das Ausgabejahr „2014“, links das Münzstättenzeichen (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg) und unterhalb der Name des Bundeslandes „NIEDERSACHSEN“ sowie das Landeskürzel „D“ (Deutschland) zu sehen. Die Ligatur „Œ“ der Initialen des Medailleurs Erich Ott erscheint rechts oben.

    Als Münzmotiv Niedersachsens war ursprünglich das Neue Rathaus in Hannover vorgesehen.

    Spanien Spanien7. Februar 2014Werke von Antoni Gaudí (Park Güell: Salamanderbrunnen und Pförtnerhäuschen)
    5. Münze der Serie UNESCO-Welterbe
    [424][425]4.000.000
    Beschreibung:[426] Die von Alfonso Morales Muñoz gestaltete Gedenkmünze ist den Werken Antoni Gaudís (1852–1926) in Barcelona gewidmet, die 1984 bzw. 2005 zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Neben dem Münzmotiv, der Salamander-Fontäne und dem Turm des Pförtnerhäuschens des 1900–1914 geschaffenen Parks Güell, sind das: Palau Güell, Casa Milà, Casa Vicens, Casa Batlló, die – noch nicht vollendete – Sagrada Família sowie die Krypta der Colònia Güell. Gaudi, Vertreter der katalanischen Spielart des Jugendstils, des Modernisme, entwickelte einen einzigartigen Stil von runden, geschwungenen, organisch wirkenden Formen mit Bruchsteinen und bunten Keramikfliesen als Gestaltungselementen. Links oben sind der Landesname „ESPAÑA“ (Spanien) und das Ausgabedatum „2014“ zu sehen, rechts der Ausgabeanlass „PARK GÜELL – GAUDI“ sowie ein gekröntes „M“ als Münzstättenzeichen der Prägestätte Real Casa de la Moneda in Madrid.
    Italien Italien25. März 2014200 Jahre Carabinieri[427][428]6.525.000
    Beschreibung:[429] Die von Luciana De Simoni gestaltete Münze stellt die 1973 von Antonio Berti geschaffene Bronzeplastik zweier Carabinieri im Sturm (Pattuglia di Carabinieri nella tormenta)[430] dar, mit deren damals üblicher Kopfbedeckung, dem Dreispitz. Eine nach dieser Vorlage gestaltete große Bronzestatue ziert jetzt die Gärten des Hügels Quirinal.[431] Die Carabinieri sind die Gendarmerie Italiens. 1814 als Truppengattung des piemontesischen Heeres des Königreichs Sardinien-Piemont entstanden, bilden sie heute eine etwa 110.000 Männer und Frauen umfassende, eigenständige Teilstreitkraft – neben Heer, Marine und Luftwaffe. Sie gehören organisatorisch dem Verteidigungsministerium an, unterstehen jedoch wie alle Polizeieinheiten dem Innenministerium. Unten steht halbkreisförmig der Gedenkanlass „CARABINIERI“, mittig sind links „1814“ als Gründungsjahr und recht „2014“ als Ausgabejahr abgebildet. Rechts oben wird die Ligatur des Staatsnamens „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik) dargestellt, oben das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom. Neben den Stiefeln der Carabinieri erscheint das Signet „LDS“ der Medailleurin.
    Slowakei Slowakei1. April 201410. Jahrestag des Beitritts der Slowakischen Republik zur Europäischen Union[432][433]1.000.000
    Beschreibung:[434] Dargestellt ist ein stilisiertes „EÚ“ mit dem slowakischen Staatswappen (byzantinisches Doppelkreuz auf dem Dreiberg) auf dem „Ú“. Ringförmig ist der Ausgabeanlass „10. VÝROČIE VSTUPU DO EURÓPSKEJ ÚNIE“ (10. Jahrestag des Beitritts zur Europäischen Union) und „SLOVENSKO“ (Slowakei) zu sehen, links getrennt durch das Münzstättenzeichen des Münzhauses Mincovňa Kremnica in Kremnica, ein „MK“ zwischen zwei Prägestempeln, und rechts durch die ligierten Initialen „MP“ der Designerin Mária Poldaufová. Rechts neben dem Motiv stehen die Daten „1.5.2004“ (Tag des Beitritts) und „2014“ (Ausgabejahr).
    Portugal Portugal23. April 201440. Jahrestag der Nelkenrevolution[435][436]520.000
    Beschreibung:[437] Zwei Bögen bilden nach dem Entwurf von José Teixeira den stilisierten Blütenkelch einer Nelke, die als Symbol der Freiheitsbewegung gilt und der Revolution ihren Namen verlieh. Diese beendete am 25. April 1974 die Estado Novo genannte, jahrzehntelange Diktatur António Salazars und seines Nachfolgers Marcelo Caetano und ebnete wieder den Weg für eine demokratische Staatsstruktur. Oben ist der Name „PORTUGAL“, darunter – wie im Wappen Portugals – der Wappenschild auf einer Armillarsphäre dargestellt. Links und mittig steht das Gedenkdatum „25 DE ABRIL“ (25. April). Darunter werden dreizeilig „40 ANOS“ (40 Jahre) und das Ausgabejahr „2014“ genannt sowie rechts davon mit „INCM-JOSÉ TEIXEIRA“ das Münzstättenzeichen der Staatsdruckerei und Münzprägeanstalt Imprensa Nacional – Casa da Moeda in Lissabon und der Name des Designers.
    Belgien Belgien12. Mai 2014Jahrhundertgedenken an den Ersten Weltkrieg[438][439]1.712.000
    Beschreibung:[440] Auf Flanderns Feldern ist eines der bekanntesten englischsprachigen Gedichte über den Ersten Weltkrieg. Es wurde am 3. Mai 1915 von dem kanadischen Lieutenant Colonel John McCrae verfasst, dessen Freund am Vortag bei Ypern gefallen war. Das Gedicht beschreibt die Felder in Flandern, wo der rot blühende Klatschmohn an das vergossene Blut der Gefallenen erinnert und dennoch die Hoffnung nährt, dass das Leben weitergeht. Nicht nur im englischsprachigen Raum gilt seitdem die Mohnblüte als Symbol für das Gedenken an gefallene Soldaten, und so ziert sie die dem von 2014 bis 2018 andauernden 100-jährigen Gedenken[441] gewidmete und von Luc Luycx gestaltete Münze. Oben steht „BELGIE–BELGIQUE–BELGIEN“ (Belgien auf Niederländisch, Französisch und Deutsch), unter „2014–18“ „The Great War Centenary“ (Jahrhundertgedenken an den Großen Krieg). Unten befindet sich neben einer Katze als Münzmeisterzeichen Bernard Gillards der behelmte Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel.
    Niederlande Niederlande22. Mai 2014Offizielle Abschiedsfeier zu Ehren der früheren Königin Beatrix[442][443]5.291.000
    Beschreibung:[444] Auch das zweite Doppelportrait nach der 2013 geprägten Gedenkmünze zur Ankündigung des Thronwechsels wurde von Pannos Goutzemisis gestaltet. Es zeigt König Willem-Alexander, diesmal im Vordergrund mit Blick nach rechts, vor seiner Mutter und Vorgängerin Beatrix. Die Jahreszahl „2014“ wird links flankiert durch das Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers, die Segel des Dreimastklippers Nederland, rechts durch einen Hermesstab als Münzstättenzeichen der Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht. Umlaufend ist die Inschrift der Namen „WILLEM-ALEXANDER KONING DER NEDERLANDEN“, einer Krone und „BEATRIX PRINSES DER NEDERLANDEN“ zu sehen. Bei je 2000 der im Herstellungsverfahren „Polierte Platte“ gefertigten und als Set angebotenen Exemplare wurde die Krone in den Farben rot, weiß bzw. blau koloriert.[445] Qua Ausgabe durch die Niederlande wurden die kolorierten Münzen zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Allerdings sehen die EU-rechtlichen technischen Spezifikationen die Verwendung eines Farbaufdrucks nicht vor. Demnach sollte es kolorierte Umlaufmünzen eigentlich nicht geben. Jedoch werden sie von der EU toleriert, zumal sie nur in kleiner Stückzahl hergestellt werden, gesondert verpackt sind und damit dem Grunde nach nicht als Zahlungsmittel gebraucht werden.[416]
    Malta Malta3. Juni 2014Unabhängigkeit von Großbritannien 1964
    4. Münze der Serie Verfassungsgeschichte
    [446][447]432.500
    Beschreibung:[448] Die Gedenkmünze zum 50. Jahrestag der Unabhängigkeit von Großbritannien zeigt den oberen Teil der Bronzestatue des Unabhängigkeitsdenkmals Malta Indipendenti in Floriana: eine Frau, die die Flagge Maltas trägt, die das Georgskreuz – Symbol des Heiligen und Märtyrers Georg und der Kreuzzüge – enthält, das 1942 der gesamten Bevölkerung Maltas für deren Tapferkeit während der italienischen und deutschen Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg verliehen wurde. Die linke Hälfte der Flagge ist – den heraldischen Regeln der Tingierung folgend – durch perspektivische Schraffur mit der Tinktur Rot dargestellt. Die 8,5 m aufragende Skulptur wurde 1989 von Ġanni Bonnici (1932–2019) geschaffen,[449][450] der auch Gestalter der Münzserie zur Verfassungsgeschichte Maltas ist. Rechts oben steht „MALTA – Independence 1964“ (Malta – Unabhängigkeit) zu lesen, unten das Ausgabejahr „2014“. Die Prägung erfolgte in der niederländischen Münzstätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht; in Kursmünzensätzen enthaltene Exemplare tragen zwischen dem 5- und 6-Uhr-Stern deren Münzstättenzeichen, einen Hermesstab.
    Frankreich Frankreich11. Juni 201470. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944[451][452]3.019.675
    Beschreibung:[453] Der Schriftzug D-DAY stellt, stilisiert, ein Landungsschiff und eine Panzerkanone dar: Am 6. Juni 1944 begann die Operation Overlord und damit die Eröffnung einer zweiten Front der Anti-Hitler-Koalition. Die Landung amerikanischer, britischer, französischer, kanadischer und polnischer Truppen in der Normandie lief unter dem Codenamen Operation Neptune. Unterhalb des Schriftbands „70e ANNIVERSAIRE DU DÉBARQUEMENT“ (70. Jahrestag der Landung) sind Abdrücke der Sohlenprofile der Soldaten dargestellt, die von einer Welle verwischt werden.[454] Der Text „Les sanglots longs des violons de l’automne blessent mon coeur d’une langueur monotone“ (Die langen Schluchzer der Geigen des Herbstes verwunden mein Herz mit einer monotonen Wehmut) ist der Anfang des 1866 verfassten Gedichts Chanson d’automne des französischen Lyrikers des Symbolismus Paul Verlaine (1844–1896). Mit dessen als Code dienender zweiter Strophe („Ganz erstickend und bleich, wenn die Stunde schlägt, erinnere ich mich der einstigen Tage, und ich weine“) wurde die französische Résistance in einer Sendung von Radio Londres über den unmittelbar bevorstehenden Beginn der Invasion informiert. Oben sind die Jahreszahlen „1944–2014“ angegeben, links unter dem „D“ steht das Landeskürzel „RF“ (République française, Französische Republik), unten ist ein Füllhorn als Münzstättenzeichen der Monnaie de Paris in Pessac, rechts davon ein Fünfeck[261] als Münzmeisterzeichen des Designers Yves Sampo dargestellt.
    Finnland Finnland16. Juni 2014100. Geburtstag Tove Janssons[455][456]1.500.000
    Beschreibung:[457] Die von Jari Lepistö gestaltete Gedenkmünze zeigt ein um 1970 entstandenes Tusche-Selbstporträt der finnlandschwedischen Schriftstellerin und Malerin Tove Jansson (1914–2001).[458] Sie wurde insbesondere bekannt durch ihre nilpferdartigen Mumintrolle. Unter ihrer zweizeiligen Unterschrift „Tove Jansson“ stehen ihr Geburts- und Todesjahr „1914–2001“. Oben links befindet sich das Landeskürzel „FI“ (Finnland), rechts sind senkrecht das Ausgabejahr „2014“ und darüber ein Löwe (das Wappentier Finnlands) als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa dargestellt.
    Italien Italien17. Juni 2014450. Geburtstag Galileo Galileis[459][460]6.529.820
    Beschreibung:[461] Galileo Galilei (1564–1642) war ein italienischer UniversalgelehrterPhilosoph, Mathematiker, Ingenieur, Physiker, Astronom und Kosmologe. Er entwickelte die Methode, die Natur durch die Kombination von Experimenten, Messungen und mathematischen Analysen zu erforschen, und wurde damit einer der wichtigsten Begründer der neuzeitlichen exakten Naturwissenschaften. Da er für das kopernikanische Weltbild eintrat, führte die katholische Kirche 1632 einen Inquisitionsprozess gegen ihn und zwang ihn zum Widerruf. Die von Claudia Momoni gestaltete Gedenkmünze zeigt Galilei neben seinen 1609 gebauten, 90 bzw. 130 cm langen Fernrohren,[47] heute im Museo Galileo in Florenz. Vorlage für das Porträt ist ein 1636 von Justus Sustermans geschaffenes Ölgemälde,[462] heute in den Uffizien in Florenz. Oben steht „GALILEO GALILEI“, unten werden mit den Jahreszahlen „1564★2014“ sein Geburtsjahr und das Ausgabejahr genannt. Die Ligatur des Staatsnamens „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik) ist links dargestellt, rechts das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom, darunter die Initialen „C.M.“ der Medailleurin.
    San Marino San Marino23. Juni 2014500. Todestag Donato Bramantes[463][464]114.000
    Beschreibung:[465] Die von Maria Carmela Colaneri gestaltete Gedenkmünze zum 500. Todestag Donato Bramantes benennt den 1444 in Monte Astrualdo bei Urbino, 25 km südlich von San Marino, als Donato di Pascuccio d’Antonio geborenen Baumeister, der den Beinamen Bramante führte, als Bramante Lazzari delle Penne aus San Marino. Er gilt als Begründer der Hochrenaissance-Architektur und entwarf den 1506 begonnenen Neubau des Petersdoms,[466] dessen Bauleitung nach seinem Tod 1514 Raffael weiterführte. Motiv der Gedenkmünze ist die Renaissancekapelle Tempietto di Bramante in Montorio sowie ein 1837 publiziertes Porträt Bramantes,[467] eine nach einem Bild A. d’Estels entstandene Radierung J. Pofleswhites. Die kreisförmige Inschrift lautet „BRAMANTE LAZZARI DELLE PENNE DI SAN MARINO“. Links steht sein Sterbejahr „1514“, rechts das Ausgabejahr „2014“. Unten verweist das Münzstättenzeichen „R“ auf die italienische Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom und links davon das Signet „MCC“ auf die Designerin.
    Malta Malta16. Juli 2014200 Jahre maltesische Polizei[468][469]300.000
    Beschreibung:[470] Die von Noel Galea Bason gestaltete und in der niederländischen Münzstätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht geprägte Gedenkmünze zeigt das Dienstabzeichen der maltesischen Polizei, bestehend aus einem Malteserkreuz hinter einem weiß-rot geteilten Schild (die Farbe Rot nach den heraldischen Regeln der Tingierung durch Schraffur dargestellt) analog dem Schild im Wappen Maltas (allerdings ohne das dort enthaltene Georgskreuz), einem kreisförmig dargestellten Gürtel mit Schnalle und der Inschrift „PULICIA TA’ MALTA“, einer Lilie und dem als Schriftband dargestellten Motto „DOMINE DIRIGE NOS“ (lat. „Gott leite uns“).[471] Die Police Force of Malta ist die Polizei der Republik Malta mit einer Personalstärke von derzeit etwa 1900 Personen und für die öffentliche Ordnung und Sicherheit auf der Hauptinsel und den Inseln Gozo und Comino zuständig.[472] Sie wurde – als eine der ersten Polizeitruppen Europas – am 12. Juli 1814 von Sir Thomas Maitland gegründet, 1813–1824 King Tom genannter erster Gouverneur Maltas. Kreisförmig sind der Ausgabeanlass „200 YEARS • MALTA POLICE FORCE“ (200 Jahre maltesische Polizei) und die Jahreszahlen „1814 – 2014“ vermerkt.
    Lettland Lettland12. August 2014Riga Kulturhauptstadt Europas[473][474]1.005.000
    Beschreibung:[475] Altstadt und Neustadt Rigas gelten seit 1997 als UNESCO-Weltkulturerbe. Die von Henrihs Vorkals gestaltete Münze, deren Gipsmodell Jānis Strupulis fertigte, zeigt vorne das am Ufer der Düna gelegene Rigaer Schloss, Amtssitz des lettischen Präsidenten, für den Livländischen Orden von den Bürgern der Hansestadt (die 1484 das vom Schwertbrüderorden 1330–1353 erbaute Schloss geschleift hatten) bis 1515 zwangsweise erbaut. 1939 wurde dessen Drei-Sterne-Turm (im Münzbild dritter Turm von links),[476] dessen Spitze die drei die Regionen Lettlands symbolisierenden Sterne bilden, aufgesetzt. Links im Hintergrund: Turm der St.-Johannis-Kirche (Sv. Jana baznica),[477] erbaut um 1500, daneben dargestellt die St.-Jakobs-Kathedrale (Svētā Jēkaba katedrāle), 1225 erstmals urkundlich erwähnt, mit 1756 barock umgestalteter oktogonaler Turmspitze. Bildmitte: Petrikirche (Svētā Pētera baznīca), um 1200 im Stil der Backsteingotik erbaut und nach einem Stadtbrand 1721 neu errichtet. Rechts: Dom zu Riga (Rīgas Doms), Hauptkirche der Stadt, erbaut 1211–1270, mit in barockem Stil nach einem Brand 1776 neu errichtetem Turm. Oben steht halbkreisförmig der Ausgabeanlass „EIROPAS KULTŪRAS GALVASPILSĒTA“ (Europäische Kulturhauptstadt), unten „RIGA – 2014“ und das Landeskürzel „LV“. Die Münzprägung erfolgte in der deutschen Staatlichen Münze Baden-Württemberg in Stuttgart.
    Belgien Belgien18. September 2014150 Jahre Belgisches Rotes Kreuz[478][479]287.500
    Beschreibung:[480] Henry Dunant, ein Schweizer Geschäftsmann, wurde am 24. Juni 1859 Zeuge der Schlacht von Solferino, in deren Verlauf an einem einzigen Tag etwa 6.000 Soldaten getötet und 25.000 verwundet wurden. Die völlig unzureichende medizinische Versorgung der Verwundeten entsetzte ihn so sehr, dass er sich der Organisation von Hilfsmaßnahmen widmete. Seine in Buchform 1862 herausgegebenen Erinnerungen führten 1863 zur Gründung des „Komitees der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege“, das seit 1876 die Bezeichnung „Internationales Komitee vom Roten Kreuz“ trägt. Am 4. Februar 1864 wurde in Brüssel ein Hilfskomitee für die verwundeten Soldaten gegründet, und am 22. August 1864 unterzeichnete Belgien mit weiteren zwölf Staaten die erste Genfer Konvention, in der die von Henry Dunant angeregten Schutzbestimmungen völkerrechtlich verankert wurden. Kreuzförmig steht um die Zahl „150“ „CROIX ROUGE“ und „RODE KRUIS“ (Rotes Kreuz auf Französisch bzw. Niederländisch). Unten links ist das Landeskürzel „BE“, rechts das Ausgabejahr „2014“ abgebildet, oben rechts eine Katze als Münzmeisterzeichen Bernard Gillards und rechts der behelmte Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel. Von der von Luc Luycx gestalteten Münze gibt es Exemplare, die statt der normalen belgischen Randschrift () die der römischen Münze () oder die niederländische Version () aufweisen.
    Griechenland Griechenland24. September 2014400. Todestag von Domínikos Theotokópoulos[481][482][483]750.000
    Beschreibung:[484] Die von Georgios Stamatopoulos gestaltete Gedenkmünze ist Domínikos Theotokópoulos (1541–1614), genannt El Greco, gewidmet, dem aus Kreta (seinerzeit Teil der Republik Venedig) stammenden Maler, Bildhauer und Architekten. Als Ikonenmaler byzantinischer Tradition ausgebildet, kam er 1567 in Venedig mit der Hochrenaissance-Kunst Tizians in Berührung, eröffnete 1572 in Rom eine eigene Werkstatt und ging 1576 nach Toledo,[485] wo er zum Exponenten des spanischen Manierismus avancierte. Dargestellt ist rechts das unter der Bezeichnung Porträt eines Mannes vermutete Selbstporträt El Grecos von 1604 (Öl auf Leinen, Metropolitan Museum of Art, New York),[486] links das um 1612 entstandene Bildnis des Apostels Paulus,[487] in dessen Gewandfalten links unten das Signet „ΣTAM“ des Designers erscheint. Oben links steht „ΕΛΛΗΝΙΚΗ ΔΗΜΟΚΡΑΤΙΑ“ (Hellenische Republik), daneben „2014“. Darunter ist die Signatur El Grecos (Δομήνικος Θεοτοκόπουλος ἐποίει)[488] dargestellt, oben eine Palmette als Münzstättenzeichen der Prägestätte Νομισματοκοπείο / Nomismatokopeio (Münzprägeanstalt, Eigenbezeichnung auf Englisch: Bank of Greece – Mint) in Halandri. Unten werden Name und Lebensdaten El Grecos benannt: „ΔΟΜΗΝΙΚΟΣ ΘΕΟΤΟΚΟΠΟΥΛΟΣ 1541–1614“ (Domínikos Theotokópoulos 1541–1614).
    Griechenland Griechenland24. September 2014150. Jahrestag der Vereinigung der Ionischen Inseln mit Griechenland[489][482][490]750.000
    Beschreibung:[491] Die Ionischen Inseln bildeten, nach sechs Jahrhunderten unter der Herrschaft der Republik Venedig, 1800 unter osmanischer Oberhoheit die Republik der Sieben Inseln. 1803 wurde Griechisch an Stelle des Italienischen zur Amtssprache erhoben. Das 1815 etablierte britische Protektorat Vereinigte Staaten der Ionischen Inseln wurde 1864 als Verwaltungsregion Ionische Inseln mit dem seit 1830 unabhängigen griechischen Staat vereinigt. Nach Angabe der Münzdesignerin Maria Antonatou, deren Signet[492] unten links erscheint, symbolisiert der siebenzackige Stern die „Ionische Dimension“ („Ιόνια Διάσταση“) der sieben Inseln („Ἑπτάνησα“/Eptanisa), die bedeutende Musiker, Dichter, Maler und Politiker hervorbrachten und inspirierten. Im Uhrzeigersinn, oben beginnend, zeigen die Symbole: Korfu: „Άπήδαλος Nαῦς“ (altgriechisch: apēdalos naus), eine Monere, ein antikes Ruderschiff mit Rahsegel,[493][494] mythisches, von Gedanken gelenktes steuerruderloses Schiff der Phaiaken aus Scheria, auf die sich die Korfioten zurückführen (im Wappen Korfus[495] allerdings als normale Monere dargestellt) – Zakynthos: Dreifuß gemäß einer antiken Münze Akarnaniens,[496] Symbol Apollons, als Verweis auf den hier verbreiteten Apollon-Kult – Ithaka: mythische Heimat des Odysseus, dargestellt mit Filzhut Pilos[497]Paxos: Dreizack Poseidons,[498] mit dem dieser dem Mythos zufolge Paxos von Korfu abtrennte, um dort ungestört mit seiner geliebten Amphitrite zu sein – Kythira: Aphrodite,[499] dem Mythos nach dort dem Meer entstiegen, dargestellt auf einer JakobsmuschelLefkada: „Απολλώνια Άρπα“ (Leier Apollons) als Symbol der großen musikalischen Tradition der Insel – Kefalonia: Kephalos,[500][501] Sohn des Hermes, mythische Figur und Namensgeber der Insel. Das Münzmotiv umrahmt ein als Laufender Hund bezeichnetes antikes Mäander-Ornament, das an sich überschlagende Wellen erinnert. Im Zentrum steht „150 ΧΡΟΝΙΑ ΑΠΟ ΤΗΝ ΕΝΩΣΗ ΤΩΝ ΕΠΤΑΝΗΣΩΝ ΜΕ ΤΗΝ ΕΛΛΑΔΑ 1864–2014“ (150 Jahre Vereinigung der Sieben Inseln mit Griechenland 1864–2014) und „ΕΛΛΗΝΙΚΗ ΔΗΜΟΚΡΑΤΙΑ“ (Hellenische Republik). Darunter ist eine Palmette als Münzstättenzeichen der Prägestätte Νομισματοκοπείο / Nomismatokopeio (Münzprägeanstalt, Eigenbezeichnung auf Englisch: Bank of Greece – Mint) in Halandri abgebildet.
    San Marino San Marino29. September 201490. Todestag Giacomo Puccinis[502][503]100.000
    Beschreibung:[504] Giacomo Puccini (1858–1924) war ein italienischer Komponist des Verismus. Die bekanntesten seiner zwölf Opern sind Manon Lescaut, La Bohème, Tosca und Madama Butterfly. Mit der Uraufführung von La fanciulla del West (Das Mädchen aus dem goldenen Westen) gab er 1910 an der Metropolitan Opera in New York City ein glanzvolles Debüt (mit Arturo Toscanini als Dirigent und Enrico Caruso als Sänger). Seine Oper Turandot blieb unvollendet. Die von Uliana Pernazza nach einem 1900 fotografierten Porträt[505] gestaltete Münze zeigt links den Namen des Komponisten „G. PUCCINI“ und rechts den des Ausgabestaats „SAN MARINO“ sowie unten das Ausgabejahr „2014“. Das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom steht links und rechts unten die Ligatur „UP“ der Initialen der Designerin.
    Vatikanstadt Vatikanstadt14. Oktober 201425. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin 1989[506][507]103.000
    Beschreibung:[508] Vor dem Brandenburger Tor – von der Quadriga gekrönt, auf der die Siegesgöttin Viktoria den Frieden in die Stadt bringt – sind Mauersteine dargestellt, hinter denen Stacheldraht als Symbol der Unterdrückung und Unfreiheit sichtbar ist und in deren Lücke ein Olivenzweig als Zeichen des Friedens erscheint. Als fünfzeilige Inschrift in den Mauersteinen wird der Ausgabeanlass mit „XXV ANNIVERSARIO DEL CROLLO DEL MURO DI BERLINO“ (25. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer) angegeben. Rechts sind mit „1989“ und „2014“ die Jahre des Mauerfalls und der Münzausgabe bezeichnet. Oben steht „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt), unten das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom. Die Signets „G. TITOTTO“ der Designerin Gabriella Titotto und „C.M.INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) der Medailleurin Claudia Momoni erscheinen links.
    Portugal Portugal31. Oktober 2014Internationales Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft[509][510]520.000
    Beschreibung:[511] Die von Helder Batista gestaltete Münze ist dem Internationalen Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft („IYFF 2014“) gewidmet. Neben landwirtschaftlichen Geräten wie Schaufel, Hacke und Rechen sind – zum Trocknen des Getreides – gegeneinander gelehnte Garben abgebildet, eine im südlichen Afrika blühende Strelitzie, ein stilisiertes Hühnchen (vermutlich ein – auf Portugiesisch galinha-d’angol, Angolahuhn – genanntes Helmperlhuhn) und davor Kartoffeln und Kürbisse. Kreisförmig sind der Ausgabeanlass „AGRICULTURA FAMILIAR“ (familiäre Landwirtschaft), „PORTUGAL 2014“ sowie mit „INCM–H.BATISTA“ das Münzstättenzeichen der Staatsdruckerei und Münzprägeanstalt Imprensa Nacional – Casa da Moeda in Lissabon und das Signet des Designers dargestellt.
    Luxemburg Luxemburg6. November 201450. Jahrestag der Thronbesteigung Großherzog Jeans
    13. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [512][513]512.000
    Beschreibung:[514] Die zum Gedenken an die 1964 erfolgte Thronbesteigung Großherzog Jeans geprägte Münze zeigt sein Halbporträt und das seines Sohnes, des amtierenden Großherzogs Henri, unter der stilisiert dargestellten Krone Luxemburgs[515] mit dem Reichsapfel. Der obere Rand der Pille trägt kreisförmig die Inschrift „50e ANNIVERSAIRE DE L’ACCESSION AU TRÔNE DU GRAND-DUC JEAN“ (50. Jahrestag der Thronbesteigung durch Großherzog Jean). Die auf einem Gestaltungskonzept der Luxemburger Zentralbank basierende Münze nennt über dem Porträt Jeans das Jahr „1964“ seiner Thronbesteigung, unter den Porträts die Namen „Jean“ und „Henri“. Das unten angegebene Ausgabejahr „2014“ wird rechts flankiert von einem Hermesstab als Münzstättenzeichen der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht und links vom Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers, den Segeln des Dreimastklippers Nederland. Luxemburg als Ausgabeland wird auf der Münze nicht ausgewiesen.
    Finnland Finnland10. November 2014100. Geburtstag Ilmari Tapiovaaras[516][517]1.000.000
    Beschreibung:[518] Ilmari Tapiovaara (1914–1999), finnischer Innenarchitekt und Designer, arbeitete u. a. in den Büros von Alvar Aalto in London und Le Corbusier in Paris – zu seinen Schülern wiederum zählt Eero Aarnio. Als Gastprofessor am Illinois Institute of Technology hatte Tapiovaara auch regen Kontakt mit Ludwig Mies van der Rohe. Er entwickelte mit Vorliebe zerleg- bzw. stapelbare Sitzmöbel. 1971 erhielt er den Finnischen Staatspreis für Design. Die von Harri Koskinen gestaltete Münze nennt in Kreisform den Namen des Jubilars „ILMARI TAPIOVAARA“ sowie seine Lebensdaten „1914 – 1999“ und zeigt ein Detail eines für seine Entwürfe charakteristischen Stuhles. Rechts sind das Ausgabejahr „2014“, das Landeskürzel „FI“ (Finnland) und ein Löwe (das Wappentier Finnlands) als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa dargestellt.
    Slowenien Slowenien17. November 2014600. Jahrestag der Krönung Barbara von Cillis[519][520]1.000.000
    Beschreibung:[521] Am 8. November 1414 wurden Sigismund von Luxemburg und Barbara von Cilli in Aachen zum Königspaar des Heiligen Römischen Reiches gekrönt. Bereits seit 1408 war Barbara Königin von Ungarn und Kroatien. 1408 gründete das Königspaar nach dem Vorbild des St.-Georg-Ordens den Drachenorden. Bis Ende 1415 nahm Barbara an der Seite Sigismunds am Konzil von Konstanz und 1429 am Luzker Kongress teil. 1433 wurde sie römisch-deutsche Kaiserin, 1437 – kurz vor dem Tod Sigismunds – zudem Königin von Böhmen. Neben ihrem großen politischen Einfluss (1412–1418 fungierte sie mehrfach als Statthalterin ihres Mannes in Ungarn) hatte sie auch einen Ruf als Astrologin und Alchemistin. 1451 starb sie im böhmischen Mělník an der Pest und wurde in der Fürstengruft im Veitsdom in Prag beigesetzt (Sigismund ruht in der Domkirche in Oradea). Barbara Celjska (so ihr slowenischer Name) ist schraffiert dargestellt mit einem Tatzenkreuz auf dem Haupt, einem Zepter und den drei sechszackigen Sternen der Grafen von Cilli, die ursprünglich dem Wappen der Grafen von Heunburg entstammen und heute das Wappen Sloweniens zieren. Der Name des Ausgabestaats „SLOVENIJA“ (Slowenien) ist – schräg ansteigend – links, „BARBARA CELJSKA“ und die Jahreszahlen „1414–2014“ sind rechts zu sehen. Gestaltet wurde die Münze von Primož Fijavž, Boštjan Botas Kenda sowie Peter Rauch und geprägt von der Königlichen Niederländischen Münze in Utrecht.
    Frankreich Frankreich24. November 2014Welt-AIDS-Tag[522][523]3.020.000
    Beschreibung:[524] Der Welt-AIDS-Tag wird jeweils am 1. Dezember begangen. Die als Symbol für den Kampf gegen Aids bekannte Rote Schleife in Form des umgedrehten Buchstabens „V“ wurde von der Künstlergruppe Visual Aids Artists Caucus und dem amerikanischen Maler Frank Moore geschaffen. Sie soll am Herzen getragen werden und symbolisiert die Solidarität mit allen Aidskranken. Am Tag, an dem die Krankheit besiegt ist, soll die Schleife umgedreht werden, so dass das „V“ für „victory“ erscheint. Bei den Normalprägungen ist sie – den heraldischen Regeln der Tingierung folgend – durch senkrechte Schraffur mit der Tinktur Rot dargestellt. Bei je 10.000 Exemplaren der Stempelglanz- sowie der Spiegelglanz-Prägung ist die Schleife mit planer Oberfläche geprägt[525] und rot koloriert. Qua Ausgabe durch Frankreich wurden die kolorierten Varianten zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Allerdings sehen die EU-rechtlichen technischen Spezifikationen die Verwendung eines Farbaufdrucks nicht vor. Eigentlich sollte es kolorierte Umlaufmünzen nicht geben; jedoch werden sie von der EU toleriert, zumal sie nur in kleiner Stückzahl hergestellt und gesondert verpackt und damit dem Grunde nach nicht als Zahlungsmittel gebraucht werden.[416] Oben ist der Gedenktag „1er DÉCEMBRE“ zu sehen, auf den Bändern steht „JOURNÉE MONDIALE CONTRE LA SIDA“ (Welt-Tag gegen AIDS). Unten sind das Landeskürzel „RF“ (République française, Französische Republik) und das Ausgabejahr „2014“ abgebildet, links ein Füllhorn als Münzstättenzeichen der Monnaie de Paris in Pessac und rechts ein Fünfeck[261] als Münzmeisterzeichen Yves Sampos. Der Münzentwurf entstammt den Ateliers de Gravures der Monnaie de Paris.
    Spanien Spanien10. Dezember 2014Thronwechsel von Juan Carlos I. zu Felipe VI.[526][527]8.132.500
    Beschreibung:[528] Am 19. Juni 2014 wurde Felipe VI. aus dem Hause Bourbon-Anjou König von Spanien, als Nachfolger seines Vaters Juan Carlos I., der abdankte. Die von Alfonso Morales Muñoz gestaltete Münze zeigt ein Doppelportrait des regierenden Königs im Vordergrund und seines Vorgängers im Hintergrund, das gegenüber der Abbildung im Amtsblatt leicht verändert wurde. Unten steht „ESPAÑA – 2014“ (Spanien 2014), rechts ist ein gekröntes „M“ dargestellt als Münzstättenzeichen der Prägestätte Real Casa de la Moneda in Madrid.
    Andorra Andorra29. Februar 201620 Jahre Mitgliedschaft im Europarat[529][530]105.000
    Beschreibung:[531] Anlässlich der 20-jährigen Mitgliedschaft Andorras im Europarat gestaltete die italienische Medailleurin Orietta Rossi die erste andorranische 2-Euro-Gedenkmünze. Sie zeigt das Wappen Andorras mit dem lateinischen Wahlspruch „VIRTVS VNITA FORTIOR“ (Virtus unita fortior, Vereinte Tugend ist stärker) – im Wappenschild Mitra und Krummstab des Bischofs von Urgell, Kofürst von Andorra, drei Pfähle des Wappens von Foix bzw. vier Kataloniens und die zwei Kühe der Grafen von Béarn. Oben steht „ANDORRA AL CONSELL D’EUROPA“ (Andorra im Europarat), neben dem Wappen die Zahl „20“ mit einer von den zwölf Europasternen gebildeten kreisförmigen Null, sowie darunter das Prägejahr „2014“. Andorranische Münzen werden alternierend in den Ländern der Kofürsten von Andorra geprägt; 2014 geschah dies in der spanischen Prägestätte Real Casa de la Moneda in Madrid. Wegen organisatorischer Probleme konnte die Münze erst 2016 ausgegeben werden.

    Jahrgang 2015

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Deutschland Deutschland30. Januar 2015Hessen (Frankfurter Paulskirche)
    10. Münze der Bundesländerserie
    [532][533]30.767.100
    Beschreibung:[534] Dargestellt ist anlässlich der hessischen Bundesratspräsidentschaft die Südansicht der Frankfurter Paulskirche. Die 1789–1833 erbaute evangelische Hauptkirche Frankfurts, ein klassizistischer Rundbau des Architekten Johann Friedrich Christian Hess, war 1848–1849 Tagungsort der Delegierten der Frankfurter Nationalversammlung, der ersten frei gewählten deutschen Volksvertretung. Am 18. März 1944 brannte die Paulskirche nach einem der Luftangriffe auf Frankfurt am Main aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie als erstes historisches Gebäude Frankfurts wiederaufgebaut und zum hundertsten Gedenktag der Nationalversammlung am 18. Mai 1948 als Haus aller Deutschen wiedereröffnet. Seitdem ist sie ein nationales Denkmal und wird für Ausstellungen und öffentliche Veranstaltungen genutzt. Unten steht „HESSEN“, oben links das Ausgabejahr „2015“, oben rechts das Landeskürzel „D“ (Deutschland), unten links das Münzstättenzeichen (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg). Der Münzentwurf stammt von Heinz Hoyer, dessen Initialen „HH“ rechts unten erscheinen.

    Als Münzmotiv Hessens war ursprünglich der Römer in Frankfurt am Main vorgesehen.

    Deutschland Deutschland30. Januar 201525 Jahre Deutsche Einheit[535][536]30.517.100
    Beschreibung:[537] Im Vordergrund zeigt die Münze eine jubelnde Menschenmenge, die den Neubeginn und den Aufbruch in eine bessere Zukunft symbolisiert; im Hintergrund ist das Symbol der deutschen Einheit zu sehen, das Brandenburger Tor – gekrönt von der Quadriga, auf der die Siegesgöttin Viktoria den Frieden in die Stadt bringt. Die dreifache Wiederholung der Willensbekundung der Bevölkerung „WIR SIND EIN VOLK“, halbkreisförmig auf der rechten Seite dargestellt, versinnbildlicht den kollektiven Ausdruck des Willens der deutschen Bürger auf dem Weg zur deutschen Wiedervereinigung. Am 3. Oktober 1990 erfüllte sich der Auftrag des Grundgesetzes an das deutsche Volk, die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden, indem die Deutsche Demokratische Republik der Bundesrepublik Deutschland beitrat.

    Der Münzentwurf des Bildhauers Bernd Wendhut wurde seinerzeit mit dem 2. Preis des Gestaltungswettbewerbs zur Motivfindung für eine 10-Euro-Gedenkmünze zum Thema 20 Jahre Deutsche Einheit ausgezeichnet. Der Designer lässt zwei der jubelnden Figuren ein stilisiertes Eurozeichen hochhalten als Symbol, dass „Deutschland ein Teil Europas“ sei.[538] Links steht halbkreisförmig „25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT 2015“, neben dem Brandenburger Tor das Landeskürzel „D“ (Deutschland). Das Münzstättenzeichen (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg) erscheint unten links. Im Oktober 2015 ist eine motivgleiche 25-Euro-Münze in Feinsilber (999/1000) geprägt worden.

    Frankreich Frankreich30. Januar 201570 Jahre Frieden und Sicherheit in Europa[539][540]4.020.500
    Beschreibung:[541] 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs herrscht in Europa Frieden und Sicherheit, nicht zuletzt, da die Europäer die Europäische Union schufen, um Frieden und Wohlstand zu sichern – verschiedene Kulturen, Traditionen und Sprachen einbeziehend. Der Münzdesigner Joaquin Jimenez wählte als Motiv eine Friedenstaube, die im Schnabel einen Ölzweig trägt, dessen Blätter als zwölf Sterne der Europaflagge ausgebildet sind. Die (damals) 28 Mitgliedstaaten der EU werden durch ihre Länderkürzel wiedergegeben.[542] Links sind ein Füllhorn als Münzstättenzeichen der Monnaie de Paris in Pessac und ein Fünfeck[261] als Münzmeisterzeichen Yves Sampos abgebildet, unten das Landeskürzel „RF“ (République française, Französische Republik), rechts daneben der Europastern des Eurosternmünzen-Programms,[543] sowie das Signet des Designers[544] und das Ausgabejahr „2015“ rechts.
    Spanien Spanien30. Januar 2015Höhle von Altamira und Altsteinzeitliche Höhlenmalereien in Nordspanien
    6. Münze der Serie UNESCO-Welterbe
    [545][546]4.104.700
    Beschreibung:[547] Als frankokantabrische Höhlenkunst wird ein Kunstkreis des Jungpaläolithikums bezeichnet, dessen Verbreitungsgebiet in Südfrankreich und Nordspanien liegt. In den dortigen Höhlen entstanden im Laufe von etwa 20.000 Jahren Malereien, Reliefs und Zeichnungen, vor allem an den Wänden (daher auch Parietalkunst genannt). Diese eiszeitliche Kunst ist oft von hoher künstlerischer Qualität. Die vor 14.000 bis 16.000 Jahren geschaffenen steinzeitlichen Höhlenmalereien in der 1868 entdeckten Höhle von Altamira nahe Santillana del Mar in Kantabrien stellen Jagdwild dar. Das von Alfonso Morales Muñoz gestaltete Motiv der Gedenkmünze zeigt einen Wisent.[548][549][550] Seit 1979 ist die Höhle von Altamira nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich, da durch die feucht-warme Atemluft der Besucher schwere Schäden an den Malereien entstanden. Oben steht der Ausgabestaat „ESPAÑA“ (Spanien), rechts ein gekröntes „M“ als Münzstättenzeichen der Prägestätte Real Casa de la Moneda in Madrid, unten das Ausgabejahr „2015“.
    Lettland Lettland10. Februar 2015Lettlands Vorsitz im Rat der Europäischen Union[551][552]1.025.000
    Beschreibung:[553] Lettlands Ratsvorsitz in der ersten Jahreshälfte 2015 ist der erste seit seinem EU-Beitritt 2004. Seine Prioritäten sind eingebettet in das 18-Monats-Programm der Trio-Ratspräsidentschaft von Italien, Lettland und Luxemburg. Die von Gunārs Lūsis gestaltete Münze, deren Gipsmodell Jānis Strupulis fertigte, zeigt das Logo der Lettischen Präsidentschaft, ein stilisiertes Mühlrad, das Wohlstand und Erfolg symbolisieren und für kreatives und produktives Arbeitsethos stehen soll. Ergänzt wird es durch die Aufschrift „LATVIJAS PREZIDENTŪRA ES PADOMĒ“ („Vorsitz Lettlands im Rat der EU“) und die Angabe der Webseite „EU2015.LV“.[554] 2010, anlässlich der belgischen Ratspräsidentschaft, war erstmals auf einer Gedenkmünze eine Webseite („eutrio.be“, mit Infos zur Ratspräsidentschaft) angegeben worden. Geprägt wurde die Münze als Normalprägung und im Herstellungsverfahren „Spiegelglanz“ in der deutschen Staatlichen Münze Baden-Württemberg in Stuttgart, als „Polierte Platte“ in der Staatlichen Münze Baden-Württemberg in Karlsruhe.
    Finnland Finnland18. Februar 2015150. Geburtstag des Komponisten Jean Sibelius[555][556]1.000.000
    Beschreibung:[557] Johan Julius Christian („Jean“) Sibelius (1865–1957) war ein schwedischsprachiger finnischer Komponist am Übergang von der Spätromantik zur Moderne. Aus Partien konzipierter, aber verworfener Opern entwickelte er die viersätzige Lemminkäinen-Suite mit der Figur des Lemminkäinen aus dem finnischen Nationalepos Kalevala. Kritik und Publikum reagierten vor allem auf den zweiten Satz Der Schwan von Tuonela begeistert (das Motiv des Schwans von Tuonela ist auch auf einer dem Maler Akseli Gallen-Kallela gewidmeten weiteren Gedenkmünze von 2015 dargestellt). Im deutschsprachigen Raum ist Sibelius vor allem durch sein Violinkonzert sowie seine Sinfonische Dichtung Finlandia bekannt. Die anlässlich seines 150. Geburtstags von Nora Tapper gestaltete Gedenkmünze stellt den Sternenhimmel zwischen Kiefern über seinem Grab in Ainola dar. Links steht die Jahreszahl „2015“, bogenförmig flankiert von „JEAN“ und „SIBELIUS“. Rechts sind das Landeskürzel FI (Finnland) sowie ein Löwe (das Wappentier Finnlands) als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa dargestellt.
    San Marino San Marino8. April 2015750. Geburtstag Dante Alighieris[558][559]102.400
    Beschreibung:[560] Dante Alighieri (1265–1321) war ein italienischer Dichter und Philosoph. Er überwand mit der um 1307 bis 1320 in Altitalienisch (bzw. Toskanisch) verfassten Göttlichen Komödie das bis dahin dominierende Latein und führte das Italienische zu einer Literatursprache. Er gilt als einer der bekanntesten Autoren der italienischen Literatur sowie des europäischen Mittelalters. Zu seinem 750. Geburtstag schuf Annalisa Masini den Münzentwurf nach einem 1495 entstandenen Gemälde Sandro Botticellis. Es zeigt den Dichter im Profil, einen Lorbeerkranz auf dem Haupt und daneben einen stilisierten Buchrücken mit übereinanderstehenden, den Namen „DANTE“ bildenden Majuskeln, die einer der ersten Ausgaben der Divina Commedia entlehnt sind. Rechts ist der Name des Ausgabestaats „SAN MARINO“ zu sehen, daneben (v. o. n. u.) befinden sich das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom, die Jahreszahlen „1265“ und „2015“ sowie das Signet „AM“ der Designerin.
    Portugal Portugal25. April 2015150 Jahre Portugiesisches Rotes Kreuz[561][562]520.000
    Beschreibung:[563] Anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Portugiesischen Roten Kreuzes zeigt das Münzmotiv dessen Emblem, ein Griechisches Kreuz, mehrfach aneinandergereiht, um die Ausweitung der humanitären Hilfe in Portugal und im Ausland zu veranschaulichen. Im Hintergrund ist der Umriss einer Hand zu sehen, die die verschiedenen Arten von Hilfe symbolisiert, die das Rote Kreuz den Menschen leistet. Oben ist der Wappenschild aus dem Wappen Portugals abgebildet, darunter der Landesname „PORTUGAL“. Links steht halbkreisförmig der Ausgabeanlass „CRUZ VERMELHA PORTUGUESA“ (Portugiesisches Rotes Kreuz). Unten werden die Jahreszahlen „• 1865 • 2015“ dargestellt, rechts „INCM“ als Münzstättenzeichen der Staatsdruckerei und Münzprägeanstalt Imprensa Nacional – Casa da Moeda in Lissabon sowie die Initialen „A.M.“ des Münzgestalters António Marinho.
    Italien Italien29. April 2015Expo 2015 in Mailand[564][565]3.554.820
    Beschreibung:[566] „NUTRIRE IL PIANETA“ (den Planeten ernähren) lautet der erste Teil des Mottos der Weltausstellung, „energia per la vita“ (Energie für das Leben) der zweite. Es soll Technologie, Innovation, Kultur, Tradition und Kreativität mit den Themen Ernährung und Essen verbinden und knüpfte damit an Themen an, die bereits in früheren Weltausstellungen eine Rolle spielten. Durch die stilisierte Darstellung einer Erdhalbkugel und darüber eines gewässerten Samenkorns vor der Keimung sowie einer Weintraube, eines Olivenzweiges und einer Weizenähre visualisiert die Münzgestalterin Maria Grazia Urbani das Thema. Unten ist das Logo der Expo 2015 abgebildet, eine Überlagerung der Schriftzeichen EXPO und 2015, darunter steht „MILANO 2015“ (Mailand 2015). Rechts ist die Ligatur des Staatsnamens „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik) dargestellt und das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom. Links sind die Initialen „MGU“ der Designerin zu sehen.
    Malta Malta25. Mai 2015Erster Flug von Malta[567][568]325.000
    Beschreibung:[569] Nachdem der Prototyp des zweisitzigen Wasserflugzeugs Short Admiralty Type 135 mit der Seriennummer 136 an dem britischen Angriff auf Cuxhaven am 25. Dezember 1914 teilgenommen hatte,[570] wurde er mit dem Flugzeugmutterschiff HMS Ark Royal nach Malta transportiert. Dort startete das Wasserflugzeug, gesteuert von Cecil Francis Kilner,[571] am 13. Februar 1915 vom Grand Harbour in Vittoriosa aus und landete nach einer Flugzeit von 55 Minuten wieder im Hafen – der Flug markierte den Beginn der maltesischen Luftfahrt.[572] Danach wurde die Maschine bei den Dardanellen als Begleitung von Schiffskonvois und zur Bekämpfung feindlicher U-Boote eingesetzt, bewaffnet mit zwei 50-kg-Torpedos. Die von Noel Galea Bason gestaltete Gedenkmünze wurde allerdings inspiriert durch ein Foto eines ähnlichen Flugzeugs mit der Seriennummer 320, dargestellt im Flug über die Festungsanlage Fort St. Angelo in Senglea. Oben befinden sich der halbkreisförmige Schriftzug „FIRST FLIGHT FROM MALTA“ (erster Flug von Malta) sowie rechts die Jahreszahlen „1915 – 2015“. Unten links stehen die Inschrift „100TH ANNIVERSARY“ (100. Jahrestag) und darunter die Initialen „NGB“ des Münzdesigners. Die Prägung erfolgte in der niederländischen Münzstätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht; Exemplare in Coincards tragen zwischen dem 5- und 6-Uhr-Stern deren Münzstättenzeichen, einen Hermesstab.
    Luxemburg Luxemburg8. Juni 201515. Jahrestag der Thronbesteigung Großherzog Henris
    14. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [573][574]517.500
    Beschreibung:[575] Auf der Gedenkmünze ist Großherzog Henri zusammen mit Großherzogin Maria Teresa abgebildet. Unter den Porträts findet sich der zweizeilige Schriftzug auf Französisch „15e anniversaire de l’accession au trône de S.A.R. le Grand-Duc“ (15. Jahrestag der Thronbesteigung S. Kgl. H. des Großherzogs). S.A.R. ist die Abkürzung für die französische Anrede Son Altesse Royale (Seine Königliche Hoheit). Auch das Ausgabeland „Luxembourg“ (Luxemburg) wird oben rechts auf Französisch bezeichnet (statt als Lëtzebuerg in der Nationalsprache Luxemburgisch). Darüber wird mit „2000“ das Jahr der Thronbesteigung benannt, darunter das Ausgabejahr „2015“. Die auf einem Fotovorlagen folgenden Gestaltungskonzept der Luxemburger Zentralbank basierende Münze ist in MPI-Prägetechnik (Minted Photo Image) bei der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht gefertigt, deren Münzstättenzeichen, ein Hermesstab, rechts unten neben dem Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers erscheint, den Segeln des Dreimastklippers Nederland.
    Malta Malta23. Juni 2015Ausrufung der Republik Malta 1974
    5. Münze der Serie Verfassungsgeschichte
    [576][577]435.000
    Beschreibung:[578] Malta wurde 1974 im Anschluss an Verfassungsänderungen, die von einer großen Mehrheit des maltesischen Parlaments getragen wurden, zu einer Republik erklärt. Das Münzmotiv stellt eine an der Fassade des Präsidentenpalastes[579] in Valletta angebrachte Marmortafel dar. Sie zeigt das von 1975 bis 1988 geltende Staatswappen Maltas.[580][581] Darauf ist ein „Dgħajsa“ oder „Dgħajsa tal-Pass“ genanntes Wassertaxi abgebildet, dessen Bootstyp – wie der der Luzzu genannten maltesischen Fischerboote – möglicherweise phönizischen Ursprungs ist. Neben zwei landwirtschaftlichen Geräten, einer Schaufel und einer „Worfgabel“, mit der das gedroschene Getreide in die Luft geworfen wird, um es von der Spreu zu trennen, ist ein Feigenkaktus dargestellt. Der Gedenktext lautet: „13 TA‘ DIĊEMBRU 1974 MALTA KBURIJA LI L-PARLAMENT TAGHHA B‘ MAĠĠORANZA KBIRA IDDIKJARAHA REPUBBLIKA L-AQWA ĠIEH LI KISBET GHALL-EWWEL DARRA FIL-ĠRAJJA TAGHHA“ (13. Dezember 1974 Malta ist stolz darauf, dass sein Parlament es mit großer Mehrheit zur Republik erklärt hat, dem Besten, das zum ersten Mal erreicht wurde). Der Münzentwurf stammt von Ġanni Bonnici. Oben steht „MALTA – Republic 1974“, unten „2015“. Die Prägung erfolgte in der niederländischen Münzstätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht; in Kursmünzensätzen enthaltene Exemplare tragen zwischen dem 5- und 6-Uhr-Stern deren Münzstättenzeichen, einen Hermesstab.
    Italien Italien26. Juni 2015750. Geburtstag Dante Alighieris[582][583]3.515.000
    Beschreibung:[584] Durante degli Alighieri genannt „Dante“ (1265–1321), italienischer Philosoph, war einer der bedeutendsten Dichter des europäischen Mittelalters. Er überwand mit der Göttlichen Komödie das bis dahin dominierende Latein und führte das Italienische zu einer Literatursprache. Das Werk gilt als italienisches Nationalepos. Die von Silvia Petrassi anlässlich seines 750. Geburtstags gestaltete Gedenkmünze zeigt Dante nach einem 1465 in der Kathedrale von Florenz geschaffenen Fresko Domenico di Michelinos mit einem offenen Buch in der linken Hand, vor dem Läuterungsberg („Purgatorio“) aus der Göttlichen Komödie. Hinter der von einem Engel bewachten Pforte büßen die Seelen auf sieben Terrassen, sich dem Licht entgegenschraubend. Oben steht der Name des Dichters „DANTE ALIGHIERI“, darunter als Landeskennung die Ligatur „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik), rechts ist das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom dargestellt. Unten stehen zweizeilig die Jahresangaben „1265“ und „2015“ als Geburtsjahr Dantes bzw. Ausgabejahr der Münze und links die Initialen „SP“ der Designerin.
    Portugal Portugal15. Juli 2015Erste Kontakte Portugals mit Timor vor 500 Jahren[585][586]520.000
    Beschreibung:[587] 1515 landete das erste portugiesische Schiff auf Timor, einer der Kleinen Sundainseln – 1586 wurde ein Großteil der Insel zur Kolonie Portugiesisch-Timor erklärt. Nach der Ausrufung der Unabhängigkeit Osttimors 1975 besetzte Indonesien das Land. Die wechselvolle Geschichte Osttimors mündete 2002 in der Gründung der – portugiesischsprachigen – Demokratischen Republik Osttimor. Die von Fernando Fonseca gestaltete Gedenkmünze zeigt eine zeitgenössische portugiesische Karavelle mit dem Prankenkreuz des Christusordens auf den Segeln sowie das Dach eines traditionellen timoresischen Hauses mit Holzskulpturen, die an Mythen und Legenden im Kontext mit der animistischen traditionellen Religion erinnern.[588] Der auf der Münze stilisiert dargestellte First symbolisiert die Geschichte der ersten Einwohner, die mit einem „Beiro“[589] genannten Boot vom Malaiischen Archipel kamen. Die Silhouette eines „Beiro“-Bootsrumpfes sowie fünf Pferde und ihre Reiter – drei nach rechts und zwei nach links gewandt – zieren den Dachfirst: Angesichts der steilen Berge, die die Insel fast vollständig bedecken, waren Pferde bedeutende Transportmittel. Oben rechts steht „1515 PORTUGAL“, unten links „TIMOR 2015“. Unten ist das Signet des Designers dargestellt, rechts des Dachfirstes das Münzstättenzeichen „INCM“ der Staatsdruckerei und Münzprägeanstalt Imprensa Nacional – Casa da Moeda in Lissabon.
    Frankreich Frankreich22. Juli 2015225. Jahrestag des Föderationsfestes[590][591]4.020.000
    Beschreibung:[592] Am 14. Juli 1790, dem ersten Jahrestag der Erstürmung der Bastille, beging man das Föderationsfest als Fest der Versöhnung und der Einheit aller Franzosen. Ludwig XVI. (1754–1793), König von Frankreich und Navarra, schwor dabei auf Nation und Gesetz (1792 wurde er im Zuge der Französischen Revolution abgesetzt und 1793 durch die Guillotine enthauptet). 1880 wurde der 14. Juli zum Nationalfeiertag erklärt – als Tag, der alle Franzosen eint und an dem die Republik gefeiert wird. Das Münzmotiv zeigt das Profil der Marianne, nationales Symbol Frankreichs, mit einer Jakobinermütze und einer daran getragenen Kokarde, einem kreisförmigen Abzeichen mit den Farben der Trikolore (von innen nach außen: Blau–Weiß–Rot, nach den heraldischen Regeln der Tingierung durch eine – allerdings stilisierte – Schraffur dargestellt). Links steht eine Strophe aus dem 1942 verfassten Gedicht Liberté des französischen Dichters Paul Éluard: Auf alle gelesenen Seiten / Auf alle leeren Seiten / Stein Blut Papier oder Asche / Schreib ich deinen Namen.[593] „Liberté“ – zugleich Devise der Französischen Republik – steht unten auf der Münze, links daneben ein Füllhorn als Münzstättenzeichen der Monnaie de Paris in Pessac und ein Fünfeck[261] als Münzmeisterzeichen Yves Sampos darüber das Ausgabejahr „2015“, das Landeskürzel „RF“ (République française, Französische Republik) sowie das Signet des Münzgestalters Joaquin Jimenez, ein Quadrat.[544]Im „Journal officiel de la République française“ wurde mitgeteilt, dass es kolorierte Versionen der Gedenkmünze gibt – jeweils 10.000 Exemplare im Herstellungsverfahren Stempelglanz und Polierte Platte.[594] Sie sind somit gesetzliches Zahlungsmittel. Allerdings sehen die EU-rechtlichen technischen Spezifikationen die Verwendung eines Farbaufdrucks nicht vor. Eigentlich sollte es kolorierte Umlaufmünzen nicht geben; jedoch werden sie von der EU toleriert, zumal sie nur in kleiner Stückzahl hergestellt und gesondert verpackt und damit dem Grunde nach nicht als Zahlungsmittel gebraucht werden.[416] Es gibt zwei Prägeversionen, da bei den kolorierten Münzen die drei Segmente der Kokarde mit planer Oberfläche geprägt wurden.
    Finnland Finnland6. August 2015Dreißigjähriges Bestehen der EU-Flagge
    Euro-19-Gemeinschaftsausgabe
    [595][596]500.000
    Slowakei Slowakei24. September 2015[597][598]1.000.000
    Niederlande Niederlande13. Oktober 2015[599][600]1.000.000
    Irland Irland16. Oktober 2015[601][602]1.000.000
    Osterreich Österreich30. Oktober 2015[603][604]2.500.000
    Lettland Lettland3. November 2015[605][606]1.010.000
    Deutschland Deutschland5. November 2015[607][608]30.125.000
    Italien Italien9. November 2015[609][610]1.005.000
    Frankreich Frankreich16. November 2015[611][612]4.020.000
    Litauen Litauen17. November 2015[613][614]750.000
    Belgien Belgien18. November 2015[615][616]412.500
    Portugal Portugal30. November 2015[617][618]520.000
    Zypern Republik Zypern30. November 2015[619][620]350.000
    Spanien Spanien1. Dezember 2015[621][622]4.300.000
    Luxemburg Luxemburg3. Dezember 2015[623][624]510.000
    Slowenien Slowenien7. Dezember 2015[625][626]1.000.000
    Estland Estland10. Dezember 2015[627][628]350.000
    Malta Malta18. Dezember 2015[629][630]300.000
    Griechenland Griechenland23. Dezember 2015[631][632]750.000
    Gesamt: 1951.402.500
    Beschreibung:[633] Seit 1950 befasste sich der Europarat mit der Gestaltung einer Flagge für Europa. Der Vorschlag, das Emblem der von Richard Coudenhove-Kalergi 1922 gegründeten Paneuropa-Union[634] zu übernehmen, wurde wegen dessen vermeintlich christlicher Symbolik abgelehnt. 1955 einigte man sich auf die am 29. Juni 1985 auch von der Europäischen Gemeinschaft übernommene Europaflagge mit den zwölf (eine Zwölfzahl gilt als Zeichen der Vollkommenheit) goldenen Sternen in kreisförmiger (Einheit symbolisierender) Anordnung auf blauem Hintergrund. Anlässlich des dreißigjährigen Bestehens der EU-Flagge gaben alle 19 EU-Länder, die den Euro als offizielles Zahlungsmittel nutzten, eine gemeinschaftliche 2-Euro-Gedenkmünze aus. Es standen fünf Motive zur Auswahl, für die man in einem Onlinevoting abstimmen konnte.[635] Das Ergebnis stand am 28. Mai 2015 fest: Der realisierte Münzentwurf stammt von Georgios Stamatopoulos, Münzdesigner bei der Bank von Griechenland, dessen Initialen „ΓΣ“ rechts unten zu sehen sind. Er zeigt, vor einem strukturierten, einem Globus ähnelnden Gebilde zwölf stilisierte Personen im Kreis um eine Europaflagge mit den zwölf Eurosternen. Die nationalen Prägungen differieren nur in der Nennung der ausgebenden Länder in den jeweiligen Landessprachen. Abweichend davon ist auf der luxemburgischen Münze zusätzlich ein Latentbild Großherzog Henris aufgeprägt, da nach luxemburgischem Recht keine nationale Münze ohne das Bildnis des Staatsoberhauptes herausgegeben werden darf (oder zumindest nicht ohne sein Monogramm[636]).

    Die estnische Münzvariante wurde in der litauischen Münzstätte Lietuvos monetų kalykla in Vilnius geprägt, die maltesische in der Königlichen Niederländischen Münze in Utrecht, die slowenische in der slowakischen Prägeanstalt Mincovňa Kremnica in Kremnica. Lettland beauftragte die Staatliche Münze Stuttgart, Zypern die griechische Münzstätte Νομισματοκοπείο / Nomismatokopeio in Halandri und Irland ließ die im Herstellungsverfahren Polierte Platte gefertigten Münzexemplare von der Münze Österreich in Wien prägen.

    Im „Journal officiel de la République française“ wird zur französischen Ausgabe der Gemeinschaftsausgabe mitgeteilt, dass bei je 10.000 im Herstellungsverfahren „Spiegelglanz“ bzw. „Polierte Platte“ geprägten Exemplaren die Flagge in Blau koloriert wird.[637] Qua Ausgabe durch Frankreich sind auch sie gesetzliches Zahlungsmittel. Allerdings sehen die EU-rechtlichen technischen Spezifikationen die Verwendung eines Farbaufdrucks nicht vor. Eigentlich sollte es kolorierte Umlaufmünzen nicht geben; jedoch werden sie von der EU toleriert, zumal sie nur in kleiner Stückzahl hergestellt und gesondert verpackt und damit dem Grunde nach nicht als Zahlungsmittel gebraucht werden.[416]

    Die Niederlande haben 1000 PP-Sätze mit drei kolorierten und einer „normalen“ PP-Münze herausgegeben.[638]

    Belgien Belgien17. September 20152015 – Europäisches Jahr der Entwicklung[639][640]250.000
    Beschreibung:[641] Das von Luc Luycx gestaltete Münzmotiv zeigt eine Hand, die eine Weltkugel hält, vor der eine Pflanze mit sieben Blättern wächst. Der Schriftzug „2015 EUROPEAN YEAR FOR DEVELOPMENT“ (2015 Europäisches Jahr der Entwicklung) bildet einen Bogen über der Weltkugel. Unter dem Motto „Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft“ wurde über die Entwicklungspolitik der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten informiert und aktives Engagement gefördert. Das Landeskürzel „BE“ (Belgien) befindet sich unterhalb der Hand, während links davon eine Katze als Münzmeisterzeichen Bernard Gillards und der behelmte Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel abgebildet sind.
    San Marino San Marino29. September 201525. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung[642][643]102.400
    Beschreibung:[644] Das von Erik Spiekermann gestaltete Münzmotiv zeigt das Brandenburger Tor, das sich während des Kalten Krieges auf Ost-Berliner Territorium befand, in zwei Darstellungen, die wie die Finger zweier Hände miteinander verzahnt sind und die Wiedervereinigung der beiden Teile Berlins symbolisieren. Das Tor wurde 1789 bis 1793 nach Entwürfen von Carl Gotthard Langhans errichtet, gekrönt von der Quadriga des Bildhauers Johann Gottfried Schadow, auf der die Siegesgöttin Viktoria den Frieden in die Stadt bringt. Oben bzw. rechts steht halbkreisförmig und zweizeilig als Ausgabeanlass „25° ANNIVERSARIO DELLA RIUNIFICAZIONE DELLA GERMANIA 1990–2015“ (25. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands 1990–2015), unten bezeichnet „SAN MARINO MMXV“ den Ausgabestaat und das Jahr 2015 in römischer Zahlschrift. Rechts ist das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom abgebildet, links das Signet „ES“ des Designers.
    Vatikanstadt Vatikanstadt6. Oktober 2015VIII. Weltfamilientreffen 2015 – Philadelphia[645][646]114.000
    Beschreibung:[647] Das Motiv zeigt zwei aus je drei Personen bestehende Familien, die die Weltkugel umarmen. Sichtbar sind die Umrisse beider Amerikas. Das Motiv wird von zwei halbkreisförmigen Inschriften umrahmt: oben „VIII INCONTRO MONDIALE DELLE FAMIGLIE“ (VIII. Welttreffen der Familien) und unten „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt). Links sind die Signets „C.PRINCIPE“ der Münzdesignerin Chiara Principe und „E.L.F. INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) des Medailleurs Ettore Lorenzo Frapiccini zu sehen, oben das Ausgabejahr „2015“ und rechts das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom.
    Luxemburg Luxemburg15. Oktober 2015125. Jahrestag der Luxemburger Dynastie Nassau-Weilburg
    15. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [648][649]511.500
    Beschreibung:[650] Auf der linken Seite der von Herbert Wähner gestalteten Münze finden sich das Bildnis Großherzog Henris und auf der rechten Seite, in halbkreisförmiger Anordnung und zeitlicher Reihenfolge der Thronbesteigung, die Porträts der ab 1890 aus dem Haus Nassau-Weilburg hervorgegangenen Großherzöge von Luxemburg: Adolphe, Guillaume IV., Marie-Adélaïde, Charlotte und Jean. Rechts steht halbkreisförmig „1890 – Dynastie Nassau-Weilbourg“. In senkrecht verlaufender Schrift sind mittig das Ausgabeland „Luxembourg“ (auf Französisch, nicht „Lëtzebuerg“ in der Nationalsprache Luxemburgisch) und die Jahreszahl „2015“ angegeben, darunter ein Hermesstab als Münzstättenzeichen der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht neben dem Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers, den Segeln des Dreimastklippers Nederland.
    Finnland Finnland22. Oktober 2015150. Geburtstag des Malers Akseli Gallen-Kallela[651][652]500.000
    Beschreibung:[653] Akseli Gallen-Kallela (1865–1931) war ein schwedischsprachiger finnischer Maler, Architekt und Designer. Er ist besonders für seine Illustrationen zum finnischen Nationalepos Kalevala bekannt. Der Münzgestalter Hannu Veijalainen wählte aus dessen 1897 geschaffenem Gemälde Lemminkäinens Mutter[654] zwei Bildelemente: den Schwan von Tuonela, dem Fluss der Unterwelt, sowie die den sinkenden Geist symbolisierenden Wellen. Halbkreisförmig stehen links und rechts die Namensteile „AKSELI GALLEN“ und „KALLELA“, eine Malerpalette flankierend, auf der zweizeilig das Geburtsjahr „1865“ und das Ausgabejahr „2015“ zu sehen sind sowie rechts davon ein Löwe (das Wappentier Finnlands) als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa. Das Kürzel des Ausgabestaats „FI“ (Finnland) ist rechts oben dargestellt.
    Slowakei Slowakei23. Oktober 2015200. Geburtstag Ľudovít Štúrs[655][656]1.000.000
    Beschreibung:[657] Ľudovít Štúr (1815–1856) gilt als herausragende Persönlichkeit der slowakischen Nationalbewegung im damaligen Österreich-Ungarn. Als Philologe und Schriftsteller begründete er die heutige Version der slowakischen Literatursprache durch Einführung einer neuen phonetischen Orthographie. Als eine der höchsten Auszeichnungen der Slowakei wurde 1994 der Ľudovít-Štúr-Orden gestiftet, der jährlich verliehen wird. Das nach einem Gemälde[658] von Jozef Božetech Klemens (1817–1883) gestaltete Porträt umgeben links die Inschrift „ĽUDOVÍT ŠTÚR“ und sein Geburts- und Todesjahr „1815–1856“, rechts das Ausgabejahr „2015“ sowie der Name des Ausgabestaates „SLOVENSKO“ (Slowakei). Oben rechts befindet sich das Münzstättenzeichen des Münzhauses Mincovňa Kremnica in Kremnica, ein „MK“ zwischen zwei Prägestempeln. Die ligierten Initialen „IR“ des Münzgestalters Ivan Řehák befinden sich unten rechts.
    Slowenien Slowenien9. November 2015EmonaLjubljana[659][660]1.000.000
    Beschreibung:[661] Emona, an der Stelle des heutigen Ljubljana, war ein vor 2000 Jahren gegründetes römisches Militärlager (lat. Castrum).[662][663] Das von Matej Ramšak gestaltete Münzmotiv zeigt eine Buchstabenkomposition des Wortes „EMONA“ bzw. „AEMONA“ und eine stilisierte Darstellung des Grundrisses der Siedlung. Das doppelte „M“ bedeutet in der Römischen Zahlschrift „2000“. Halbkreisförmig werden mit „EMONA LJUBLJANA SLOVENIJA 2015“ unten rechts der Anlass (Emona Ljubljana), Slowenien als Ausgabestaat und das Prägejahr genannt. Die Münze wurde von der slowakischen Prägestätte Mincovňa Kremnica in Kremnica gefertigt.
    Monaco Monaco14. November 2015800. Jahrestag der Grundsteinlegung der ersten Befestigung auf dem Felsen[664][665]10.000
    Beschreibung:[666] Das heutige Monaco war ein antiker Handelsplatz der Phönizier und später der Griechen, die hier an der Nordküste des westlichen Mittelmeers einen Herakles-Tempel errichtet hatten, der bald den Beinamen „Monoikos“ (einzelnes Haus) erhielt. Als der Ort ein römischer Hafen wurde, erhielt er den Namen „Herculis Monoeci Portus“, woraus verkürzt Monaco entstand. 1215 fasste die zum Patriziat der Republik Genua gehörende Familie Grimaldi hier Fuß. Das vom Atelier de Gravures der Monnaie de Paris gestaltete Münzmotiv zeigt einen Turm auf einem Felsen am Meer. Unten wird als Ausgabeanlass „1215 ♦ FONDATION DE LA FORTERESSE ♦ 2015“ (1215 ♦ Gründung der Festung ♦ 2015) genannt und oben „MONACO“ als Ausgabestaat, flankiert links vom französischen Münzstättenzeichen, einem Füllhorn, rechts einem Fünfeck als Münzmeisterzeichen Yves Sampos.[261] Diese Münze wurde in der außergewöhnlich geringen Auflage von 10.000 Exemplaren im Herstellungsverfahren „Polierte Platte“ geprägt.
    Lettland Lettland1. Dezember 2015Der Storch[667][668]1.000.000
    Beschreibung:[669] Von Mitte April bis Ende August prägen die Nester des Weißstorchs und ihre Bewohner die lettische Landschaft – 5 % aller Weißstörche weltweit werden hier erbrütet. Dem scheuen und versteckt brütenden Schwarzstorch – im Baltikum häufiger als in Mittel- und Westeuropa – gilt seit 10 Jahren ein von der vor 30 Jahren gegründeten „Lettischen Ornithologischen Gesellschaft“ gefördertes Schutzprogramm. Störche generell gelten als Symbol für den Naturschutz. Das Motiv des Storches gab es schon auf der vormaligen nationalen Währung Lats, und zwar auf der 1-Lats-Umlaufmünze.[670] Unter dem Motiv ist der Ausgabestaat „LATVIJA“ (Lettland) und darunter das Ausgabejahr „2015“ zu sehen. Die von Olga Šilova gestaltete Münze wurde in der litauischen Münzstätte Lietuvos monetu kalykla in Vilnius geprägt.
    Litauen Litauen14. Dezember 2015Litauische Sprache[671][672]1.000.000
    Beschreibung:[673] Der deutsche Sprachwissenschaftler August Schleicher (1821–1868) erkannte, dass Litauisch die konservativste, altertümlichste lebende indoeuropäische Sprache ist, hochflektierend mit grammatischen Formen, die sich zum Teil auch im Sanskrit wiederfinden oder in anderen alten – im deutschen Sprachraum als „indogermanisch“ bezeichneten – Sprachen wie Altgriechisch oder Latein. 1861 versuchte er, unter Einbeziehung des Litauischen, die Rekonstruktion der „Protoindoeuropäisch“ genannten Ursprache. 1904 wurde das – ohnehin durch Bücherschmuggel aus Preußen und den Boykott von litauischen Büchern in kyrillischer Schrift unterlaufene – Druckverbot für litauische Bücher in lateinischen Lettern aufgehoben. Die Buchstaben des weitgehend phonetischen litauischen Alphabets bilden den Hintergrund des von Liudas Parulskis gestalteten Münzmotivs, dessen Gipsmodell Giedrius Paulauskis schuf. Das hervorgehobene Wort „AČIŪ“ bedeutet „danke“. Rechts darunter ist das kreisförmige Münzstättenzeichen „LMK“ der Prägeanstalt Lietuvos monetų kalykla in Vilnius dargestellt. Unten sind der Ausgabestaat „LIETUVA“ (Litauen) und darunter die Jahreszahl „2015“ zu lesen.
    Griechenland Griechenland23. Dezember 201575. Todestag von Spyros Louis[674][675]750.000
    Beschreibung:[676] 1896, bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit, wurde auf Anregung des Philhellenen Michel Bréal ein Marathonlauf durchgeführt.[677] Seinerzeit wurden den Siegern silberne Medaillen überreicht, der Sieger des Marathonlaufs, Spyros Louis, erhielt zusätzlich einen von Bréal gespendeten Silberpokal überreicht, der im Besitz der Familie unbeschadet das turbulente 20. Jahrhundert überstand und heute im Akropolismuseum präsentiert wird.[678] Den 15 cm hohen Pokal zieren im Jugendstil als Relief gefertigte Vögel, ein Insekt und Sumpfpflanzen wie die Ritterlichkeit symbolisierende Schwertlilie,[679] die früher in den – Mitte des 20. Jahrhunderts trockengelegten – Sümpfen bei Marathon heimisch waren. Die Inschrift lautet: „Olympische Spiele – 1896 – Marathon Pokal – gespendet von Michel Bréal“.

    Der Münzentwurf stellt den Sportler nach einem zeitgenössischen Foto dar,[680] gekleidet in der Tracht der Evzonen und vor dem als Zieleinlauf dienenden Panathenäischen Stadion, einer Rekonstruktion des um 330 v. Chr. für die Panathenäischen Spiele erbauten Stadions. Links steht der Staatsname „ΕΛΛΗΝΙΚΗ ΔΗΜΟΚΡΑΤΙΑ“ (Hellenische Republik) und rechts „75 XΡONIA MNHMHΣ ΣΡYPOY ΛOYH“ (75 Jahre des Gedenkens an Spyros Louis). Über dem Pokal ist das Ausgabejahr „2015“, rechts davon eine Palmette als Münzstättenzeichen der Prägestätte Νομισματοκοπείο / Nomismatokopeio (Münzprägeanstalt, Eigenbezeichnung auf Englisch: Bank of Greece – Mint) in Halandri abgebildet. Am unteren Rand des Münzmotivs befindet sich das Signet „ΣΤΑΜ“ des Designers Georgios Stamatopoulos.

    Andorra Andorra18. Juli 201625. Jahrestag der Unterzeichnung des Zollabkommens mit der Europäischen Union[681][682]85.000
    Beschreibung:[683] Die anlässlich des 25. Jahrestags der Unterzeichnung des Zollabkommens mit der Europäischen Union von den Ateliers de Gravure[684] der Monnaie de Paris gestaltete Münze zeigt die Umrisse des Fürstentums und darin das Wappen Andorras mit dem lateinischen Wahlspruch „VIRTVS VNITA FORTIOR“ (Virtus unita fortior, Vereinte Tugend ist stärker). Im Wappenschild dargestellt sind Mitra und Krummstab des Bischofs von Urgell, Kofürst von Andorra, drei Pfähle des Wappens von Foix bzw. vier Kataloniens und die zwei Kühe der Grafen von Béarn. Unterhalb davon sieht man zwei gegeneinander laufende Pfeile, die die Zollvereinbarung zwischen Andorra und der EU symbolisieren, sowie deren Beschriftung „1990 ANDORRA“ und „2015“. Die halbkreisförmige zweizeilige Umschrift liest sich „25è aniversari de la Signatura de l’Acord Duaner amb la Unió Europea“ (25 Jahre Unterzeichnung des Zollabkommens mit der Europäischen Union). Andorranische Münzen werden alternierend in den Ländern der Kofürsten von Andorra geprägt; 2015 betraf dies Frankreich mit der Monnaie de Paris in Pessac. Wegen organisatorischer Probleme konnte die Münze erst 2016 ausgegeben werden.
    Andorra Andorra18. Juli 201630. Jahrestag der gesetzlichen Festlegung des Volljährigkeitsalters auf 18 Jahre[685][686]85.000
    Beschreibung:[687] 1985 wurden in Andorra das Volljährigkeitsalter und die damit einhergehenden politischen Rechte für Männer und Frauen auf 18 Jahre festgelegt. Die von der italienischen Medailleurin Orietta Rossi gestaltete Münze zeigt partiell einen jungen Menschen bei der Stimmabgabe, dem Einwurf des mit „ANDORRA“ beschrifteten Stimmzettels in die Wahlurne. Darüber werden die Jahreszahlen „1985“ und „2015“ genannt. Die Umschrift lautet „30è ANIVERSARI MAJORIA D’EDAT ALS 18 ANYS“ (30 Jahre Volljährigkeit für 18-Jährige). Andorranische Münzen werden alternierend in den Ländern der Kofürsten von Andorra geprägt; 2015 betraf dies Frankreich mit der Monnaie de Paris in Pessac. Wegen organisatorischer Probleme konnte die Münze erst 2016 ausgegeben werden.

    Jahrgang 2016

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Osterreich Österreich2. Dezember 2015200. Jahrestag der Gründung der Oesterreichischen Nationalbank[688][689]16.060.000
    Beschreibung:[690] Das von Herbert Wähner gestaltete Motiv zeigt zwei Götter der römischen Mythologie, die auf dem steinernen Relief über dem Eingang des Hauptgebäudes der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zu sehen sind:[691] Links Merkur, der Götterbote und Gott der Kaufleute und des Handels mit seinem Attribut, einem dem Hermesstab entsprechenden Merkurstab; rechts Fortuna, die Göttin des Schicksals und des Wohlstands, die mit einem Füllhorn dargestellt ist. Im Hintergrund erstreckt sich das vom Architekten Leopold Bauer entworfene Hauptgebäude der OeNB vom linken zum rechten Rand. Entlang des unteren Rands des Münzinneren verläuft ein Band, das auf das rot-weiß-rote Muster der österreichischen Flagge verweisen soll. Nach den heraldischen Regeln der Tingierung symbolisiert eine vertikale Schraffierung zwar die Farbe Rot, nicht jedoch die dargestellte radiale Ausrichtung der Schraffur. Die Jahresangaben „1816“ und „2016“ links von Merkur beziehen sich auf das Gründungsjahr der OeNB und ihr zweihundertjähriges Jubiläum.[692] Oben steht „REPUBLIK ÖSTERREICH“, unten halbkreisförmig „200 JAHRE OESTERREICHISCHE NATIONALBANK“. Die Prägung erfolgte in der Münze Österreich in Wien.
    Estland Estland7. Januar 2016100. Geburtstag des Schachgroßmeisters Paul Keres[693][694]500.000
    Beschreibung:[695] Paul Keres (1916–1975), dem estnischen Schachmeister, wurde 1950 der Titel „Internationaler Großmeister“ verliehen. Die von Riho Luuse gestaltete erste nationale 2-Euro-Gedenkmünze Estlands zeigt ihn im Profil sowie zwei Schachfelder und vier Schachfiguren – (v. l. n. r.) Bauer, König, Springer und Turm – von denen die drei letztgenannten sowohl in erhabener Prägung wie auch (kopfstehend) vertieft als „Negativform“ dargestellt sind. Oben links steht kreisförmig der Schriftzug „PAUL KERES“, auf der linken Seite der Name des Ausgabestaates „EESTI“ (Estland) und darunter das Ausgabejahr „2016“. Gefertigt wurde die Münze in der litauischen Prägestätte Lietuvos monetų kalykla in Vilnius.
    Irland Irland20. Januar 2016100. Jahrestag des Osteraufstands 1916[696][697]4.500.000
    Beschreibung:[698] Der Osteraufstand von 1916 (irisch Éirí Amach na Cásca, englisch Easter Rising) war ein Versuch militanter irischer Republikaner, die Unabhängigkeit Irlands vom Vereinigten Königreich gewaltsam zu erzwingen. Obwohl militärisch fehlgeschlagen, gilt er als Wendepunkt in der Geschichte Irlands, der – nach dem Unabhängigkeitskrieg 1919–1921 – letztlich zur Unabhängigkeit führte. Die von Emmet Mullins gestaltete erste nationale irische 2-Euro-Gedenkmünze zeigt die von John Smyth (≈1773–1840)[699] geschaffene Statue der Hibernia, ein Symbol Irlands, mit einer Harfe zur Linken und einem Speer in der rechten Hand über dem Portikus des 1818 fertiggestellten Hauptpostamtes in Dublin, mit dessen Einnahme 1916 der Osteraufstand begann. Die Statue, deren Name auf die altgriechische Bezeichnung der Insel zurückzuführen ist, gilt als Zeugin der Ereignisse von 1916 sowie seit hundert Jahren als Sinnbild der Entwicklung des Landes auf der Grundlage der Ideale der Proklamation von Patrick Pearse (dessen Abbild 1966 eine Münze zum 50. Jahrestag des Osteraufstands 1966 zeigt[700]). Ihr Blick ist in die Zukunft gerichtet; sie ist gleichermaßen ein Symbol für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Landes. Oben steht „HIBERNIA“, in Majuskeln ähnlich denen im historischen Book of Kells. Die Sonnenstrahlen sind Sinnbild des Aufstands und der Proklamation, die am Anfang der Entwicklung einer neuen Nation und einer neuen Republik stehen. Neben der Statue sind die Jahreszahlen „1916“ und „2016“, unten der Name des Ausgabestaats „ÉIRE“ (Irland) sowie das Ausgabejahr „2016“ vermerkt. Die Münze wurde von der Prägestätte Lárionad Airgeadra an Bhainc Ceannais / Central Bank Currency Centre in Áth an Ghainimh / Sandyford gefertigt. Im Herstellungsverfahren Polierte Platte produzierte Münzexemplare wurden von der Münze Österreich in Wien geprägt.
    Deutschland Deutschland5. Februar 2016Sachsen (Zwinger in Dresden)
    11. Münze der Bundesländerserie
    [701][702]30.677.600
    Beschreibung:[703] Die von Jordi Truxa gestaltete Münze stellt den Innenhof des Zwingers in Dresden mit Blick auf das Kronentor dar. Auf der Turmspitze der zwiebelförmigen Kuppel tragen vier Adler die Nachbildung der polnischen Königskrone – das Kronentor verherrlicht das polnische Königsamt Augusts des Starken als fruchtbringende Regierung. Die Nischenfiguren auf der Hofseite zeigen links die von Balthasar Permoser um 1715 geschaffene, den Sommer symbolisierende Ceres,[704] römische Göttin des Ackerbaus, der Fruchtbarkeit und der Ehe, sowie rechts Pomona, römische Göttin der Baumfrüchte, die in Allegorien den Herbst verkörpert.[705] Oben links ist das Ausgabejahr „2016“ vermerkt, rechts vom Turm befinden sich das Münzstättenzeichen (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg) und die Initialen „JT“ des Münzdesigners, unten mittig sind das Landeskürzel „D“ (Deutschland) und darunter der Name „SACHSEN“ zu sehen.
    Frankreich Frankreich5. Februar 2016UEFA-Fußball-Europameisterschaft 2016[706][707]10.020.500
    Beschreibung:[708] Die „Euro“ genannte Fußball-Europameisterschaft der Männer, die seit 1960 alle vier Jahre stattfindet, wurde vom 10. Juni bis zum 10. Juli 2016 in Frankreich ausgetragen. Die siegreiche Mannschaft erhielt eine Miniaturversion des Pokals, der nach dem Initiator des Wettbewerbs, Henri Delaunay, benannt wurde. Die von Miguel Viana gestaltete Münze zeigt vor dem stilisierten Umriss Frankreichs diesen Henri-Delaunay-Pokal mit der dreizeiligen Inschrift „UEFA European Football Championship“ (UEFA-Fußball-Europameisterschaft) sowie links ein Füllhorn als Münzstättenzeichen der Monnaie de Paris in Pessac und rechts ein Fünfeck[261] als Münzmeisterzeichen Yves Sampos. Mittig rechts sind die Buchstaben „RF“ für République française (Französische Republik) zu lesen, oben der Name des Wettbewerbs „UEFA EURO 2016 FRANCE“. Unten ist ein Fußball dargestellt. Einige grafische Elemente im Hintergrund symbolisieren den sportlichen Wettbewerb, andere die Kulturnation Frankreich (mit den von dort ausgehenden Kunstrichtungen Pointillismus, Art déco und Art brut); die Sechsecke stehen für das Gastgeberland Frankreich, das aufgrund seiner Landesform gelegentlich scherzhaft als „Hexagon“ bezeichnet wird.
    Spanien Spanien5. Februar 2016Altstadt von Segovia mit Aquädukt
    7. Münze der Serie UNESCO-Welterbe
    [709][710]3.400.000
    Beschreibung:[711] Die Altstadt von Segovia gehört seit 1985 zum UNESCO-Welterbe, ebenso der Aquädukt, der vom römischen Kaiser Domitian in Auftrag gegeben und unter Trajan 98 n. Chr. fertiggestellt wurde.[712] Mit 728 m Länge und 118 Bögen von bis zu 28 m Höhe gilt er als besterhaltenes Zeugnis römischer Architektur auf der Iberischen Halbinsel. Er versorgte bis 1974 die Stadt mit Wasser aus Quellen des 17 km südlich der Stadt fließenden Río Frío. In der Mitte des von Alfonso Morales Muñoz gestalteten Motivs ist die Schutzpatronin von Segovia dargestellt, die Jungfrau von Fuencisla.[713] Bernhard von Clairvaux hatte im 12. Jahrhundert Maria den Titel „Aquädukt Gottes“ gegeben.[714] Die Skulptur von Maria mit dem Jesuskind wurde – nach dem unter den Katholischen Königen durchgeführten Wiederaufbau von 36 Bögen – im 16. Jahrhundert am Aquädukt angebracht. Über dem Motiv steht bogenförmig der Name des Ausgabestaats „ESPAÑA“ (Spanien), darunter das Ausgabejahr „2016“ und rechts davon ein gekröntes „M“ als Münzstättenzeichen der Prägestätte Real Casa de la Moneda in Madrid.
    Slowakei Slowakei7. März 2016EU-Ratspräsidentschaft 2016[715][716]1.000.000
    Beschreibung:[717] Zentrales Element des Motivs ist das Wappen der Slowakischen Republik (byzantinisches Doppelkreuz auf dem Dreiberg) vor dem Hintergrund fächerförmig angeordneter geschwungener Linien, die zur Mitte hin verlaufen – ähnlich den Schaufeln einer Turbine. Das Motiv symbolisiert die Stellung und die Bedeutung der Slowakei während ihres EU-Ratsvorsitzes. Rechts des Staatswappens ist die Jahreszahl „2016“ zu lesen. Kreisförmig werden der Landesname „SLOVENSKO“ (Slowakei) und der Anlass „PREDSEDNÍCTVO SR V RADE EÚ“ (slowakischer EU-Ratsvorsitz) dargestellt. Das Münzstättenzeichen des Münzhauses Mincovňa Kremnica in Kremnica, ein „MK“ zwischen zwei Prägestempeln, und die quadratisch umrahmten ligierten Initialen „VP“ des Münzgestalters Vladimír Pavlica befinden sich am unteren Rand des Motivs. Von der Gesamtauflage von 1 Million wurden 1000 Exemplare im Herstellungsverfahren Polierte Platte ausschließlich für Repräsentationszwecke im Rahmen der Ratspräsidentschaft geprägt.
    Belgien Belgien24. März 2016Olympische Sommerspiele 2016 – Team Belgium[718][719]375.000
    Beschreibung:[720] Die von Luc Luycx gestaltete Münze zeigt eine stilisierte Figur mit ausgebreiteten Armen, die fünf olympischen Ringe und den Schriftzug „TEAM BELGIUM“ (Mannschaft Belgiens). Sie ist der Teilnahme Belgiens an den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro gewidmet. Links steht, vertikal geschrieben, „2016“, rechts sind (v. o. n. u.) der behelmte Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel, das Landeskürzel „BE“ (Belgien) und eine Katze als Münzmeisterzeichen Bernard Gillards dargestellt.
    San Marino San Marino5. April 2016550. Todestag Donatellos[721][722]87.400
    Beschreibung:[723] Donato di Niccolò di Betto Bardi (≈1386–1466), genannt Donatello, war ein italienischer Bildhauer der florentinischen Renaissance. Die von Matt Bonaccorsi gestaltete Münze zeigt das Gesicht der um 1440 von ihm für Cosimo de’ Medici geschaffenen Bronzestatue Davids. Dieser ist jugendlich, harmonische Anmut und spielerische Leichtigkeit ausstrahlend, mit lorbeerbekränztem Hut dargestellt, seinen Fuß spielerisch auf den Kopf des Goliat setzend.[724] Es ist die früheste freistehende Aktfigur seit der Antike, heute im Museum Bargello in Florenz. Auf der Pille sind, v. o. n. u., das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom, „SAN MARINO“, „DONATELLO“, die Jahreszahlen „1466–2016“ und die Initialen „MB“ des Designers angegeben.
    Finnland Finnland25. April 201690. Todestag des Schriftstellers und Lyrikers Eino Leino[725][726]1.000.000
    Beschreibung:[727] Zum 90. Todestag Eino Leinos (1878–1926), des finnischen Schriftstellers und Lyrikers der literarischen Neuromantik, gestaltete Pertti Mäkinen dessen nach links gerichtetes Profil aus einer Flamme, einem häufigen Sujet in Leinos Werken.[728] Daneben sind ein nach oben rechts zeigender Schürhaken, das Ausgabejahr „2016“ sowie rechts bogenförmig die Unterschrift „Eino Leino“ dargestellt.[729] Unten links erscheinen das Landeskürzel „FI“ (Finnland) und ein Löwe (das Wappentier Finnlands) als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa.
    Italien Italien29. April 2016550. Todestag Donatellos[730][731]1.500.000
    Beschreibung:[732] Die von Claudia Momoni zum 550. Todestag des italienischen Bildhauers der florentinischen Renaissance Donatello (≈1386–1466) gestaltete Münze zeigt im Profil das Gesicht der um 1440 für Cosimo de’ Medici geschaffenen Bronzestatue Davids, der frühesten freistehenden Aktfigur seit der Antike, heute im Museum Bargello in Florenz. David ist jugendlich, harmonische Anmut und spielerische Leichtigkeit ausstrahlend, mit lorbeerbekränztem Hut dargestellt, seinen Fuß spielerisch auf den Kopf des Goliat setzend.[733] Unten steht „DONATELLO“, links sind zweizeilig sein Todesjahr „1466“ und das Ausgabejahr „2016“ sowie darüber als Landeskürzel die Ligatur „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik) dargestellt. Oben ist das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom abgebildet und rechts das Signet „C.M.“ der Designerin.
    Litauen Litauen3. Mai 2016Baltische Kultur[734][735]1.000.000
    Beschreibung:[736] Der größte archäologische Bernsteinfund der Welt wurde 1860–1881 in Juodkrantė auf der Kurischen Nehrung gemacht,[737] ging aber weitgehend während des Zweiten Weltkrieges verloren.[738] Das von Jolanta Mikulskytė gestaltete Münzmotiv, dessen Gipsmodell Giedrius Paulauskis schuf, zeigt eine etwa 5000 Jahre alte neolithische Bernsteinscheibe, eines der charakteristischsten Symbole der baltischen Kultur. Die Scheibe ist mit einem Kreuz aus gebohrten Punkten versehen – eine Verzierung, die die Erdachse darstellt. Oben befindet sich der Name des Ausgabestaats „LIETUVA“ (Litauen), flankiert durch das kreisförmige Münzstättenzeichen „LMK“ der Prägeanstalt Lietuvos monetų kalykla in Vilnius und das Ausgabejahr „2016“.
    Portugal Portugal3. Mai 2016Teilnahme der Mannschaft Portugals an den Olympischen Sommerspielen Rio 2016[739][740]530.000
    Beschreibung:[741] Das Motiv besteht aus einer Abbildung des 2008 geschaffenen Viana-Herzens der Künstlerin Joana Vasconcelos,[742] das der traditionellen Schmuckkunst der Region um Viana do Castelo in Nordportugal nachempfunden ist. Es soll den Geist der Entschlossenheit und Leidenschaft symbolisieren, welcher das portugiesische Volk charakterisiert und insbesondere Sportler, die es bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro vertreten werden. Rechts unten ist das Logo des portugiesischen Olympischen Komitees abgebildet,[743] das die olympischen Ringe und das dem Christusorden entlehnte Prankenkreuz darstellt. Am rechten Rand der Pille steht „EQUIPA OLÍMPICA DE PORTUGAL 2016“ (portugiesisches Olympiateam 2016), links „JOANA VASCONCELOS“. Unten befindet sich das Münzstättenzeichen „INCM“ der Staatsdruckerei und Münzprägeanstalt Imprensa Nacional – Casa da Moeda in Lissabon.
    Luxemburg Luxemburg6. Mai 201650-jähriges Bestehen der Großherzogin-Charlotte-Brücke
    16. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [744][745]517.500
    Beschreibung:[746] Das von Herbert Wähner gestaltete Münzmotiv zeigt die nach Großherzogin Charlotte benannte Brücke, Hauptverkehrsverbindung zwischen Luxemburgs Stadtzentrum und dem Kirchberg-Plateau, wo die Institutionen der Europäischen Union ansässig sind. Nach Plänen von Egon Jux erbaut, überspannt das auf Luxemburgisch Groussherzogin-Charlotte-Bréck oder Rout Bréck (Rote Brücke) genannte Bauwerk die Alzette in einer Höhe von 74 m. Auf der Brückenabbildung sind die französische Bezeichnung „Pont Grande-Duchesse Charlotte“ (Großherzogin-Charlotte-Brücke), darunter die Jahreszahl „1966“ als Jahr der Einweihung und unten der Name des Ausgabelandes „LUXEMBOURG“ (Luxemburg auf Französisch) angegeben. Oben ist Großherzog Henri im Halbprofil dargestellt und links davon das Ausgabejahr „2016“. Darüber ist ein Hermesstab als Münzstättenzeichen der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht dargestellt, darunter das Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers, die Segel des Dreimastklippers Nederland. Bei den im Proofset 2016–18 enthaltenen, im Herstellungsverfahren Polierte Platte gefertigten Münzexemplaren ist oberhalb „2016“ hingegen das nationale Münzzeichen, der Luxemburger Löwe mit Doppelschweif abgebildet und unterhalb die Servaasbrug (Sint-Servaas-Brücke in Maastricht) als Münzmeisterzeichen Stephan Satijns.
    Italien Italien16. Mai 20162200. Todestag von Titus Maccius Plautus[747][748]1.500.000
    Beschreibung:[749] Plautus (≈254–184 v. Chr.) war einer der ersten und produktivsten Komödiendichter im alten Rom. Das Motiv zeigt Theatermasken aus einem um 100 v. Chr. entstandenen Mosaik, heute in den Kapitolinischen Museen.[750] Sie stellen zwei Charaktere der Neuen Komödie dar, die junge Frau und den Sklaven – mit einer Corona aus Weinreben –, dessen bacchantische Züge die Assoziation an Dionysos wecken, den Gott der Ekstase, des Rausches, der Verwandlung und des Weines. Darüber befinden sich eine halbkreisförmige stilisierte Darstellung eines Theaters der römischen Antike und als Landeskürzel die Ligatur „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik). Unten sind der Name „PLAUTO“ und darüber dessen Todesjahr „184 A.C.“ (184 v. Chr.) sowie das Ausgabejahr „2016“ abgebildet. Links ist das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom dargestellt und rechts das Signet „LDS“ der Medailleurin Luciana De Simoni.
    Belgien Belgien25. Mai 2016Tag der vermissten Kinder[751][752]1.020.000
    Beschreibung:[753] Die Stiftung „Child Focus“ für vermisste und sexuell ausgebeutete Kinder wurde von Jean-Denis Lejeune im Juni 1996 gegründet, ein Jahr nach der Entführung seiner achtjährigen Tochter Julie und ihrer Freundin Mélissa Russo durch den Sexualstraftäter Marc Dutroux. Beide Mädchen verhungerten, eingesperrt, während Dutroux inhaftiert war. Die von Luc Luycx gestaltete Münze zeigt das Gesicht von Liam Vanden Branden, einem Kind, das 1996 spurlos verschwand.[754] Bogenförmig steht unten links „MISSING-DISPARU-VERMIST“ (vermisst auf Englisch, Französisch und Niederländisch), unten rechts die Webadresse „WWW.CHILDFOCUS.BE“ der Stiftung und oben „BELGIQUE-BELGIE-BELGIEN-2016“ (Belgien auf Französisch, Niederländisch und Deutsch, gefolgt vom Ausgabejahr 2016). Links ist der behelmte Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel dargestellt, rechts eine Katze als Münzmeisterzeichen Bernard Gillards.
    Monaco Monaco1. Juni 2016150. Jahrestag der Gründung Monte-Carlos durch Charles III.[755][756]15.000
    Beschreibung:[757] Charles III. initiierte den Bau des 1863 eröffneten Spielcasinos auf einem „Plateau des Spélugues“ (Ebene der Grotten) genannten brachliegenden Felsvorsprung, 1866 in „Quartier de Monte Carlo“ umbenannt.[758] Das nach dem Bau des nebenliegenden „Hôtel de Paris[759] und der Bahnverbindung nach Nizza[760] florierende Casino deckte für etliche Jahrzehnte den Staatshaushalt Monacos. Dargestellt ist Charles III. nach einem – heute im Thronsaal des Fürstenpalastes in Monaco präsentierten – Gemälde François-Auguste Biards,[761] vor dem seinerzeit fast nur mit dem Casino und „Hôtel de Paris“ bebauten Monte-Carlo sowie dem Meereshorizont. Der Schriftzug „1866 ♦ CHARLES III FONDE-MONTE-CARLO ♦ 2016“ (Gründung Monte Carlos durch Charles III.) verläuft entlang des unteren Pillenrands. Oben ist der Ausgabestaat „MONACO“ zu lesen, flankiert vom französischen Münzstättenzeichen, einem Füllhorn, und einem Fünfeck als Münzmeisterzeichen Yves Sampos.[261] Das Münzdesign entstammt dem Atelier de Gravures der Monnaie de Paris.
    Vatikanstadt Vatikanstadt2. Juni 2016200 Jahre Gendarmeriekorps der Vatikanstadt[762][763]98.000
    Beschreibung:[764] Die zum 200. Jahrestag des Gendarmeriekorps von Daniela Longo gestaltete Münze zeigt einen Gendarmen vor der Kuppel des Petersdoms und der vorgelagerten, von Carlo Maderno gestalteten und 1614 vollendeten Fassade von St. Peter. Auf deren Balustrade erkennt man (v.l. n.r.) die Statuen Jakobus’ des Älteren, Johannes’ des Täufers, Jesu von Nazaret sowie der Apostel Andreas, Johannes und Jakobus des Jüngeren.[765] Am oberen Rand der Pille stehen halbkreisförmig der Ausgabeanlass „CORPO DELLA GENDARMERIA“ (Gendarmeriekorps) und die Jahreszahlen „1816•2016“, unten „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt). Links erscheint das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom und darunter das Signet „SP INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) der Graveurin Silvia Petrassi, rechts das Signet „D.LONGO“ der Designerin Daniela Longo.
    Slowenien Slowenien20. Juni 201625. Jahrestag der Unabhängigkeit der Republik Slowenien[766][767]1.000.000
    Beschreibung:[768] Die von Jernej Kejžar gestaltete Münze stellt unter den Schriftzügen „25 LET“ (25 Jahre) und „REPUBLIKA SLOVENIJA“ (Republik Slowenien) mit den Worten „dočakat’ dan“ (warten auf den Tag) einen Auszug aus der slowenischen Nationalhymne Zdravljica dar, in der Handschrift des Dichters France Prešeren (1800–1849).[769] Unten ist das Ausgabejahr „2016“ angegeben. Die Münze wurde von der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom gefertigt.
    Lettland Lettland19. Juli 2016Geschichte der lettischen Landwirtschaft[770][771]1.010.000
    Beschreibung:[772] Die von Gunārs Lūsis gestaltete Münze, deren Gipsmodell Jānis Strupulis fertigte, zeigt eine Kuh, eine Lettische Braune, die in der Folklore und im Alltag ein Symbol der lettischen Milchwirtschaft ist. Es gab vor der Einführung des Euro bereits 2-Lats-Münzen mit diesem Motiv.[773] Auf der Pille stehen das Ausgabejahr „2016“ und der Name des Ausgabestaats „LATVIJA“ (Lettland). Die Münze wurde geprägt in der litauischen Münzstätte Lietuvos monetų kalykla in Vilnius.
    Portugal Portugal19. Juli 201650. Jahrestag der Eröffnung der Brücke des 25. April[774][775]520.000
    Beschreibung:[776] Die Münze zeigt den Mittelteil der Brücke des 25. April, die erstmals die Ufer des Tejo in Lissabon verband. Unter dem Namen des Staatsführers der Diktatur des sogenannten Estado Novo, António de Oliveira Salazar, wurde sie 1966 als „Salazar-Brücke“ eingeweiht, jedoch nach der Nelkenrevolution vom 25. April 1974 in „Ponte 25 de Abril“ umbenannt. Die 2278 m lange Hängebrücke überbrückt die Mündung des Tejo, des mit 1000 km längsten Flusses der Iberischen Halbinsel, in den Atlantik.[777] Die Höhe der Fahrbahnen der Doppelstockbrücke über dem Wasser beträgt 70 m. Oben rechts ist der Schriftzug „PORTUGAL“ und – wie im Wappen Portugals – der Wappenschild auf einer Armillarsphäre abgebildet, unten rechts sind untereinander „PONTE“, „25 DE ABRIL“, „1966“ und „2016“ zu lesen. Am unteren Pillenrand sind das Münzstättenzeichen „INCM“ der Staatsdruckerei und Münzprägeanstalt Imprensa Nacional – Casa da Moeda in Lissabon und mit „JOSÉ AURÉLIO“ der Name des Designers dargestellt.
    Malta Malta22. August 2016Tempel von Ġgantija
    1. Münze der Serie Prähistorische Stätten
    [778][779]410.000
    Beschreibung:[780] Gewidmet ist die Gedenkmünze dem auf der Insel Gozo im Archipel von Malta gelegenen Tempelkomplex von Ġgantija.[781] Gebildet von Megalith-Tempeln aus der Jungsteinzeit, ist er eines der ältesten freistehenden Bauwerke und einer der ältesten religiösen Bauten der Welt. Die Tempelanlage entstand um 3800 v. Chr. (der als Münzmotiv abgebildete Nordtempel ist ca. 200 Jahre jünger) und ist damit älter als Stonehenge und die ägyptischen Pyramiden. Oben steht „ĠGANTIJA TEMPLES“ sowie die Jahresangabe „3600–3200 BC“, rechts das Signet „NGB“ des Designers Noel Galea Bason. Unten links wird der Ausgabestaat „MALTA“ und darunter das Ausgabejahr „2016“ genannt. Die Prägung erfolgte in der französischen Münzstätte Monnaie de Paris in Pessac, deren Münzstättenzeichen, ein Füllhorn, bei Coincard-Exemplaren die Jahreszahl links flankiert, während rechts ein Fünfeck das Münzmeisterzeichen Yves Sampos darstellt. In Kursmünzensätzen enthaltene Exemplare tragen im 6-Uhr-Stern ein „F“ (für France, Frankreich).
    Frankreich Frankreich12. September 2016François Mitterrand[782][783]10.020.000
    Beschreibung:[784] Anlässlich des 100. Geburtstags und des 20. Todestags von François Mitterrand (1916–1996), französischer Staatspräsident 1981 bis 1995, gestaltete Joaquin Jimenez die Münze nach einem 1984 entstandenen Foto.[785] Rechts ist der im Wappen des Präsidenten[786] dargestellte Baum abgebildet, der auf der linken Seite Eichenlaub, rechts Blätter eines Olivenbaumes trägt. In der Baumkrone prangt links eine Eichel, rechts eine Olive. Auf der linken Seite sind das Geburts- und das Ausgabejahr („1916“ und „2016“) zu lesen. Über dem Motiv steht „FRANÇOIS MITTERRAND“. Das Landeskürzel des Ausgabestaats „RF“ (République française, Französische Republik) befindet sich unten, rechts ein Füllhorn als Münzstättenzeichen der Monnaie de Paris in Pessac und ein Fünfeck[261] als Münzmeisterzeichen Yves Sampos.
    San Marino San Marino22. September 2016400. Todestag von William Shakespeare[787][788]82.400
    Beschreibung:[789] William Shakespeare (1564–1616) war ein englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, dessen Komödien und Tragödien zu den bedeutendsten Bühnenstücken der Weltliteratur gehören. Er verfügte über einen umfangreichen Wortschatz – fast 18.000 verschiedene Wörter zählt man in seinen Werken. Charakteristisch für Shakespeare ist seine stilistische Vielfalt, die von der niedrigsten Gossensprache bis zur höchsten Hofsprache alle Sprachniveaus beherrscht. Er ist nach dem 1623 veröffentlichten Porträt von Martin Droeshout dargestellt.[790] Links befindet sich bogenförmig die Aufschrift „William Shakespeare“, rechts stehen die Jahreszahlen „1616 – 2016“ und der Name des Ausgabestaates „San Marino“. Links unten ist das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom zu sehen, auf der rechten Seite das Signet „MB“ des Münzgestalters Matt Bonaccorsi.
    Vatikanstadt Vatikanstadt13. Oktober 2016Heiliges Jahr der Barmherzigkeit[791][792]98.000
    Beschreibung:[793] Der Münzentwurf anlässlich des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit[794] stammt von Mariangela Crisciotti und zeigt Martin von Tours (316–397), 331 bis 356 Soldat der römischen Kaiserlichen Garde. Hoch zu Ross, teilt er aus Barmherzigkeit seinen Mantel mit dem Schwert und gibt eine Hälfte einem fast unbekleideten und frierenden Armen, der ihm (am Stadttor von Amiens) begegnete. In der folgenden Nacht soll ihm im Traum Jesus Christus erschienen sein, bekleidet mit jenem halben Mantel. 351 ließ er sich taufen, nach seiner Ernennung zum Bischof von Tours im Jahr 371 gründete er das Kloster Marmoutier. Der Frankenkönig Chlodwig erhob Martin zum Nationalheiligen und Schutzherrn der fränkisch-merowingischen Könige. Am linken Rand der Pille steht der Ausgabeanlass „GIUBILEO DELLA MISERICORDIA“ (Jubiläum der Barmherzigkeit), rechts „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt) und das Ausgabejahr „2016“. Unten erscheinen das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom und die Signets „M.CRISCIOTTI“ der Designerin und „MOMONI INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) der Medailleurin Claudia Momoni.
    Finnland Finnland17. Oktober 2016100. Geburtstag des Philosophen Georg Henrik von Wright[795][796]1.000.000
    Beschreibung:[797] Georg Henrik von Wright (1916–2003), finnlandschwedischer Philosoph und Logiker (mit schottischen Vorfahren), Nachlassverwalter Ludwig Wittgensteins, schuf ein System der deontischen Logik. Die von Nora Tapper gestaltete Münze zeigt rechts eine antike dorische Säule, die die frühen Ideale von Wrights (der 1937 Paestum besuchte) symbolisiert, den Universalmenschen.[798] Der Eichenzweig, Symbol für Weisheit, Würde und Stärke, steht für die Persönlichkeit des Philosophen, die Anzahl der Eichenblätter soll die drei Disziplinen repräsentieren, denen sich der Philosoph widmete:[799] Theoretische Philosophie, Sozial- und Moralphilosophie sowie Kulturphilosophie. Der Schriftzug „GEORG HENRIK VON WRIGHT“ verläuft bogenförmig von links nach rechts. Das Ausgabejahr „2016“ erscheint oben, links davon sind ein Löwe (das Wappentier Finnlands) als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa dargestellt sowie das Landeskürzel „FI“ (Finnland).
    Lettland Lettland15. November 2016Vidzeme (Livland)
    1. Münze der Serie Historische Regionen
    [800][801]1.010.000
    Beschreibung:[802] Die von Laimonis Šēnbergs gestaltete Münze, deren Gipsmodell Jānis Strupulis fertigte, ist Vidzeme (Zentral-Livland) gewidmet und zeigt im Wappen der historischen Region Lettlands einen Greif, eine Fantasiegestalt in der Heraldik mit Adleroberkörper und einem Löwenunterleib. Bereits 1566 zeigte das Wappen des Herzogtums Livland (Pārdaugava)[803] einen nach links gewendeten Greif (der Greif im Wappen Lettgallens wendet sich nach rechts). Über dem Wappen steht als Ausgabestaat „LATVIJA“ (Lettland), unter dem Wappen der Schriftzug „VIDZEME“ (Livland). Auf der rechten Seite ist das Ausgabejahr „2016“ angegeben. Die Münze wurde geprägt in der litauischen Münzstätte Lietuvos monetų kalykla in Vilnius.
    Malta Malta5. Dezember 2016Solidarität durch Liebe
    1. Münze der Serie Von Kindern mit Solidarität
    [804][805]380.000
    Beschreibung:[806] Die Münze wird zum Gedenken an die gesellschaftliche Bedeutung des „Malta Community Chest Fund“ ausgegeben,[807] der das Programm „From Children in Solidarity“ (von Kindern mit Solidarität) für Schüler der Sekundarstufe ins Leben gerufen hat. Im Rahmen des Programms wird die soziale Rolle von Kindern in fünf verschiedenen Bereichen thematisiert, wobei 2016 das Thema „Solidarität durch Liebe“ ist. Das Münzmotiv wurde von Sarah Cilia entworfen. Sie stellt das Thema anhand von zwei Händen dar, die ein Herz formen, in dem die Flagge Maltas zu sehen ist. Die rechte Hälfte der Flagge ist – den heraldischen Regeln der Tingierung folgend – durch senkrechte Schraffur mit der Tinktur Rot dargestellt; links das Georgskreuz, Symbol des Heiligen und Märtyrers Georg und der Kreuzzüge, das 1942 der gesamten Bevölkerung Maltas für deren Tapferkeit während der italienischen und deutschen Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg verliehen wurde. Darunter ist der Schriftzug „MALTA 2016“ zu lesen. Links und rechts an den Handgelenken werden je zwei stilisierte menschliche Figuren dargestellt. Die Prägung erfolgte in der französischen Münzstätte Monnaie de Paris in Pessac, deren Münzstättenzeichen, ein Füllhorn, nur bei Coincard-Exemplaren den Landesnamen links flankiert, während rechts neben der Jahreszahl ein Fünfeck das Münzmeisterzeichen Yves Sampos darstellt.
    Griechenland Griechenland16. Dezember 2016150. Jahrestag des Brandes im Kloster Arkadi[808][809]750.000
    Beschreibung:[810] Die Klosterkirche Arkadi wurde 1587 zur Zeit der venezianischen Herrschaft über Kreta als Wiederaufbau einer früheren Kirche errichtet. Nach der 1669 abgeschlossenen Eroberung Kretas durch das Osmanische Reich erreichten die Mönche nach ihrer Unterwerfung die Erlaubnis, nach Arkadi zurückzukehren. Im Jahr 1760 lebten auf Kreta 200.000 Muslime und 60.000 Christen. 1866 wurde im Kloster Arkadi ein Revolutionskomitee gegen die osmanische Besatzung gebildet. Am 7. November 1866 griff ein osmanisches Heer mit 15.000 Mann das Kloster an, in dem sich 964 Menschen, darunter 325 kampftaugliche Männer, aufhielten. Nach zwei Tagen des aussichtslosen Widerstands entschieden die Belagerten, dem Gegner nicht lebend in die Hände fallen zu wollen, und sprengten sich im Pulvermagazin in die Luft. Die Tragödie erregte internationales Aufsehen. Nach dem Türkisch-Griechischen Krieg erlangte Kreta 1898 die Autonomie, und 1913 wurde Kreta schließlich Teil des griechischen Staates. Rund 50.000 Türken mussten die Insel verlassen; viele Griechen aus Kleinasien übersiedelten nach Kreta.

    Das Münzmotiv zeigt die Westfassade der Kirche und darunter den Schriftzug „ΜΟΝΗ ΑΡΚΑΔΙΟΥ“ (Arkadi-Kloster). Links steht „ΕΛΛΗΝΙΚΗ ΔΗΜΟΚΡΑΤΙΑ“ (Hellenische Republik), oben rechts das Ausgabejahr „2016“. Unten ist eine Palmette als Münzstättenzeichen der Prägestätte Νομισματοκοπείο / Nomismatokopeio (Münzprägeanstalt, Eigenbezeichnung auf Englisch: Bank of Greece – Mint) in Halandri abgebildet. Rechts unten erscheint das Signet „ΣTAM“ des Münzdesigners Georgios Stamatopoulos.

    Griechenland Griechenland16. Dezember 2016120. Geburtstag von Dimitri Mitropoulos[811][812]750.000
    Beschreibung:[813] Es ist das Profil des griechischen Dirigenten, Komponisten und Pianisten Dimitri Mitropoulos (1896–1960) dargestellt, vor einem Hintergrund von – auf dem Kopf stehenden, teils seitenverkehrten – Musiknoten. Links entlang des inneren Münzrands sind, zweizeilig, die Schriftzüge „120 ΧΡΟΝΙΑ ΑΠΟ ΤΗ ΓΕΝΝΗΣΗ ΤΟΥ ΔΗΜΗΤΡΗ ΜΗΤΡΟΠΟΥΛΟΥ“ („120. Geburtstag von Dimitri Mitropoulos“) und „ΕΛΛΗΝΙΚΗ ΔΗΜΟΚΡΑΤΙΑ“ („Hellenische Republik“) zu lesen. Oben links sind das Ausgabejahr „2016“ und eine Palmette zu sehen als Münzstättenzeichen der Prägestätte Νομισματοκοπείο / Nomismatokopeio (Münzprägeanstalt, Eigenbezeichnung auf Englisch: Bank of Greece – Mint) in Halandri. Im Kragen des Musikers zeigt sich das Signet „ΣTAM“ des Münzdesigners Georgios Stamatopoulos.
    Andorra Andorra1. Juni 201725 Jahre öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Andorra[814][815]85.000
    Beschreibung:[816] Das Münzmotiv zum 25. Jahrestag des Beginns der Ausstrahlung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Fernsehens in Andorra zeigt ein Mikrofon und eine Antenne, umgeben von vier konzentrischen Linien. Außerdem sind der Schriftzug „25è ANIVERSARI DE RÀDIO I TELEVISIÓ D’ANDORRA“ (25. Jahrestag von Radio und Fernsehen Andorras), „2016“ und der Name des Ausgabestaats „ANDORRA“ zu lesen. Der Münzentwurf stammt von der Fábrica Nacional de Moneda y Timbre in Madrid, in deren Münzstätte Real Casa de la Moneda (Königliche Münze) auch die Prägung erfolgte. Andorranische Münzen werden alternierend in den Ländern der Kofürsten von Andorra geprägt – in geraden Kalenderjahren in Spanien. Wegen organisatorischer Probleme konnte die Münze erst 2017 ausgegeben werden.
    Andorra Andorra1. Juni 2017150. Jahrestag der Neuen Reform von 1866[817][818]85.000
    Beschreibung:[819] Mit dieser Gedenkmünze wird des von Guillem d’Areny-Plandolit[820] (1822–1876) initiierten Reformdekrets gedacht, durch das 1866 die vorherige aristokratische Oligarchie durch den „Generalrat der Täler“ ersetzt wurde – einer der bedeutendsten Meilensteine in der Geschichte des Landes, der einen gesellschaftlichen und politischen Wandel im Fürstentum Andorra einläutete. Dargestellt ist der Hauptsaal des andorranischen Parlaments Casa de la Vall mit dem Schriftzug „150 ANYS DE LA NOVA REFORMA DE 1866“ (150 Jahre der Neuen Reform von 1866), das Prägejahr „2016“ und der Landesname „ANDORRA“. Der Münzentwurf stammt von der Fábrica Nacional de Moneda y Timbre in Madrid, in deren Münzstätte Real Casa de la Moneda (Königliche Münze) auch die Prägung erfolgte. Andorranische Münzen werden alternierend in den Ländern der Kofürsten von Andorra geprägt – in geraden Kalenderjahren in Spanien. Wegen organisatorischer Probleme konnte die Münze erst 2017 ausgegeben werden.

    Jahrgang 2017

    BildLandAusgabe­datumAnlassRefe­renzenAuflage
    Luxemburg Luxemburg2. Januar 201750 Jahre Freiwilligenarmee Luxemburgs
    17. Münze der Serie Großherzogliche Dynastie
    [821][822]316.000
    Beschreibung:[823] Die Organisation der Luxemburgischen Armee fußt auf dem Gesetz vom 29. Juni 1967. Eine eigene Luftwaffe besitzt Luxemburg nicht, arbeitet jedoch sicherheitspolitisch eng mit seinem Nachbarland Belgien zusammen. Die Armee Luxemburgs ist in die NATO integriert. Der Wehrdienst ist freiwillig; seine Ableistung erleichtert allerdings den Zugang zu einer Laufbahn im Staatsdienst (z. B. Polizei oder Zoll). Der auf einem Gestaltungskonzept der Luxemburger Zentralbank basierende Münzentwurf zeigt rechts Großherzog Henri im Profil, links wird dreizeilig der Ausgabeanlass „50 JOER FRAĪWËLLEGEN-ARMÉI“ (50 Jahre Freiwilligenarmee) genannt, wobei im Buchstaben O das Abzeichen der Freiwilligenarmee dargestellt ist,[824] zwei gekreuzte Schwerter hinter dem lorbeerbekränzten Wappen Luxemburgs mit dem Luxemburger Löwen mit Doppelschweif im Wappenschild. Unten steht der Landesname „LËTZEBUERG“ (Luxemburg), oben das Ausgabejahr „2017“, flankiert rechts von einem Hermesstab als Münzstättenzeichen der niederländischen Prägestätte Koninklijke Nederlandse Munt in Utrecht und links vom Münzmeisterzeichen Maarten Brouwers, den Segeln des Dreimastklippers Nederland. Bei den im Proofset 2016–18 enthaltenen, im Herstellungsverfahren Polierte Platte gefertigten Münzexemplaren ist rechts der Jahreszahl hingegen das nationale Münzzeichen, der Luxemburger Löwe mit Doppelschweif, abgebildet und links die Servaasbrug (Sint-Servaas-Brücke in Maastricht) als Münzmeisterzeichen Stephan Satijns.
    Slowakei Slowakei4. Januar 2017550. Jahrestag des Beginns der Lehrtätigkeit der Universitas Istropolitana[825][826]1.000.000
    Beschreibung:[827] Matthias Corvinus (1443–1490) war 1458–1490 König von Ungarn und in Personalunion von Kroatien, 1469–1490 (Gegen-)König von Böhmen und Eroberer weiter Teile der Habsburgischen Erblande (die er 1485–1490 von Wien aus beherrschte). Die 1465 von ihm gegründete Universitas Istropolitana in Pressburg nahm 1467 ihre Lehrtätigkeit auf. Johann Vitez, der Rektor der Universität, berief zahlreiche bekannte Dozenten aus Österreich, Italien und Polen, darunter Galeotto Marzio und Regiomontanus. Die Universität wurde 1490 nach Corvinus’ Tod geschlossen, da die Finanzierung ausblieb. Als heutige Nachfolgeeinrichtung gilt die Comenius-Universität Bratislava. Die Gedenkmünze zeigt die Fassade der Universität, die heute die Hochschule für Musische Künste Bratislava (VŠMU) beherbergt, und davor einen Professor und zwei ihm zugewandte Studierende. Das links oben dargestellte Medaillon stellt Matthias Corvinius gemäß einer von Johannes de Thurocz (≈1435–1489) verfassten Chronik dar,[828] einen von einem Kleeblattkreuz gekrönten Reichsapfel haltend. Daneben steht das Gründungsjahr „1467“. Unten stehen „SLOVENSKO“ (Slowakei) und das Ausgabejahr „2017“, links „UNIVERZITA“ (Universität) und rechts oben „ISTROPOLITANA“. Links unten sind das Münzstättenzeichen des Münzhauses Mincovňa Kremnica in Kremnica, ein „MK“ zwischen zwei Prägestempeln, und die ligierten Initialen „MP“ der Münzgestalterin Mária Poldaufová dargestellt.
    Slowenien Slowenien2. Februar 201710. Jahrestag der Einführung des Euro in Slowenien[829][830]1.000.000
    Beschreibung:[831] Das von Matej Ramšak gestaltete Münzmotiv zeigt zehn fliegende Schwalben, die einen Kreis bilden. Schwalben gelten wegen ihrer den Frühling ankündigenden Rückkehr vom Vogelzug als gutes Omen. Unten steht halbkreisförmig „10 LET SKUPNE EVROPSKE VALUTE“ (10 Jahre europäische Währung), oben „SLOVENIJA 2017“ (Slowenien 2017). Die Münze wurde von der slowakischen Prägeanstalt Mincovňa Kremnica in Kremnica gefertigt.
    Deutschland Deutschland3. Februar 2017Rheinland-Pfalz (Porta Nigra in Trier)
    12. Münze der Bundesländerserie
    [832][833]30.616.300
    Beschreibung:[834] Die Porta Nigra, um 180 als Stadttor der römischen Stadt Augusta Treverorum erbaut, ist als besterhaltenes römisches Stadttor nördlich der Alpen seit 1986 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes in Trier. Endgültig fertiggestellt wurde der unter Kaiser Mark Aurel begonnene Bau aufgrund finanzieller Engpässe nie. Unten ist der Name des Bundeslands „RHEINLAND-PFALZ“ und das Landeskürzel „D“ (Deutschland) zu lesen. Auf der linken Seite ist das Münzstättenzeichen der jeweiligen Prägeanstalt (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, G = Karlsruhe oder J = Hamburg) zu erkennen und oben das Ausgabejahr „2017“. Rechts steht das Signet „Ch“ des Münzdesigners František Chochola.
    Frankreich Frankreich3. Februar 2017100. Todestag Auguste Rodins[835][836]10.020.500
    Beschreibung:[837] Die von Joaquin Jimenez gestaltete Münze würdigt den berühmten französischen Bildhauer Auguste Rodin (1840–1917), einen der wichtigsten Vertreter des Realismus. Der Denker, Der Kuss, Das Höllentor und Die Bürger von Calais zählen zu den zeitlosen Meisterwerken der Bildhauerkunst. Das Münzmotiv zeigt Auguste Rodin gewissermaßen Stirn an Stirn mit seinem bekanntesten, 1880 bis 1882 geschaffenen Werk Der Denker. Auf dem Bart des Künstlers sind sein Name „A. Rodin“ und die Jubiläumsdaten „1917–2017“ zu erkennen. Oben ist das Kürzel „RF“ (République française, Französische Republik) dargestellt, links flankiert von einem Füllhorn als Münzstättenzeichen der Monnaie de Paris in Pessac, rechts von einem Fünfeck[261] als Münzmeisterzeichen Yves Sampos. Unten steht das Signet[544] des Designers.
    Spanien Spanien3. Februar 2017Denkmäler von Oviedo und des Königreichs Asturien (Santa María del Naranco)
    8. Münze der Serie UNESCO-Welterbe
    [838][839]536.520
    Beschreibung:[840] Santa María del Naranco ist ein präromanisches[841] Bauwerk am Fuße des Monte Naranco bei Oviedo, der Hauptstadt Asturiens. Es wurde in der Mitte des 9. Jahrhunderts unter dem asturischen König Ramiro I. (842–850) als Belvedere einer Palastanlage gebaut und später zur Kirche geweiht. Abgebildet sind die Ostfassade mit ihrer den Altar enthaltenden Loggia und die Nordfassade mit Treppenaufgang. 1985 wurden Santa María del Naranco, San Miguel de Lillo, San Julián de los Prados und Santa Cristina de Lena als Monumente von Oviedo und des Königreiches Asturien in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Oben wird der Ausgabestaat „ESPAÑA“ (Spanien) genannt, rechts darunter das Ausgabejahr „2017“. Links ist ein gekröntes „M“ dargestellt als Münzstättenzeichen der Prägestätte Real Casa de la Moneda in Madrid.
    Italien Italien22. März 2017400. Jahrestag der Fertigstellung des Markusdoms in Venedig[842][843]1.500.000
    Beschreibung:[844] Die von Luciana De Simoni gestaltete Münze zeigt die Basilika di San Marco, zentrales Staatsheiligtum der Republik Venedig und Kirche des Evangelisten Markus, die im Kern im 11. Jahrhundert erbaut wurde und den größten Mosaikzyklus des Abendlandes birgt.[845] Die abgebildete Westfassade gilt als Zeichen des Triumphes über Konstantinopel beim Kreuzzug 1203/1204.[846] In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts begann eine Bau- und Ausschmückungsphase, die das Gebäude im Sinne der venezianischen Gotik veränderte. Als deren Fertigstellungsdatum gilt das Jahr 1617. Auf den fünf Bogenspitzen der Westfassade stehen die Stadtpatrone Venedigs, (v. l. n. r.) Konstantin, Demetrius, Markus, Georg und Theodor, sowie in den sechs Tabernakeln Skulpturen des Erzengels Gabriel, der Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas, Johannes und von Maria.[847] Im Giebelfeld des mittleren Bogens befindet sich ein goldenes Relief des schreitenden Markuslöwen mit einem Buch,[848] dessen Inschrift lautet: „Pax Tibi Marce Evangelista Meus“ (Friede mit dir Markus, mein Evangelist). Die Mitte der Galerie im oberen Stockwerk trägt Nachbildungen der vier Pferde von San Marco.[849] Deren seit 1979 im Museo Marciano ausgestellten Originale[850] aus vergoldetem Kupferguss waren ursprünglich Teile einer Quadriga auf dem Triumphbogen Kaiser Neros in Rom, die der oströmische Kaiser Theodosius II. nach Konstantinopel schaffen ließ, von wo sie auf Anweisung des Dogen Enrico Dandolo als Kriegsbeute nach Venedig verbracht wurden. 1987 wurden Venedig und seine Lagune zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Unten steht „SAN MARCO“ und darüber die Ligatur des Staatsnamens „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik), flankiert links von „1617“, dem Jahr der Fertigstellung, und rechts vom Ausgabejahr „2017“. Oben ist „VENEZIA“ (Venedig) dargestellt und darunter das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom. Das Signet „LDS“ der Medailleurin erscheint rechts unten.
    San Marino San Marino30. März 2017750. Geburtstag Giottos[851][852]73.100
    Beschreibung:[853] Giotto di Bondone (1267–1337) war ein Florentiner Maler und Architekt des Spätmittelalters, dessen durch Natürlichkeit und Räumlichkeit bestechendes Werk wegweisend für die italienische Renaissance (Rinascimento) war. Als sein malerisches Hauptwerk gilt der 1304–1306 geschaffene Freskenzyklus in der Cappella degli Scrovegni all’ Arena in Padua. Als leitender Baumeister entwarf er den Glockenturm der Kathedrale von Florenz. Die von Luciana De Simoni gestaltete Münze zeigt links in vertikaler Anordnung die Jahreszahlen „1267✵2017“ sowie den Namen „GIOTTO“ und rechts neben dem Campanile di Giotto den Namen „SAN MARINO“ des Ausgabestaates. Die rechte Seite der Pille füllt ein von Paolo Uccello (1397–1475) geschaffenes Porträt Giottos,[854] heute im Pariser Louvre. Unten steht das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom und rechts das Signet „LDS“ der Designerin.
    Belgien Belgien21. April 2017200 Jahre Universität Lüttich[855][856]200.000
    Beschreibung:[857] Auf der Pille ist das Emblem der Universität Lüttich mit den Jahresangaben „1817“ und „2017“ abgebildet, kreisförmig umgeben von der Aufschrift „200 ANS UNIVERSITE DE LIEGE – 200 YEARS UNIVERSITY OF LIEGE“ (200 Jahre Universität Lüttich auf Französisch und Englisch). Unten ist das Landeskürzel „BE“ (Belgien) abgebildet, links flankiert vom Münzmeisterzeichen Ingrid Van Herzeles, dem Wappen der Gemeinde Herzele, sowie rechts vom behelmten Kopf des Erzengels Michael als Münzstättenzeichen[38] der Monnaie Royale de Belgique / Koninklijke Munt van België / Königlichen Belgischen Münze in Brüssel. Der Campus der zur Zeit des Vereinigten Königreichs der Niederlande unter König Wilhelm I. gegründeten Universität befindet sich in Sart Tilman, auf einem bewaldeten Hügel im Süden Lüttichs, früher im Besitz der Anfang des 11. Jahrhunderts gegründeten, bis um 1800 existierenden Benediktinerklöster des heiligen Jakobus und des heiligen Laurentius, Abbaye Saint-Jacques und Abbaye Saint-Laurent. Das zum 150. Jahrestag der Universität 1967 gestaltete Wappen zeigt, unter einer Krone und über dem Schriftband „Universitas Leodiensis“ (Lütticher Universität auf Lateinisch), im Schild je zweifach die ikonografischen Heiligenattribute von Laurentius (einen Rost, das Marterwerkzeug) und Jakobus (Jakobsmuscheln) sowie das Wappen der Stadt Lüttich.[858] Dieses stellt drei Löwen unter einer einen Kiefernzapfen tragenden Säule dar.[859]
    Malta Malta31. Mai 2017Tempel von Ħaġar Qim
    2. Münze der Serie Prähistorische Stätten
    [860][861]405.000
    Beschreibung:[862] Die Münze ist der zwischen 3600 und 3200 v. Chr. geschaffenen prähistorischen Tempelanlage von Ħaġar Qim gewidmet, südlich von Qrendi. Nur 500 m entfernt liegt der Kultplatz Mnajdra. Vor Jahrtausenden war hier aufgrund des niedrigeren Wasserstandes der einzige flache Küstenstreifen an der Südwestküste Maltas. Die Buchten gaben Wasserfahrzeugen Anlegemöglichkeit und gestatteten den Aufstieg zur Tempelterrasse. Dargestellt ist die Südost-Fassade des Südtempels mit Bankaltären und dem Eingang zum Alttempel (rechts). 1992 wurde Ħaġar Qim, gemeinsam mit anderen bronzezeitlichen Tempelanlagen Maltas, als die Megalithischen Tempel von Malta zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Oben rechts sind untereinander die Aufschriften „ĦAĠAR QIM“, „TEMPLES“ und die Jahreszahlen „3600–3200 BC“ zu sehen. Unten links befinden sich der Name des Ausgabestaats „MALTA“ und darunter das Ausgabejahr „2017“. Unten rechts stehen die Initialen „NGB“ des Münzdesigners Noel Galea Bason. Die Prägung erfolgte in der französischen Münzstätte Monnaie de Paris in Pessac, deren Münzstättenzeichen, ein Füllhorn, bei Coincard-Exemplaren die Jahreszahl links flankiert, während rechts ein Fünfeck das Münzmeisterzeichen Yves Sampos darstellt. In Kursmünzensätzen enthaltene Exemplare tragen im 6-Uhr-Stern ein „F“ (für France, Frankreich).
    Finnland Finnland1. Juni 2017100 Jahre Unabhängigkeit[863][864]2.500.000
    Beschreibung:[865] Die von Simon Örnberg gestaltete Münze zeigt ein punktförmiges Mosaik, dessen weniger eng gesetzte und weniger erhabene Teile auf der rechten Seite den Umriss Finnlands andeuten. Der senkrecht gesetzte zweizeilige Text „SUOMI 1917“ (Finnland auf Finnisch, gefolgt vom Jahr der Unabhängigkeit) und „FINLAND 2017“ (Finnland auf Schwedisch, gefolgt vom Ausgabejahr) steht links. Rechts sind untereinander ein Löwe (das Wappentier Finnlands) als Münzstättenzeichen der Prägestätte Suomen Rahapaja (Finnische Münze) in Vantaa und das Landeskürzel „FI“ (Finnland) dargestellt.
    Vatikanstadt Vatikanstadt1. Juni 20171950. Jahrestag des Martyriums der Heiligen Petrus und Paulus[866][867]98.000
    Beschreibung:[868] Inspiriert von der auf die beiden Apostel bezogenen klassischen Ikonografie,[869] gestaltete Gabriella Titotto links Simon Petrus († um 67) mit rundlichem Kopf und lockigem Haar und Bart, neben dessen ikonografischem Heiligenattribut, den Schlüsseln für die Paradiespforte des Himmelsreichs.[870] Rechts daneben ist Paulus von Tarsus († um 67), der unter Kaiser Nero durch das Schwert hingerichtet wurde, mit länglicheren Zügen und längerem Bart dargestellt, mit einem Schwert als Attribut. Oben steht „CITTÀ DEL VATICANO“ (Vatikanstadt), unten halbkreisförmig „1950° DEL MARTIRIO DEI SANTI PIETRO E PAOLO“ (1950. [Jahrestag] des Martyriums der Heiligen Petrus und Paulus). Unten links erscheint „2017“ als Ausgabejahr, unten rechts das Münzstättenzeichen „R“ der italienischen Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom. Darunter sind die Signets „G. TITOTTO“ der Designerin und „MOMONI INC.“ (INC. = Incisore / Graveur) der Medailleurin Claudia Momoni zu sehen.
    Italien Italien23. Juni 20172000. Todestag von Titus Livius[871][872]1.500.000
    Beschreibung:[873] Die Bücher des römischen Historikers Titus Livius (59 v. Chr. – 17 n. Chr.) gelten als eine der wichtigsten Quellen für die frühe Geschichte des Römischen Reichs. Livius beschreibt darin den Aufstieg Roms zur Weltmacht von der sagenhaften Gründung der Stadt 753 v. Chr. bis in seine Gegenwart des Jahres 9 v. Chr., also bis in die Anfänge der Kaiserzeit unter Augustus. Anlässlich seines 2000. Todestags zeigt die Münze seine 1867 von Lorenzo Larese Moretti (1858–1867) geschaffene Büste[874] im „Panteon Veneto“[875] (Palazzo Loredan, Campo Santo Stefano in Venedig). Den Rand der Pille begleiten Punkte, unten unterbrochen vom Schriftzug „TITO • LIVIO“. Rechts sind (v. o. n. u.) sein Todesjahr „17“, das Ausgabejahr „2017“ sowie das Münzstättenzeichen „R“ der Prägestätte Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom dargestellt. Links erscheinen als Landeskürzel die Ligatur „RI“ (Repubblica Italiana, Italienische Republik) und darunter die Initialen „C.M.“ der Medailleurin Claudia Momoni.
    Estland Estland26. Juni 2017Estlands Weg in die Unabhängigkeit[876][877]1.500.000
    Beschreibung:[878] Mit der Februarrevolution in Russland 1917 wurde auch in Estland die Zarenherrschaft abgeschafft. Am 12. April 1917 erließ die provisorische Regierung Russlands ein Dekret über die Autonomie Estlands. Nach allgemeinen, indirekten Wahlen konstituierte sich am 14. Juli 1917 der provisorische Landtag (Ajutine Maanõukogu, inoffiziell Maapäev genannt) des Gouvernements Estland mit Sitz in Tallinn. Kurz nach der Oktoberrevolution in Petrograd erklärte er sich zur obersten Gewalt in Estland. Der Forderung der Bolschewiki nach einer Selbstauflösung des Landtags kamen die Abgeordneten nicht nach. Als der Landtag daraufhin gewaltsam aufgelöst wurde, gingen die Abgeordneten in den Untergrund. Die von Jaan Meristo gestaltete Münze zeigt links – das Jahr 1917 symbolisierende – kahle Äste und den gewundenen, Estlands Weg in die Unabhängigkeit darstellenden Stamm einer Eiche, rechts Blätter und Eicheln einer Stieleiche (Stärke und Langlebigkeit versinnbildlichendes Eichenlaub umkränzt auch das Wappen Estlands). Links steht die Jahreszahl „1917“, darunter „MAAPÄEV“ (provisorischer Landtag), rechts der Ausgabestaat „EESTI“ (Estland) und das Prägejahr „2017“. Gefertigt wurde die Münze in der litauischen Prägestätte Lietuvos monetų kalykla in Vilnius.
    Griechenland Griechenland10. Juli 201760. Todestag von Nikos Kazantzakis[879][880]750.000
    Beschreibung:[881] Im Profil dargestellt ist Nikos Kazantzakis (1883–1957), einer der bedeutendsten Schriftsteller Griechenlands des 20. Jahrhunderts, der 1946 den Roman Alexi