13. Panzergrenadierdivision (Bundeswehr)

13. Panzergrenadierdivision
— 13. PzGrenDiv —
XX

Verbandsabzeichen
Verbandsabzeichen
Aktiv4. Oktober 1990 bis 28. Juni 2013
StaatDeutschland Deutschland
StreitkräfteBundeswehr
TeilstreitkraftHeer Heer
TruppenteileStabskompanie Stab / Stabskompanie

Wappen des Fernmeldebataillons 610 Fernmeldebataillon 610
Wappen Heeresmusikkorps 2 Heeresmusikkorps 2

Stärkezuletzt ~12.500 Mann
UnterstellungVerbandsabzeichen KdoH Kommando Heer
Sitz des StabesLeipzig
MottoEinig nach vorn!
Führung
letzter KommandeurGeneralmajor Erich Pfeffer

Die 13. Panzergrenadierdivision war eine ca. 12.500 Mann starke Division des Heeres der Bundeswehr. Der Divisionsstab hatte bis zuletzt seinen Sitz in der General-Olbricht-Kaserne in Leipzig. Die Division gehörte zu den Stabilisierungskräften des Heeres. Sie umfasste nahezu alle Heerestruppenteile in den neuen Bundesländern. Truppendienstlich unterstand die Division zuletzt dem Kommando Heer. Am 26. Oktober 2011 wurde die Auflösung der Division angekündigt.[1] Am 28. Juni 2013 erfolgte der Auflösungsappell. Aus Teilen der Dienststelle wurde das neu aufgestellte Ausbildungskommando gebildet. Bereits zuvor wurden die ehemaligen Verbände der 13. Panzergrenadierdivision an die 1. Panzerdivision und die Division Luftbewegliche Operationen (nachmals 10. Panzerdivision) abgegeben.

Auftrag

Die Division plante und führte Einsätze in nationalen und multinationalen Verbänden zur Landesverteidigung und zur Verteidigung Verbündeter. Als Division der Stabilisierungskräfte war der Verband auch befähigt, als Leitdivision Missionen mit dem Ziel der Konfliktverhütung und Friedensstabilisierung im Rahmen der NATO oder der Europäischen Union durchzuführen. Regelmäßig stellte die Division Kräfte für die dazu benötigten Einsatzkontingente. Die Division war dazu befähigt, das Gefecht der verbundenen Waffen zu führen und bildete dazu unterstellte Verbände aus, beübte diese und stellte damit auch die Aufwuchs- und Durchhaltefähigkeit sicher. Das Üben eines klassischen Gefechts hoher Intensität gegen einen militärischen organisierten Gegner stand nicht mehr im Fokus des Ausbildungsbetriebs.

Verbandsabzeichen

Altes Wappen

Im dreigeteilten Verbandsabzeichen werden die Wappen der ursprünglichen Stationierungsländer Sachsen, Thüringen, Bayern aufgegriffen. Wesentliche Elemente sind:

  • Oben links (heraldisch rechts): Im lasurblauen Schild den viermal gleich breit rot-silbern gestreiften, golden bewehrten und gekrönten Bunten Löwen der Ludowinger. Dieses Feld steht für den Freistaat Thüringen.
  • Oben rechts (heraldisch links): Im neunmal von Schwarz und Gold geteilten Feld einen schrägrechten grünen Rautenkranz. Dieses Symbol steht für den Freistaat Sachsen.
  • Unten: Der Schild ist hier in Weiß (Silber) und Blau schräg rechts gerautet. Dieses Symbol steht für den Freistaat Bayern.

Der Wappenschild ist von einer silbernen Kordel mit schwarzem eingeflochtenen Faden eingefasst, wie es für eine Division traditionell üblich ist.

Das alte Verbandsabzeichen nahm dagegen nur Bezug auf die Beitrittsländer. In der unteren hochgezogenen Spitze des Schildes waren statt der bayerischen Rauten die Farben Schwarz-Gelb für Sachsen abgebildet, die sich heute unterhalb des Rautenkranzes befinden, so wie es auch im Landeswappen dargestellt ist. Das Feld unter dem Rautenkranz war dagegen einst weiß-grün und entsprach somit den Farben der Flagge Sachsens.

Gliederung

Die nachfolgende Gliederung zeigt den letzten Stand vor der Auflösung im Juni 2013. Die Anmerkung „Coleur“ weist auf die „Partnereinheit“ des Ergänzungstruppenteiles hin.

Gliederung
  • Internes Verbandsabzeichen Stab / Stabskompanie 13. Panzergrenadierdivision, Leipzig
    • Internes Verbandsabzeichen des Heeresmusikkorps 2, Kassel
    • Internes Verbandsabzeichen Fernmeldebataillon 610, Prenzlau (truppendienstliche Unterstellung, für Ausbildung und Einsatz zu Command Support Brigade des multinationalen Korps Nordost)

Panzergrenadierbrigade 37

Verbandsabzeichen Panzergrenadierbrigade 37

Hinweis: Die Panzergrenadierbrigade 37 führt den Beinamen „Freistaat Sachsen“

  • Internes Verbandsabzeichen Stab / Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 37, Frankenberg/Sa.
    • Internes Verbandsabzeichen Fernmeldebataillon 701, Frankenberg (wird aufgelöst)
    • Internes Verbandsabzeichen Aufklärungsbataillon 13, Gotha
    • Internes Verbandsabzeichen Aufklärungsbataillon 910, Gotha (Couleur: Aufklärungsbataillon 13)
    • Internes Verbandsabzeichen Panzerpionierbataillon 701, Gera
    • Internes Verbandsabzeichen Pionierbataillon 903, Gera (Couleur: Panzerpionierbataillon 701. Nicht aktiv. Kein eigenes Großgerät vorhanden bzw. langzeitlagernd.)
    • Internes Verbandsabzeichen Panzergrenadierbataillon 371, Marienberg
    • Internes Verbandsabzeichen Panzergrenadierbataillon 909, Marienberg (Couleur: Panzergrenadierbataillon 371, nicht aktiv, kein eigenes Großgerät vorhanden bzw. langzeitlagernd.)
    • Internes Verbandsabzeichen Pionierkompanie 953, Marienberg (Couleur: Panzergrenadierbataillon 371. Vorgesehen für ZMZ koordiniert durch Dienststellen der SKB. Teilaktiv. Großgerät wird am örtlichen ZMZ-Stützpunkt vorgehalten.)
    • Internes Verbandsabzeichen Panzergrenadierbataillon 391, Bad Salzungen
    • Internes Verbandsabzeichen Panzerbataillon 393, Bad Salzungen (wird nach Bad Frankenhausen verlegt)
    • Internes Verbandsabzeichen Logistikbataillon 131, Bad Frankenhausen (wird in Versorgungsbataillon 131 umgewandelt)

Panzergrenadierbrigade 41

Verbandsabzeichen Panzergrenadierbrigade 41

Hinweis: Die Panzergrenadierbrigade 41 führt den Beinamen „Vorpommern“

  • Internes Verbandsabzeichen Stab / Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 41, Neubrandenburg
    • Internes Verbandsabzeichen Fernmeldebataillon 801, Neubrandenburg (wird aufgelöst)
    • Internes Verbandsabzeichen Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“, Eutin
    • Internes Verbandsabzeichen Panzerpionierbataillon 803, Havelberg
    • Internes Verbandsabzeichen Pionierbataillon 901, Havelberg (Couleur: Panzerpionierbataillon 803. Nicht aktiv. Kein eigenes Großgerät vorhanden bzw. langzeitlagernd.)
    • Internes Verbandsabzeichen Pionierkompanie 952, Havelberg (Couleur: Panzerpionierbataillon 803. Vorgesehen für ZMZ koordiniert durch Dienststellen der SKB. Teilaktiv. Großgerät wird am örtlichen ZMZ-Stützpunkt vorgehalten.)
    • Internes Verbandsabzeichen Panzergrenadierbataillon 401, Hagenow
    • Internes Verbandsabzeichen Panzerbataillon 413, Torgelow (wurde 2015 in das Jägerbataillon 413 umgewandelt)
    • Internes Verbandsabzeichen Panzergrenadierbataillon 411, Viereck
    • Internes Verbandsabzeichen Pionierkompanie 951, Viereck (Couleur: Panzergrenadierbataillon 411. Vorgesehen für ZMZ koordiniert durch Dienststellen der SKB. Teilaktiv. Großgerät wird am örtlichen ZMZ-Stützpunkt vorgehalten.)
    • Internes Verbandsabzeichen Panzergrenadierbataillon 908, Viereck (Couleur: Panzergrenadierbataillon 411. Nicht aktiv. Kein eigenes Großgerät vorhanden bzw. langzeitlagernd.)
    • Internes Verbandsabzeichen Logistikbataillon 142, Basepohl (wird in Versorgungsbataillon 142 umgewandelt und nach Hagenow verlegt)

Geschichte

Die Geschichte der Division begann mit der Auflösung der Nationalen Volksarmee der DDR 1990, als die Einheiten des Militärbezirks III im neu geschaffenen – seit 1991 als Division/Wehrbereichskommando (WBK) VII bezeichneten – Wehrbereichskommando VII zusammengefasst wurden. Dieser Verband wurde 1995 in WBK VII/13. Panzergrenadierdivision umbenannt und die anfänglich als Heimatschutzbrigaden bezeichneten unterstellten Brigaden wurden in Panzergrenadierbrigade 37, Panzergrenadierbrigade 38 und Panzerbrigade 39 umbenannt. 1996 wechselte die Panzerbrigade 39 zum Wehrbereichskommando IV/5. Panzerdivision. 1997 wechselte dafür die Panzerbrigade 42 von der 14. Panzergrenadierdivision zur Division. 1996 stellte die Division Truppen für den IFOR Einsatz in Bosnien und Herzegowina. 1997 unterstützte die Division bei der Oderflut. 1998 stellte die Division Kräfte für die 2. SFOR, 2001/2002 folgten weitere Einsätze auf dem Balkan (u. a. SFOR, KFOR). Seit 2001 heißt die Division nach der Trennung vom WBK nur noch 13. Panzergrenadierdivision. 2002 gab die Division das Artillerieregiment 13 ab und die Panzerbrigade 42 wurde ebenso wie 2003 das Führungsunterstützungsregiment 70, sowie die Panzergrenadierbrigade 38 aufgelöst. Beim Elbehochwasser 2002 unterstützte die Division mit eigenen Kräften. 2006 stellte die Brigade Kräfte für das 11. Deutsche Einsatzkontingent ISAF. 2007 wechselte die Panzergrenadierbrigade 41 von der 14. Panzergrenadierdivision zur 13. Panzergrenadierdivision und aus der mittlerweile zur Jägerbrigade 37 umgegliederten Brigade entstand durch Umgliederung und Eingliederung von Teilen der 14. Panzergrenadierdivision erneut die Panzergrenadierbrigade 37. Das Panzeraufklärungsbataillon 13 wurde ebenfalls im Rahmen dieser Umgliederung als Aufklärungsbataillon 13 der Panzergrenadierbrigade 37 unterstellt und die dem Panzeraufklärungsbataillon 13 bisher im Frieden unterstellten Einheiten Panzeraufklärungskompanie 370 und 390 aufgelöst bzw. diesem eingegliedert.

Am 26. Oktober 2011 wurde die Auflösung der Division angekündigt. Aus der Dienststelle wurde das neu aufgestellte Ausbildungskommando gebildet. Die Panzergrenadierbrigade 37 wurden der neuen 10. Panzerdivision in Veitshöchheim, die Panzergrenadierbrigade 41 der 1. Panzerdivision in Oldenburg unterstellt.

Partnerschaften

Die Division unterhielt partnerschaftliche Beziehungen zur 1. (US) Infanteriedivision sowie zur 11. polnischen Panzerkavalleriedivision aus Żagań.

Kommandeure

Nr.NameBeginn der BerufungEnde der Berufung
8Generalmajor Erich Pfeffer1. August 2011[2]28. Juni 2013
7Generalmajor Achim Lidsba
(vom 14. bis 31. Juli 2011 führte Brigadegeneral Klaus von Heimendahl)
21. Juni 201014. Juli 2011
6Generalmajor Reinhard KammererAugust 200621. Juni 2010
5Generalmajor Roland Kather19. September 2003August 2006
4Generalmajor Wolf-Dieter Löser1. April 200119. September 2003
3Generalmajor Werner Widder1. April 199831. März 2001
2Generalmajor Michael von Scotti1. April 199531. März 1998
1Generalmajor Ekkehard RichterOktober 199031. März 1995

Einzelnachweise

  1. Die Stationierung der Bundeswehr – Oktober 2011. (PDF; 2,8 MB) BMVg, 26. Oktober 2011, archiviert vom Original am 11. November 2011; abgerufen am 26. Oktober 2011.
  2. Pressemitteilung BMVg, 1. August 2011

Koordinaten: 51° 22′ 49″ N, 12° 21′ 4″ O

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Pionierbataillon 901
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Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 41 (Variante)
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Wappen des Panzergrenadierbataillons 391
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Stabskompanie Jägerbrigade 37
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Verbandsabzeichen des Panzerbataillons 413 Quelle:/Source: http://www.panzertruppe.com/pzbtle/pzbtl_3_pzbtl413.htm
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