1217

1217
Massaker der Kreuzritter unter Montfort an den Albigensern. Miniatur aus der Chronique de Saint-Denis, 14. Jahrhundert
Massaker der Kreuzritter unter Montfort an den Albigensern. Miniatur aus der Chronique de Saint-Denis, 14. Jahrhundert
Simon de Montfort beginnt während des Albigenserkreuzzuges
mit der Belagerung von Toulouse.
Darstellung der Seeschlacht von Sandwich im Krieg der Barone, Chronica majora des Matthäus Paris
Darstellung der Seeschlacht von Sandwich im Krieg der Barone, Chronica majora des Matthäus Paris
Mit seiner Niederlage im Krieg der Barone muss Prinz Ludwig von Frankreich seinen Anspruch auf den englischen Thron aufgeben.
1217 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender665/666 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender1209/10
Buddhistische Zeitrechnung1760/61 (südlicher Buddhismus); 1759/60 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender65. (66.) Zyklus

Jahr des Feuer-Büffels 丁丑 (am Beginn des Jahres Feuer-Ratte 丙子)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam)579/580 (Jahreswechsel April)
Iranischer Kalender595/596
Islamischer Kalender613/614 (Jahreswechsel 9./10. April)
Jüdischer Kalender4977/78 (3./4. September)
Koptischer Kalender933/934
Malayalam-Kalender392/393
Seleukidische ÄraBabylon: 1527/28 (Jahreswechsel April)

Syrien: 1528/29 (Jahreswechsel Oktober)

Spanische Ära1255
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender)1273/74 (Jahreswechsel April)

Ereignisse

Politik und Weltgeschehen

England

Der Krieg der Barone dauert an, aber da ein Großteil der Barone nur gegen den im Vorjahr verstorbenen König Johann Ohneland als Person rebelliert hat, gewinnt der junge König Heinrich III. zunehmend ihre Sympathien anstelle des französischen Prinzen Ludwig. Zwar erobern die Franzosen im Frühjahr noch Portchester Castle, doch Prinz Ludwig muss nach Frankreich zurückkehren, um Verstärkungen zu rekrutieren. Mit seinen Verstärkungen belagert er erneut Dover Castle, das immer noch von Hubert de Burgh verteidigt wird. Ein anderer Teil der französischen Truppen marschiert nach Lincolnshire, um Lincoln Castle zu erobern.

Darstellung der Schlacht von Lincoln, Chronica majora des Matthäus Paris
  • 20. Mai: In der Schlacht von Lincoln besiegen königstreue englische Barone unter William Marshal und William Longespée eine Ritterschar rebellierender Barone und mit ihnen verbündeter Franzosen unter Prinz Ludwig von Frankreich. Mehrere rebellierende Barone geraten dabei in die Gefangenschaft Marshals, darunter der Führer der Rebellion von 1215, Robert FitzWalter.
  • 24. August: Unter dem Befehl von Hubert de Burgh besiegt zur See die königstreue Seite der Engländer in der Schlacht von Sandwich eine der Gegenpartei um den französischen Kronprinzen Ludwig zu Hilfe kommende Flotte. Die Franzosen sind damit von Nachschub aus dem Heimatland abgeschnitten.
  • 12. September: Prinz Ludwig schließt mit dem päpstlichen Legaten Guala Bicchieri, dem Regenten William Marshal, König Heinrich III. und dessen Mutter Isabella von Angoulême auf einer Themseinsel bei Kingston upon Thames einen Friedensvertrag.
  • 20. September: Der Frieden von Lambeth wird im Lambeth Palace, dem Sitz des Erzbischofs von Canterbury in London, noch einmal von einer größeren Versammlung beider Parteien ratifiziert. Der französische Kronprinz Ludwig verzichtet darin auf den Thronanspruch in England und wird im Gegenzug vom Kirchenbann gelöst. Die rebellierenden Barone unterwerfen sich König Heinrich III.
  • Prinz Ludwig beginnt bereits am 23. September mit seinem Rückzug und verlässt am 28. September von Dover aus England.
  • 6. November: Regent William Marshal erlässt eine Amnestie für die Unterstützer von Prinz Ludwig und erkennt erneut eine überarbeitete Version der Magna Carta an.

Frankreich/Okzitanien

  • Anfang des Jahres hat Graf Raimund VI. von Toulouse gemeinsam mit seinem Sohn Raimund VII. unter der Anteilnahme der Bevölkerung die gesamte Markgrafschaft Provence wieder unter seine Kontrolle gebracht. Die Grafschaft Toulouse befindet sich allerdings immer noch im Besitz von Simon de Montfort, dem Anführer des Albigenserkreuzzuges, auch wenn der Widerstand in den Städten zunimmt und sich Aufstände in der Bevölkerung häufen.
  • 6. Februar: Simon de Montfort beginnt mit der Belagerung der Burg Montgrenier, die von Roger Bernhard, dem Sohn des Grafen Raimund Roger von Foix, verteidigt wird. Nach einer sechswöchigen Belagerung und der Abweisung einer Aufforderung von Papst Honorius III. die Belagerung zu beenden, nimmt Montfort die Burg ein, muss aber die Verteidiger abziehen lassen.
  • Mai: Simon de Montfort zieht aus Toulouse aus, um die Markgrafschaft Provence wieder unter seine Kontrolle zu bekommen.
  • 12. September: Mit einem Heer aus Aragón überschreitet Raimund VI. von Toulouse die Pyrenäen, um die Grafschaft Toulouse zurückzuerobern. Am 13. September zieht er kampflos in Toulouse ein.
  • Oktober: Aus der Provence zurückgekehrt beginnt Simon de Montfort mit der Belagerung von Toulouse.

Iberische Halbinsel

Ferdinand III. auf einer Miniatur aus dem 13. Jahrhundert
  • 6. Juni: König Heinrich I. von Kastilien wird im Alter von 13 Jahren nach dreijähriger Regierungszeit durch einen herabfallenden Dachziegel erschlagen. Sein 18-jähriger Neffe Ferdinand III. folgt ihm auf den Thron.

Kreuzfahrerstaaten

Darstellung Peters in einer Handschrift aus dem 14. Jh.

Kreuzzug von Damiette

Karte des Fünften Kreuzzuges

Weitere Ereignisse in Europa

Ludwig IV. (Liber depictus)

Stadtrechte und urkundliche Ersterwähnungen

Religion

Culross Abbey

Geboren

  • 3. März: Heinrich I., König von Zypern († 1254)
  • Georgios Akropolites, byzantinischer Diplomat, hoher Regierungsbeamter, Philosoph und Geschichtsschreiber († 1282)
  • Balduin II., letzter Lateinischer Kaiser von Konstantinopel, Graf von Namur († 1274)
  • Johann I., Graf von Penthièvre und Herzog von Bretagne († 1286)
  • um 1217: Hülegü, mongolischer Fürst und Feldherr († 1265)

Gestorben

Erstes Halbjahr

  • 17. Januar: Leopold II. von Schönfeld, Erzbischof von Mainz, Bischof von Worms
  • 22. Februar: Jehuda ben Samuel he-Chasid, deutsch-jüdischer Schriftgelehrter, Philosoph und Ethiker, Vorläufer des Chassidismus (* um 1145)
  • 23. April: Inge II., König von Norwegen (* 1185)
  • 25. April: Hermann I., Pfalzgraf von Sachsen und Landgraf von Thüringen (* um 1155)
  • 20. Mai: Thomas, Graf von Le Perche (* um 1193)
Der Sarg Heinrichs I. von Kastilien

Zweites Halbjahr

Genaues Todesdatum unbekannt

Gestorben um 1217

Weblinks

Commons: 1217 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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BitvaLincoln1217.jpg
A 13th-century depiction of the Second Battle of Lincoln, which occurred at Lincoln Castle on 20. Mai 1217 during the First Barons' War between the forces of the future Louis VIII of France and those of King Henry III of England. Louis' forces were attacked by a relief force under the command of William Marshal, 1st Earl of Pembroke. Thomas du Perche, the Comte de la Perche, who was commanding the French troops, was killed; the illustration depicts his death. Perche had come to England to try and recover the honour of Perche which had been lost in 1204 by his mother (a niece of John, King of England) – this included Newbury and Shrivenham in Berkshire, Toddington in Buckinghamshire, and Haughley in Suffolk. This heavy defeat led to Louis being expelled from his base in the southeast of England.
Sepulcro del rey Enrique I de Castilla. Monasterio de las Huelgas de Burgos (España).jpg
Autor/Urheber: Lancastermerrin88, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Sepulcro del rey Enrique I de Castilla. (Monasterio de las Huelgas de Burgos, España). Enrique I de Castilla fue hijo de Alfonso VIII de Castilla y de la reina Leonor de Plantagenet. Murió en su juventud, como consecuencia de una caída.
Le massacre des Albigeois.jpg
The Albigensian massacre, chronicle of Saint-Denis, 14th century, London, British Library.
Cinquième croisade.JPG
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Fifth crusade
Louis IV, Landgrave of Thuringia.jpg
Ludvík IV. Durynský se vrací z turnaje domů (Alžbětinská legenda)
Culross Abbey 20080505.jpg
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Culross Abbey, Culross, Fife, Scotland
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Peter II of Courtenay
Fernando III de Castilla 02.jpg
El rey Fernando III de Castilla, representado en el Tumbo A o Índice de los Privilegios reales de Santiago de Compostela. Fernando III, apodado "el Santo", fue hijo del rey Alfonso IX de León y de la reina Berenguela I de Castilla. Durante su reinado se reunificaron definitivamente los reinos de León y Castilla y fueron conquistadas a los musulmanes las ciudades de Jaén, Córdoba, Sevilla y Murcia, entre otras. Falleció en 1252 y fue sucedido por su hijo, Alfonso X el Sabio. En 1671 fue canonizado por el Papa Clemente X y sus restos mortales, que se conservan incorruptos, se veneran en la catedral de Sevilla.