717. Infanterie-Division (Wehrmacht)
717. Infanterie-Division | |
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Truppenkennzeichen | |
Aktiv | 11. April 1941 bis 31. März 1943 |
Staat | Deutsches Reich |
Streitkräfte | Wehrmacht |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Infanterie |
Typ | Infanteriedivision |
Gliederung | Gliederung |
Aufstellungsort | Truppenübungsplatz Bruckneudorf Neusiedl am See |
Zweiter Weltkrieg | Schlacht an der Neretva |
Kommandeure | |
Siehe: | s. u. |
Die 717. Infanterie-Division war eine deutsche Infanteriedivision im Zweiten Weltkrieg.
Geschichte
Aufstellung
Die Division wurde am 11. April 1941 im Rahmen der 15. Aufstellungswelle auf dem Truppenübungsplatz Bruckneudorf und in Neusiedl am See für den Wehrkreis XVII aufgestellt.
Besatzungstruppe auf dem Balkan
Nach der Aufstellung wurde die Division als Besatzungstruppe in Jugoslawien und Serbien bei der 12. Armee eingesetzt.
Von Januar bis April 1943 nahm die Division an der Schlacht an der Neretva teil. Ab Mitte Februar 1943 folgte der Austausch älterer Jahrgänge gegen jüngerer aus dem Wehrkreis XI, XIII und XVII. Im Anschluss folgte die Umgliederung.
117. Jäger-Division
Aufstellung durch Umgliederung
Am 1. April 1943 wurde die 717. Infanteriedivision in Kroatien neu gegliedert und in 117. Jäger-Division umbenannt.
Kroatien
Die 117. Jäger-Division wurde anschließend in Kroatien eingesetzt.
Griechenland
Ab Juni bis September 1944 in Griechenland und auf Peloponnes eingesetzt.
Verlegung nach den Balkan
Ab Oktober folgte u. a. bei dem Korps Schneckenburger und später bei der der Heeresgruppe E unterstellten Heeresgruppe F der Einsatz in Serbien mit dem Rückzug über Bosnien (November/Dezember 1944) und Kroatien (Januar bis März 1945) in die Region Niederdonau.
Plattensee
Bis März 1945 kämpfte die Division bei der Heeresgruppe E unter dem XXI. Gebirgskorps u. a. während der Plattenseeoffensive.
Österreich
Anschließend der 6. Armee zugeordnet kam die Division über die Südbahn nach Österreich und wurde im Mürztal versammelt. Die Division wurde am 12. April in Mürzzuschlag ausgeladen und dem III. Panzerkorps zugeteilt. Ab 16. April 1945 wurde aus dem Raum Krieglach gemeinsam mit Verbänden der 1. Panzer-Division und der 1. Volks-Gebirgs-Division eine Gegenoffensive gegen die sowjetischen Kavallerie- und Schützen-Verbände im Joglland vorgenommen, Ziel war es, die Abschneidung der 9. Gebirgs-Division am Semmering zu verhindern. Anfang Mai 1945 wurde die Division, nun dem I. SS-Panzerkorps bei der 6. Panzerarmee zugeordnet, zur Verteidigung des Abschnitts südlich von Wilhelmsburg bis zum Rohrer Sattel eingesetzt. Letztendlich folgte aber kurze Zeit später der Rückzug.
Kapitulation
Im Mai 1945 geriet die Division im Raum Steyr in Österreich in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Kriegsverbrechen
Die Besatzungsdivisionen 704. Infanterie-Division, 714. Infanterie-Division, 717. Infanterie-Division und 718. Infanterie-Division waren für eine Vielzahl von Kriegsverbrechen im besetzten Gebiet verantwortlich.[1]
Im Oktober 1941 war die Division am Massaker von Kraljevo und Kragujevac beteiligt, wobei je nach Quellen zwischen 4.000–8.000 Zivilisten als „Vergeltungsaktion“ für deutsche Gefallene ermordet wurden. Es handelt sich um eines der schwersten Kriegsverbrechen der Wehrmacht in Serbien. Vorausgegangen waren Kämpfe der Division mit Partisanen, welchen es sogar gelang die Division Mitte Oktober in der Stadt Kraljevo einzuschließen.
Mitte April 1942 nahm das 737. Infanterie-Regiment an einer Partisanenaktion unter dem Codenamen Operation Trio teil. Auch auf Peloponnes wurden Ende 1943 Einsätze gegen Partisanen durchgeführt[2] und nach dem Unternehmen Kalavryta beim Massaker von Kalavryta wurden durch die Division zur Vergeltung mehrere Orte zerstört und um die 500 Personen hingerichtet. Dabei wurde auch das Kloster Agía Lávra zerstört. Den Befehl für diese Vergeltungsaktion hatte der Divisionskommandeur Karl von le Suire gegeben. Von le Suire wurde nie für dieses Kriegsverbrechen strafrechtlich belangt (er starb in sowjetischer Kriegsgefangenschaft).
Walter Manoschek hat mehrere Veröffentlichungen zur 717. ID und 117. Jäger-Division auf dem Balkan getätigt.
Kommandeure
- Generalmajor Paul Hoffmann: von der Aufstellung bis November 1941
- Generalleutnant Walter Hinghofer: November 1941 bis Oktober 1942
- Generalleutnant Benignus Dippold: Oktober 1942 bis April 1943
- Generalmajor/Generalleutnant Karl von le Suire: Mai 1943 bis Juli 1944
- Generalleutnant August Wittmann: Juli 1944 bis März 1945
- Oberst/Generalmajor Hans Kreppel: März 1945 bis zur Auflösung
Gliederung
1941
- Infanterie-Regiment 737 mit drei Bataillonen durch Division Nr. 177 (Wien) gebildet
- Infanterie-Regiment 749 mit drei Bataillonen durch Division Nr. 187 (Linz) gebildet
- Artillerie-Abteilung 670 mit drei Batterien
- Divisionseinheiten 717 mit nur je einer Pionier- und Nachrichten-Kompanie
1943
- Jäger-Regiment 737
- Jäger-Regiment 749
- Artillerie-Regiment 670
- Pionier-Bataillon 117
- Nachrichten-Abteilung 117
1944
Im Dezember 1944 Aufnahme der Festungs-Infanterie-Bataillone 1004 und 1005
1945
Im März 1945 Aufnahme des Heeres-Küsten-Artillerie-Regiment 944.
Weblinks
- 717. Infanterie-Division / 117. Jäger-Division auf EHRI-Portal aus dem Bundesarchiv
Literatur
- Hermann Frank Meyer: Von Wien nach Kalavryta–Die blutige Spur der 117. Jäger-Division durch Serbien und Griechenland. Bibliopolis, 2002.
- Samuel Mitcham: German Order of Battle. Volume Two: 291st – 999th Infantry Divisions, Named Infantry Divisions, and Special Divisions in WWII. PA; United States of America: Stackpole Books 2007. ISBN 978-0-8117-3437-0, S. 252–253.
Einzelnachweise
- ↑ Hannes Heer und Klaus Naumann (Hrsg.): Vernichtungskrieg, Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944. 2. Auflage. Hamburger Institut für Sozialforschung, Hamburg 1995, ISBN 3-930908-04-2, S. diverse.
- ↑ Carsten Gansel, Matthias Braun: Es geht um Erwin Strittmatter oder Vom Streit um die Erinnerung. V&R unipress GmbH, 2012, ISBN 978-3-89971-997-0, S. 353 (google.de [abgerufen am 11. Juli 2020]).
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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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