116. Panzer-Division (Wehrmacht)
116. Panzer-Division | |
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Truppenkennzeichen | |
Aktiv | 28. März 1944 bis 16. April 1945 |
Staat | Deutsches Reich |
Streitkräfte | Wehrmacht |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Panzertruppe |
Typ | Panzer-Division |
Spitzname | Windhund-Division |
Die 116. Panzer-Division war ein Großverband der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
Geschichte
Die 116. Panzer-Division wurde im März 1944 in Frankreich aus den Resten der 16. Panzergrenadier-Division und der 179. Reserve-Panzer-Division aufgestellt. Nachdem sie fast vollständig an der Invasionsfront vernichtet worden war, kämpfte die Division in verlustreichen Rückzugskämpfen in Frankreich und Belgien und erreichte am 12. September 1944 Aachen, das zu diesem Zeitpunkt bereits evakuiert wurde. Aachen lag zwischen der ersten und zweiten Verteidigungsstellung des Westwalls und war die erste deutsche Großstadt, die von den Alliierten angegriffen wurde. Die 116. Panzer-Division wurde mit der Verteidigung der Stadt beauftragt. Im Anschluss wurde die Division nach Arnheim verlegt. Anschließend nahm sie an den Kämpfen um Aachen, im Hürtgenwald, an der Ardennenoffensive und an der Schlacht im Reichswald teil.
Der Großteil der Division kapitulierte am 16. April 1945 vor US-Truppen im Ruhrkessel. Teile der 116. Panzer-Division, die nicht im Ruhrkessel eingeschlossen worden waren, kämpften noch bis zum 21. April 1945 im Harz.
Gliederung
- Panzer-Regiment 16
- Panzergrenadier-Regiment 60
- Panzergrenadier-Regiment 156
- Panzer-Aufklärungs-Abteilung 116
- Panzer-Artillerie-Regiment 146
- Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 281
- Panzerjäger-Abteilung 228
- Panzer-Pionier-Bataillon 675
- Panzer-Nachrichten-Abteilung 228
- Feldersatz-Bataillon 146
- Panzer-Nachschubtruppen 66
Kommandeure
- Generalmajor Gerhard Müller – Aufstellung bis 30. April 1944
- Generalleutnant Gerhard Graf von Schwerin – 1. Mai bis 31. August 1944
- Oberst Heinrich Voigtsberger (m.d.F.b.) – 1. bis 13. September 1944
- Generalmajor Siegfried von Waldenburg – 14. September 1944 bis Kapitulation
Sonstiges
- In Vossenack (Gemeinde Hürtgenwald) erinnert ein Kirchenfenster, gestiftet vom „Familienverband ehemaliger Angehöriger der Windhund-Division (116. Pz-Div) e.V.“, an die Gefallenen der Division, die hier im Herbst 1944 in die schweren Kämpfe verwickelt war. Das Divisionswappen wurde in dieses Kirchenfenster auf der linken Seite des Kirchenschiffes integriert. Neben dem Ehrenfriedhof Vossenack befindet sich ein Mahnmal der Windhund-Division. Dort treffen sich jährlich im Oktober Veteranen der Division zu einer Gedenkveranstaltung, an der ebenfalls eine Abordnung der Bundeswehr aus Augustdorf teilnimmt. Das von der Bildhauerin Annemarie Suckow von Heydendorff geschaffene Mahnmal wurde im Mai 2017 gestohlen.[1][2]
- Das Wappen zeigt angeblich den Hund „Sascha“, der im Frühjahr 1943 Angehörigen des Vorgängerverbands, der damaligen 16. Infanterie-Division (mot.), in der Kalmückensteppe halb verhungert zugelaufen war. Das Wappen der 116. Panzer-Division wurde in der Bundeswehr bis 2004 im Wappen des Panzergrenadierbataillons 212 gezeigt.
Literatur
- Peter M. Quadflieg: Gerhard Graf von Schwerin. Wehrmachtgeneral Kanzlerberater Lobbyist. 1. Auflage. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2015, ISBN 978-3-506-78229-8.
- Heinz G. Guderian: Das letzte Kriegsjahr im Westen. Die Geschichte der 116. Panzer-Division – Windhund-Division – 1944–1945. 2. Auflage. SZ-Offsetdruck-Verlag, Sankt Augustin 1997, ISBN 3-932436-01-6.
- Heinz B. Heidt: Fahneneid und Menschlichkeit. Kriegstagebuch 1942–1945: 116. Panzerdivision („Windhund-Division“). Frankreich – Hürtgenwald – Ardennen – Niederrhein – Ruhrkessel. Germania, Weinheim 2005, ISBN 3-934871-04-6.
- Kurt Wendt (Hrsg.): Warum? Bildband der 116. Panzer-Division, vormals 16. Panzergrenadier-Division, 16. Infanterie-Division (mot.). Selbstverlag, Rellingen 1980.
- Kurt Wendt (Hrsg.): Finale der Invasion -Warum? Teil 2. Bildband der 116. Panzer-Division, vormals 16. Panzergrenadier-Division, 16. Infanterie-Division (mot.). Selbstverlag, Rellingen 1985.
- Kurt Wendt (Hrsg.): Wir für Alle. Die Ritterkreuzträger der Division. Selbstverlag, Rellingen 1996.
- Baptist Palm (Hrsg.): Hürtgenwald, Das Verdun des Zweiten Weltkrieges. Privatdruck, Vossenack 1984 (Ehemaliger Bürgermeister von Vossenack und Mitglied der 116. PD).
- Kurt Kaeres: Das verstummte Hurra. Hürtgenwald 1944/1945. Helios Verlag, Aachen 2002, ISBN 3-933608-50-3.
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 6. Die Landstreitkräfte 71 – 130. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1172-2.
Weblinks
- Literatur über die 116. Panzer-Division im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Familienverband der Windhund-Division. Ehemalige Webseite des Familienverbandes der Windhund-Division (aufgelöst 2005), abgerufen am 13. Oktober 2009.
- Mahnmal Windhund Division Vossenack. Förderverein „Windhunde mahnen zum Frieden“ e. V., abgerufen am 20. März 2015 (englisch).
- Organizational History of the German Armored Forces 1939 – 1945. (PDF; 292 kB) Abgerufen am 15. September 2011 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Aachener Zeitung: Windhunde-Mahnmal ist spurlos verschwunden
- ↑ Eintrag zu Soldatenfriedhof Vossenack in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland, abgerufen am 26. Oktober 2017.
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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Balkenkreuz der deutschen Streitkräfte
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Mahnmal für die 116. Panzer-Division der Wehrmacht (Windhund-Division) neben dem Ehrenfriedhof Vossenack in Hürtgenwald.
Truppenkennzeichen 12. Panzer-Division und der 16. Panzer-Grenadier-Division, 2. Weltkrieg