1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1987

Eddie Cheever siegte mit Partner Raul Boesel 1987 am Nürburgring
Porsche 962 mit GTi-Karosserie, wie von Richard Lloyd Racing eingesetzt

Das 32. 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring, auch Int. ADAC-1000-km-Rennen, Nürburgring, fand am 30. August 1987 am Nürburgring statt und war der achte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Das Rennen

Mit einem weiteren Erfolg in der Gesamtwertung – nach den Erfolgen beim 360-km-Rennen von Jarama, dem 1000-km-Rennen von Jerez und den 1000-km-Rennen von Monza, Silverstone und Brands Hatch – konnte sich die Werksmannschaft von Jaguar unter der Führung von Tom Walkinshaw schon am Nürburgring die Gesamtwertung in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1987 sichern.

Porsche hatte sich nach dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans werkseitig aus der Sportwagen-Weltmeisterschaft zurückgezogen und die bisher nur den Werkswagen vorbehaltenen 3-Liter-6-Zylinder-Turbomotoren an die Kundenteams weitergegeben. Dieser Vorgang stieß allerdings auf Kritik mancher Kundenteamchefs. Einerseits wurde kritisiert, dass Porsche nicht auch die Werks-Chassis weitergab und anderseits das schlechtere Ansprechverhalten des 3-Liter-Motors gegenüber dem herkömmlichen 2,8-Liter-Aggregat bemängelt. Bei Richard Lloyd verzichtete man auf den 3-Liter-Motor, dennoch erzielte Mauro Baldi im Porsche 962C GTi mit 1.24.430 Minuten die schnellste Rundenzeit im Training.

Den besten Start hatte Klaus Ludwig im Joest-962C, der die Führung übernahm. Während Eddie Cheever im Jaguar XJR-8 einen Frühstart hatte und mit einer Strafminute belegt wurde, konnte Derek Bell den zweiten Joest-Porsche nicht zeitgerecht starten und ging als Letzter ins Rennen.

Nach 28 Runden fiel der Jaguar mit der Startnummer 5, in dem Jan Lammers am Steuer saß, mit einem Riss im Motorblock aus. Nach 118 Runden musste der lange führende Klaus Ludwig wegen einer gebrochenen Schaltgabel das Rennen aufgeben, und der Weg war frei für den Sieg von Raul Boesel und Eddie Cheever im zweiten Jaguar, die damit den Weltmeistertitel für die britische Marke gewannen.

In der C2-Klasse fielen die Favoriten nach einem dramatischen Rennen wegen Benzinmangels aus. Ray Mallock schaffte es im Ecosse C286 nicht mehr an die Box zum letzten Boxenstopp, sondern blieb knapp vor der Einfahrt ohne Treibstoff stehen. Gordon Spice, im Spice SE87C, kam zwar an die Box, dort ließ sich der Wagen jedoch nicht mehr starten und musste angeschoben werden, was die Disqualifikation zur Folge hatte. Der Klassensieg ging an Costas Los und Dudley Wood, die einen Tiga GC287 fuhren.

Die schnellste Rennrunde war Klaus Ludwig schon in der dritten Runde gefahren, der den neuen Nürburgring in 1.29.510 Minuten umrundete.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos.KlasseNr.TeamFahrerFahrzeugRunden
1C14Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut JaguarBrasilien 1968 Raul Boesel
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Eddie Cheever
Jaguar XJR-8221
2C17Deutschland Joest RacingVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Bell
Deutschland Hans-Joachim Stuck
Porsche 962C218
3C12Schweiz Brun MotorsportDeutschland Jochen Mass
Argentinien Oscar Larrauri
Porsche 962C216
4C18Deutschland Joest RacingDeutschland Frank Jelinski
Deutschland Louis Krages
SchwedenSchweden Stanley Dickens
Porsche 962C212
5C115Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Britten-Lloyd RacingItalienItalien Mauro Baldi
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jonathan Palmer
Porsche 962C GTi211
6C13Schweiz Brun MotorsportSchweiz Hans-Peter Kaufmann
Schweiz Franz Hunkeler
SpanienSpanien Jesús Pareja
Porsche 962C208
7C172FrankreichFrankreich Primagaz CompétitionDeutschland Jürgen Lässig
FrankreichFrankreich Cathy Muller
Belgien Bernard de Dryver
Porsche 962C208
8C131Deutschland Dauer RacingDeutschland Jochen Dauer
Deutschland Harald Grohs
Porsche 962C207
9C2121Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cosmic GP MotorsportVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dudley Wood
Griechenland Costas Los
Tiga GC287198
10C2106ItalienItalien Kelmar RacingItalienItalien Pasquale Barberio
ItalienItalien Vito Veninata
ItalienItalien Ranieri Randaccio
Tiga GC85198
11C2101Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Swiftair Ecurie EcosseVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Wilds
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Win Percy
Ecosse C286197
12C11Schweiz Brun MotorsportSchweiz Walter Brun
Deutschland Uwe Schäfer
Porsche 962C191
13C2104Deutschland URD Junior TeamDeutschland Rudi Seher
Deutschland Hellmut Mundas
URD C81/2186
14C110Deutschland Kremer Porsche RacingDeutschland Volker Weidler
Danemark Kris Nissen
Porsche 962C183
15C2198Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Roy Baker RacingMarokko Max Cohen-Olivar
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Andrews
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chris Ashmore
Tiga GC286182
16C2127Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chamberlain EngineeringVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick Adams
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bob Juggins
Spice SE86C170
Nicht klassiert
17C2114Danemark Team Tiga Ford DenmarkDanemark Thorkild Thyrring
Danemark Peter Elgaard
Tiga GC287149
18C2118ItalienItalien Olindo IacobelliFrankreichFrankreich Jean-Louis Ricci
ItalienItalien Olindo Iacobelli
FrankreichFrankreich Georges Tessier
Spice SE86C141
19C2123Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Charles Ivy RacingVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Sheldon
FrankreichFrankreich Philippe de Henning
Tiga GC287116
Disqualifiziert
20C2111Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Spice EngineeringSpanienSpanien Fermín Vélez
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gordon Spice
Spice SE87C200
Ausgefallen
21C2102Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Swiftair Ecurie EcosseVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ray Mallock
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Leslie
Ecosse C286194
22C161Schweiz Kouros Racing TeamVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Thackwell
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Johnny Dumfries
FrankreichFrankreich Henri Pescarolo
Sauber C9138
23C142FrankreichFrankreich Noël del BelloFrankreichFrankreich Jean-Pierre Jaussaud
FrankreichFrankreich Noël del Bello
FrankreichFrankreich Lucien Rossiaud
Sauber C8138
24C19Deutschland Joest RacingFrankreichFrankreich Bob Wollek
Deutschland Klaus Ludwig
Porsche 962C117
25C2117Norwegen Team Lucky Strike SchancheVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Will Hoy
Norwegen Martin Schanche
Argo KM19B86
26C2177FrankreichFrankreich Automobiles Louis DescartesFrankreichFrankreich Dominique Lacaud
FrankreichFrankreich Louis Descartes
FrankreichFrankreich Gérard Tremblay
ALD 0329
27C15Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut JaguarNiederlandeNiederlande Jan Lammers
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Watson
Jaguar XJR-828
28C2200SchwedenSchweden Dahm Cars Racing TeamDeutschland Peter Fritsch
SchwedenSchweden Kenneth Leim
Deutschland Dieter Heinzelmann
Argo JM1911
29C220Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tiga TeamVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tim Lee-Davey
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Evan Clements
Tiga GC879
Nicht gestartet
30C162Schweiz Kouros RacingVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Johnny Dumfries
Deutschland Manuel Reuter
Sauber C91
31C2178FrankreichFrankreich Automobiles Louis DescartesFrankreichFrankreich Bruno Sotty
FrankreichFrankreich Gérard Tremblay
ALD 022
32C2188Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ark RacingVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lawrie Hickman
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Max Payne
Ceekar 83J-13
33C14TVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut JaguarJaguar XJR-84

1 Unfall im Training 2 Unfall im Training 3 Motorschaden im Training 4 Trainingswagen

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos.KlasseNr.TeamFahrerChassis
34C1Deutschland Kremer RacingPorsche 962C
35C134OsterreichÖsterreich Walter Lechner Racing SchoolOsterreichÖsterreich Walter LechnerPorsche 962C
36C2103Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Bartlett RacingVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John BartlettBardon DB1/2
37C2125FrankreichFrankreich Patrick OudetFrankreichFrankreich Bruno Sotty
FrankreichFrankreich Jean-Claude Ferrarin
Tiga GC85
38C2140OsterreichÖsterreich Walter Lechner Racing SchoolDeutschland Günter Gebhardt
OsterreichÖsterreich Walter Lechner
OsterreichÖsterreich Ernst Franzmaier
Gebhardt JC873
39C2141Schweiz Pierre-Alain LombardiSchweiz Pierre-Alain LombardiRondeau M379C
40C2181Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dune MotorsportVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Duncan Bain
AustralienAustralien Neil Crang
Schweiz Jean Krucker
Tiga GC287

Klassensieger

KlasseFahrerFahrerFahrzeugPlatzierung im Gesamtklassement
C1Brasilien 1968 Raul BoeselVereinigte StaatenVereinigte Staaten Eddie CheeverJaguar XJR-8Gesamtsieg
C2Griechenland Costas LosVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dudley WoodTiga GC287Rang 9

Renndaten

  • Gemeldet: 40
  • Gestartet: 29
  • Gewertet: 16
  • Rennklassen: 2
  • Zuschauer: 15000
  • Wetter am Renntag: warm und trocken
  • Streckenlänge: 4,542 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 5:55:53,120 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 221
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1003,782 km
  • Siegerschnitt: 169,231 km/h
  • Pole Position: Mauro Baldi – Porsche 962C GTi (#15) – 1.24,430 – 191,399 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Klaus Ludwig – Porsche 962C (#9) – 1.29,510 – 182,675 km/h
  • Rennserie: 8. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1987

Literatur

  • Michael Behrndt, Jörg-Thomas Födisch, Matthias Behrndt: ADAC 1000 km Rennen. HEEL Verlag, Königswinter 2008, ISBN 978-3-89880-903-0.
  • Thomas Nehlert: Gruppe C. Die Sportwagenrennen 1982–1992. Petrolpics, Bonn 2011, ISBN 3-940306-14-2.
  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks

Vorgängerrennen
1000-km-Rennen von Brands Hatch 1987
Sportwagen-WeltmeisterschaftNachfolgerennen
1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps 1987

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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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A Porsche 962C at the Silverstone Classic