Şəmkir (Stadt)

Şəmkir
Staat:Aserbaidschan Aserbaidschan
Rayon:Şəmkir
Koordinaten:40° 50′ N, 46° 1′ O
Höhe:440 m
 
Einwohner:44.100 (2021[1])
Zeitzone:AZT (UTC+4)
Telefonvorwahl:(+994) 2330
Postleitzahl:AZ5700
Kfz-Kennzeichen:57
 
Gemeindeart:Stadt (şəhər)
Şəmkir

Şəmkir (auch Shamkir oder Semxir; bis 1938 Annenfeld) ist eine Stadt in Aserbaidschan.

Sie ist Hauptstadt des Bezirks Şəmkir. In der Stadt leben 44.100 Einwohner (Stand: 2021). 2014 betrug die Einwohnerzahl etwa 40.000.[2] Durch die Stadt fließt der Fluss Şəmkirçay.

Geschichte

Nahe der Stadt liegen die Ruinen der antiken Stadt und Festung Şəmkir, nach der die neue Stadt benannt wurde. Die alte Stadt wurde von den Mongolen zerstört. Später gründeten hier deutsche Siedler die Stadt Annenfeld. Die Siedler wurden in den 1930er Jahren durch politische Repressionen und nach dem Angriff Deutschlands gegen die Sowjetunion 1941 vertrieben und die Stadt in Şəmkir umbenannt. Heute leben nur noch Aserbaidschaner in Şəmkir.[3]

Stadtname

Der ursprüngliche Name der Stadt „Şəmkir“ (oder Şamxor) leitet sich einer antiken Festung in der Ortschaft ab. Benannt wurde sie später seit der Gründung einer deutschen Siedlung im Jahre 1818, zu Ehren der Großherzogin Anna Pawlowna, in Annenfeld (später: Annino). Ab 1938 wurde sie erneut in den ursprünglichen alten Namen Şamxor (deutsch: Schamchor) umbenannt. Dieser Name galt bis zum Jahre 1991, wonach die Stadt in der heutigen Bezeichnung seitens der Nationalversammlung der Republik Aserbaidschan am 7. Februar 1991 bestätigt worden ist.[4]

Die Siedlung Annenfeld

Gründung

Das ursprüngliche evangelische Dorf wurde neben Helenendorf im Jahre 1818 von 67 Familien aus Baden-Württemberg gegründet. Während des russisch-persischen Krieges wurde es im Jahre 1826 von den Persern verwüstet und niedergebrannt. Im Jahre 1831 wurden die deutschen Siedler aufgrund schwerer Krankheitswellen in andere Kolonien in Transkaukasien umgesiedelt. Ab dem Jahre 1836 kehrten sie erneut zurück und bauten das Dorf wieder auf. Auf Anordnung der regionalen Provinzbehörden wurde am 9. Februar 1916 beschlossen, das Dorf in „Annino“ umzubenennen.[5]

Bevölkerung

Die Bevölkerung bestand hauptsächlich, wie bei den umliegenden damaligen deutschen Siedlungen in Transkaukasien, aus deutschen Einwohnern aus dem Königreich Württemberg. Ab dem Jahre 1935 (und verstärkt ab dem 15. Oktober 1941) wurden die deutschen Einwohner der städtischen Siedlung aus Transkaukasien aufgrund der Beschlüsse des sowjetischen Innenministeriums ausgewiesen und nach Osten deportiert.

Anzahl Einwohner
Jahr1818183618431859186918861897190719131918192119231926
Einwohner277185183193199492
(437 Deutsche)
860
(665 Deutsche)
7517808759561189
(969 Deutsche)
2166
(1208 Deutsche)
Emblem von Şəmkir zu Sowjetzeiten

Kultur

In der Stadt gibt es ein historisches Museum, eine Moschee und ein Kino.[3]

Es findet seit 2014 ein jährliches Weltklasse-Schachturnier zu Ehren des verstorbenen Spielers Vüqar Həşimov statt.

Militär

In Şəmkir ist eine Garnison. Dort sind Einheiten der aserbaidschanischen Armee stationiert.[3]

Verkehr

Die Stadt ist an das nationale Busnetz angebunden.

Zwei Bahnhöfe der Bahnstrecke Poti–Baku, die hier von der Aserbaidschanischen Eisenbahn betrieben wird, befinden sich auf dem Stadtgebiet, Dəllər (Doldar) und Şəmkir.

Weblinks

Commons: Şəmkir – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Population by sex, towns and regions, urban settlements at the beginning of the 2021. In: 2_6en.xls (Excel-Datei). The State Statistical Committee of the Republic of Azerbaijan, 2021, abgerufen am 27. Februar 2022 (englisch).
  2. Population by sex, economic and administrative regions, urban settlements of the Republic of Azerbaijan at the beginning of the 2014 (Memento vom 16. Juli 2014 im Internet Archive) (MS Excel) Website des Azərbaycan Respublikasının Dövlət Statistika Komitəsi (Staatliches Statistikkomitee der Republik Aserbaidschan)
  3. a b c azerb.com über Stadt und Rayon
  4. e-qanun.az (aserbaidschanisch)
  5. С. Зейналова: Немцы на Кавказе. Баку 2008. Стр. 85 (russisch) – Zeynalova: Deutsche im Kaukasus, Baku 2008, S. 85

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