Święty Gaj

Święty Gaj
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Święty Gaj (53° 58′ 28″ N, 19° 24′ 6″O)
Święty Gaj
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Ermland-Masuren
Powiat:Elbląski
Gmina:Rychliki
Geographische Lage:53° 58′ N, 19° 24′ O
Einwohner:190 (2006)
Telefonvorwahl:(+48) 55
Kfz-Kennzeichen:NEB
Wirtschaft und Verkehr
Straße:DzierzgońStare Dolno
RychlikiKwietniewo → Święty Gaj
Schienenweg:kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen:Danzig



Święty Gaj (deutsch Heiligenwalde) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Gmina (Landgemeinde) Rychliki (Reichenbach) im Powiat Elbląg (Elbing).

Geographische Lage und Verkehrsanbindung

Święty Gaj liegt an der Młynowka (Mühlenfließ), 19 Kilometer südwestlich der ehemaligen Kreisstadt Pasłęk (Preußisch Holland) und acht Kilometer nördlich der Stadt Dzierzgoń (Christburg). Bis zur heutigen Kreisstadt Elbląg (Elbing) sind es 25 Kilometer. Die Woiwodschaftsgrenze zu Pommern liegt zwei Kilometer westlich. Im Osten des Dorfes befindet sich ein alter Slawischer Burgwall.

Eine Bahnanbindung besteht nicht mehr. Bis 1945 war Kwietniewo (Königlich Blumenau, 1931–1945 Königsblumenau) die nächste Bahnstation an der Strecke von Elbing nach Miswalde (Myślice), und im Jahre 2004 wurde die Bahnstrecke von Malbork (Marienburg) nach Małdyty (Maldeuten) mit der Bahnstation in Dzierzgoń (Christburg) außer Betrieb gesetzt.

Geschichte

Kirche in Święty Gaj

Der vor 1945 Heiligenwalde[1] genannte Ort war ein Kirchdorf mit Domäne. Der Komtur von Christburg (Dzierzgoń) und spätere Hochmeister des Deutschen Ordens, Luther von Braunschweig, verlieh dem Dorf am 17. April 1324 die Handfeste[2].

Am 28. Mai 1874 kam Heiligenwalde in den neu gebildeten Amtsbezirk Alt Dollstädt[3] (Stare Dolno). Er gehörte bis 1945 zum Landkreis Preußisch Holland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Domäne Heiligenwalde 62, die Landgemeinde Heiligenwalde 333 Einwohner[4].

Am 30. September 1928 schlossen sich die Landgemeinde und der Gutsbezirk Domäne zur neuen Landgemeinde Heiligenwalde zusammen. Die Gesamteinwohnerzahl stieg bis 1933 auf 411 und betrug 1939 noch 380[5].

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Heiligenwalde zu Polen und erhielt die polnische Bezeichnung „Święty Gaj“ (was so viel wie „heiliger Hain“ bedeutet). Heute ist der Ort Sitz eines Schulzenamtes (polnisch: sołectwo) innerhalb der Landgemeinde Rychliki und gehört zum Powiat Elbląski der Woiwodschaft Ermland-Masuren (1975 bis 1998 Woiwodschaft Elbląg).

Kirche

Bereits im Jahre 1330 gab es in Heiligenwalde eine Kirche. Vor 1945 war die Bevölkerung Heiligenwaldes fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Heiligenwalde bildete mit Königlich Blumenau (1931 bis 1945 Königsblumenau, heute polnisch: Kwietniewo) – hier war der Pfarrsitz – das Kirchspiel Blumenau-Heiligenwalde. Es gehörte nach der Reformation zur Inspektion Saalfeld in Ostpreußen (polnisch: Zalewo) und war dann bis 1945 in den Kirchenkreis Preußisch Holland (polnisch: Pasłęk) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert.

Heute ist die Einwohnerschaft von Święty Gaj mehrheitlich katholischer Konfession. Die Kirche, die jetzt dem Św. Wojciech geweiht ist, ist auch jetzt Filialkirche der Pfarrei in Kwietniewo, gehört aber zum Dekanat Dzierzgoń (Christburg) im Bistum Elbing der Katholischen Kirche in Polen. In Święty Gaj lebende evangelische Christen gehören zur Kirchengemeinde in Pasłęk (Preußisch Holland), die eine Filialgemeinde der Pfarrei in Ostróda (Osterode in Ostpreußen) ist. Sie liegt in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Persönlichkeit des Ortes

Einzelnachweise

  1. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Heiligenwalde
  2. Heiligenwalde bei ostpreussen.net
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Alt Dollstädt
  4. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Preußisch Holland
  5. Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Landkreis Preußisch Holland. (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006).

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Dieses Bild zeigt das Denkmal in Polen mit WLM ID: