Österreichischer Rollsport- & Inlineskateverband

Österreichischer Rollsport- und Inlineskateverband
Gegründet1937
GründungsortWien
PräsidentAndreas Freiberger
Vereine76
Mitglieder2.900
Offizielle Sprache(n)Deutsch, Englisch
Homepagewww.oersv.at

Der Österreichische Rollsport- & Inlineskate-Verband (ÖRSV) ist der Fachverband aller österreichischen Rollsportvereine. Der ÖRSV wird von ehrenamtlichen Funktionären geführt und hat seinen Sitz mit Generalsekretariat in Stegersbach.[1]

Der ÖRSV wurde 1937 gegründet und besteht derzeit aus 76 Vereinen und insgesamt 2.900 Mitgliedern. Er vereint die acht Sparten Inline-Speedskating, Inline-Skaterhockey, Inline Alpine, Rollkunstlauf, Rollhockey, Roller Derby, Freestyle und Skateboarding unter sich. Die in den Statuten verankerte Zielsetzung des ÖRSV ist die Förderung des Breitensports und des Leistungssports mit Schwerpunkt auf der Ausbildung von Rennläufern bzw. Wettkämpfern. In seinem langjährigen Bestehen hat der ÖRSV österreichischen Sportlern die Voraussetzungen geboten, den Weg zur Weltspitze einzuschlagen.

Inline-Speedskating

Speedskating ist eine Disziplin im Inlineskaten, in der regelmäßig nationale und internationale Wettbewerbe (u. a. Weltmeisterschaften, Europameisterschaften) durchgeführt werden. Die Fédération Internationale de Roller Sports verfolgt das Ziel einer Aufnahme der Sportart in die Olympischen Sportarten. Inline-Speedskating ist eine Sportart der World Games.

Inline Speedskating unterteilt sich in folgende Disziplinen:

  • Bahnrennen

Bahnrennen werden auf Beton-, Asphalt- oder Kunststoffrundbahnen mit einheitlicher Oberfläche ausgetragen, welche zwischen 125 m und 250 m lang sind. Es wird links herum, gegen den Uhrzeigersinn, gelaufen.

  • Straßenrennen

Ein Straßenkurs wird durch eine abgesperrte Straßenstrecke dargestellt. Die Strecke muss nicht in sich geschlossen sein, so dass Start und Ziel verschieden sein können. Im Unterschied zu Bahnrennen kann ein Straßenkurs also Rechtskurven beinhalten. Höhenunterschiede und wechselnder Belag sind nicht erwünscht und üblich, bei längerem Kursverlauf jedoch möglich. Die Länge von Straßenkursen variiert zwischen 250m und 10.000m. Es gibt Einzel-, Gruppen- und Massenstarts bei den verschiedenen Distanzen.

  • Indoorrennen

Rennen in der Halle erinnern aufgrund der geringen Rundenlänge an Shorttrackrennen im Eisschnelllauf

  • Geschicklichkeitsbewerbe

Im Nachwuchsbereich von 5 bis 12 Jahren werden auch Geschicklichkeitsbewerbe, die insbesondere das Gleichgewicht, den schnellen Richtungswechsel in einer spielerischen Art vermitteln, ausgetragen. Diese Bewerbe finden auf Plätzen mit einem Ausmaß von ca. 20 × 40 m oder Hockeyfeldern statt. Auch auf diesen Flächen können Zeitläufe und Massensprints durchgeführt werden.

Weitere Details sind in der Wettlaufordnung (WLO - Regelwerk) Inline-Speedskating zu finden.

Inline-Skaterhockey

Inline-Skaterhockey ist eine DER jungen boomenden Sportarten. Entwickelt hat sich diese Sportart aus dem reinen Streethockey und wird mit Inlineskates auf einem Spielfeld mit Abmessungen 20 × 40 m, zur Zeit hauptsächlich im freien, auf Asphalt- oder Betonbelag mit Banden, gespielt. Im Gegensatz zu Inlinehockey spielt man Inline-Skaterhockey mit einem Hartplastikball anstatt mit Scheibe, was auch viele technische „Gustostückerl“ erlaubt.

Durch den Wegfall der Abseitsregel sind viele tor- und abwechslungsreiche Spiele fast garantiert. Wie beim Eishockey ist auch hier der „fliegende Wechsel“ möglich und auch die Ausrüstung ist jener der Eishockeyspieler ähnlich.

In Europa wird Inline-Skaterhockey schon seit 1986, und das vor allem in Ländern wie Deutschland, Schweiz, Großbritannien, Niederlande, Dänemark und Polen gespielt. In Österreich kam diese Sportart ab dem Jahre 1995 auf und wurde als eigene Sparte in den ÖRSV aufgenommen.

Es ist seit 2005 im internationalen Inline-Skaterverband (IISHF) vertreten und nimmt seit 2006 als volles Mitglied an verschiedenen Titelkämpfen des IISHF wie Europameisterschaften in verschiedenen Altersgruppen teil.

2008 gründete der ÖRSV die Inline-Skaterhockey Austria (ISHA), die den Ligabetrieb von Inline Skaterhockey organisiert und sich die Professionalisierung der Sportart im Spitzen- und Breitensport zum Ziel gesetzt hat.[2]

Inline Alpin

Inline Alpin ist eine Disziplin im Inlineskaten, die viele parallelen zum alpinen Skisport aufweist. Es werden Weltmeisterschaften, Weltcup-Rennen und diverse Cup-Rennen durchgeführt. Die verschiedenen Nationen werden in der WIAC und in der IIDA vertreten. Eine Eingliederung in die FIRS (Fèdèration Internationale de Roller Sports) ist in nächster Zeit geplant. Inline Alpin unterteilt sich in folgende Disziplinen:

  • Downhill

Beim Downhill muss eine abschüssige Strecke mit einem Gefälle von ca. 7% bis 13% möglichst schnell absolviert werden. Hohe Startrampen, Sprungschanzen und Schikanen, in Form von extremen Richtungsänderungen verlangen absolutes fahrerisches Können und ebenso viel Mut. Diese Disziplin wird ohne Richtungstore gefahren.

  • Slalom

Der Start erfolgt meist über Startrampen (60cm bis 2m Höhe). Der Kursverlauf ist durch Kippstangen, in 2 Farben, vorgegeben. Ihre Standfestigkeit erhalten die Stangen durch genormte Metallplatten (ca. 15kg schwer), welche auf die Straße gelegt werden. Das Gefälle der Strecke beträgt ca. 6% bis 12%. Ein Lauf weist ca. 30–40 Tore auf, was einer Länge zwischen 150 m und 250 m entspricht. Gefahren werden 2 Durchgänge.

  • Riesenslalom

Im Gegensatz zum Slalom werden hier die Tore weiter gesteckt. Dadurch erreichen die Fahrer höhere Geschwindigkeiten. Verwendet werden Doppeltore, nicht einzelne Stangen.

  • Parallel-Slalom

Es fahren immer 2 Rennläufer auf einem parallel gesetzten Lauf gegeneinander in einer direkten Ausscheidung.

  • Kids-Cup

Für den Nachwuchs (ab ca. 4 Jahre) werden Geschicklichkeitsbewerbe durchgeführt. Hier wird bei verschiedenen Stationen (Wippe, Hüttchen, Kreis etc.) in spielerischer Form, Gleichgewicht, Bremsvorgang und schneller Richtungswechsel vermittelt.

Rollhockey

Rollhockey ist eine Ballsportart, die traditionell mit klassischen Rollschuhen gespielt wird. Dabei werden diese Rollschuhe von 2×2 parallel angeordneten Rollen betrieben. Die Mannschaften bestehen aus einem Torhüter und vier Feldspielern und sind mit einem Hockeyschläger ausgestattet. Das Ziel dieser Sportart ist es, einen kleinen mit Kork gefüllten Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. Sieger ist die Mannschaft, die die meisten Tore erzielt. Die Spielzeit beträgt 2×25 Minuten und findet mit Zeitnahme statt. Rollhockey muss zudem von Inline-Skaterhockey und Inlinehockey unterschieden werd

Rollkunstlaufen

Rollkunstlaufen ist eine Sportart, die auf Rollschuhen in Hallen oder Außenbahnen ausgeübt wird. Sie ist dem Eiskunstlaufen ähnlich. Die Artisten präsentieren in Wettbewerben und in Showveranstaltungen einzeln, als Paar oder in großen Formationen ihre Beherrschung des Geräts und des eigenen Körpers und führen verschiedene Laufelemente wie musikalische Choreographien oder athletische Sprünge vor. Rollkunstlaufen wird sowohl von Kindern ab ca. vier Jahren als auch von Erwachsenen ausgeübt.

Roller Derby

Roller Derby ist ein actionreicher Vollkontaktsport auf Rollschuhen, bei dem 2 Teams auf einer ovalen Bahn gegen den Uhrzeigersinn fahren und versuchen zu punkten, indem das gegnerische Team überholt wird. Weltweit wird der Teamsport größtenteils von Frauen ausgeübt. Die Sportart selbst hat ihre Ursprünge in den USA der 30er Jahre und wird seit 2006 auch in Europa aktiv gespielt.

Freestyle

Die Wettkämpfe beim Freestyle finden entweder im Style Slalom (IFSA) oder im Freestyle-Slalom statt.

  • Style Slalom

Der Style Slalom Modus der IFSA ist stark an die klassischen Küren des Eiskunstlaufens angelehnt. Hier gilt es in einer bestimmten Zeit (aktuell 1:30 Minuten) eine Kür mit möglichst vielen hochwertigen Tricks innerhalb der Cones zu fahren. Dieser Lauf wird dann getrennt von verschiedenen Richtern bewertet. Bewertungen gibt es in den Kategorien Technik, Style, Fehler und Management. Nach einem festgelegten Punkte-Schema gewinnt der Skater, der die höchste Gesamtpunktzahl erreicht.

  • Freestyle-Slalom Battle

Dabei wird ein Parcours mit Hindernishütchen von einer Skater Gruppe bewältigt, die im direkten Vergleich zueinander stehen. Eine Anzahl Skater startet immer wieder hintereinander. Die Läufe sind bis zu 30 Sekunden lang und es kommt zu einer direkten Vergleichsbewertung zwischen den Skatern. Die besten zwei jeder Runde kommen dann in die nächste Runde. Im Finale stehen sich dann die letzten vier gegenüber und die finale Position wird über ein Final-Battle entschieden.

Skateboarding

Skateboarding hat sich seit dem ersten Boom in Österreich Ende der 80er Jahre von einem Trend zu einem wichtigen Bestandteil der Jugendkultur entwickelt. Egal ob die vielen Kinder die an sonnigen Tagen ihre Tricks in den Parks üben oder schicke Erwachsene die in Anzügen auf ihren Boards zum nächsten Termin cruisen - Skateboarding ist äußerst divers und macht vielen Menschen Freude. Seit kurzem ist Skateboarden auch offiziell als Sport anerkannt und wird 2020 erstmals bei den Olympischen Spielen vertreten sein, das eröffnet nicht nur heimischen Athleten neue Perspektiven, sondern gibt Skateboardbegeisterten auf der ganzen Welt Hoffnung auf neue Parks und bessere Trainingsmöglichkeiten. Skateboarding unterscheidet sich grundlegend von den meisten anderen Sportarten, denn das Gefühl der Freiheit, sich ohne an Regeln oder an Zwänge gebunden einfach mit seinem Board zu vergnügen ist für die meisten Skateboarder einer der Gründe, warum sie den Sport so lieben.

Internationale Mitgliedschaften

Der Österreichische Rollsport Verband ist weiters Mitglied in folgenden internationalen Verbänden:[1]

  • World Skate (WS)
  • World Skate Europe (WSE)
  • International Inline Skaterhockey Federation (IISHF)

Präsidium und Funktionäre

(Stand: März 2022)

  • Andreas Freiberger (Präsident)
  • Karin Wachswender (Vize-Präsidentin, Finanzreferent)
  • Marcel Flitter (Vize-Präsident, Schriftführer)
  • Stefan Ebner (Stv.-Schriftführer)
  • Bianca Terihay (Generalsekretariat, Büro Einzelsportarten)
  • Derzeit nicht besetzt (ÖRSV, Mannschaftsbüro)
  • NADA Beauftragter und Ausbildungsreferent: Peter Gauß

Landesverbände

Der Verband hat folgende Landesverbände:

  • Rollsport Verband Wien (RVW)
  • Niederösterreichischer Rollsport Verband (NRSV)
  • Oberösterreichischer Rollsport Verband (OÖRSV)
  • Salzburger Rollsport Verband (RSLV)
  • Burgenländischer Rollsport Verband (BRSV)
  • Kärntner Rollsport Verband (KRSV)
  • Steirischer Rollsport Verband (STRSV)
  • Vorarlberger Rollsport Verband (VRSV)
  • Tiroler Rollsport Verband (TRSV)

Einzelnachweise

  1. a b Homepage des ÖRSV
  2. Homepage des ISHA