Liste der österreichischen Botschafter in Russland

Heutige Botschaft der Republik Österreich: Moskau, Ecke Starokonjuschenny Pereulok 1 (Alte Pferdestallgasse) und Pretschistenki Pereulok (unbefleckte Gasse). Das Grundstück erwarb 1906 der Textilunternehmer Nikolai Mindowski und beauftragte Nikita Lasarew mit dem Bau eines Palais.
Von 1880 bis 1918 war die Adresse der österreich-ungarischen Botschaft, Sergejewskaja 10, Sankt Petersburg, 1914.

Diese Liste der österreichischen diplomatischen Vertreter in Russland enthält alle Botschafter Österreichs von 1721 bis heute (2012), die in Russland bzw. der Sowjetunion akkreditiert waren oder sind. Um 2015 besteht der Amtsbereich aus Belarus und der Russischen Föderation („Russland“), die Österreichische Botschaft in Moskau betraut in ihrem Konsularbezirk auch Armenien (das seit 2012 einen Botschafter am Außenministerium hat)[1] und Usbekistan.

Geschichte

1703 gründete Peter I. Sankt Petersburg, das von 1710 bis 1918 die Hauptstadt des Russischen Reiches war. Bis 1880 lag dort die österreichische Botschaft an der Adresse 102 Fontanka River Embankment, (Anglijskaja Nabereschnaja, Englisches Quai)[2]

Am 6. August 1914 erklärte Franz Joseph I. Zar Nikolaus II. den Krieg und Dänemark wurde Schutzmacht in Russland.

Anfang Juli 1918 wurde Generalkonsul Georg de Pottere (1875–1951) „zur Regelung der im Friedensvertrag von Brest-Litowsk offen gelassenen Fragen der Wiederaufnahme des russischen Staatsschuldendienstes nach Moskau entsandt.“ Die Verhandlungen gingen in den letzten Tagen des Juli zu Ende. Am 11. Juli 1918 erteilte die Moskauer Regierung Otto von Franz das Agreement, worauf dieser am 6. August 1918 zum Gesandten in Moskau ernannt wurde. Weder Georg de Pottere noch Otto von Franz traten ihr Amt vor dem 9. November 1918 an.[3]

Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1990/91 war der Botschafter für weitgehend alle Nachfolgestaaten zuständig, diese Agenden wurden sukzessive durch neue Botschaften ersetzt.

Missionschefs

1700: Aufnahme diplomatischer Beziehungen[4]

Ernannt /
Akkreditiert
NameBemerkungenernannt während der Regierung vonakkreditiert beim StaatsoberhauptPosten verlassen
1526 Habsburgermonarchie ÖsterreichRussisches Kaiserreich 1721 Russland
20. Juni 1721Stephan Wilhelm KinskyKarl VI.Peter I.28. Juli 1722
28. Juli 1722Nicolaus von HochholzerGeschäftsträger21. Dez. 1725
21. Dez. 1725Amadeus de Bussy-RabutinKatharina I.30. Aug. 1727
30. Aug. 1727Lorenz von CaraméGeschäftsträger26. Juni 1728
26. Juni 1728Franz WratislawPeter II.28. Sep. 1732
28. Sep. 1732Nikolaus von HochholzerAnna Iwanowna11. Aug. 1734
11. Aug. 1734Johann Franz Heinrich Carl von Ostein17. Dez. 1738
17. Dez. 1738Antoniotto Botta Adorno9. Okt. 1742
26. Dez. 1742Nikolaus von HochholzerMaria TheresiaElisabeth Petrowna22. Juni 1744
22. Juni 1744Philipp von Orsini-Rosenberg1. Sep. 1745
30. Okt. 1745Nikolaus von Hochholzer24. Feb. 1746
24. Feb. 1746Johann Franz von PretlackBotschafter19. Mai 1748
20. Mai 1748Josef BernesBotschafter17. Apr. 1751
18. Sep. 1751Johann Franz von PretlackBotschafter10. Jan. 1753
16. Apr. 1753Nikolaus Esterházy de GalanthaBotschafter22. Mai 1761
15. Juni 1761Florimond Claude von Mercy-ArgenteauBotschafter6. Okt. 1763
3. Nov. 1763Joseph Maria Karl von LobkowitzKatharina II.25. Mai 1777
15. Juni 1777Josef von Kaunitz-Rietberg12. Sep. 1779
24. Okt. 1779Johann Ludwig von Cobenzl25. Apr. 1784
25. Apr. 1784BotschafterJoseph II.17. Mai 1800
17. Mai 1800Johann LocatelliGeschäftsträgerPaul I.18. Aug. 1801
18. Aug. 1801Franz von SaurauBotschafterFranz II.Alexander I.16. Okt. 1802
16. Okt. 1802Josef von HudelistGeschäftsträger28. Apr. 1803
28. Apr. 1803Johann Philipp von StadionBotschafter1. Okt. 1805
1804 Osterreich Kaisertum ÖsterreichRussisches Kaiserreich 1721 Russland
1. Okt. 1805Teodoro Sanchez d’AguilarGeschäftsträger in Riga14. Aug. 1806
14. Aug. 1806Maximilian von MerveldtBotschafter2. Mai 1808
1806Karl Binder von KrieglsteinGeschäftsträger
27. Dez. 1808Karl Philipp zu SchwarzenbergBotschafter28. Mai 1809
1808Unterbrechung der Beziehungen
26. Okt. 1809Josef von Saint-Julien23. Juni 1812
1809Posten unbesetzt
6. Juni 1815Johann von ProvostGeschäftsträger19. Apr. 1816
19. Apr. 1816Ludwig von Lebzeltern
1816Heinrich von BombellesGeschäftsträger
10. Juni 1827Stephan ZichyBotschafterNikolaus I.21. Juni 1828
1827Maximilian von KaiserfeldGeschäftsträger
17. Jan. 1829Karl Ludwig von FicquelmontBotschafter2. Aug. 1840
1829Otto von MeysenbugGeschäftsträger
1843Franz de Paula von Colloredo-WallseeFerdinand I.1847
29. Nov. 1848Karl Ferdinand von Buol-SchauensteinFranz Joseph I.13. Feb. 1851
1848Eduard von Lebzelten-CollenbachGeschäftsträger
13. Feb. 1851Franz von Colloredo-WallseeBotschafter
1851Eduard von Lebzelten-CollenbachGeschäftsträger
29. Apr. 1852Alexander von Mensdorff-Pouilly5. Nov. 1853
5. Nov. 1853Valentin von Esterházy2. Nov. 1858
1853Emmerich SzéchényiGeschäftsträger
14. Nov. 1859Friedrich von Thun und HohensteinAlexander II.26. Dez. 1862
1859Friedrich Revertera von SalandraGeschäftsträger
18. Juli 186414. Apr. 1868
1864Albin von VetseraGeschäftsträger
1867 Osterreich-Ungarn Österreich-UngarnRussisches Kaiserreich 1721 Russland
14. Okt. 1869Boguslaw Chotek von Chotkow11. Sep. 1871
18. Sep. 1871Ferdinand von LangenauBotschafter ab dem 4. März 187412. Jan. 1880
26. Jan. 1880Gustav KálnokyBotschafter20. Nov. 1881
1880Konstantin von TrauttenbergGeschäftsträger
8. März 1882Anton von Wolkenstein-TrostburgBotschafterAlexander III.28. Okt. 1894
1882Franz I. von und zu LiechtensteinGeschäftsträger
1884Anton von Wolkenstein-Trostburg
1884Franz I. von und zu Liechtenstein1898
26. Jan. 1899Alois Lexa von Aehrenthal24. Okt. 1906
28. Dez. 1906Leopold BerchtoldBotschafterNikolaus II.25. März 1911
25. März 1911Douglas von Thurn und ValsássinaBotschafter1. Okt. 1913
1. Okt. 1913Friedrich von SzápáryBotschafter6. Aug. 1914
1918 Osterreich ÖsterreichSowjetunion Sowjetunion
1924Otto PohlRudolf RamekMichail Kalinin1927
1945Karl WaldbrunnerLeopold FiglMai 1946
Mai 1946Karl BrauniasNikolai SchwernikNov. 1946
Nov. 1946Norbert Bischoff
1960Heinrich HaymerleJulius RaabLeonid Breschnew1964
1964Walter WodakJosef KlausAnastas Mikojan1970
1970Heinrich HaymerleBruno KreiskyNikolai Podgorny1974
1975Heinz Standenat
1978Gerald HintereggerLeonid Breschnew1981
1981Helmut Liedermann1986
1985Herbert GrubmayrFred SinowatzAndrei Gromyko
1991 Osterreich ÖsterreichRussland Russland / Russische Föderation
1992Friedrich BauerFranz VranitzkyBoris Jelzin24. Sep. 1995
1999Franz CedeViktor KlimaWladimir Putin2003
2003Martin VukovichWolfgang Schüssel2009
2009Margot Klestil-LöfflerBotschafterinWerner FaymannDmitri Medwedew2014
19. Jan. 2015Emil BrixWladimir Putin2017
11. Dez. 2017Johannes Eigner2021
2021Werner Almhofer

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Österreichische Botschaft Armenien. bmeia.gv.at, abgerufen am 13. Februar 2016.
  2. Diplomatische Missionen in St. Petersburg in der Online-Enzyklopädie Sankt Petersburg (englisch, russisch)
  3. Geschichte der Botschaft (Memento vom 8. Februar 2012 im Internet Archive)
  4. Erwin Matsch: Der Auswärtige Dienst von Österreich(-Ungarn) 1720–1920. Böhlau Verlag, Wien 1986, S. 120 f. (online).

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Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
Austrian Embassy Sergievskaya 1914 5a Facade.jpg
Facade of Austrian Embassy in St Petersburg // «Stolitsa i Usad'ba» Magazine, 1914, №?, «Austrian Embassy in St Petersburg» article.
Flag of the Habsburg Monarchy.svg

↑ Civil flag or Landesfarben of the Habsburg monarchy (1700-1806)
↑ Merchant ensign of the Habsburg monarchy (from 1730 to 1750)
↑ Flag of the Austrian Empire (1804-1867)
↑ Civil flag used in Cisleithania part of Austria-Hungary (1867-1918)
House colours of the House of Habsburg
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Mindovsky House, by Nikita Lazarev, 1905-1905 (Embassy of Austria), corner of Prechistensky and Starokonyushenny Lane