Österreichische Wasserrettung
Österreichische Wasserrettung (ÖWR) | |
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Rechtsform | gemeinnütziger Verein (ZVR: 268776696) |
Gründung | 16. März 1957 in Linz/Donau |
Sitz | Wien, Österreich |
Motto | „Jederzeit Einsatzfähig – jederzeit Einsatzbereit kostbares Menschenleben vor dem nassen Tod zu retten!“ |
Schwerpunkt | Schwimmausbildung, Wasserrettung, Aufklärung |
Vorsitz | Heinrich Brandner |
Website | www.owr.at |
Die Österreichische Wasserrettung (ÖWR) ist eine in der Wasserrettung tätige Hilfsorganisation.
Die ÖWR ist eine gemeinnützige, selbständige Organisation und arbeitet grundsätzlich ehrenamtlich mit freiwilligen Helfern. Sie ist Mitglied in der International Life Saving Federation (ILS), der International Life Saving Federation of Europe (ILS-E), sowie Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für das österr. Wasserrettungswesen und außerordentliches Mitglied der Bundessportorganisation.
Die Österreichische Wasserrettung wurde am 16. März 1957 in Linz/Donau wiedergegründet und ist ein Verein, dessen Tätigkeit sich auf das gesamte Bundesgebiet der Republik Österreich erstreckt. Aufgabe der ÖWR ist ausschließlich und unmittelbar die Schaffung und Förderung aller Maßnahmen und Einrichtungen, die der Bekämpfung und Vorbeugung gegen den Ertrinkungstod dienen, besonders die Unterrichtung und Ausbildung im Schwimmen, Rettungsschwimmen, im Tauchen, im Rettungstauchen, im Führen von Ruder- und Motorbooten, sowie die Aufstellung und Durchführung eines Wasserrettungs- und Katastrophenhilfsdienstes (ÖWRD).
Die Parole der ÖWR lautet: „Jederzeit Einsatzfähig – jederzeit Einsatzbereit kostbares Menschenleben vor dem nassen Tod zu retten!“
Geschichte der ÖWR
Von den Gründungsjahren bis zum Zweiten Weltkrieg
Wie in vielen Städten im ausgehenden 18. Jahrhundert gab es auch in Wien erste Ansätze zur Bildung einer organisierten Wasserrettungsorganisation.[1] Dies, sowie eine österreichweite Etablierung einer solchen Organisation, blieb bei den Anfängen und erst 1922 wurde, nach dem Vorbild der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) die Österreichische Lebens-Rettungs-Gesellschaft (Ö.L.R.G.) gegründet, welche ihre Tätigkeiten aber bereits 1927 wieder einstellte.
Im selben Jahr entstand dann der neue Rettungsschwimmclub Wien, welcher 1933 zum Österreichischen Rettungsschwimmerclub (ÖRSK) umgebildet wurde und mit dem Anschluss Österreichs an Deutschland 1938 als Landesverband Ostmark in die DLRG überging.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Mit Ende des Krieges und Rückerhalt der staatlichen Eigenständigkeit endete auch die Einbindung des ehemaligen ÖRSK in die DLRG. Eine österreichweite Neugründung des ÖRSK scheiterte aber und die Agenden der Rettungsschwimmausbildung wurden vom Arbeiter Samariter Bund Österreichs (1948) und dem Österreichischen Roten Kreuz (1952), sowie in Kärnten von der Bayerischen Wasserwacht übernommen.
Zusätzlich zu den Aktivitäten dieser Organisationen kam es in manchen Regionen zu lokalen Gründungen von eigenständigen Wasserrettungsorganisationen. So wurde 1951 in Bregenz der Freiwilligen Wasserrettungsdienst Vorarlberg gegründet sowie in Hermagor ab 1952 im Rahmen des Schwimmclubs Hermagor (noch unter Verwendung der DLRG-Abzeichen und -Ausweise) Schwimm- und Rettungsschwimmausbildungen durchgeführt.
Der 1955 in Innsbruck durchgeführte Versuch, die ÖLRG wieder zu gründen, scheiterte wiederum.
Aus Deutschland, speziell seitens der DLRG, kam 1956 die Anregung, eine österreichweit einschlägige Fachorganisation zu gründen. Die in Wien angesiedelte ÖRSK sah sich dazu nicht in der Lage und löste sich selber zum Zwecke einer späteren Neugründung freiwillig am 1. März 1957 auf.
Zwei Wochen später, am 16. März 1957, wurde dann die Österreichische Wasser-Rettung (ÖWR) als bundesweit verbreitete Wasserrettungsorganisation in Linz gegründet.
Nach der Gründung 1957
Aus den Anfangsjahren der ÖWR sind leider kaum Unterlagen vorhanden. Der Sitz der Bundesleitung (siehe Gliederung) wurde zu Beginn mit Salzburg definiert, später Mitte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts übersiedelte diese dann nach Wien.
Als Konsequenz auf die Gründung entstanden im Jahr 1958 die ersten Wasserrettungsschulen (Hermagor, Salzburg), wo die ersten Lehrtauchschein-Kurse durchgeführt wurden.
1958 war auch das Aufnahmejahr der ÖWR in die Fédération Internationale de Sauvetage aquatique (FIS, seit 1984 International Life Saving Federation ILS), wo auch die ÖWR intensiv in diversen Gremien mitarbeitet.
In den Jahren nach 1965 wurde die ÖWR strukturell tiefgreifend umgestaltet: von einem neun Bereiche verwaltenden Verein hin zu einer Dachorganisation selbständiger Landesverbände (Bundesleitung). Diese Umgestaltung endete mit der Gründung des neunten selbstständigen Landesverbandes, dem LV Burgenland 1979.
Österreichweit einheitlich wurde nach der Festlegung einheitlicher verbindlicher Prüfungsrichtlinien für Rettungsschwimmkurse 1967 durch das verantwortliche Ministerium 1970 die Arbeitsgemeinschaft Österreichisches Wasserrettungswesen (ArGe ÖWRW) gegründet, welches als Koordinierungsgremium aus verschiedenen Rettungsschwimmer ausbildenden Organisationen zusammengestellt das zuständige Ministerium zu beraten hat. Den Vorsitz über die ArGe WRW übernimmt im Jahreszyklus abwechselnd die ÖWR, der ASBÖ oder das ÖJRK.
Seit 2007 wird zunehmend der Ausdruck Wasser-Rettung durch Wasserrettung ersetzt und in den Statuten der jeweiligen Organisationseinheiten verankert.
Die Entstehung der erweiterten Fachbereiche
Tauchen
Nach einem tödlichen Unglück eines Berufstauchers (mit Helmtauchgerät), den zufällig anwesende tauchende ÖWR-Mitglieder nur mehr tot bergen konnten, wurden im Jahr 1962 der erste Bundestauchwart ernannt. Eine der ersten Aufgaben war der Entwurf und die Umsetzung einheitlicher Prüfungs- und Einsatzrichtlinien für Tauchen im Umfeld der ÖWR. Das Koordinierungsseminar der zukünftig ersten ÖWR-Tauchlehrer 1963 wurde in Seeham durchgeführt und in Folge die ersten Tauchlehrscheine ausgestellt.
Beginnend mit diesem Datum werden seit 1963 die ÖWR-Einsatztaucher und Tauchlehrer ausgebildet.
Fließ- und Wildwasser
Die zunehmende Verbreitung der Fließ- und Wildwassersportarten Canyoning, Rafting und Wildwasserpaddeln sowie die zunehmende Bedrohung besiedelten Raumes durch Hochwasser Ende des vergangenen Jahrtausends war Auslöser für die Definition dieses neuen Fachbereiches.
Ausbildungen
Anfänger- und Schwimmerausbildung
Die ÖWR bildet in ihren Landesverbänden nach ihrem Motto „Jeder Nichtschwimmer ein Schwimmer“ sowohl Kinder und Jugendliche, als auch in manchen Orten auch Erwachsene in den Grundlagen des Schwimmens aus. Als Mitglied der ArGe WRW ist die ÖWR in der Lage, staatlich anerkannte Schwimmerabzeichen auszustellen.
Diese Schwimmabzeichen beginnen beim Frühschwimmer (auch Pinguin genannt, ohne Altersbeschränkung) über den Frei- (ab sieben Jahre) und den Fahrtenschwimmer (ab neun Jahre) bis zur höchsten Schwimmerausbildungsstufe, dem Allroundschwimmer (ab elf Jahre).
Ein Spezifikum ist die Ausbildungsstufe ÖWR-Jugendschwimmerschein, welche inhaltlich ein Mittelding zwischen Schwimmer- und Rettungsschwimmerausbildung darstellt.
Rettungsschwimmen
„Jeder Schwimmer ein Rettungsschwimmer“ – nach diesem Motto bildet die ÖWR Rettungsschwimmabzeichen nach der ARGE ÖWRW aus. Der erste Rettungsschwimmerschein kann ab dem 13. Lebensjahr mit dem Helferschein absolviert werden. Hier werden die Grundlagen des Rettungsschwimmens, die Kenntnisse der Selbstrettung und der einfachen Fremdrettung, die Bergemethoden sowie auch die wasserrettungsspezifische Erste Hilfe ausgebildet. Ab dem 16. Lebensjahr kann der Retterschein abgeschlossen werden. Dieser unterscheidet sich vom Helferschein in erster Linie durch die höheren Leistungsanforderungen. Zusätzlich werden die Absolventen auf die Aufgaben als Dienstführer bei Bereitschaften und Überwachungen vorbereitet.
Einen rettungssportlichen Schwerpunkt findet man in der Lifesaver-Ausbildung. Diese Ausbildung soll den sportlichen Bereich des Rettungsschwimmwesens abdecken und attraktivieren.
Struktur
Aufbau der Bundesleitung
Der Präsident, die maximal drei Vizepräsidenten und der Bundesschatzmeister bilden das Präsidium, welches das führende Gremium ist.
Präsident | ||
Bis zu drei Vizepräsidenten | Bundesschatzmeister | |
9 Landesleiter | FR für Schwimmen und Rettungsschwimmen | FR für Tauchen |
FR für Jugend | FR für Medizin | FR für Nautik |
FR für Material | FR für Funkwesen | FR für Wildwasser |
FR = Fachreferent
Landesverbände
Österreichische Wasserrettung besteht aus neun Landesverbänden: Kärnten, Salzburg, Tirol, Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Vorarlberg und Burgenland.
Siehe auch
- Wasserrettungsorganisation
- Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)
- Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG)
Weblinks
Quellen
Auf dieser Seite verwendete Medien
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
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Bild von Walter Rollett im Rollettmuseum in Baden, Niederösterreich
Autor/Urheber: Mitsch in der Wikipedia auf Deutsch, Lizenz: CC BY 3.0
Das Buster Magnum der Österreichischen Wasserrettung Landesverband Wien im Donaukanal