Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1986/87 wurde vom Österreichischen Fußball-Bund ausgerichtet. Die erstklassige 1. Division und die zweitklassige 2. Division waren in dieser Saison durch einen Playoff-Modus miteinander verschmolzen. Als dritte Leistungsstufe fungierten die Regionalliga Ost (Wien, Niederösterreich, Burgenland) und West (Salzburg, Tirol, Vorarlberg) sowie die Landesligen von Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark.
Die Meisterschaft in der 1. und 2. Division wurde zunächst im Herbst mit je 12 Mannschaften in einem einfachen Durchgang ausgetragen, sodass jedes Team zunächst 22 Spiele absolvierte. Anschließend erfolgte die Einteilung in das Meister-Playoff (1. bis 8. der 1. Division), Mittlere Playoff (9. bis 12. der 1. Division und 1. bis 4. der 2. Division) und Abstiegs-Playoff (5. bis 12. der 2. Division) für die Frühjahrsmeisterschaft. Das bedeutete, dass im Meister-Playoff Meister und Europacupstartplätze ermittelt wurden, im Mittleren Playoff Aufstiege und Abstiege zwischen 1. und 2. Division und im Abstiegs-Playoff die Absteiger in die Regional- und Landesligen. Ins Meister- und Abstiegs-Playoff wurden Spiele, Tore und Punkte ins Frühjahr mitgenommen, die Mannschaften im Mittleren Playoff nahmen naturgemäß keine Punkte und Tore mit.
Allgemeines
Rapid konnte in dieser Saison zum 28. Male Österreichischer Fußballmeister werden und sich als österreichischer Meister für den Europapokal der Landesmeister 1987/88 qualifizieren, wo die Hütteldorfer das Achtelfinale erreichten. Cupfinalist, der neu gegründete Swarovski Tirol, durfte am Europapokal der Pokalsieger 1987/88 teilnehmen, wo die Mannschaft in der ersten Runde ausschied. Austria, Admira/Wacker und VOEST Linz vertraten Österreichs Fußball im UEFA-Pokal 1987/88, alle drei Teams scheiterten jedoch ebenfalls in Runde 1.
Im Mittleren Playoff fiel indes die Entscheidung über Aufstieg und Abstieg: der VfB Mödling konnte sich in die 1. Division spielen, im Gegenzug stieg der SC Eisenstadt in die 2. Division ab. Im Abstiegs-Playoff entschied sich für SpG SW Bregenz-Dornbirn 1913, Union Vöcklamarkt und SV Sankt Veit an der Glan der Abstieg in die Regionalliga West und die oberösterreichische beziehungsweise Kärntner Landesliga. In die 2. Division stiegen der VSE Sankt Pölten aus der Regionalliga Ost und der USV Salzburg aus der Regionalliga West direkt auf. Der Kapfenberger SV als dritter Aufsteiger wurde in der Gruppe Mitte, einem Relegationsturnier der Landesmeister von Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark, ermittelt.
Wissenswertes
Die österreichische Meisterschaft 1987 entschied sich erst in den letzten Minuten der Abschlussrunde. Die Austria hatte nach 35 Runden mit einem Punkt vor Rapid geführt, nach 55 Spielminuten stand es zwischen Rapid-Sport-Club 0:1, und bei Sturm-Austria 1:2. Nach einem Elfmeter erzielte Peter Hrstic den Ausgleich für die Hütteldorfer, sechs Minuten später brachte Reinhard Kienast die Grün-Weißen in Führung. Zudem schoss kurze Zeit später Teskeredzic den Ausgleich für Sturm. Rapid war Meister, punktegleich wie die Wiener Austria, die sich maßlos über die Schiedsrichterleistung beklagte. Dennoch machte ein Veilchen Schlagzeilen: Toni Polster wurde mit 39 erzielten Toren Europas bester Torschütze und wurde für diese Leistung mit dem Goldenen Schuh geehrt. Der neu gegründete FC Swarovski Tirol, er übernahm die Lizenz das FC Wacker Innsbruck, wurde in seiner Debütsaison Meisterschaftsdritter. Der Klub konnte zudem mit der Verpflichtung von Ernst Happel, der nach Abschluss der Saison Trainer Felix Latzke ablöste, für Aufsehen sorgen.