Österreichische Fußballmeisterschaft 1978/79

Österreichische Fußballmeisterschaft 1978/79
1977/78
Österreichische Fußballmeisterschaft 1978/79
MeisterFK Austria Wien (13)
SchützenkönigWalter Schachner (24)

Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1978/79 wurde vom Österreichischen Fußball-Bund ausgerichtet. Als Unterbau zur 1. Division diente die eingleisig geführte 2. Division. Als dritte Leistungsstufe fungierten die Regionalliga Ost (Wien, Niederösterreich, Burgenland), die Alpenliga (Salzburg, Tirol) sowie die Landesligen von Vorarlberg, Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark.

Erste Leistungsstufe – 1. Division

Allgemeines

Die Meisterschaft[1] in der 1. Division wurde mit 10 Mannschaften bestritten, die während des gesamten Spieljahres je viermal aufeinander trafen. Die Wiener Austria konnte, wie bereits in der Saison zuvor und nunmehr zum 13. Male Österreichischer Fußballmeister werden. Als Österreichischer Meister konnte man sich zudem für den Europacup der Landesmeister 1980 qualifizieren, wo die Veilchen in der ersten Runde gegen den dänischen Klub Vejle BK (auswärts 2:3, heim 1:1) ausschieden. Cupsieger und gleichzeitig Absteiger (!) SpG Wattens-Wacker Innsbruck durfte am Europacup der Cupsieger 1980 teilnehmen, wo die Mannschaft ebenso in der ersten Runde – 1:2 daheim und 0:1 auswärts gegen Lokomotiva Kosice (ČSSR) auf der Strecke blieb. Die beiden Wiener Erstligisten Rapid und Sport-Club vertraten Österreichs Fußball im UEFA-Cup 1980, kamen allerdings auch nicht über die erste Runde hinaus; die Rapidler mit einem Heim-0:1 und Auswärts-2:3 gegen VTK Diosgyör Miskolc aus Ungarn, die Dornbacher gegen Universitatea Craiova aus Rumänien (H 0:0, A 1:3).

Mit der Spielgemeinschaft zwischen Wattens und Wacker Innsbruck musste der Letztplatzierte der Meisterschaft absteigen. Er wurde mit dem Linzer ASK durch den Meister der zweitklassigen 2. Division in der folgenden Saison ersetzt.

Eine 0:3-Strafbeglaubigung gegen Rapid Wien in der 35. und somit vorletzten Runde hatte letztendlich keine besondere Auswirkung: Beim Match am 15. Juni am Sport-Club-Platz in Dornbach (1:1) waren vom Hütteldorfer Betreuerduo Franz Binder Junior/Adi Köstenberger in der 88. Spielminute mit dem Dänen Lars Francker ein dritter Ausländer eingewechselt worden[2], es waren aber bereits zwei am Platz (Bernd Krauss und Vukan Perovic). Der Wiener Sport-Club stand dank dieser am 20. Juni erfolgten Beglaubigung schon vorzeitig als Teilnehmer am UEFA-Cup fest, der SK Sturm Graz und Rapid, beide mit 37 Punkten, trafen in der letzten Runde in Wien aufeinander, die Rapidler gewannen 4:0.[3][4]

Kurioses

Nebst dem Umstand, dass die Spg Wattens/Innsbruck zwar den Cup gewonnen hatte, aber absteigen musste, waren gegen Ende der Meisterschaft schon einige Trainer auf (vorzeitigem) Urlaub oder war – wie hier beim Absteiger – der erfolglose Trainer Lajos Baróti schon nach Budapest zurückgekehrt (Josef Sikic war der „Kapitän am sinkenden Schiff“). Bei Rapid Wien coachte das in den weiter oben hinsichtlich der 0:3-Beglaubigung gegen den Wiener Sport-Club genannte Betreuerduo Binder Junior/Köstenberger statt Trainer Karl Schlechta, bei SV Austria Salzburg vertrat Horst Hirnschrodt den sich in Kanada befindlichen Alfred Günthner.[5]

Abschlusstabelle

Pl.VereinSp.SUNToreTQ/Diff.Punkte
1.FK Austria Wien (M)36255688:4455
2.Wiener Sport-Club361511671:5441
3.SK Rapid Wien3613131052:4239
4.SK Sturm Graz361491343:5037
5.SK VOEST Linz3611141141:4436
6.SV Austria Salzburg (N)3613101338:5336
7.FC Admira/Wacker361381542:4334
8.First Vienna FC 1894369111648:6229
9.Grazer AK367151436:5329
10.SpG Wattens-Wacker Innsbruck (C)36882041:5524
Legende für die 1. Division
  • Österreichischer Meister und
    Teilnahme am Europapokal der Landesmeister 1979/80
  • Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger 1979/80
    ÖFB-Cup-Sieger 1978/79
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 1979/80
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 1979/80 und am Intertoto-Cup 1979
  • Teilnahme am Intertoto-Cup 1979
  • Abstieg in die 2. Division
  • (M)Österreichischer Meister 1977/78
    (C)ÖFB-Cup-Sieger 1977/78
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1977/78

    Aufsteiger

    Torschützenliste

    ToreSpielerVerein
    124 ToreWalter SchachnerFK Austria Wien
    2.22 ToreThomas ParitsFK Austria Wien
    3.20 ToreAlberto MartínezWiener Sport-Club
    4.18 ToreGernot JurtinSK Sturm Graz
    5.16 ToreWilhelm KreuzSK VOEST Linz

    siehe auch Liste der besten Torschützen Österreichs

    Meistermannschaft

    Hubert Baumgartner, Johannes WeningerErich Obermayer, Robert Sara, Josef Sara, Günther PospischilHerbert Prohaska, Franz Zore, Karl Daxbacher, Ernst Baumeister, Fritz Borgan, Siegfried Aigner, Felix Gasselich, Franz ZachThomas Parits, Carlos Alberto Sintas, Thomas Pfeiler, Walter Schachner, Harald Gamauf, Johann Dihanich, Heinz Horvath, Franz Weiss, Erwin Jelinek, Harald Fürst – Trainer: Hermann Stessl

    Zweite Leistungsstufe – 2. Division

    Allgemeines

    Die Meisterschaft in der 2. Division[1] wurde mit 16 Mannschaften bestritten, die während des gesamten Spieljahres je zweimal aufeinander trafen. Der Meister der 2. Division, der LASK, stieg in die 1. Division auf, die drei Letztplatzierten ab. Der FC Dornbirn musste den Gang in die Vorarlberger Landesliga antreten, der ASV Kittsee musste in die Regionalliga Ost und der USV Anif in die Salzburger Landesliga absteigen. Der Aufstieg in die 2. Division war komplizierter geregelt, da in dieser Saison eine asymmetrische dritte Leistungsstufe bestand: Der Meister der Regionalliga Ost, der ASV Stockerau, stieg direkt auf. Der Meister der Alpenliga traf in den Ausscheidungsspielen der Gruppe West weiters auf den Vorarlberger Landesmeister, in der Gruppe Mitte spielten die Landesmeister Kärntens, der Steiermark und Oberösterreichs ihren Aufsteiger, den SK Vorwärts Steyr, aus.

    Abschlusstabelle

    Pl.VereinSp.SUNToreTQ/Diff.Punkte
    1.Linzer ASK (A)301710366:2344
    2.Austria Klagenfurt30159658:3639
    3.SC Eisenstadt301311638:2737
    4.Villacher SV301114536:2536
    5.Kapfenberger SV301110941:3932
    6.SC Schwarz-Weiß Bregenz30816631:3532
    7.SC Amateure St. Veit/Glan301011945:3431
    8.Donawitzer SV Alpine301191038:2931
    9.Wolfsberger AC (RG)301261242:4130
    10.Favoritner AC (N)301171238:3329
    11.1. Wiener Neustädter SC301091138:4029
    12.1. Simmeringer SC309111033:3829
    13.SV St. Veit/Glan301161342:4828
    14.FC Dornbirn 1913306141027:3926
    15.ASV Kittsee30591628:4619
    16.USK Anif (RG)30242414:828
    Legende für die 2. Division
  • Aufstieg in die 1. Division und Teilnahme am Intertoto-Cup 1979
  • Abstieg in die Regionalliga bzw. Landesliga
  • (A)Absteiger der Saison 1977/78
    (RG)Gewinner der Relegation zwischen Landesliga Vorarlberg und Alpenliga der Saison 1977/78
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1977/78

    Aufsteiger

    Qualifiziert über die Relegation

    Dritte Leistungsstufe

    Regionalliga Ost

    In der Regionalliga Ost konnte sich der SV Stockerau den Meistertitel sichern.

    Abschlusstabelle

    Pl.VereinSp.SUNToreTQ/Diff.Punkte
    1.SV Stockerau (A)301511448:29+1941
    2.SK Slovan HAC (N)30159647:31+1639
    3.SC Neusiedl am See30139853:39+1435
    4.1. Schwechater SC301371041:41+33
    5.Badener AC301110933:23+1032
    6.FC Waidhofen/Ybbs301110936:32+432
    7.SC Brunn am Gebirge301110934:32+232
    8.Kremser SC301110937:40−332
    9.SV Leithaprodersdorf (N)30813944:42+229
    10.SC Laa/Thaya (N)30991241:47−627
    11.Prater SV301071332:38−627
    12.SC Tulln (A)306141022:30−826
    13.Floridsdorfer AC307101334:41−724
    14.SV Oberwart30881436:44−824
    15.SV Wienerberg30881435:47-1224
    16.USV Rudersdorf30871526:43-1723
    Legende für die Regionalliga Ost
  • Aufstieg in die 2. Division
  • Abstieg in die Landesliga
  • (A)Absteiger der Saison 1977/78
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1977/78

    Aufsteiger

    Landesliga Kärnten

    In Kärnten feierte der SV Rapid Lienz den Meistertitel und ist für die Relegationsspiele in der Gruppe Mitte für die Nationalliga berechtigt. Leider liegen keine Informationen über den Tabellenendstand dieser Saison vor.

    1. Landesliga Oberösterreich

    In Oberösterreich[6] erspielte der SK Vorwärts Steyr den Meistertitel.

    Abschlusstabelle

    Pl.VereinSp.SUNToreTQ/Diff.Punkte
    1.SK Vorwärts Steyr26186257:2442
    2.Union Wels (RV)26184467:2840
    3.SK St. Magdalena26156556:3436
    4.SV Traun26135838:2431
    5.SV Ried26126857:3730
    6.Union Vöcklamarkt26126848:3930
    7.SK Amateure Steyr261151050:3727
    8.WSC Hertha Wels2689945:4425
    9.ATSV Leonding261031328:4323
    10.SK Donau Linz26851333:4821
    11.ATSV Ranshofen26581333:5818
    12.SK Altheim (N)26651533:4917
    13.SK Blaue Elf Linz (N)26541730:7014
    14.ASK St. Valentin26341921:6110
    Legende für die 1. Landesliga Oberösterreich
  • Teilnahme an den Relegationsspiele der Gruppe Mitte zur Nationalliga A
  • Abstieg in die untere Spielklasse
  • (A)Absteiger der Saison 1977/78
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1977/78
    (RV)Verlierer der Relegation der Saison 1977/78

    Aufsteiger

    Landesliga Steiermark

    In der Steiermark[7] war SV Flavia Solva für die Relegationsspiele in der Gruppe Mitte für die Nationalliga spielberechtigt. Leider liegen keine Informationen über den Meister und den Tabellenendstand dieser Saison vor.

    Alpenliga

    In der Alpenliga konnte die SPG Innsbruck den Meistertitel feiern.

    Abschlusstabelle

    Pl.VereinSp.SUNToreTQ/Diff.Punkte
    1.SPG Innsbruck26176353:22+3140
    2.SC Kundl26144842:35+732
    3.SV Hall26128650:33+1732
    4.Salzburger AK 191426119643:28+1531
    5.WSG Wattens26125943:31+1229
    6.SV Grödig261061027:32-526
    7.SVg Mayrhofen261051139:34+525
    8.SC Tamsweg26971039:39025
    9.ASK Salzburg (A)26881037:40-324
    10.SVG Jenbach261021445:46-122
    11.SV Kematen26931428:44-1621
    12.WSK Kaprun26851326:49-2321
    13.SV Absam (N)26761329:49-2020
    14.SV Schwarzach (N)26561522:41-1916
    Legende für die Alpenliga
  • Teilnahme an den Relegationsspielen gegen den Meister der Landesliga Vorarlberg
  • Abstieg in die Landesliga
  • (A)Absteiger der Saison 1977/78
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1977/78

    Aufsteiger

    • Salzburger Liga: USV Edelweiß Taxham
    • Landesliga Tirol: SC Schwaz

    Landesliga Vorarlberg

    Meister der Landesliga Vorarlberg[8] wurde der FC Götzis, der Relegation gegen den Meister der Alpenliga spielt.

    Abschlusstabelle

    Pl.VereinSp.SUNToreTQ/Diff.Punkte
    1.FC Götzis26155650:2435
    2.Dornbirner SV26138537:2334
    3.SC Austria Lustenau (RV)26137645:2133
    4.FC Höchst26136751:2732
    5.FC Blau-Weiß Feldkirch26126838:2830
    6.VfB Hohenems26118744:3530
    7.FC Kennelbach26971033:3025
    8.FC Wolfurt26711829:3325
    9.FC Schwarzach26961129:2624
    10.SC Admira Dornbirn26861228:3322
    11.FC Hard (N)26771232:4921
    12.FC Rätia Bludenz26671324:3919
    13.FC Lauterach26671322:5419
    14.FC Hörbranz (N)26471525:6515
    Legende für die Landesliga Vorarlberg
  • Teilnahme an den Relegationsspielen gegen den Meister der Alpenliga
  • Abstieg in die untere Spielklasse
  • (A)Absteiger der Saison 1977/78
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1977/78
    (RV)Verlierer der Relegation der Saison 1977/78

    Aufsteiger

    • FC Nenzing

    Relegation

    Relegation zur 2. Division

    Gruppe Mitte

    Qualifikationsrunde
    SV Flavia Solva (St)SV Rapid Lienz (K)2:13:15:2
    Entscheidungsrunde
    SV Flavia Solva (St)Vorwärts Steyr (O)0:00:0 n. V.0:0, 3:4 i. E.
    Legende:(K): Landesliga Kärnten, (O): Landesliga Oberösterreich, (St): Landesliga Steiermark

    Relegation zwischen Alpenliga und Landesliga Vorarlberg

    Um den Aufstieg spielen der Meister der Alpenliga und der Meister der Landesliga Vorarlberg.

    Entscheidungsrunde
    FC Götzis (V)SPG Innsbruck (A)0:00:30:3
    Legende:(A): Alpenliga, (V): Landesliga Vorarlberg

    Literatur

    • Anton Egger, Kurt Kaiser: Österreichs Fußball-Bundesliga von A-Z, Chronik ab 1974. Verlag Anton Egger, Fohnsdorf 1995.
    • Josef Huber: Tagebuch des Jahrhunderts, Fußball-Österreich von 1901 bis 2000. Verlag Wolfgang Drabesch, Wien 2000.

    Einzelnachweise

    1. a b Austria Final League Tables (First and Second Level), Austria 1978/79 Bundesliga und Nationalliga. Abgerufen am 23. März 2017.
    2. «0:3 statt 1:1?» In: Arbeiter-Zeitung. Wien 17. Juni 1979, S. 11.
    3. Internetseite «FUSSBALL IN ÖSTERREICH», Jahr 1978/79
    4. «Sportklub 3:0», links oben. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 21. Juni 1979, S. 11.
    5. «Desinteresse auf dem Höhepunkt». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 22. Juni 1979, S. 24.
    6. Alle Jahrzehnte im Überblick, Saison 1970/71 bis 1979/80, 1. Landesliga Oberösterreich 1978/79. Abgerufen am 23. März 2017.
    7. Steirischer Fußballverband, Saison 1978/79, Landesliga Steiermark. (PDF) Abgerufen am 23. März 2017.
    8. Vorarlberger Fußballverband, Tabellen und Spielberichte 1978/79. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. März 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/reports.vfvapps.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.