Österreichische Fußballmeisterschaft 1976/77

Österreichische Fußballmeisterschaft 1976/77
1975/76
Österreichische Fußballmeisterschaft 1976/77
MeisterSpG Wattens-Wacker Innsbruck (4/5)
SchützenkönigJohann Krankl (32)

Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1976/77 wurde vom Österreichischen Fußball-Bund ausgerichtet. Als Unterbau zur Bundesliga diente die eingleisig geführte Nationalliga. Als dritte Leistungsstufe fungierten die Regionalliga Ost (Wien, Niederösterreich, Burgenland) sowie die Landesligen von Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark.

Erste Leistungsstufe – 1. Division

Allgemeines

Die Meisterschaft[1] in der 1. Division wurde mit 10 Mannschaften bestritten, die während des gesamten Spieljahres je viermal aufeinander trafen. Die Spielgemeinschaft zwischen Wattens und Wacker Innsbruck konnte zum vierten Mal gemeinsam Österreichischer Fußballmeister werden. Als Österreichischer Meister konnte man sich zudem für den Europacup der Landesmeister 1978 qualifizieren, wo die Spielgemeinschaft das Viertelfinale erreichte. Cupsieger Austria-WAC durfte am Europacup der Cupsieger 1978 teilnehmen, wo die Mannschaft das Endspiel in Paris am 3. Mai 1978 erreichte. Es war dies erstmals die Finalteilnahme eines österreichischen Klubs in einem Europacupbewerb, sieht man vom ehemaligen Mitropacup ab. Rapid Wien war bislang (1961) die einzige Mannschaft gewesen, die ein Halbfinale (im Meistercup) erreicht hatte. – Rapid und LASK vertraten Österreichs Fußball im UEFA-Cup 1978; beide schieden in Runde 1 aus.

Mit Austria Salzburg musste der Letztplatzierte der Meisterschaft absteigen. Er wurde mit dem Wiener Sport-Club durch den Meister der zweitklassigen 2. Division in der folgenden Saison ersetzt.

11:1-Sieg von Rapid

Rapid Wien gelang in der letzten Runde (am 22. Juni) mit dem 11:1 gegen den Grazer AK der bisher höchste Sieg in der seit 1974/75 bestehenden Bundesliga; dabei schoss Hans Krankl sieben Tore. Ausgerechnet gegen den GAK gelang den Rapidlern dann auch mit dem 10:0 vom 27. September 1985, diesmal sogar auswärts, der zweithöchste Sieg.

20 Spiele Sperre

Beim Match der 8. Runde am 8. Oktober zwischen dem SK Sturm Graz und First Vienna FC 1894 (0:0) war es im Trubel um den Ausschluss des Vienna-Spielers Peter Meister (Foul an Kurt Stendal/79. Minute) zu einem vom Schiedsrichterteam (Spielleiter war Wilhelm Jarosch vom Salzburger Verband) Raufhandel und offensichtlich zu einem Faustschlag des Gästespielers Friedrich Hiess gegen den heimischen Karl Hofmeister gekommen. Hiess wurde am 20. Oktober für ein Jahr gesperrt.[2][3][4]
Am 12. Dezember wurde die Sperre auf 20 Spiele reduziert.[5]

Abschlusstabelle

Pl.VereinSp.SUNToreTQ/Diff.Punkte
1.SpG Wattens-Wacker Innsbruck3621110451:22+2953
2.SK Rapid Wien (C)3618110772:39+3347
3.SpG FK Austria-Wiener AC (M)3619071072:44+2845
4.Linzer ASK3612111347:480135
5.SK VÖEST Linz3610141246:470134
6.FC Admira/Wacker3611121343:520934
7.First Vienna FC 1894 (N)3609131434:400631
8.Grazer AK3609121534:62−1830
9.SK Sturm Graz3609101740:55−1528
10.SV Austria Salzburg3609052234:64−3023
Legende für die 1. Division
  • Österreichischer Meister und
    Teilnahme am Europapokal der Landesmeister 1977/78
    Teilnahme am Intertoto-Cup 1977
  • Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger 1977/78
    ÖFB-Cup-Sieger 1976/77
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 1977/78
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 1977/78 und am Intertoto-Cup 1977
  • Teilnahme am Intertoto-Cup 1977
  • Abstieg in die 2. Division
  • (M)Österreichischer Meister 1975/76
    (C)ÖFB-Cup-Sieger 1975/76
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1975/76

    Aufsteiger

    Torschützenliste

    ToreSpielerVerein
    132 ToreJohann KranklSK Rapid Wien
    2.17 ToreHelmut KöglbergerLinzer ASK
    Kurt WelzlWattens-Wacker Innsbruck
    4.15 ToreJulio César Morales (Uruguay)Wiener AC-Austria
    5.12 ToreKurt StendalSturm Graz

    siehe auch Liste der besten Torschützen Österreichs

    Meistermannschaft

    Friedl KonciliaWerner Kriess, Gerhard Forstinger, Peter PummDietmar Constantini, Rudolf Horvath, Bruno PezzeyJosef Stering, Boris Sikic, Peter Koncilia, Johann Eigenstiller, Manfred GombaschWerner Schwarz, Karl-Heinz Lercher, Kurt Welzl, Franz Oberacher, Werner Zanon, Günther Rinker, Robert Hanschitz – Trainer: Fritz Pfister

    Zweite Leistungsstufe – 2. Division

    Allgemeines

    Die Meisterschaft in der 2. Division[1] wurde mit 16 Mannschaften bestritten, die während des gesamten Spieljahres je zweimal aufeinander trafen. Der Meister der 2. Division, der Wiener Sport-Club, stieg in die 1. Division auf, die drei Letztplatzierten ab. Der Wolfsberger AC musste den Gang in die Kärntner Landesliga antreten, der Kremser SC musste in die Regionalliga Ost und der Salzburger AK 1914 in die Alpenliga absteigen. Der Aufstieg in die 2. Division war komplizierter geregelt, da in dieser Saison eine asymmetrische dritte Leistungsstufe bestand: Der Meister der Regionalliga Ost, ASV Kittsee, stieg direkt auf, in Ausscheidungsspielen ermittelten die sechs Landesmeister weitere zwei Aufsteiger: Kapfenberger SV (Gruppe Mitte) und ASK Salzburg (Gruppe West).

    Abschlusstabelle

    Pl.VereinSp.SUNToreTQ/Diff.Punkte
    1.Wiener Sport-Club3018090353:23+3045
    2.Donawitzer SV Alpine3020040668:31+3744
    3.1. Wiener Neustädter SC3014110549:30+1939
    4.Austria Klagenfurt (A)3013100751:41+1036
    5.FC Dornbirn 19133011130635:360135
    6.1. Simmeringer SC3011100951:33+1832
    7.SC Eisenstadt3010101040:430330
    8.SV St. Veit/Glan (N)3009101141:480728
    9.SC Schwarz-Weiß Bregenz (RG)3011061332:43−1128
    10.SC Amateure St. Veit/Glan (RV)3009091231:380727
    11.SV Heid Stockerau3009081338:410326
    12.Villacher SV3006131134:44−1025
    13.SC Tulln3007111234:49−1525
    14.Wolfsberger AC3009061540:51−1124
    15.Kremser SC (N)3006071730:45−1519
    16.Salzburger AK 19143006051925:56−3117
    Legende für die 2. Division
  • Aufstieg in die 1. Division
  • Abstieg in die Regionalliga bzw. Landesliga
  • (A)Absteiger der Saison 1975/76
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1975/76
    (RV)Verlierer der Relegation der Saison 1975/76
    (RG)Gewinner der Relegation der Saison 1975/76

    Aufsteiger

    • Regionalliga Ost: ASV Kittsee

    Qualifiziert über die Relegation

    Dritte Leistungsstufe

    Regionalliga Ost

    In der Regionalliga Ost konnte der ASV Kittsee den Meistertitel feiern.

    Abschlusstabelle

    Pl.VereinSp.SUNToreTQ/Diff.Punkte
    1.ASV Kittsee2817060545:26+1940
    2.Floridsdorfer AC2817050650:18+3239
    3.SC Neusiedl am See (N)2814070739:18+2135
    4.Badener AC2809140530:26+0432
    5.FS Elektra Wien2811090847:28+1931
    6.SV Oberwart2810100847:30+1730
    7.KSV Böhlerwerk2811080937:27+1030
    8.ASV Siegendorf2810090931:330229
    9.SV Wienerberg (N)2808101031:330226
    10.FC Waidhofen/Ybbs (N)2809071230:380825
    11.Prater SV2811031437:55−1825
    12.1. Schwechater SC*2809071232:320325
    13.SPG Post SV/Wiener Sport-Club2807061524:40−1620
    14.SV Rechnitz2807061524:56−3220
    15.SC Pinkafeld2803071813:57−4413
    Legende für die Regionalliga Ost
  • Aufstieg in die 2. Division
  • Abstieg in die Landesliga
  • (N)Neuaufsteiger der Saison 1975/76

    Aufsteiger

    Landesliga Kärnten

    In Kärnten fixierte der SC Magdalen den Meistertitel und ist für die Relegationsspiele in der Gruppe Mitte für die Nationalliga berechtigt. Leider liegen keine Informationen über den Tabellenendstand dieser Saison vor.

    Landesliga Oberösterreich

    In Oberösterreich[6] sicherte sich die Union Wels den Meistertitel.

    Abschlusstabelle

    Pl.VereinSp.SUNToreTQ/Diff.Punkte
    1.Union Wels2619050258:20+3843
    2.SV Traun2615060543:27+1636
    3.SK Vorwärts Steyr2612100441:20+2134
    4.SV Ried (N)2613070638:20+1833
    5.WSC Hertha Wels2613060741:27+1432
    6.SV Grieskirchen2609080925:24+0126
    7.ATSV Ranshofen2608071143:48−523
    8.SK Amateure Steyr (RV)2605120921:250422
    9.ASK St. Valentin2608061225:37−1222
    10.SK St. Magdalena2608051336:430721
    11.ATSV Leonding2608051326:42−1621
    12.SK Admira Linz2606061436:51−1518
    13.ATSV Schärding2606061420:37−1718
    14.SV Antiesenhofen2604071527:59−2815
    Legende für die 1. Landesliga Oberösterreich
  • Teilnahme an die Relegation der Gruppe Mitte zur Nationalliga A
  • Abstieg in die untere Spielklasse
  • (A)Absteiger der Saison 1975/76
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1975/76
    (RV)Verlierer der Relegation der Saison 1975/76

    Aufsteiger

    Salzburger Liga

    In Salzburg[7] errang der ASK Salzburg den Meistertitel.

    Abschlusstabelle

    Pl.VereinSp.SUNToreTQ/Diff.Punkte
    1.ASK Salzburg2615050662:44+1835
    2.SV Grödig2613060744:33+1132
    3.1. Halleiner SK (RV)2611090647:37+1031
    4.USK Anif2615001154:44+1030
    5.SV Bürmoos2611070844:41+0329
    6.SC Tamsweg (N)2611060937:34+0328
    7.WSK Kaprun2610070943:41+0227
    8.FC Zell am See2609080936:33+0326
    9.ESV Saalfelden2609051236:410523
    10.SK Bischofshofen2608071135:47−1223
    11.ASV Salzburg2607081146:520622
    12.SK Saalfelden2608061237:50−1322
    13.FC Puch2606081237:420520
    14.SK Taxenbach2604081436:55−1916
    Legende für die Salzburger Liga
  • Teilnahme an den Relegationsspiele der Gruppe West zur Nationalliga A
  • Aufstieg in die neugegründete Arlbergliga
  • Abstieg in die untere Spielklasse
  • (A)Absteiger der Saison 1975/76
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1975/76
    (RV)Verlierer der Relegation der Saison 1975/76

    Aufsteiger

    Landesliga Steiermark

    In der Steiermark[8] konnte der Kapfenberger SV den Meistertitel sichern und ist für die Relegationsspiele in der Gruppe Mitte für die Nationalliga berechtigt. Leider liegen keine Informationen über den Tabellenendstand dieser Saison vor.

    Landesliga Tirol

    In Tirol[9] feierte die WSG Wattens zum zweiten Mal in Folge den Meistertitel.

    Abschlusstabelle

    Pl.VereinSp.SUNToreTQ/Diff.Punkte
    1.WSG Wattens (RV)
    2.SC Kundl
    3.SVG Jenbach
    4.SPG Innsbruck
    5.SVg Mayrhofen
    6.SV Kematen
    7.SV Hall (N)
    8.SV Fügen
    9.SV Reutte
    10.SV Landeck
    11.SK Kufstein
    12.SC Schwaz
    Legende für die Landesliga Tirol
  • Teilnahme an den Relegationsspiele der Gruppe West zur Nationalliga A
  • Aufstieg in die neugegründete Arlbergliga
  • Abstieg in die untere Spielklasse
  • (A)Absteiger der Saison 1975/76
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1975/76
    (RV)Verlierer der Relegation der Saison 1975/76

    Aufsteiger

    Leider liegen keine Informationen über Aufsteiger der nächsten Saison vor.

    Landesliga Vorarlberg

    In Vorarlberg[10] erspielte der SC Austria Lustenau den Meistertitel.

    Abschlusstabelle

    Pl.VereinSp.SUNToreTQ/Diff.Punkte
    1.SC Austria Lustenau2617060351:14+3740
    2.FC Rätia Bludenz (A)2618030576:27+4939
    3.FC Blau-Weiß Feldkirch2618030555:23+3239
    4.FC Höchst2611120346:26+2034
    5.Dornbirner SV2613070648:28+2033
    6.VfB Hohenems2612060868:62+0630
    7.SC Admira Dornbirn260908943:490626
    8.FC Götzis (N)2608071142:480623
    9.FC Wolfurt2610031331:380723
    10.FC Lauterach268041438:440620
    11.FC Schwarzach2607061326:49−2320
    12.FC Koblach (N)2608031529:44−1519
    13.FC Rot-Weiß Rankweil2603061717:54−3712
    14.FC Hard2601042120:81−616
    Legende für die Landesliga Vorarlberg
  • Teilnahme an den Relegationsspiele der Gruppe West zur Nationalliga A
  • Abstieg in die untere Spielklasse
  • (A)Absteiger der Saison 1975/76
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1975/76

    Aufsteiger

    • FC Kennelbach
    • SV Satteins

    Relegation

    Relegation zur 2. Division

    Gruppe Mitte

    Qualifikationsrunde
    Union Wels (O)Kapfenberger SV (St)2:10:12:2
    Entscheidungsrunde
    Kapfenberger SV (St)SC Magdalen (K)3:24:17:3
    Legende:(K): Landesliga Kärnten, (O): Landesliga Oberösterreich, (St): Landesliga Steiermark

    Gruppe West

    Qualifikationsrunde
    SC Austria Lustenau (V)WSG Swarovski Wattens (T)1:01:22:2
    Entscheidungsrunde
    ASK Salzburg (S)SC Austria Lustenau (V)0:11:0 n. V.1:1, 3:2 i. E.
    Legende:(S): Salzburger Liga, (T): Landesliga Tirol, (V): Landesliga Vorarlberg

    Literatur

    • Josef Huber: Tagebuch des Jahrhunderts, Fußball-Österreich von 1901 bis 2000. Verlag Wolfgang Drabesch, Wien 2000
    • Anton Egger, Kurt Kaiser: Österreichs Fußball-Bundesliga von A-Z, Chronik ab 1974. Verlag Anton Egger, Fohnsdorf 1995

    Weblinks

    Einzelnachweise

    1. a b Austria Final League Tables (First and Second Level), Austria 1976/77 Bundesliga und Nationalliga. Abgerufen am 23. März 2017.
    2. Großer Titel: «Wieder Innsbruck vorn»; Mitte: «Aus unserer gestrigen Ausgabe». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 10. Oktober 1976, S. 11.
    3. Spalte 1: «Aufgeschoben». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 16. Oktober 1976, S. 9.
    4. Spalte 5, Mitte: «Hiess: 1 Jahr Sperre». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 21. Oktober 1976, S. 13.
    5. Spalten 3 und 4, Mitte: «Christkindl für Sünder Hiess». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 15. Dezember 1976, S. 12.
    6. Alle Jahrzehnte im Überblick, Saison 1970/71 bis 1979/80, Landesliga Oberösterreich 1976/77. Abgerufen am 23. März 2017.
    7. Salzburg Wiki, Fußballtabellen 1975/76. Abgerufen am 23. März 2017.
    8. Steirischer Fußballverband, Saison 1976/77, Landesliga Steiermark. (PDF) Abgerufen am 23. März 2017.
    9. SV Kematen, Tabellen von 1947 bis heute. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Mai 2015; abgerufen am 23. März 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sv-kematen.at
    10. Vorarlberger Fußballverband, Tabellen und Spielberichte 1976/77. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. März 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/reports.vfvapps.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.