Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1923/24 wurde erstmals vom Wiener Fußball-Verband, der am 15. Februar 1923 gegründet wurde, ausgerichtet und von dessen Mitgliedern bestritten. Als Unterbau zur Ersten Klasse diente die zweigleisig geführte Zweite Klasse. Zudem wurden von weiteren Bundeslandverbänden Landesmeisterschaften in unterschiedlichen Modi ausgerichtet.
Die Meisterschaft in der 1. Klasse wurde von 12 Mannschaften bestritten, die während des gesamten Spieljahres je zweimal aufeinander trafen. Österreichischer Fußballmeister wurde der Wiener Amateur-SV, der seinen ersten Meistertitel gewann. Wie bereits im Vorjahr mussten drei, anstatt zwei Vereine absteigen, da der WFV die Liga erneut um einen Verein verkleinerte, so dass nächstes Jahr nur noch 11 Teams um den Titel spielten.
Die Spiele zwischen Admira gegen Hakoah und Sportclub gegen Hakoah wurden nach längerer Unterbrechung fortgesetzt auf Drängen des VAS auf die Schiedsrichter statt die Spiele gleich abzubrechen und zu strafverifizeren.
Die zweite Leistungsstufe bestand aus zwei Staffeln zu je 12 Mannschaften. In beiden Staffeln trafen die Mannschaften in einer Hin- und Rückrunde zweimal aufeinander. So stiegen sowohl der Sieger der Zweiten Klasse Nord, der WAC, und mit Rudolfshügel der Sieger der Zweiten Klasse Süd direkt in die Erste Klasse auf. Da in der folgenden Saison der Professionalismus in den beiden höchsten österreichischen Ligen eingeführt wurde, stiegen zahlreiche Vereine freiwillig oder aus finanziellen Gründen in die dritte Spielklasse ab, die weiterhin eine Amateurliga blieb. So wurden zwei freigewordene Plätze in der folgenden Saison an die unterklassigen Teams des SC Nicholson Wien und des SC Weiße Elf Wien vergeben.
Die Meisterschaft wurde eine Frühjahrsmeisterschaft und eine Herbstmeisterschaft ausgetragen. Die Frühjahrsmeisterschaft, die als Pokal ausgetragen und am Ende annulliert wurde, gewann der Klagenfurter SV mit drei Siegen aus drei Spielen. Die Herbstmeisterschaft gewann der Klagenfurter AC.
2. Klasse Kärnten
Die 2. Klasse Kärnten, die im Frühjahr ausgetragen und ebenfalls als Pokal ausgetragen wurde, gewann der SK Rapid Klagenfurt. Die Herbstmeisterschaft wurde mit vier Vereinen bestritten
Abschlusstabelle
Pl.
Verein
Sp.
S
U
N
Tore
Quote
Punkte
1.
Lienzer SK
3
2
1
0
014:700
2,00
05
2.
Sturm Klagenfurt
3.
Villacher AS
4.
SK Rapid Klagenfurt
Stand: Endstand. Quelle: RSSSF
Legende für die 2. Klasse Kärnten
Meister der 2. Klasse Kärnten, aber kein Aufstieg
keine Information über einen Absteiger in die untere Spielklasse
Die steirische Meisterschaft der 1. Klasse der Saison 1923/24 war die erste, an der Vereine aus der Provinz teilnehmen durften. Diese waren Kapfenberger SC, AAC Bruck, AAC Voitsberg sowie der Deutsche Sportverein Leoben. Dieser wurde während der Saison aus der Meisterschaft ausgeschlossen, da er sich weigerte gegen die jüdische Hakoah Graz anzutreten.
Die Meisterschaft selber endete in einem Chaos und wurde nicht zu Ende gespielt. Etliche Spiele wurden im Nachhinein Straf verifiziert, da nicht angemeldete Spieler eingesetzt wurden. Speziell die Geschichte mit den Spielen des Kapfenberger SC trieb die Liga ins Chaos. Der KSC setzte bei den Spielen gegen den GAK, Sturm, AAS Graz und Hakoah nicht gemeldete Spieler ein. Mit Ausnahme des SK Sturm (der trotzdem gewann) legten diese Vereine Protest ein, dem der Verband statt gab. Anstatt diese Spiele straf zu verifizieren, beschloss der steirische Verband, dass alle Spiele des KSC nachgetragen werden müssen inklusive das Spiel gegen Sturm. Nachdem Sturm im Nachtrag nur ein Unentschieden erreichte, wodurch sie hinter dem GAK auf den zweiten Platz zurückfielen, legten diese wiederum Protest gegen diese Entscheidung ein. Die Rivalen um die Meisterschaft – Sturm und GAK – einigten sich schlussendlich darauf den Titel in zwei Entscheidungsspielen aus zuspielen. Das Hinspiel endete mit einem 3:0-Sieg des GAK, das Rückspiel am Sturmplatz endete mit einem 2:2. Somit war der GAK Meister. Die fehlenden Spiele wurden nicht mehr ausgetragen. In der folgenden Saison stellte der Steirische Fußballverband auf eine Jahresmeisterschaft um.