Ölmühle (Düsseldorf-Angermund)

Ölmühle (Düsseldorf-Angermund) im April 2013
Verbleibende Keller/Fundamente der Ölmühle (Düsseldorf-Angermund) nach Abriss im Mai 2014

Die Ölmühle, im Volksmund auch Rapsmühle oder Winkelhauser Mühle genannt, war eine Wassermühle mittelalterlichen Ursprungs im Düsseldorfer Stadtteil Angermund. Der oberirdische Teil wurde für einen Ausbau der Bundesstraße 288 im Mai 2014 abgerissen. Die Keller und Fundamente sind als Bodendenkmal geschützt und noch vorhanden.

Lage

Die Mühle befand sich im nördlichsten Zipfel des Gebiets der Stadt Düsseldorf an der Grenze zum Duisburger Stadtteil Huckingen. Nur wenige Meter weiter östlich verläuft der Angerbach, direkt nördlich der ehemaligen Ölmühle die Bundesstraße 288.

Geschichte

Das letzte, im Mai 2014 abgerissene Gebäude stammte aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ein früheres Mühlengebäude, das seit mindestens dem 12./13. Jahrhundert existierte, lag noch etwas näher zum Rittersitz Groß-Winkelhausen. Die Ölmühle gehörte wie die Sandmühle zum Besitz der Herren von Winkelhausen. Zusammen mit dem Gut Winkelhausen kam die Ölmühle als Erbe an die Herren von Hatzfeld. Als diese 1817 von Behörden nach einer Konzession für den Betrieb der Ölmühle gefragt wurden, antwortete die Gräfin Hatzfeld: „… da kündig ist, dass die Rittergüter schon im Jahre 1450 ihre Freyheit genossen, so glaube ich, dass derobenhalben nie ein Concessionschein, davon ich keinen besitze, ist ertheilt worden.“ Das später zur Kornmühle umgestaltete Haus war zu diesem Zeitpunkt aber schon nicht mehr in Betrieb.

Im 19. Jahrhundert waren dort lange Schweizer, d. h. Melker, des Guts Groß-Winkelhausen untergebracht. 1830 lebten in der Winkelhausmühle noch 10 Menschen.[1] Später wurde das Schweizerhaus als Wohnhaus vermietet. Das Wasserrad wurde vor 1933 entfernt. Bis zum Abriss konnte man im Mauerwerk des östlichen Giebels noch die runde Aussparung für die Achse des Mühlenrads erkennen. Der mittelalterliche Keller, in dem sich ein Großteil des Mühlwerks befunden haben muss, wurde in der Vergangenheit zugeschüttet.

Heutiger Zustand

Da die Bundesstraße 288 weiter zur Bundesautobahn 524 ausgebaut werden soll, wurden die oberirdischen Gebäudeteile im Mai 2014 abgerissen. Die seit dem 7. April 2010 als Bodendenkmal[2] geschützten Fundamente und Keller sollen unter der Seitenböschung der ausgebauten B288 begraben werden.

Weblinks

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Literatur

  • Sabine Merz: Entscheidung über Ölmühle steht kurz bevor. In: Nordbote, Nr. 5, Jahrgang 26 vom 15. März 2013, Seite 12 (PDF, 11,2 MB).
  • Martin Kleinwächter: Winkelhauser Ölmühle ist eine Bruchbude mit Historie. In: Der Westen, 12. März 2010 (online (Memento vom 5. August 2016 im Internet Archive)).
  • Martin Kleinwächter: Bauarbeiten entlang der B 288 – Winkelhauser Ölmühle In: Der Westen, 8. März 2010 (online (Memento vom 1. Juli 2016 im Internet Archive)).
  • Bernd Braun: Winkelhauser Ölmühle. In: Bürgerverein Duisburg-Huckingen (Hrsg.): Historischer Wanderweg im Angerland – Huckingen und Umgebung. 2021er Online- Auflage. Gladbeck 2012, S. 43–44 (huckingen.de [PDF; 2,7 MB; abgerufen am 21. Mai 2021]).
  • Gaby und Peter Schulenberg: Ein Verlust für die heimische Technik- und Wirtschaftsgeschichte. Die Winkelhauser Ölmühle muss dem Autobahnbau weichen – Eine archäologische Bestandsaufnahme, in: Heimat-Jahrbuch Wittlaer 2011, Band 32, Ratingen 2011, S. 33–37.
  • Stefan Ossenberg: Duisburg: Alte Ölmühle wird abgerissen. In: Rheinische Post online, 10. April 2010 (online)
  • Martin Kleinwächter: Boden birgt noch viele Geheimnisse. In: WAZ, 27. März 2013 (online).
  • Martin Kleinwächter: Ölmühle wird im Sommer abgerissen. In: WAZ, 13. März 2013 (online).
  • Winkelhauser Ölmühle muss der Autobahn weichen. In: Nordbote, Nr. 2, Jahrgang 23 vom 12. Februar 2010, Seite 7 (PDF, 9,8 MB).
  • Richard Baumann: Zum Rittergut Groß-Winkelhausen gehörten früher auch zwei alte Wassermühlen, in: Die Quecke, Ratinger und Angerländer Heimatblätter, Nr. 85 (Dezember 2015), Lintorf 2015, S. 73–76.
  • Bernd Braun: Kulturdenkmale im Duisburger Süden – Winkelhauser Ölmühle. Jahresgruß des Bürgervereins Duisburg-Huckingen e.V., Duisburg Dezember 2011.

Einzelnachweise

  1. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830, S. 359 (Google bücher).
  2. Düsseldorf-Angermund …ehemalige Ölmühle abgefragt am 18. Juni 2016

Koordinaten: 51° 21′ 8,3″ N, 6° 44′ 51,7″ O

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Ölmühle Düsseldorf-Angermund nach Abriss im Mai 2014 (Keller/Fundamente als Bodendenkmal weiterhin vorhanden)
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Ölmühle in Düsseldorf-Angermund im April 2013