ÖBB 5046/5146
ÖBB 5046/5146 | |
---|---|
5046 206-8 mit Steuerwagen im Anstrich der 1980er-Jahre, Wien Ostbahnhof (1987) | |
Nummerierung: | 5046.01–17, später je nach Umbaustand Ordnungsnummern ab 101 bzw. 201 5146.01 bis 08, später je nach Umbaustand Ordnungsnummern 101 bis 108 bzw. 201 bis 208 |
Anzahl: | 25 |
Hersteller: | Simmering-Graz-Pauker |
Baujahr(e): | 1954–1961 |
Ausmusterung: | 1997 |
Achsformel: | B'2' |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 24.714 mm |
Drehgestellachsstand: | 4.100 mm (Triebdrehgestell) 3.000 mm (Laufdrehgestell) |
Gesamtradstand: | 19.300 mm |
Dienstmasse: | 48,1 t |
Reibungsmasse: | 30 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h |
Installierte Leistung: | 368 kW / 397 kW |
Treibraddurchmesser: | 900 mm |
Laufraddurchmesser: | 900 mm |
Motorentyp: | SGP S12a |
Motorbauart: | 12-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor |
Nenndrehzahl: | 1.350/min |
Leistungsübertragung: | hydraulisch |
Zugbeeinflussung: | Sifa |
Sitzplätze: | 52/56 |
Klassen: | 2. |
Die Reihen 5046 und 5146 der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind Dieseltriebwagen, die im Regionalverkehr eingesetzt wurden. Der Einsatz im Planverkehr begann 1954 und endete 1997. Die Züge wurden von Simmering-Graz-Pauker gebaut. Sie waren die ersten von SGP produzierten Nahverkehrstriebwagen der Nachkriegszeit bei den Österreichischen Bundesbahnen.
Geschichte
Die Nahverkehrstriebwagen der Baureihe 5046 wurden konstruktiv aus den Ferntriebwagen der Reihe 5045 der ÖBB „Blauer Blitz“ abgeleitet, um auch im Regionalverkehr einen wirtschaftlicheren Betrieb als mit der Dampftraktion durchführen zu können.
Antriebsmotor, Strömungsgetriebe, Drehgestelle und viele weitere Teile waren von den Reihen 5045 und 5145 übernommen worden, lediglich die Achsübersetzung wurde geändert, da die Höchstgeschwindigkeit nur 100 km/h betrug. Die Triebwagen erhielten eine Dampferzeugungsanlage für die Beheizung des Triebwagens und von bis zu drei vierachsigen Beiwagen.
Die Fahrzeuge versahen vor allem Nahverkehrsleistungen auf nichtelektrifizierten Strecken in Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark. In Oberösterreich waren sie nur auf der Donauuferbahn zu finden. Da sich die Fahrzeuge im Betrieb gut bewährten, wurden 1959–1961 acht weitere, leicht modifizierte Fahrzeuge als Reihe 5146 bestellt. Die Motoren der 5146 waren auf eine geringfügig höhere Leistung eingestellt, der Fahrgastraum um eine Fensterteilung größer, der Einstiegs- und der Gepäckraum entsprechend kleiner. Die Fahrgastraumheizung erfolgte mittels Webasto-Geräten. Der Dampfheizkessel war anfangs für die Beheizung der Beiwagen vorhanden und wurde erst später ausgebaut.
Als ab 1987 die neue Reihe 5047 erschien, wurden die in die Jahre gekommenen Triebwagen nach und nach von diesen abgelöst. 5046.206 und 209; 5146.203 und 206 sowie die Steuerwagen 6546.208, 212, 219, 220 und 225 kamen in den Bestand der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn (GySEV). 5146.206 und 6546.219 bekamen Neulack in den GySEV-Farben, der Rest wurde nach kurzer Zeit ausgemustert. Bei den ÖBB wurde 1997 der letzte Wagen ausgemustert.
Technische Merkmale
Vom Prinzip her bestehen die Triebwagen aus denselben Komponenten wie der Blaue Blitz. Die angegebenen technischen Daten entsprechen der Reihe 5046. Die Reihe 5146 besaß die höhere Motorleistung von 397 kW, die durch die höhere Drehzahl von 1395/min erreicht wurde. Einige kleine Maße wie Dienstmasse, Raddurchmesser änderten sich auch bei dieser Reihe. Auch äußerlich ähnelten die Fahrzeuge den 5145, lediglich das überhöhte Dach konnte durch tiefer angelegte Kühler eingespart werden, und auch die Kopfform mit Übergangsmöglichkeit zu den Beiwagen wurde dem Nahverkehr angepasst.
Der Antriebsmotor befand sich bei dem Führerstand 1, beim Führerstand 2 wurde der Heizkessel installiert. Anfangs war das Lokpersonal bestrebt, vom Führerstand 1 aus das Fahrzeug zu steuern, um Störungen am Motor besser wahrzunehmen. Wegen des Lärms wurde später der Führerstand auf der Nichtmotorseite bevorzugt und daher die Triebwagen entsprechend mit Beiwagen oder Steuerwagen gekuppelt. Die ursprünglichen Beiwagen der Reihe 7046 wurden alle in Steuerwagen umgebaut. Da jedoch nicht genug für die 25 Triebwagen vorhanden waren, wurden 6 Reisezugwagen der Bauart B4ipü 20-04 in Steuerwagen umgebaut und als 6546 221-226 bezeichnet. Die Fahrzeuge besaßen Vielfachsteuerung für zwei Motorwagen. Ein Triebwagenzug bestehend aus zwei Trieb- und vier Beiwagen konnte demzufolge von einem Triebfahrzeugführer allein gesteuert werden.
Der Fahrgastraum der Reihe 5046 war ursprünglich mit Ganzfenstern versehen. Die Reihe 5146 wurde stattdessen mit VMW-Halbfenstern ausgerüstet. Die 5046 wurden nach und nach auf diese umgerüstet. Anfangs bestand die Heizung des Fahrgastraumes bei der Reihe 5046 aus einer Dampfheizung, die Reihe 5146 besaß schon die Fahrgastraumbeheizung mit Webasto-Geräten, hatte aber noch einen Dampfkessel zur Heizung von Beiwagen. Im Zuge des Umbaus auf 5046.2, 5146.2 und 6546.2 wurde der Dampfkessel ausgebaut und die Dampfheizung gegen eine Webastoheizung ersetzt. Da diese Beheizung einen größeren Energiebedarf hatte, mussten die Fahrzeuge mit einer zusätzlichen Lichtmaschine ausgerüstet werden. Ursprünglich waren die Triebwagen saphirblau/elfenbein mit aluminiumgrauem Dach lackiert. Im Laufe des Umbaus auf .2 wurde statt saphirblau ultramarinblau lackiert. Das Dach wurde zunächst elfenbeinfarben, ab 1985 analog zu anderen Baureihen umbragrau lackiert. 5046.204, 5046.210 und 5146.205 erhielten nach 1987 Neulack im Valousek-Design. Unter anderem wurden bei 5046.207, 210, 5146.204, 206 und 207 die Frontschürzen demontiert und gegen Bleche getauscht und die Pufferummantelungen entfernt.
Das Motordrehgestell der 5046 ist bis auf die andere Übersetzung der Achsgetriebe und die nachgerüstete Lichtmaschine baugleich mit jenen der Reihe 5145. Der 12-Zylinder 4-Takt V-Motor von SGP leistete bei 5046 ursprünglich 368 kW/500 PS bei 1350/min. Bei 5146 wurde die Drehzahl auf 1395/min angehoben und dementsprechend die Leistung auf 397 kW/540 PS gesteigert. Dies wurde im Nachhinein auch bei den 5046 durchgeführt.
Unterschiede zwischen 5046 und 5146:
Der 5046 hat 6 Sitzgruppen mit je 4 Sitzplätzen (dementsprechend 6 Fenster) pro Seite. Im Türraum sind 4 weitere Sitzplätze. Der 5146 hat im Fahrgastraum eine Sitzgruppe mehr pro Seite, dafür ist das Gepäckabteil kleiner und die Sitze im Türraum entfielen ebenfalls. Diese hatte bereits ab Werk den 540 PS-Motor, Halbfenster und Fahrgastheizung mittels Webastogeräten, während die 5046 ursprünglich Ganzfenster, Dampfheizung und nur 500 PS Leistung hatten und später auf diese umgerüstet wurden. Am Ende unterschieden sie sich nur mehr durch die Dimensionen von Tür-, Fahrgast- und Gepäckraum.
Ausmusterung
Es blieben insgesamt 11 Triebwagen (6 der Reihe 5046, 5 der Reihe 5146) und 8 Steuerwagen erhalten. Betriebsfähig und zugelassen ist nur der Steuerwagen 6546 210. 5146 201 ist seit einigen Jahren in Aufarbeitung, 5146 208 wurde optisch aufgearbeitet.
Siehe auch
Literatur
- Markus Inderst: Bildatlas der ÖBB-Lokomotiven. Alle Triebfahrzeuge der Österreichischen Bundesbahnen. GeraMond, München 2010, ISBN 978-3-7654-7084-4.
- Günter Kettler: Dieseltriebwagen der ÖBB. Verlag bahnmedien.at, Wien 2011, ISBN 978-3-9502648-7-6.
- Eisenbahn-Fahrzeugarchiv. Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen. alba, Düsseldorf 1999, ISBN 3-87094-175-8.
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Linie29, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Führerstand 1 des 5146.208
Autor/Urheber: Herbert Ortner, Lizenz: CC BY 3.0
ÖBB-Dieseltriebwagen 5146 208-3 uns Steuerwagen 6546 218-6 im Bahnhof Traisen.
Autor/Urheber: Rainerhaufe, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
5146.02 der Gysev im Bahnpark Budapest
Autor/Urheber: Herbert Ortner, Lizenz: CC BY 3.0
ÖBB 5046 206-8 und Steuerwagen bei der Remise Wien Ostbahnhof.