Édith Jéhanne

Édith Jéhanne, gebürtig Édithe Jeanne Cosson, (* 9. Februar 1899 in Châteauroux[1], Frankreich; † 14. Juni 1949 in Saint-Briac-sur-Mer, Frankreich) war eine französische Stummfilmschauspielerin der 1920er Jahre.

Leben und Wirken

Die in einem Dorf im Herzen Frankreichs geborene Édithe Jeanne Cosson, Künstlername Édith Jéhanne, gehört zu den komplett vergessenen, einstigen Stummfilmstars ihres Landes, über ihre Herkunft und ihren Werdegang ist kaum etwas bekannt. 1920 wurde sie von dem Filmregisseur Raymond Bernard entdeckt, als Jéhanne die Dreharbeiten zu seiner Inszenierung Le secret de Rosette Lambert besuchte, um ihrer Schwester Sylvia Grey beim Spielen zuzusehen. Infolgedessen wurde auch Édith Jéhanne, die zuvor nicht einmal über Schauspielerfahrungen am Theater verfügt haben soll, vor die Kamera geholt, erregte aber zunächst wenig Aufmerksamkeit.

Erst als Bernard sie für mehrere seiner Inszenierungen verpflichtete, schien sich eine Karriere anzubahnen. Vor allem Jéhannes Darstellung der Sophie Novinska in Bernards international beachteter Romanverfilmung Der Schachspieler machte sie über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt. Daraufhin holte Berlins Starregisseur G. W. Pabst Édith Jéhanne für die Titelrolle der Jeanne Ney in seinem Drama Die Liebe der Jeanne Ney im Mai 1927 nach Deutschland. Dieser Film sollte ihre berühmteste Arbeit werden. Nach einer weiteren Hauptrolle, der falschen Zarentochter Tarakanova in dem gleichnamigen Stummfilmdrama (1929), war ihre Karriere de facto beendet. Édith Jéhanne verschwand 1930 spurlos aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Was sie in ihren verbleibenden zwanzig Lebensjahren getan hat, ist derzeit nicht geklärt. Édith Jéhanne starb mit gerade einmal 50 Jahren in einem Dorf in der Bretagne, nach Saint-Malo.

Filmografie

  • 1921: Rouletabille chez les bohémiens
  • 1922: Triplepatte
  • 1924: Das Mirakel der Wölfe (Le miracle des loups)
  • 1926: Der Schachspieler (Le joueur d’échecs)
  • 1927: Die Liebe der Jeanne Ney
  • 1928: Le Perroquet vert
  • 1929: Tarakanova, die falsche Zarentochter (La Tarakanova)
  • 1929: Quand nous étions deux

Einzelnachweise

  1. Geburtsdatum laut Les Gens du cinéma. Das häufig zu lesende Jahr „1902“ ist demzufolge falsch

Weblinks