Äußerer Graben
Äußerer Graben Gemeinde Mistelgau Koordinaten: 49° 53′ 38″ N, 11° 23′ 41″ O | |
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Höhe: | 476 m ü. NHN |
Einwohner: | 7 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95490 |
Vorwahl: | 09206 |
Äußerer Graben (fränkisch: oisa grōm bzw. aisere grōm[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Mistelgau im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).
Geografie
Die Einöde liegt am Fuße der Neubürg (586 m ü. NHN, 0,7 km südöstlich). Im Nordwesten reicht ein Ausläufer eines tief eingeschnittenen Grabens dorthin, dessen Quellbach ausgetrocknet ist. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt an Außerleithen vorbei nach Mengersdorf (1,8 km nordwestlich) bzw. nach Wohnsgehaig (0,3 km südlich).[3]
Geschichte
Im Jahre 1799 wurde eine Wiese „im äußern Graben“ erwähnt,[4] 1801 in einem Adressbuch erstmals eine Einöde namens „Auesserer Graben.“[5] Wenn der Flurname erst in dieser Zeit aufkam, entspricht dieser der heutigen Bedeutung. Er würde demnach auf ein Gebiet in Grenzlage verweisen. Tatsächlich verlief dort damals die Gemarkungsgrenze zwischen Mengersdorf und Wohnsgehaig. Sollte der Flurname älter sein, so käme auch eine Ableitung von īsen (mhd. für Eisen) in Betracht. Dann würde der Flurname auf einen Ort verweisen, an dem Eisenerz gegraben wurde.[4]
Von 1801 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth.[5] Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Äußerer Graben der Ruralgemeinde Wohnsgehaig zugewiesen. Am 1. Juli 1972 wurde diese im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Mistelgau eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1826 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 5 | 13 | 15 | 12 | 14 | 8 | 3 | 8 | 7 | 7 |
Gebäude | 2 | 2 | 2 | 1 | 2 | 2 | ||||
Quelle | [6] | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [1] |
Religion
Die Protestanten sind nach St. Otto (Mengersdorf) gepfarrt, die Katholiken nach St. Martin (Nankendorf).[2][13]
Literatur
- Dorothea Fastnacht: Ehemaliger Landkreis Ebermannstadt (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 4). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2000, ISBN 3-7696-9701-4, S. 3–5.
Weblinks
- Äußerer Graben in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 1. September 2021.
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 296 (Digitalisat).
- ↑ a b D. Fastnacht: Ehemaliger Landkreis Ebermannstadt, S. 3.
- ↑ Äußerer Graben im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ a b D. Fastnacht: Ehemaliger Landkreis Ebermannstadt. S. 3 ff.
- ↑ a b Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, S. 240 (Digitalisat).
- ↑ Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, S. 148 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 864, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1036, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 982 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1029 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 912 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 672 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 150 (Digitalisat).