Ästige Sommerwurz

Ästige Sommerwurz

Ästige Sommerwurz (Phelipanche ramosa)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung:Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie:Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae)
Gattung:Phelipanche
Art:Ästige Sommerwurz
Wissenschaftlicher Name
Phelipanche ramosa
L.

Die Ästige Sommerwurz (Phelipanche ramosa) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Phelipanche in der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae). Phelipanche ramosa war früher als Orobanche ramosa in der Gattung der Sommerwurzen gelistet.[1][2]

Ästige Sommerwurz (Phelipanche ramosa)

Beschreibung

Die Ästige Sommerwurz ist eine 3 bis 40 cm hoch werdende, parasitäre Pflanze, die vorwiegend auf Hanf (Cannabis), Tabak (Nicotiana) und Nachtschatten (Solanum) parasitiert. Die Pflanze verzweigt basal, meist unterirdisch.

Die Krone ist an der Basis blassgelb, zum Saum hin hellblau oder violett. Sie ist vierzähnig, kurzglockig geformt und wird 10 bis 12 mm lang. Die Narbe ist weißlich. Blütezeit ist Juli und August.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[3]

Vorkommen

Die Ästige Sommerwurz stammt wahrscheinlich aus Amerika, ist jedoch auch in Europa, Asien und Nordafrika verbreitet. Früher wuchs sie in Deutschland und Österreich in Tabak- und Hanfkulturen und richtete zum Teil große Schäden an. Heute gibt es in Deutschland nur noch wenige Vorkommen, in Österreich[1] ist sie mit Ausnahme Kärntens ausgestorben. Die Ästige Sommerwurz kommt vor allem in Gesellschaften der Polygono-Chenopodietalia-Klasse, der Hackunkrautgesellschaften vor.[3] Nach manchen Autoren ist sie beheimatet in Spanien, Frankreich, Bulgarien, Rumänien, Großbritannien, Deutschland und der Schweiz.[4]

Systematik

Früher wurden zu Phelipaea ramosa noch Sippen als Unterarten gestellt, die heute meist als eigenständige Arten angesehen werden[5]:

  • Orobanche ramosa subsp. mutelii(F. W. Schultz) Cout. => Phelipanche mutelii(F. W. Schultz) Pomel
  • Orobanche ramosa subsp. nana(Reut.) Cout. => Phelipanche nana(Reut.) Soják
  • Orobanche ramosa subsp. ramosa => Phelipanche ramosa(L.) Pomel s. str.

Literatur

  • Siegmund Seybold: Flora von Deutschland und angrenzender Länder. Ein Buch zum Bestimmen der wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. Begründet von Otto Schmeil, Jost Fitschen. 93. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2006, ISBN 3-494-01413-2.
  • Hans-Joachim Zündorf, Karl-Friedrich Günther, Heiko Korsch, Werner Westhus (Hrsg.): Flora von Thüringen. Die wildwachsenden Farn- und Blütenpflanzen Thüringens. Weissdorn, Jena 2006, ISBN 3-936055-09-2.

Einzelnachweise

  1. a b Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
  2. D. M Joel: The new nomenclature of Orobanche and Phelipanche. In: Weed Research. Band 49, Supplement s1, 2009, S. 6–7, doi:10.1111/j.1365-3180.2009.00748.x.
  3. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 864–865.
  4. Phelipanche im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 27. Januar 2018.
  5. G. Domina & E. von Raab-Straube (2019+): Orobanchaceae. – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Phelipaea

Weblinks

Commons: Ästige Sommerwurz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Orobanche ramosaTorrevieja.jpg
Orobanche ramosa, Parque Natural de las Lagunas de La Mata y Torrevieja, Torrevieja, Alicante, Spain
04-12 Silifke 08 Orobanche ramosa plant.jpg
Autor/Urheber: Maarten Sepp, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Orobanche ramosa.
Silifke, Mersin province, Turkey, growing near old walls of Silifke castle.